🔒
Es gibt neue verfügbare Artikel. Klicken Sie, um die Seite zu aktualisieren.

LP-Tag mit Höhen und Tiefen

Vom ersten Tag an stand fest, unser Frühsommerurlaub 2025 soll sehr LP-lastig werden und so wurde sinnvollerweise das Bundesland Brandenburg und dort im Speziellen die Stadt Zossen als grobes Ziel anvisiert. Hier findet man militärische, industrielle und zilive verlassene Orte, in einer Vielzahl, wie sonst wohl kaum in Deutschland.

Kleiner Ausschnitt der Lost Place Club – Karte um Zossen

Und so ging es an diesem Urlaubstag als erstes etwa 25 km südöstlich nach Märkisch-Buchholz. Hier liegt bereits seit über 14 Jahren der Multicache „Alte Molkerei“. Wenn auch sehr in die Jahre gekommen, so hat dieser Ort dennoch einen großen Reiz. Wann ist man denn schon einmal in einer Molkerei? Und hier kann man wirklich noch allerhand entdecken. Neben großen Kesseln, Becken für Milch und drei riesigen Wannen mit Rührwerken für die Butter- oder Käseherstellung kann man im Keller noch elektrische Anlagen und im Außenbereich den Schornstein finden. Nebenbei heißt es, die Stationen zu finden, was uns zum Teil leider nur mit einem Telefonjoker gelang. Dennoch finde ich den Cache, welcher durch die kleine Fabrik, welche wohl Anfang der 50er Jahre erbaut wurde, führt, ziemlich interessant. Als wir an der Laderampe standen und das kleine Fenster sahen, wodurch früher sicher Frachtpapiere und ähnliches gereicht wurden, fühlte man sich direkt in die Betriebsamkeit der damaligen Zeit versetzt. Man sah förmlich den Milch-Laster, sicher ein W50, die Milch anliefern und ein säuerlicher Milchgeruch lag in der Luft. Genau so, müssen sich LostPlaces anfühlen.

DDR-Milchlaster (W50) – Internetfund Facebook
Außenansicht mit kleinem Fenster an der Laderampe
so viel zu entdecken
Kessel und alte Trocknungsregale
tolle Türen und Lüftungsanlagen
große Fensterfront im Produktionsbereich
Schornstein und Natur
Erkundung der Butter- oder Käsewannen
Einmal den Staub der Geschichte abwaschen bitte!

Der Nachmittag sollte Little Prybiat gehören. Unter Urbexern sehr bekannt, befindet sich die ehemals russische Stadt versteckt im Wald in der Nähe des Tropical Island und nur 15 km südwestlich von der alten Molkerei entfernt. Vor Ort angekommen, stellten wir uns ersteinmal an den Straßenrand auf eine freie Fläche, holten unsere Campingstühle raus und gönnten uns eine Kaffeepause. Ich glaube wir waren noch nicht einmal 5 Minuten vor Ort, als ein Securityfahrzeug bei uns hielt und uns darauf aufmerksam machte, das das hier kein Parkplatz wäre. Wir möchten bitte auf den offiziellen Parkplatz des Tropical Island fahren. Offenbar sahen wir in unseren Camouflage- und Cargooutfit mit vielen Dreckflecken aus der Molkerei nicht aus, als wollten wir hier einen schönen Badetag verbringen, deshalb fügte der nette Herr mit einem Fingerzeig Richtung Wald noch hinzu: „Und da rein, ist übrigens verboten!“ Nachdem er mir meine Frage, ob wir hier wenigstens unseren Kaffee austrinken dürfen, bejaht hatte, fuhr er von dannen. Ich dachte das wäre das letzte Mal gewesen, das wir ihm begegnet waren, aber wie ihr Euch denken könnt, war ich da mal wieder zu optimistisch. Wir stellten uns auf einen relativ weit entfernten Platz zu ein paar Gleichgesinnten, die man meist schon an ihren Fahrzeugen erkennt und liefen Richtung vergessener Stadt. Irgendwann sahen wir den für Sicherheit sorgenden Herrn um das eingezäunte Gelände Streife fahren und zu unserer Belustigung die schwere Kette und das Schloss an einem Tor kontrollieren. Der Witz dabei war, das links und rechts des Tores gar kein Zaun mehr vorhanden war. Also liesen wir die Sicherheitsfachkraft weiterfahren und nahmen den Weg links vom Tor. Weit kamen wir allerdings nicht, als wir den Caddy aus einer anderen Richtung zwischen den Bäumen näher kommen sahen. Also Füße in die Hand und runter vom Gelände. Dort trafen wir auf weitere „Flüchtende“ und berieten uns kurz mit Ihnen. Eigentlich war meine Vorfreude und Lust auf dieses riesige Gelände hier schon verraucht. Wie soll man sich auf gute Fotos oder interessante Ecken konzentrieren, wenn man ständig auf etwaige Entdeckung aufpassen muss? Als unser Freund, ja so nenne ich ihn jetzt mal, da wir ihn bis hierher ja schon 4x an unserem Tag teilhaben lassen durften, neben uns mit seinem Auto hielt, wurde mein Gefühl nicht besser. Er teilte uns mit, er habe jetzt Feierabend. Kurze Freude flammte in uns Allen auf, bis er uns verriet, das ab jetzt die Tropical-Island-Feuerwehr die Streife übernähme und diese Jungs niemanden ohne Anzeige wieder gehen liesen, den sie erwischen. Jo, was soll man dazu sagen? Offenbar hatten wir einen wirklich überaus blöden Tag erwischt. Außerhalb des „eingezäunten“ Geländes gibt es aber noch ein paar Hangars und einen überirdischen Bunker mit einem schönen alten Tresor zu entdecken. So gönnten wir uns wenigstens noch diese Orte und traten den Rückmarsch zum Auto an.

Luftbild „Little Prybiat“
wenige Blicke nach Little Prybiat
verlassene Hangare
Highlight: Ein alter Tresor im Bunker

Das Tropical Island steht übrigens auf einem alten Flughafen. Er war von 1938 bis 1945 Fliegerhorst der Luftwaffe der Wehrmacht. Von 1950 bis 1992 wurde er als Frontbomberbasis der sowjetischen Luftstreitkräfte genutzt und in der Nähe „Little Prybiat“ für die Soldaten errichtet. 1999 bis 2000 wurden Teile der Start- und Landebahnen zurückgebaut und auf dem Gelände die größte freitragende Halle der Welt gebaut. Ursprünglich zum Bau von Luftschiffen der Firma Cargolifter. Nach der Insolvenz 2002 kaufte ein Konzern aus Malaysia die Werfthalle und eröffnete bereits 2004 den Freizeitpark Tropical Island. Der Tradi „Flugplatz Brand“ führt Euch in das Gelände um das Ausflugsziel, in dem es noch viele Relikte der militärischen Nutzung zu entdecken gibt. Teile der Start- und Landebahnen, Schutzmauern und Hangare in denen das Tropical Island heute unter anderem Teile von Vergnügungsanlagen, Sand und Möbel lagert.

Bilder von unserem Besuch im Juni 2024, noch mit unserer unvergessenen Fellnase Benny ❤

Aber zurück zu unserem Besuch 2025. Nun saßen wir im Auto und waren auf der Suche nach neuen Zielen. Nach ein- zwei Orten, welche sich als nicht besuchenswert herausstellten, fanden wir noch zu einem verträumten Ferienlager mitten im Wald. Laut Internetrecherche war es wohl zu DDR-Zeiten Kindern von Bediensteten der Grenztruppen vorbehalten. Einen Cache konnten wir hier zwar nicht finden, aber ein paar Fotos für Euch und Torstens Kanal „maecky1978´s lost & found“ schießen.

Ein bisschen Zeit blieb noch und so fuhren wir zu einer verlassenen betreuten Einrichtung für psysisch Kranke. Auch hier gab es in unmittelbarer Nähe leider nichts zu cachen. Das Gebäude an sich war auch nicht wahnsinnig interessant, aber ein paar Fotos konnten wir dann auch hier noch machen.

Und so, konnten wir aus einem Tag, der so gar nicht lief, wie gedacht, am Ende doch noch eine schöne Erinnerung schaffen.

Zum Zuhören 😄

Das nächste Mal möchte ich unsere Urlaubsgegend für eine Weile verlassen und Euch mit auf einen Abstecher nach Tschechien nehmen. Jedes Jahr besuchen wir einmal das wunderschöne Karlsbad. In der Vergangenheit habe ich darüber schon einmal einen längeren Bericht im leider nicht mehr existierenden Magazin „Rucksackabenteuer“ geschrieben. Da der Sommer die beste Jahreszeit für einen Ausflug nach Karlsbad ist, möchte ich Euch den Bericht hier im Blog auch noch einmal zur Verfügung stellen. Auf Grund der Länge wahrscheinlich aber in zwei bis drei Teilen. Bis dahin wünsche ich Euch eine abenteuerliche Zeit, Eure Chaos_Schnecke Tina

20250529_120127

chaosschnecke

LP-Tag mit Höhen und Tiefen

Vom ersten Tag an stand fest, unser Frühsommerurlaub 2025 soll sehr LP-lastig werden und so wurde sinnvollerweise das Bundesland Brandenburg und dort im Speziellen die Stadt Zossen als grobes Ziel anvisiert. Hier findet man militärische, industrielle und zilive verlassene Orte, in einer Vielzahl, wie sonst wohl kaum in Deutschland.

Kleiner Ausschnitt der Lost Place Club – Karte um Zossen

Und so ging es an diesem Urlaubstag als erstes etwa 25 km südöstlich nach Märkisch-Buchholz. Hier liegt bereits seit über 14 Jahren der Multicache “Alte Molkerei”. Wenn auch sehr in die Jahre gekommen, so hat dieser Ort dennoch einen großen Reiz. Wann ist man denn schon einmal in einer Molkerei? Und hier kann man wirklich noch allerhand entdecken. Neben großen Kesseln, Becken für Milch und drei riesigen Wannen mit Rührwerken für die Butter- oder Käseherstellung kann man im Keller noch elektrische Anlagen und im Außenbereich den Schornstein finden. Nebenbei heißt es, die Stationen zu finden, was uns zum Teil leider nur mit einem Telefonjoker gelang. Dennoch finde ich den Cache, welcher durch die kleine Fabrik, welche wohl Anfang der 50er Jahre erbaut wurde, führt, ziemlich interessant. Als wir an der Laderampe standen und das kleine Fenster sahen, wodurch früher sicher Frachtpapiere und ähnliches gereicht wurden, fühlte man sich direkt in die Betriebsamkeit der damaligen Zeit versetzt. Man sah förmlich den Milch-Laster, sicher ein W50, die Milch anliefern und ein säuerlicher Milchgeruch lag in der Luft. Genau so, müssen sich LostPlaces anfühlen.

DDR-Milchlaster (W50) – Internetfund Facebook
Außenansicht mit kleinem Fenster an der Laderampe
so viel zu entdecken
Kessel und alte Trocknungsregale
tolle Türen und Lüftungsanlagen
große Fensterfront im Produktionsbereich
Schornstein und Natur
Erkundung der Butter- oder Käsewannen
Einmal den Staub der Geschichte abwaschen bitte!

Der Nachmittag sollte Little Prybiat gehören. Unter Urbexern sehr bekannt, befindet sich die ehemals russische Stadt versteckt im Wald in der Nähe des Tropical Island und nur 15 km südwestlich von der alten Molkerei entfernt. Vor Ort angekommen, stellten wir uns ersteinmal an den Straßenrand auf eine freie Fläche, holten unsere Campingstühle raus und gönnten uns eine Kaffeepause. Ich glaube wir waren noch nicht einmal 5 Minuten vor Ort, als ein Securityfahrzeug bei uns hielt und uns darauf aufmerksam machte, das das hier kein Parkplatz wäre. Wir möchten bitte auf den offiziellen Parkplatz des Tropical Island fahren. Offenbar sahen wir in unseren Camouflage- und Cargooutfit mit vielen Dreckflecken aus der Molkerei nicht aus, als wollten wir hier einen schönen Badetag verbringen, deshalb fügte der nette Herr mit einem Fingerzeig Richtung Wald noch hinzu: “Und da rein, ist übrigens verboten!” Nachdem er mir meine Frage, ob wir hier wenigstens unseren Kaffee austrinken dürfen, bejaht hatte, fuhr er von dannen. Ich dachte das wäre das letzte Mal gewesen, das wir ihm begegnet waren, aber wie ihr Euch denken könnt, war ich da mal wieder zu optimistisch. Wir stellten uns auf einen relativ weit entfernten Platz zu ein paar Gleichgesinnten, die man meist schon an ihren Fahrzeugen erkennt und liefen Richtung vergessener Stadt. Irgendwann sahen wir den für Sicherheit sorgenden Herrn um das eingezäunte Gelände Streife fahren und zu unserer Belustigung die schwere Kette und das Schloss an einem Tor kontrollieren. Der Witz dabei war, das links und rechts des Tores gar kein Zaun mehr vorhanden war. Also liesen wir die Sicherheitsfachkraft weiterfahren und nahmen den Weg links vom Tor. Weit kamen wir allerdings nicht, als wir den Caddy aus einer anderen Richtung zwischen den Bäumen näher kommen sahen. Also Füße in die Hand und runter vom Gelände. Dort trafen wir auf weitere “Flüchtende” und berieten uns kurz mit Ihnen. Eigentlich war meine Vorfreude und Lust auf dieses riesige Gelände hier schon verraucht. Wie soll man sich auf gute Fotos oder interessante Ecken konzentrieren, wenn man ständig auf etwaige Entdeckung aufpassen muss? Als unser Freund, ja so nenne ich ihn jetzt mal, da wir ihn bis hierher ja schon 4x an unserem Tag teilhaben lassen durften, neben uns mit seinem Auto hielt, wurde mein Gefühl nicht besser. Er teilte uns mit, er habe jetzt Feierabend. Kurze Freude flammte in uns Allen auf, bis er uns verriet, das ab jetzt die Tropical-Island-Feuerwehr die Streife übernähme und diese Jungs niemanden ohne Anzeige wieder gehen liesen, den sie erwischen. Jo, was soll man dazu sagen? Offenbar hatten wir einen wirklich überaus blöden Tag erwischt. Außerhalb des “eingezäunten” Geländes gibt es aber noch ein paar Hangars und einen überirdischen Bunker mit einem schönen alten Tresor zu entdecken. So gönnten wir uns wenigstens noch diese Orte und traten den Rückmarsch zum Auto an.

Luftbild “Little Prybiat”
wenige Blicke nach Little Prybiat
verlassene Hangare
Highlight: Ein alter Tresor im Bunker

Das Tropical Island steht übrigens auf einem alten Flughafen. Er war von 1938 bis 1945 Fliegerhorst der Luftwaffe der Wehrmacht. Von 1950 bis 1992 wurde er als Frontbomberbasis der sowjetischen Luftstreitkräfte genutzt und in der Nähe “Little Prybiat” für die Soldaten errichtet. 1999 bis 2000 wurden Teile der Start- und Landebahnen zurückgebaut und auf dem Gelände die größte freitragende Halle der Welt gebaut. Ursprünglich zum Bau von Luftschiffen der Firma Cargolifter. Nach der Insolvenz 2002 kaufte ein Konzern aus Malaysia die Werfthalle und eröffnete bereits 2004 den Freizeitpark Tropical Island. Der Tradi “Flugplatz Brand” führt Euch in das Gelände um das Ausflugsziel, in dem es noch viele Relikte der militärischen Nutzung zu entdecken gibt. Teile der Start- und Landebahnen, Schutzmauern und Hangare in denen das Tropical Island heute unter anderem Teile von Vergnügungsanlagen, Sand und Möbel lagert.

Bilder von unserem Besuch im Juni 2024, noch mit unserer unvergessenen Fellnase Benny ❤

Aber zurück zu unserem Besuch 2025. Nun saßen wir im Auto und waren auf der Suche nach neuen Zielen. Nach ein- zwei Orten, welche sich als nicht besuchenswert herausstellten, fanden wir noch zu einem verträumten Ferienlager mitten im Wald. Laut Internetrecherche war es wohl zu DDR-Zeiten Kindern von Bediensteten der Grenztruppen vorbehalten. Einen Cache konnten wir hier zwar nicht finden, aber ein paar Fotos für Euch und Torstens Kanal “maecky1978´s lost & found” schießen.

Ein bisschen Zeit blieb noch und so fuhren wir zu einer verlassenen betreuten Einrichtung für psysisch Kranke. Auch hier gab es in unmittelbarer Nähe leider nichts zu cachen. Das Gebäude an sich war auch nicht wahnsinnig interessant, aber ein paar Fotos konnten wir dann auch hier noch machen.

Und so, konnten wir aus einem Tag, der so gar nicht lief, wie gedacht, am Ende doch noch eine schöne Erinnerung schaffen.

Zum Zuhören 😄

Das nächste Mal möchte ich unsere Urlaubsgegend für eine Weile verlassen und Euch mit auf einen Abstecher nach Tschechien nehmen. Jedes Jahr besuchen wir einmal das wunderschöne Karlsbad. In der Vergangenheit habe ich darüber schon einmal einen längeren Bericht im leider nicht mehr existierenden Magazin “Rucksackabenteuer” geschrieben. Da der Sommer die beste Jahreszeit für einen Ausflug nach Karlsbad ist, möchte ich Euch den Bericht hier im Blog auch noch einmal zur Verfügung stellen. Auf Grund der Länge wahrscheinlich aber in zwei bis drei Teilen. Bis dahin wünsche ich Euch eine abenteuerliche Zeit, Eure Chaos_Schnecke Tina

Alles andere als alltäglich…

Wie ihr ja von uns wisst, bewegen wir uns gern auf LPs . Wenn dann noch ein Geocache mit einer tollen Geschichte und passenden Stationen vor Ort zu finden ist, ist unser Glück perfekt. Und genau zu solch einem Ort möchte ich Euch heute gern mitnehmen. Vor einem halben Jahr hatte ich Euch ja schon vom relativ neuen LP-Cache „Der letzte Russe“ berichtet. Ganz in der Nähe lockt der nicht mehr ganz frische Mystie „Der ungewöhnliche Arbeitstag der Hannelore Hinz“. Trotz seines Alters von über 9 Jahren ist er einen Besuch defintiv wert.
Schon zu Hause taucht ihr in die Liebesgeschichte von Hannelore und Ihrem Oberst Karl ein, welcher sich im Kampfgeschehen des Krieges befindet. Mit Hilfe eines Briefes, den er dem General, Hannelores Chef, schickt, möchte er Hannelore überraschen. Hannelore ist Chefsekretärin des Generals, eine Information, welche Euch beim Eingangsrätsel helfen könnte. Leuchtet der Checker dann grün, erhaltet ihr alle nötigen Infos für den Start und auch eine Karte zur Orientierung, welche Gebäude zu betreten sind und welche gemieden werden sollten. Nun steht Eurem ungewöhnlichen Arbeitstag bei Hannelore und Ihrem Chef nichts mehr im Wege. An der ersten Station könnt ihr auch gleich parken und Euch, nachdem ihr mit Hannelore die erste Aufgabe des Tages erledigt habt, ins Abenteuer stürzen. Bereits an Station 2 werdet ihr mit etwas in Berührung kommen, was wohl einigen Teams vor uns, Schwierigkeiten bereitet hat. Altdeutscher Schrift. Thematisch passend, wir befinden uns schließlich Ende der 30er, Anfang der 40er Jahre, sind die Hinweise für Hannelore natürlich altdeutsch geschrieben. Tatsächlich hatte ich hier einen riesigen Vorteil, denn meine Oma brachte mir vor ca. 40 Jahren bei, altdeutsch zu schreiben und zu lesen. Als ich es konnte, hatten wir eine wunderbare Geheimschrift, denn weder meine Mutti, noch mein Vati, konnten die Konversation zwischen mir und Omi entziffern. Wie glücklich war ich vor Ort, als ich mich an Kinderzeiten erinnerte und wie froh und überrascht, das ich dieses Wissen nochmal verwenden durfte.

Unterwegs, an den ersten 3 Stationen

Auf dem Weg zu Station 4 eröffnete sie sich plötzlich und recht unerwartet zwischen den Bäumen: eine alte Kaserne und gleichzeitig der Arbeitsplatz von Hannelore Hinz und dem General.

Von da an ging es im Gebäude von Station zu Station. An einer Stelle kamen wir allerdings nicht weiter und konnten der Wegführung nicht mehr logisch folgen. Wie immer an solchen Dosen, haben wir einen Telefonjoker im Gepäck, welchen wir bei Problemen ziehen können. Das empfehle ich auch generell, denn wenn man sich zum Teil auf hunderte Kilometer lange Fahrten macht, möchte man am Ende schon ans Ziel finden und nicht frustriert wieder abrücken. Neben unseren Stationen, kamen uns natürlich auch wieder reichlich Fotomotive vor die Linse. Zudem hatten wir wiedereinmal einen sonnigen Tag mir Postkartenhimmel erwischt.

Nach ca. 4km und 3,5 Stunden hatten wir Hannelore zur Überraschung ihres Geliebten geführt und uns ins Gästebuch eingetragen. Ein rundum gelungener Cache, welcher die Sucher in einer passenden Umgebung in eine realistische Geschichte eintauchen lässt. Die Stationen waren allesamt in sehr gutem Zustand und die Location bot trotz starkem Verfalls viele schöne Fotomotive. Vandalismus und Graffiti sind hier so gut wie keine zu finden, was so einem Gebäude, wie ich finde, immer nochmal einen ganz anderen Charme verleiht.
Wenn ihr also noch nicht auf den Spuren von Hannelore unterwegs wart, dann lege ich Euch diesen Ausflug ans Herz. Mittlerweile ist ja bekannt, das die Veröffentlichung von LP-Dosen heute eine riesige Herausforderung und mit vielen Genehmigungen und ähnlichem verbunden ist. Zudem kann man ja nie mit Gewissheit sagen, wie lange solche Gebäude in ihrer Form noch überleben. Wir können Euch den ungewöhnlichen Arbeitstag jedenfalls nur empfehlen. Natürlich werden auch Bannerfreunde wie ich belohnt und über dieses freue ich mich, wegen des altdeutschen Satzes ganz besonders.

Ich habe den Arbeitstag mit Hannelore Hinz überstanden 🥰

Das nächste Mal geht es nochmal um eine Blockparty, auf die sich Maecky1978 und ich uns dieses Jahr ganz besonders freuen. Dort wartet der vielleicht weltgrößte Logbehälter auf uns, welchen es auch noch als 3D-Coin für zu Hause gibt. Bleibt also gespannt und seid lieb gegrüßt, von Eurer Chaos_Schnecke Tina 🐌

20250222_124709~2

chaosschnecke

Bunker & Party – die Einladung!

Wie inzwischen Jeder von uns weiß, feiern wir in diesem Jahr 25 Jahre Geocaching. 25 Jahre voller Abenteuer, Outdooreinsätze und Herausforderungen. Wir feiern ein Hobby, welches nur durch die Gemeinschaft zu betreiben ist, was diese aber auch oft trennt. Denn es ist sehr facettenreich und lässt Jeden unter uns, den Freiraum es zu betreiben, wie er mag. Da gibt es die, welche die großen Herausforderungen lieben, die auf die höchsten Bäume klettern und in die tiefsten Seen tauchen. Es gibt die Punktejäger und Statistiker oder die, die nur nicht ohne Ziel durch die Natur laufen möchten. Es gibt die, welche in den Tiefen des Internets surfen und die schwierigsten Rätselnüsse knacken und die, welche lieber unter Leuten sind und von Event zu Event tingeln. Nicht zu vergessen die ganzen Owner, welche mit einem unerschöpflichen Ideenreichtum dafür sorgen, das es immer neue Ziele gibt und die uns zu kreativen und ausgeklügelten Verstecken oder einfach nur zu wunderschönen Orten führen. Etwas, was aber wirklich eine große Anzahl von uns verbindet und das merke ich auch immer wieder in der Resonanz zu meinen Beiträgen, sind Orte, welche uns zu unserer Vergangenheit führen. Wenn dann noch Bunker im Spiel sind, dann ist die Neugier ungebrochen. Und genau zu einem solchen Ort möchte ich Euch heute einladen, um zusammen 25 Jahre „geilstes Hobby der Welt“ zu feiern.

Quelle: https://bunkerparty.org/

Am 06.09.2025 feiert die Community in Wünsdorf „die große Geocaching Bunker Block Party 2025“, zu welcher ich und die Organisatoren Euch ganz herzlich einladen wollen. Es ist keine Blockparty wie jede Andere und das beginnt bereits am Ort des Geschehens.
Die Waldstadt Wünsdorf liegt südlich von Berlin im brandenburgischen Landkreis Teltow-Fläming und blickt auf eine wechselvolle, zumeist militärische Geschichte zurück. Bereits 1872 gründete Kaiser Wilhelm II. hier einen Schießplatz, welcher einer der größten Europas war. 1910 entstand ein Truppenübungsplatz und eine Garnision und ab 1937 entwickelte sich hier einer der bedeutensten Schauplätze des nationalsozialistischen Deutschlands. Neben einer Nachrichtenzentrale und einem Reichspostgebäude enstand hier ein als Landhaussiedlung mit 12 Bunkerhäusern getarntes Stabsquartier des Oberkommandos des Heeres. 1945 wurde Wünsdorf Sitz des Oberkommandos der sowjetischen Streitkräfte der DDR. In der für die Bevölkerung verbotenen Stadt lebten bis zu 75.000 sowjetische Soldaten. 1994 zog die sowjetische Armee ab und gab den Weg frei, zur heutigen Bücher- und Bunkerstadt. Hier werden Geschichte, Bücher, Kultur und Gastronomie zu einem Erlebnisraum zusammengefasst, welcher sich am 06.September 2025 für uns Geocacher öffnet. Und weil es dort wirklich jede Menge zu sehen, zu erleben und zu erkunden gibt, wollen wir Euch lieber etwas auf die Folter spannen, als jetzt schon zuviel zu verraten.
Sollte es mir hier schon gelungen sein, Euch neugierig zu machen, so findet ihr im Listing und auf der Homepage zur Blockparty alle wichtigen Infos. Verschiedene Tickets können hier schon jetzt gebucht werden. So sind im Basic-Ticket unter anderem schon verschiedene Museumsbesuche enthalten, das Extended-Ticket setzt mit einem Bustransferservice und der Bunkererkundung „Zeppelin“ auf 14.700qm noch zwei gute Gründe für sich obendrauf. Die Einnahmen, welche durch die Ticketverkäufe generiert werden, gehen übrigens zu 100% an den Betreiber der Anlage, das Event muss sich rein durch den Verkauf von Fanartikeln finanzieren.
Und deshalb wartet jede Menge Merch auf Euch. Im Spreadshirt-Shop der Party könnt ihr mit dem Kauf diverser Artikel die Organisatoren unterstützen und Euch für Euren Besuch oder zu Erinnerungszwecken ausstatten.

eine Auswahl Merch von https://bunkerparty.myspreadshop.de/

Natürlich dürfen zu solch einem Ereignis aus Geocoins und Token nicht fehlen. Auch hier könnr ihr aus verschiedenen Versionen wählen, sie im Vorhinein ordern und am Eventort in Empfang nehmen.

Beispiel eines Token https://coins.bunkerparty.org/

Was die Hintergründe und Beweggründe sind, um die Herausforderung anzunehmen, welche die Organisation eines solchen Events bedeutet, was die Owner bewegt, was geboten und vermittelt werden soll und nicht zuletzt, wo es noch klemmt, können die Macher nur selbst am Besten sagen. Aus diesem Grund habe ich Marc vom Orgateam gebeten, mir ein paar Worte dazu zu schreiben, was er zur großen Bunkerparty hier gern noch loswerden möchte.

„Wir sind 6 Personen, bestehend aus: 2x DeJuCo, preg, Panikzwerg, GeoHexe1806 und DrSalami.

Unsere Intention ist es. Cachern aus aller Welt einen schönen Tag an einer einzigartigen Location zu bereiten. 

Für die Besucher gibt es den Bunker Zeppelin auf 14700qm zur freien Erkundung, Führungen mit viel Geschichte durch die Ruinen von Maybach 1, die Besichtigung eines Spitzbunkers, Zugang zum Museun „Roter Stern“ und dem Garnisonsmuseum. Eine Ausstellung mit Fundstücken haben wir auch organisiert. Natürlich wird es auf dem Eventgelände Stände für das leibliche Wohl geben. An vielen weiteren Dingen arbeiten wir noch, zum Beispiel dem Vor- und Nachevent. Der Ticketkauf ist vorab über unsere Webseite oder direkt vor Ort möglich. Das gesamte Event, sowie das Programm müssen wir mit dem Verkauf von Coins & Token, sowie unserem Merch bewältigen. 

Über Hilfe sind wir sehr dankbar. Interessierte können sich über das Formular auf unserer Seite www.bunkerparty.org eintragen. Ohne freiwillige Helfer und Leute die mit organisieren, würde es solche Events gar nicht geben. Leider ist diese Aufgabe auch oft sehr undankbar, denn einer der meckert findet sich immer. Solchen Leuten sagen wir immer: „Wir kommen gerne zu euch, macht es besser!“ Eine Seite für häufig gestellte Fragen haben wir ebenfalls auf unserer Homepage eingerichtet.“

Wenn ihr also Lust habt, das Team um Marc personell zu unterstützen, dann meldet Euch. Gern könnt ihr auch schon Eure Tickets sichern, denn ich denke, das macht die Planung für so ein Organisatorenteam um einiges einfacher. Die Geocacherwelt ist ziemlich faul geworden, was Teilnahme-Logs betrifft. Für alle Beteiligten ist es aber besser zu wissen, ob 300 oder 1500 Besucher einen schönen Tag erleben möchten.
Ein paar kleine Blicke in das Areal hat mir Marc ebenfalls zur Verfügung gestellt. Nur ein paar wenige, denn alle, die das Gelände nicht kennen, sollen unvoreingenommen und neugierig vorbei kommen und einen Tag mit vielen Eindrücken erleben, der in Erinnerung bleiben wird.

ein paar Eindrücke Fotos: Marc vom Orgateam

Ich hoffe, ich konnte Euch auf einen Besuch in der Waldstadt Wünsdorf neugierig machen. Die Tickets für mich und Maecky1978 liegen schon bereit und vielleicht sieht man sich ja vor Ort. Ich und das Orgateam würden sich jedenfalls freuen.

👂

Nächste Woche geht es mal wieder auf einen LostPlace Multi, welcher schon einige Jahre auf dem Buckel hat, aber immer noch sehr empfehlenswert ist. Bis dahin liebe Grüße, Eure Chaos_Schnecke Tina

Screenshot_3

chaosschnecke

Haftantritt „Zum guten Zweck“

20 km von unserem Wohnort Chemnitz entfernt, ca. 30 Minuten Autofahrt Richtung Dresden, findet sich die Kleinstadt Oederan. Fast jeder Sachse bringt den Ortsnamen mit einem sehr bekannten Ausflugsziel, dem „Klein-Erzgebirge“ in Verbindung. Seit 1933 hat die Ausstellung im Stadtwald für Besucher geöffnet und führt diese auf nur 17.000 Quatratmetern durch das gesamte Erzgebirge. Mit über 200 Nachbauten im Maßstab 1:25 wird der Besucher mit der Geschichte der Gegend vertraut gemacht.
Den Ort, zu welchem ich Euch aber heute führen möchte, gibt es im kleinen Städtchen schon 22 Jahre länger und die „Besucher“ kamen auch nicht unbedingt freiwillig und schon gar nicht zu ihrem Vergnügen hierher. Die Rede ist vom 1911 erbauten Oederaner Amtsgericht und dem dazugehörigen Gefangenenhaus. Dem Gerichtsgebäude sieht man auch heute, trotz fehlender Nutzung, seine Schönheit noch an und da ich auch eine passende Postkarte im Internet fand, nutzte ich die Gelegenheit für einen meiner Fotovergleiche, welche ich so gern mache.

oben: Ansichtskarte Netzfund, unten: mein aktueller Vergleich

Vom Gefangenhaus habe ich leider keine alten Bilder im Netz gefunden. Man sieht vor Ort aber, das es an die Architektur des Gerichtsgebäudes angelehnt, aber natürlich um ein vielfaches einfacher gehalten ist. Die beiden Gebäude verbindet ein unterirdischer Tunnel, bei dem man annehmen könnte, das er der Überstellung von Verurteilten in die Haftanstalt diente. Da er das Amtsgericht mit dem Heizungskeller der Haftanstalt verbindet, wird aber wohl eher die Angabe stimmen, das er zu Heizzwecken diente. Heute ist er in Höhe des Gerichts zugemauert, wovon Maecky1978 sich bei unserem Besuch aber zur Sicherheit überzeugen wollte. 🙃 1965 wurde das Gefängnis mit den 17 unterschiedlich großen Zellen und der hohen Mauer geschlossen und zeigt heute noch den originalen Zustand der damaligen Zeit. Die Zellen mit ihren schweren Türen, der Heizungsraum, das vergitterte Treppenhaus und auch der kleine Hof, welcher vermutlich dem Freigang diente, versetzt den Besucher in eine andere Zeit und könnte auch wunderbar als Filmkulisse herhalten.
Aber das Stadtmarketing von Oederan hatte 2021 eine andere, meiner Meinung nach, wirklich schöne Idee für die Nutzung des Gebäudes. Es bietet nämlich Fototouren für Urbexer, Fotografen und Models oder einfach Interessierte an. Diese können an verschiedenen Sonntagen im Monat das Gefangenenhaus besuchen, solange verweilen, wie sie möchten und sich in den Räumen frei bewegen. Gegenseitige Rücksichtnahme natürlich vorausgesetzt.
Alles was nötig ist, ist eine Anmeldung und eine Spende von 20€ pro Person. Diese kam bei den ersten Fototouren dem „Elternverein krebskranker Kinder e.V. Chemnitz“ zu Gute. Mittlerweile können sich Vereine, welche Spenden nötig haben, beim Veranstalter um die Einnahmen bewerben. Das Gebäude an sich, soll im jetzigen Zustand nur erhalten werden, Bauvorhaben sind nicht geplant.
Wir waren insgesamt zwei Stunden im Haus unterwegs und können jedem LostPlace- Liebhaber eine Fototour hinter Oederaner Gitter nur empfehlen. In der Geschichte zu reisen, dem Hobby zu fröhnen und einem guten Zweck zu dienen sind doch drei gute Gründe, sich beim Stadtmarketing einen der nächsten Termine zu sichern. Lasst nun gern noch unsere Bilder auf Euch wirken und ich hoffe, ich habe Euer Interesse geweckt.

Außenansicht
Zelle
Maecky1978 unterwegs im Tunnel
Details im Heizungskeller
Keller
Gefängnishof
Kochnische 😉
Einblicke
er durfte wieder raus 😏
eine wunderschöne antike Mangel im Dachgeschoss
LostPlace-Romantik
🚽🧻

Wenn ihr bewegte Bilder auch mögt, dann nimmt Euch Maecky1978 gern mit auf unseren Rundgang. Das Video auf seinem Kanal zu unserem Besuch im Gefangenenhaus findet ihr hier 📢. Auch über ein Abo unseres WhatsApp-Kanals würden wir uns freuen. Hier verpasst ihr keinen meiner Blogbeiträge und auch kein neues LostPlace-Abenteuer von Maecky1978. Folgt gern unserer Einladung: 💌

Version für Lesefaule ☺

Das nächste Mal geht es wieder um eine Blockparty, welche wir Euch ans Herz legen wollen und auf die wir uns auch selbst sehr freuen. Bis dahin, geniest die ersten Frühlingsanzeichen, Eure Chaos_Schnecke Tina

20250209_105205

chaosschnecke

Trödel, LP und Stadtgeschichte

Als wir vor einger Zeit von Europas größtem mobilen Kultmarkt hörten, weckte das unser Interesse, denn dieser findet einmal monatlich auf einem LP-Gelände nahe Leipzig statt. Außerdem beschäftigt uns seit einiger Zeit ein Projekt, welches altes Zeug und Ideen dazu benötigt. 😉 Und wo findet man soetwas oder kann sich hervorragend inspirierer lassen? Natürlich auf einem Trödel- und Antikmarkt.
Also ging es für uns Ende Januar auf das ehemalige Gelände der Agrarmesse, welche zum Teil auf Leipziger und zum Teil auf Markleeberger Stadtgebiet liegt. Früher war es ein Teil der Leipziger Messe und speziell für die Landwirtschaftsbranche bestimmt. Heute stehen die Gebäude zum Teil leer und zum Teil werden hier Veranstaltungen durchgeführt. So eben auch der riesige Antikmarkt, auf dem monatlich 500-1000 Händler aus ganz Europa ihre Schätze anbieten. Neben einer riesigen Freifläche von 2 Hektar, kann man auch in zwei 5000 Quadratmeter großen Hallen bummeln, feilschen, kaufen und vorallem …. staunen.

Impressionen (Fotos: Webseite Veranstalter)

Voller Neugier ging es für uns also Richtung Leipzig. Vor Ort erwarten Euch außer 5 Euro Parkgebühr keine Kosten. Es stehen riesige Parkflächen zur Verfügung und der Parkvorgang ist bestens organisiert. Ein paar Minuten später kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus und das, obwohl sicher nur halb so viele Händler vor Ort waren, als in wärmeren Monaten. Hier kann man, gerade als Ostkind, auf fast jedem Meter in Erinnerungen schwelgen. „Das hatte ich auch!“, „kuck mal, sowas hatte meine Oma!“, „Kannst Du Dich noch daran erinnern?“ …. An fast jedem Stand machte ich eine kleine Zeitreise und wirkliche Glücksgefühle machten sich breit. Es gab auch einen riesigen Stand mit allerlei nagelneuen DDR-Artikeln, die wohl noch jeder kennt, der vor 1980 in den neuen Bundesländern geboren wurde. Unglaublich, das diese Dinge offenbar in ihrer alten Form noch hergestellt werden.

der legendäre DDR-Quirl
Einkaufsnetzte, wir waren damals schon nachhaltig
Ata und Klopapier (ähnlich in der Konsistenz 🤣
Gewürzstreuer
Seifennetze
befüllbare Ostereier
die Transportbox für gekochte Eier durfte auf keinem Schulausflug fehlen 😍

Und so schlenderten wir ingesamt fast 4,5 km zwischen den Ständen entlang. Für Hunger und Durst ist sowie im Freigelände als auch in den Hallen bestens gesorgt. Neben Getränkeständen gab es wirklich so ziemlich alles an Essen, was es zum Beispiel auf einem Stadtfest auch zu Schlemmen gibt. Besonders schön fand ich auch, das es an jeder Ecke Sitzmöglichkeiten zum Verweilen, Essen und Trinken oder einen kleinen Schwatz gab. Ein wirklich schönes, entspanntes Ambiente.

Eindrücke, Eindrücke, Eindrücke 👀 und ein paar Kräppelchen zum Kaffee ☕

Ich hatte mir zum Ziel gesetzt, nebenher zu schauen, ob es vielleicht irgendwas zu finden gibt, was das Geocacherherz höher schlagen lässt. Da die meisten unserer Art ja eher auf moderne Technik abfahren, werdet ihr hier wohl nicht fündig. Obwohl ja so ein antiker Kompass oder eine alte Taschenlampe mit etwas Rost, schon auch Flair haben. Ist man aber auf der Suche nach Versteckmöglichkeiten oder vielleicht Einrichtung für größere Dosen ist man hier auf alle Fälle an der richtigen Adresse. Munitionskisten, Elektrokästen, Kleinteile Lego oder von Eisenbahnen oder auch thematisch passende Gegenstände, wie alte Telefone oder ähnliches kann man hier, gerade wenn es nicht mehr in einwandfreiem Zustand sein muss. für kleines Geld bekommen.

Verstecke ohne Ende 🙃

Ach ja, zwei Schätze haben wir auch erstanden. Ich ein kleines Häschen für meine Göbel-Porzellan-Ostersammlung und ein ca. 110 Jahre altes Grabenfeuerzeug für die standesgemäße Outdoorausrüstung von Maecky1978.

unsere Schätze 🤩

Und da uns Gérard von der Cachefrequenz mit seinem Vorhaben, die Tagesmatrix dieses Jahr zu füllen, angesteckt hat und wir ja immer gern noch ein bisschen von der Umgebung kennenlernen, nahmen wir uns nach unserem agra-Besuch bei wirklich traumhaftem Wetter noch Zeit für zwei Dosen. Zuerst ging es auf dem agra-Gelände zum Tradi „Halle 41“, bei dem ihr Euch wieder bewusst werdet, das ihr Euch eigentlich auf einem LostPlace befindet. Auch auf dem Antikmarktgelände spürte man das immer mal wieder, durch die vielen Menschen und das bunte Treiben geriet das Gefühl aber in den Hintergrund. Hier an den Cachekoordinaten waren wir auf jeden Fall wieder allein und konnten in Ruhe die Suche angehen. Tatsächlich war das am Ende schwieriger als gedacht. Der Hint passte an einigen Stellen, am Ende war es mal wieder, wie schon so oft. Wir hatten beide die Hand schon jeweils dreimal im Versteck und hatten doch vorbei gegriffen. Umso glücklicher waren wir, als wir das Logbuch doch noch signieren konnten.

das Objekt der Begierde – die Halle 41

Direkt gegenüber vom Haupteingang der agra könnt ihr mit „Die Litfaßsäule“ noch einen T5er -Cache bestreiten. Tatsächlich hätte dieser mich sehr gereizt, aber leider ist irgendwann meine Teleskopleiter aus meinem Keller ausgezogen und für eine Räuberleiter bin ich zu alt und zu schwer 😅. Bei unserem nächsten agra-Besuch werde ich mir wohl eine Leiter leihen, um dieses Abenteuer mitten in der Stadt in Angriff zu nehmen.
Um den Tag perfekt zu machen, fehlte uns nun nur noch ein bisschen Stadtgeschichte. Und so suchten wir nach einem passend klingenden Cache in der Nähe und stießen auf den Multi „Torhaus Markkleeberg“. Und wie uns das tatsächlich recht oft gelingt, war das ein wirklicher Glücksgriff, welcher uns an eine geschichtsträchtige Stelle führte. Der Minimulti führt Euch zum Torhaus des Rittergutes Markkleeberg, an welchem am 16.Oktober 1813 eine Schlacht tobte. Die Spuren könnt ihr hier noch an Hand von Kanonenkugeln in den Wänden, Gedenktafeln und einem Denkmal für die gefallenen Soldaten erkennen. Hier vor Ort sind auch alle Fragen zu beantworten, die Euch zum Finale des Minimultis führen, an welchem auch wieder interesannte alte Gebäude stehen, welche mit Hilfe von Infotafeln erklärt werden. Im Innenhof des Rittergutes fanden wir noch einen kleinen Selbstbedienungshofladen eines kleinen Jungen. Natürlich wurden hier 3 Euro in die Kasse geworfen und eine Flasche Rapsoel mitgenommen. Sowas ist meiner Meinung nach immer unterstützenswert und man hat noch ein paar Wochen lang beim Salat zaubern eine Erinnerung an den schönen Tag.

Antikaudio 😉

Das nächste Mal wird es es nicht so spannend und sonnig. Nachdem ich und auch andere befreundete Cacher immer wieder mit Vandalismus und Diebstahl oder fehlender Wertschätzung der erstellten Caches zu kämpfen haben, möchte ich das Thema einmal aufgreifen. Bis dahin eine schöne Zeit, erwehrt Euch der grassierenden Influenza, Eure Chaos_Schnecke Tina

20250125_112455

chaosschnecke

Challenge angenommen

Schon einige Zeit fiel uns ein interessantes Gelände an der A72 im Vogtland auf, wenn wir diese gen Westen fuhren. Irgendwann schaute ich einmal etwas genauer auf die Karte und mir fiel direkt vor Ort ein interessanter Challengecache vom mir nicht ganz unbekannten Owner huberteff ins Auge. Solltet ihr noch nichts von einer Challenge gehört haben, hier eine kurze Erklärung. Solch ein Cache erscheint immer als Rätsel auf der Karte, liegt aber an den gelisteten Koordinaten. Um ihn als Fund zu loggen, müsst ihr die geforderte Aufgabe, die Euch der Owner stellt, erfüllt haben. Diese können ganz unterschiedlich, von sehr anspruchsvoll bis einfach sein. So sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Es kann gefordert sein, eine bestimmte Anzahl von Klettercaches gefunden zu haben, eine bestimmte Anzahl an Tagen in Folge gecacht zu haben oder eine gewisse Cacheart beispielsweise 100x gefunden zu haben. Oder, oder, oder. Im Listing ist meist der Link zum Challenge Checker von Projekt GC eingearbeitet, über welchen ihr prüfen könnt, ob ihr die Herausforderung bereits bestanden habt oder nicht. In unserem Fall, dem Cache „Get Lost – LP Challenge Cache“ besteht die Aufgabe darin insgesamt 100 Geocaches mit dem Atribut“verlassenes Gebäude“ gefunden zu haben. Suchen, finden und signieren könnt ihr die Dose natürlich jederzeit. Solange ihr die gestellte Aufgabe noch nicht erfüllt habt, besteht die Möglichkeit mittels einer Bemerkung zu loggen. Gefunden loggt ihr in diesem Fall erst, wenn der Challenge Checker Euch grünes Licht gibt. Und so sah es zum Zeitpunkt unseres Besuches auf unseren Profilen aus:

Maecky1978 fehlen noch 11 LP-Attribute
Ich erfülle die Anforderungen

Und so begaben wir uns an diesem sonnigen, aber sehr kalten Januartag zu dieser Dose. Wie im Cache angegeben, muss kein eingezäuntes Gelände zum Finden und Signieren betreten werden und es ist auch nicht erforderlich dieses Gelände zu erkunden. Aber wenn man mal da ist…😉 und es einen offenen Zugang gibt, dann begeben wir uns natürlich gern auf Abenteuertour.

GC Karte
gefunden und signiert
Luftbild – Internetfund

Wie wir im Nachhinein erfuhren, gibt es wohl einen neuen Besitzer, welcher Besucher auf seinem Gelände nicht so gern sieht. Er hat und das ist uns auch aufgefallen, Räume gesichert und verschlossen. Da wir uns generell auf fremden Grundstücken immer wie Gäste verhalten, ist es natürlich eine klare Sache, das soetwas respektiert und nicht betreten wird. Generell ist unser Anspruch immer, nichts als Fotos und Eindrücke mitzunehmen und nichts als unsere Fußspuren zu hinterlassen. Da bei unserem Besuch ein bisschen Schnee lag, war letzteres diesmal sogar wörtlich zu nehmen.
Los ging es im größten Komplex, welcher in einer Hälfte wohl einmal Hotelzimmer und in der anderen das Restaurant beherbergt hat.

Danach kämpften wir uns durch ein paar lichtere Dornenhecken zu einem der wirklich stark eingewachsenen Bungalows, welche sicher einst als Kinderferienlager dienten. Das Reh, welches uns ganz zu Beginn unseres Besuches über den Weg lief, scheint wohl hier zu wohnen. Zumindest fanden wir unzählige Spuren. Wie auch von wahrscheinlich einem Waschbär.

Weiter ging es vorbei an einer Art Garagen und Versorgungsräumen zum Heizhaus, auf dem der weithin sichtbare Schornstein mit dem Schriftzug „HOTEL“ prankt. Hinter dem ehemaligen Restaurant findet man noch kleinere Gebäude mit einer Sauna, einem Aufenthaltsraum, einer Kegelbahn und vermutlich einer Bücherei.

Auf dem gesamten Gelände ist Vorsicht geboten, in der Erde tun sich immer wieder Löcher auf, da Kanaldeckel fehlen oder einfach neben den Schächten liegen. Nicht immer kann man das in der Wiese sofort erkennen. Generell muss ich sagen, habe ich auf einem LP Gelände selten soviel Spuren von Diebstahl gesehen. Hier fehlen quadratmeterweise Fußbodenplatten, Fliesen, Holzpaneele und sogar Treppenstufen. Was noch übrig war, ist dem Vandalismus zum Opfer gefallen, wurde eingeschlagen, zertreten oder zertrümmert. Immer wieder ein trauriger Anblick für uns. Finden konnten wir noch ein paar nicht ganz schlechte Graffiti, welche das triste Grau etwas auflockerten.

Beim Verlassen des Geländes fiel mir noch eine Wäscheleine auf. Wie lange mag sie wohl hier schon ungenutzt ihr Dasein fristen und auf dem Fußmarsch zum Auto eröffnete sich uns ein schöner Blick auf die Talsperre Pirk. Der Blick, welcher dem Hotel „Am See“, den Namen gab, unter dem man das Gelände im Internet immer mal wieder findet.

Blick zur Talsperre
arbeitslose Wäscheleine

Zuhause recherchierte ich ein wenig und konnte in Erfahrung bringen, das das Gelände zu DDR-Zeiten als Ferienheim und Kinderferienlager für die Mitarbeiter eines Espenhainer Betriebes genutzt wurde. Danach, wohl bis 2006, hatte es noch als Hotel und Raststätte geöffnet. Seither setzt Leerstand, Diebstahl und Vandalismus dem Gelände zu. Auch wenn es für mich schwer vorstellbar ist, so wünsche ich dem Ort, das wieder bessere Zeiten kommen mögen. Vielleicht mit Hilfe des neuen Eigentümers.
Bei meiner Recherches stieß ich auf einige alte Ansichtskarten und sogar ein Motiv, welches ich zufällig fast im gleichen Winkel fotografiert habe. Dies Alles möchte ich Euch hier natürlich nicht vorenhalten.

Internetfunde
Fotovergleich
Audioherausforderung 😁

Das nächste Mal stelle ich Euch einen Owner vor, welcher in Treuen und Umgebung wirklich einzigartige Caches legt. Großen und kleinen Geocachern wird hier defintiv ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Außerdem plant er für 2025 ein Event, welches vielleicht in Eurem Kalender landen sollte. Bis dahin, seid lieb gegrüßt von Eurer Chaos_Schnecke Tina

PS: Ich freue mich über ein Abo meines WhatsApp Kanals 🥂https://whatsapp.com/channel/0029Vazmmlt47Xe79maMkV1f

20250111_123328

chaosschnecke

Colditzer LP- und Schlossgeschichten

Der letzte Ausflug des Jahres 2024 führte uns zu einem fast auf den Tag genau 14 Jahren alten LP-Cache nahe Colditz. „Kulturhaus Thierbaum (LP)“ liegt seit dem 29.12.2010 in einem Gebäudekomplex, welcher laut Listing auf eine wechselvolle Geschichte zurückblickt. Sozialgebäude, Kindergarten, Bücherei, Kulturhaus, Ferienlager und Musterungsstützpunkt, hier gingen stets viele Menschen ein und aus. Heute macht sich Verfall breit, der Vandalismus hält sich in Grenzen, was wohl an der dörflichen Lage mit direktem Nachbar liegt. Seit Mitte der 90er Jahre stehen die Gebäude leer und bis auf ein paar Geocacher verirrt sich hierher wohl niemand mehr. Wenn ihr das Abenteuer angehen möchtet, dann schlüpft ihr in die Rolle des Lehrlings Krause, welcher seinen ersten Arbeitstag hier beim Hausmeister antritt. Verschiedene Aufgaben hat dieser für Euch hinterlegt, da er leider nicht selbst vor Ort sein kann. Die Stationen sind allesamt schön gemacht und die Geschichte stimmig. Uns hat es Spaß gemacht und wer solche Caches mag und noch nicht hier war, dem können wir den Besuch wirklich empfehlen.

Ca. 2 Stunden waren wir im Objekt unterwegs. Bei einem Kaffee am Cachermobil entschlossen wir uns den restlichen Tag, welcher uns wieder mit bestem Winterwetter verwöhnte, in Colditz zu verbringen. Unser erster Stopp führte uns zum Schloss auf dem ein Virtual auf Euch wartet. Bei „The Colditz (Castle) Story“ müsst ihr Fragen auf dem Schlossgelände beantworten und daraus eine Mailadresse bilden. Wir mussten auf einen Telefonjoker zurückgreifen, da ein Teil des Schlosses bei unserem Besuch nicht zugänglich war. Mittelerweile ist der Cache bis März deaktiviert, da das Problem wohl über den Winter bestehen bleibt. Wir haben uns das Schloss, welches über die deutschen Ländergrenzen hinaus sehr bekannt ist und über welches es mehrere Filme, Bücher und sogar ein Spiel gibt, dennoch soweit es ging, angeschaut. Vor dem Eingangtor wartet noch ein wirklich schöner Tradi auf Euch. „Colditz Castle“ ist ein toll gemachtes Versteck, welches schon 30% Favis abgreifen konnte.

Ungefähr die Stelle des Tradis war es auch, von der wir eine Ruine sehen konnten, welche unser Interesse weckte. Irgendwie sah es von hier aus, als könne man diese Stelle nicht so einfach erreichen. Also machten wir uns erstmal zu einem Mystie in der Nähe auf, der im Vorfeld zu Hause gelöst worden war und welcher auch thematisch gut zum Ort passte. Schloss Colditz war nämlich im 2.Weltkrieg ein als fluchtsicher geltendes Gefängnis für schon einmal irgendwo ausgebrochene Kriegsgefangene. Also ging es für uns zu den Lösungskoordinaten von „Fluchtwege“ . Ein wenig entfernt fanden wir einen schönen Picknickplatz mit wundervollem Blick auf das Renaissance-Schloss auf einem Porphyrfelsen.

die geheimnisvolle Ruine & der Picknickplatz mit Fotopunkt

Hier fiel unser Blick wieder auf die Karte und wir entdeckten den Multi „Erinnerungen“. Keine Ahnung, warum wir dachten, das dieser Multi uns zur Ruine bringen könnte, wir sahen es als wahrscheinlich an und nahmen die Herausforderung an. Am Start trugen wir die Informationen zusammen und die Richtung zur errechneten Station 1 stimmte mit einem verschlungenen Weg hinauf überein. Voller Vorfreude arbeiteten wir uns von Punkt zu Punkt, was manchmal nicht ganz einfach war. Und tatsächlich führte uns der Weg an der Ruine vorbei und für die Mühen des Aufstiegs wurden wir mit einem wirklich zauberhaften Blick auf Schloss Colditz belohnt.

Noch ein paar hundert Meter entfernt, fanden wir dann das Finale und Informationen zum Bonus. Neben dem Logbuch gab es hier auch den Hinweis, das es sich bei der Ruine um ein Lustschloss von Fürstin Sophie und bei den Hängen rundum, früher um Weinberge handelte. Auch oder besonders dafür liebe ich dieses Hobbie. Was wäre mir an Wissen und Orten wohl ohne unsere Abenteurerei verwehrt geblieben. Da die Sonne schon sehr tief stand und der Rückweg noch auf uns wartete, verzichteten wir auf den Bonus und traten den Rückweg an. In einem wunderschönen Sonnenuntergang ging es Richtung Heimat und ein wunderschöner Tag zu Ende.

Für meine Blog“hörer“ 😉

Das nächste Mal besuchen wir einen LP im Vogtland mit einem Challengecache vor der Tür. Bis dahin wünsche ich Euch eine schöne Zeit, Eure Chaos_Schnecke Tina

IMG-20241228-WA0053

chaosschnecke

❌