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10mm Glasreflektoren aus der Sicht des cachenden Försters

quercus

Geowizard
ich beziehe mich mal auf dieses Angebot:
http://www.geoclub.de/viewtopic.php?f=26&t=59998
Da man Produkte im Marktplatz nicht kommentieren darf werde ich dies hier tun, da es am besten zum Nachtcachen passt. Es gibt auch einen Beitrag auf der Wiese, aber da die Beiträge dort vom System nach einiger Zeit gelöscht werden, poste ich dort nicht (gerne):

Ich spreche jetzt mal aus der Sicht des cachenden Försters:
Ich konnte bei einem Nachtcache in Dessau bereits diese Form der gläsernen Reflektoren bewundern. Sie reflektieren wirklich sehr gut und ich fand sogar etwas klarer als Reflektoren aus Folie. Aber schon damals habe ich schlucken müssen, als ich gesehen habe, wie diese an, besser in den Bäumen befestigt waren.

Wie man in dem Produktvideo der oben angebotenen Reflektoren erkennen kann, müssen Löcher gebohrt werden, in denen die Reflektoren befestigt werden. Im Fall der angebotenen Reflektoren werden es wohl 10mm Bohrer sein, die zum Einsatz kommen.

Auch wenn es der gesunde Menschenverstand eigentlich verbietet, so wurden in Dessau die Reflektoren in die lebenden Bäume gebohrt. Ich möchte daher alle Kunden und Nutzer dieser, von den Leuchteigenschaften sicher sehr guten Reflektoren davor warnen, dies auch zu tun.

Ich wäre als Förster ziemlich angepisst, wenn ich sehen würde, dass jemand meine Bäume mit einem Akkuschrauber anbohrt. Was bei Nadelbäumen vielleicht noch ziemlich schadlos ablaufen kann könnte bei Laubbäumen schnell die Eintrittspforte für Pilze und Schädlinge sein. Realistisch betrachtet ist es kein großes Ding, aber emotional wäre für mich als Waldbesitzer damit eine Grenze überschritten.

Auch bei nicht lebendem Holz sollte man immer an den Eigentümer denken. Auch ein angebohrter Zaunpfahl kann böses Blut erzeugen.

Aber wie im Wiesenbeitrag schon angesprochen, soll hier nicht nur gemeckert oder ermahnt werden, sondern am besten gute Alternativen genannt werden.

Also mach ich den Anfang und nenne in meinen Augen einige gute Plätze für die Reflektoren:

  1. - eigene Bäume (wie gesagt, den Baum wird es weniger stören als den Eigentümer)
    - tote Bäume
    - tote Äste, auch nah am lebenden Stamm (Astloch)
    - Nistkästen (aber im Herbst bohren ;))
    - Zaunpfähle im Wald (Verbissschutz)
    - Selbst aufgestelltes Holz oder anderes Material
    - Baum-Stubben
    - Steine (aber Vorsicht vor den gesundheitlichen Risiken beim Bohren)
    - eigene aufgehängte Konstruktionen
 

radioscout

Geoking
quercus schrieb:
- tote Äste, auch nah am lebenden Stamm (Astloch)
Kannst Du das wirklich so empfehlen?
Meinst Du, daß jeder in der Lage ist, so zu bohren, daß der Baum nicht beschädigt wird?
Und was passiert, wenn die Motorsäge des Waldarbeiters auf das Glas trifft? Kette stumpf? Splitter? Wird die Säge im Sägewerk beschädigt? Der Metalldetektor wird das Glas nicht erkennen.
Außerdem ist zu befürchten, daß jedes "Baumbohren" zum Nachahmen führen wird und dann auch größere Löscher (wie beim "Birkenbohrer") an beliebigen Stellen gebohrt werden.

Die Reflektoren sehen wunderbar aus.
Aber sollte man sie nicht besser nur an totem Material anbringen? Evtl. ein kleines Stück Holz nehmen, den Reflektor einsetzen und das lose aufhängen.
 

SNEQX2

Geocacher
Nur am Rande, weils vielleicht auch gerade hier reinpasst:

Was ist aus Förstersicht von folierten Reißzwecken zu halten? Schädlich oder nicht?

Wie siehts aus mit Kleben? Montagekleber hält ja so ziemlich alles und überall. Schädlich oder nicht?
 
Irgendwo muss aber mal ein Punkt sein mit der Angst vor dämlichen Nachmachern! :D

Sonst darf man demnächst auch nichts mer an einem tatsächlich toten Baum befestigen weil sonst ein Schmerzbefreiter kommt und meint wenn es an dem toten Baum geht der an einem lebenden Baum hängt/lehnt geht es an dem Lebenden schliesslich auch.
Oder weil er das an einem Baumstumpf gesehen hat muss man nur weit genug unten bohren dann ist das in Ordnung.
Man kann Problemblindheit nur bis zu bestimmten Punkten verplanen, sonst ist man handlungsbefreit weil es immer noch blinder geht...

LG
 

adorfer

Geoguru
quercus schrieb:
Ich konnte bei einem Nachtcache in Dessau bereits diese Form der gläsernen Reflektoren bewundern. [..] Aber schon damals habe ich schlucken müssen, als ich gesehen habe, wie diese an, besser in den Bäumen befestigt waren.
In Zerbst habe ich genau dieses auch schon bewundern dürfen.

Abgesehen vom Baumfrevel: So toll fand ich die Wirkung nun auch nicht.
Sauber gearbeitete Reflektorreißzwecken stehen denen nichts nach, wenn sie nicht sogar besser sind.

Wenn man die Reißzwecken mit dem Schwingschleifer anschleift und die 3M-Folie dann mit Pattex Repair-Extreme aufbringt, dann bekommt auch kein blöder Nager die so einfach wieder ab.
(Und Zuharzen oder überwachsen werden sicher ebenfalls beide)
 
OP
quercus

quercus

Geowizard
radioscout schrieb:
Die Reflektoren sehen wunderbar aus.
Aber sollte man sie nicht besser nur an totem Material anbringen? Evtl. ein kleines Stück Holz nehmen, den Reflektor einsetzen und das lose aufhängen.

Das wäre zweifelsohne die wesentlich bessere Wahl. Und deine Anmerkungen sind durchaus angebracht und eine Empfehlung sollte das auch nicht sein.
Ganz ehrlich, völlig egal worin Du die Dinger anbringst. Wenn Dich ein Förster oder Jäger mit einem Akkubohrer im Wald erwischt, solltest Du eine gute Ausrede parat haben :D
 
OP
quercus

quercus

Geowizard
SNEQX2 schrieb:
Nur am Rande, weils vielleicht auch gerade hier reinpasst:
Was ist aus Förstersicht von folierten Reißzwecken zu halten? Schädlich oder nicht?
Wie siehts aus mit Kleben? Montagekleber hält ja so ziemlich alles und überall. Schädlich oder nicht?

Aus "Baumsicht" völlig unproblematisch. Bei Buchen vielleicht lieber kleben, wenn das hält. Aber alles, was ein bisschen Borke hat wie Kiefer, Eiche, dicke Birken oder Pappel ist problemlos zu bestücken. Da fallen die Reißzwecken irgend wann ab.
Kleben ist noch sicherer, denn ein Baum wird ja dicker und entledigt sich so des "Beklebten" irgendwann auf natürliche Weise.

Wenn man mit irgend etwas das Kambium trifft, das ist die wasserführene Schicht zwischen Holz und Borke, dann dürfte das stecken bleiben. Also zum Beispiel ein Nagel oder etwas hineingebohrtes, aber auch eine große Reißzwecke an einem Baum mit glatter, dünner Borke, wie z.B. die Rotbuche. Da ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es einwächst. Reißzwecken wären zwar unproblematisch für das Sägewerk, allerdings könnte das Holz dadurch Verfärbungen erhalten. Aber das wenigste Holz wird heute noch lang aufgeschnitten. Das meiste wird zerspant oder kurz aufgeschnitten.

Ich würde aber immer nur einzelne Zwecken pinnen. Wenn ich mehrere an einer Stelle platzieren muss, dann besser an totem Holz, an Ästen oder dicker Borke.

Ich persönlich habe keine Skrupel alle 50m eine Reißzwecke zu setzten. Wer Skrupel hat, soll sie an dickere Äste pinnen (wenn man die dann noch sieht), die werden vermutlich eh vor der Nutzung absterben oder zu Brennholz. Und einer Motorsäge ist die Zwecke so egal wie Deiner Windschutzscheibe die Fliege ;)
 

Kalleson

Geowizard
Ein befreundeter Cacher ist Landschaftsgärtner und seit vielen Jahren auf Baumpflege spezialisiert.

Er hat jetzt einige Versuche unternommen, um eine schonende Befestigung auch an lebenden Bäumen hinzubekommen.

Er hat sich nun letztenendes für Montagekleber (Sika und Co.) entschieden. Dieses hält nicht nur für kleine Reflektoren, sondern es lassen sich auch problemlos kleinere Stationen (Halterungen für Petlinge, etc.) befestigen.

Bei dem Test, hat er es sogar bewusst auf nasser Rinde befestigt. ... Hält.

Und wie meine Vorposter schon schrieben: Nach einer gewissen Zeit wird sich der Baum dieses Anhängsels automatisch wieder entledigen.

Bei der Verwendung der Glasreflektoren würde ich diese Methode daher absolut empfehlen.

Gruß
Kalleson
 

rs-sepl

Geowizard
-jha- schrieb:
Wenn man die Reißzwecken mit dem Schwingschleifer anschleift und die 3M-Folie dann mit Pattex Repair-Extreme aufbringt, dann bekommt auch kein blöder Nager die so einfach wieder ab.
(Und Zuharzen oder überwachsen werden sicher ebenfalls beide)

Die olle 3M-Folie ist doppellagig, dh wenn Du nur die normale Klebefläche mit anderem Kleber optimierst, nützt das nix, das die Nager (allg. Vögel) nur die obere Schicht abnagen und die weiße Klebeschicht auf der Reißzweck verbleibt. Man müsste also die 3M-Folie zerlegen und die "Funktionsschicht" aufkleben. Das wäre mir aber zu aufwendig, zumal das Ablöseproblem "nur" bei den roten Reflis besteht.
 

adorfer

Geoguru
rs-sepl schrieb:
-jha- schrieb:
Wenn man die Reißzwecken mit dem Schwingschleifer anschleift und die 3M-Folie dann mit Pattex Repair-Extreme aufbringt,
Die olle 3M-Folie ist doppellagig, dh wenn Du nur die normale Klebefläche mit anderem Kleber optimierst, nützt das nix, das die Nager (allg. Vögel) nur die obere Schicht abnagen und die weiße Klebeschicht auf der Reißzweck verbleibt. Man müsste also die 3M-Folie zerlegen und die "Funktionsschicht" aufkleben. Das wäre mir aber zu aufwendig, zumal das Ablöseproblem "nur" bei den roten Reflis besteht.
Den Kleber trägt man etwas dicker auf und drückt die auf unter maß zugeschnittene Reflektorfolie ein. Dann schliesst der überquellende Kleber die Ränder mit ein, es gibt dann keine Angriffsfläche mehr.
(aber wenn man es so eilig hat, dass man "Reflektoren" nicht mal mehr ausschreiben mag, dann ist's natürlich in der Tat zu viel Arbeit. Trotzdem würde ich deswegen keine lebendigen Bäume anbohren wollen.)
 

Kalleson

Geowizard
-jha- schrieb:
(aber wenn man es so eilig hat, dass man "Reflektoren" nicht mal mehr ausschreiben mag, dann ist's natürlich in der Tat zu viel Arbeit. Trotzdem würde ich deswegen keine lebendigen Bäume anbohren wollen.)

Ist die hier subtil angedeutete Argumentationskette, die unterstellt, dass Leute, die "Reflis" anstelle von "Reflektoren" schreiben auch Bäume anbohren nicht etwas gewagt?
 

adorfer

Geoguru
kalleson schrieb:
Ist die hier subtil angedeutete Argumentationskette, die unterstellt, dass Leute, die "Reflis" anstelle von "Reflektoren" schreiben auch Bäume anbohren nicht etwas gewagt?
Ich halte es nicht für sinnvoll, Glasreflektoren in Bäume zu dübeln wenn die Reisszwecken-Reflektoren als nicht ausreichend haltbar oder in der Herstellung zu arbeitsaufwändig erachtet werden.

(Und Du hast selbstverständlich Recht, mit Kleinkindersprache hat das natürlich nichts zu tun.)
 

rs-sepl

Geowizard
-jha- schrieb:
(aber wenn man es so eilig hat, dass man "Reflektoren" nicht mal mehr ausschreiben mag, dann ist's natürlich in der Tat zu viel Arbeit.

Gottchen sind wir empfindlich. ;) In meinem eher kurzen Cacherleben habe ich wohl schon geschätzte 2,4k (oh, eine Abkürzung) Reflis hergestellt, also mir brauchste nix von zu viel Arbeit erzählen. :D
Abgenagte Reflis sind gegenüber verharzten und weggesägten Reflis eh in der Minderheit, und wenn, sind es immer die Roten.
 
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