MDR: Geocaching statt Sightseeing in Wittenberg

[Christian]

Geocaching statt Sightseeing in Wittenberg – ein Selbstversuch

Wie entdeckt man die Wiege der Reformation, ohne sich zu langweilen? Und das am besten noch mit der ganzen Familie? Das macht Geocaching möglich. MDR-Reporter Alexander Kühne hat es in Wittenberg ausprobiert und einige Fans der digitalen Schatzsuche getroffen.

 

[Staffy]

Man muss beim Suchen nämlich darauf achten, dass Außenstehende das Versteck nicht sehen und die Dose im schlimmsten Fall wegschmeißen – erste Regel des Geocacher-Kodex.

Das mit dem Wegschmeißen habe ich irgendwie verpasst

 

[DNF_BLN]

Falls du 1:35 min meinst. Er sagt:"Falls sie jemand wegschmeißt".
Der Filmbericht ist so Durchschnitt, ich hatte mir vorgestellt das jetzt etwas mehr Infos kommen zu Luther und seinem Schaffen kommen. Das man sich etwas mehr damit beschäftigen muss.
Naja, ein Tradi im Beet und ein Sifftütencache am Verkehrsschild machen jetzt keinen großen Eindruck. Einen Lab (wo man alle Latten am Zaun abzählen muss) als Mysterie/Rätselcache zu verkaufen ist auch nicht schlecht. Kein Hinweis das man verschiedene Apps braucht. Das wird wahrscheinlich frustrierend für Leute die nach dem Bericht damit anfangen.

 

[S-Man42]

Da ich nur den Text gelesen hab, kann ich nur dafür sprechen, aber: da steht das mit der anderen App.

 

[DNF_BLN]

Jetzt hab ich den Text noch gelesen. Aber lustig das der Owner ihm den Tipp mit c:geo gibt. Ich werde meine Premiummitgliedschaft auslaufen lassen und mit c:geo dann Premiumcaches suchen.

 

[thomicacht]

Der Sifftütencache war letztes Jahr zumindest noch in einer kleinen Tupperdose, GC96G3N
Gullideckel müsste GC4JW5F sein.

 

[Staffy]

Falls du 1:35 min meinst. Er sagt:"Falls sie jemand wegschmeißt".

Ich meinte eben den Teil, den ich aus dem Text zitiert habe.

Jetzt hab ich den Text noch gelesen. Aber lustig das der Owner ihm den Tipp mit c:geo gibt. Ich werde meine Premiummitgliedschaft auslaufen lassen und mit c:geo dann Premiumcaches suchen.

Für jemanden, der nur die offizielle App kennt, ist es ja fast so, weil da alles über Wertung von 2,0 oder was kein Tradi ist, ist ja dort Premium.

Warum c:geo laut Text aber nicht so einfach und nutzerfreundlich aussieht, weiß ich nicht.

 

[S-Man42]

Was ich ja persönlich spannend finde, ist dass wir schon vor 10 bis 15 Jahren (!) viele Artikel auf diesem Niveau hatten: Unreflektiert, stark vereinfacht bis zu tatsächlich falsch.

Das hat sich kein Stück geändert. Noch immer wird irgendwo ein sogenannter Reporter rausgejagt und noch immer macht er sie ersten zwei Schritte (heute mit App, damals vielleicht immerhin die Webseite aufgemacht), holt sich die ersten Siffdinger, die er finden kann und schreibt dann ein paar mediengeile Cacher an, die auch nichts nennenswertes zu beitragen, außer, dass sie x-tausend Funde haben (wobei die letzten 5 Founds auf die Beantwortung der billigen Lab-Fragen eben gehen...).

Ich frage mich immer (nicht nur bei dem Thema, aber hier kenne ich mich halt besonders aus), wo ist denn die Berufsehre? Wo ist die echte Reportage:

Was kommt nach dem ersten Schritt?
Was gibt es denn sonst noch?
Wozu trägt der Typ so viel Ausrüstung?
Wer legt den Mist, es ist nicht "der Anbieter"?
Wie sehen die Schattenseiten aus? (Naturschutz, Gefährliches Terrain, Landfriedensbruch, Kommerz durch GS, Neid in der Community, Vandalismus,...)
Warum zeige ich denn hier das Finale im Fernsehen, obwohl das doch geheim bleiben soll?
Warum hat das Kind denn eigentlich kaum noch Bock?
...

Aber so wird wieder alles zum Einheitsbrei, Friede, Freude, Eierschecke... Aber Hauptsache was geschrieben/gedreht. Interessiert ja eh keinen wirklich...

Damals war es neu und sicherlich nicht so einfach, schnell an gute Informationen zu kommen. Aber in 10 Jahren sollte doch der Reporter weiter gekommen sein... Haben die keine Archive, wo man sich durchwühlen kann, was man schonmal alles erzählt hat. Schämt man sich denn dann nicht, das gleiche nochmal zu "recherchieren", statt weiter zu gehen?

 

[Sechsfüssler]

Du gehst davon aus, das sei nur bei Berichten zum Thema Geocaching so?

Du Optimist.

 

[hcy]

Wo ist die echte Reportage

You get what you pay for it. Die Teams die das machen sind i.d.R. Freelancer, die kriegen dann vielleicht einen Tag Dreh + Schnitt bezahlt. Redakteur kommt vom Sender, hat auch wenig Zeit sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Am Ende noch alles auf 2:30 eingedampft (ok, hier sogar 15 min, das ist schon eine Ausnahme), da kann man nicht viel erwarten.

 

[S-Man42]

Ja, das ist mir schon bewusst. Aber dennoch frage ich mich, warum mich sich dafür hergibt. Und ehrlich? Die Sendung mit der Maus kriegt in 2x 5min mehr Substanz hin.

Und wenn der Sender Geld sparen will, soll der einfach jmd ins Archiv schicken und den Beitrag von vor 10 Jahren ausbuddeln. Inhaltlich gabs eh keine Weiterentwicklung.

 

[hcy]

Die Sendung mit der Maus kriegt in 2x 5min mehr Substanz hin.

Das ist ja auch Top-Qualität seit Jahrzehnten. Da würde mich mal ein Blick hinter die Kulissen interessieren, die haben bestimmt ein großes Team von festen Mitarbeitern nur für die Maus. WDR ist ja auch einer der großen Sender in der ARD mit bestimmt entsprechendem Budget.

Und wenn der Sender Geld sparen will, soll der einfach jmd ins Archiv schicken und den Beitrag von vor 10 Jahren ausbuddeln. Inhaltlich gabs eh keine Weiterentwicklung.

Das stimmt in der Tat, aber oftmals braucht man einen Aufhänger, hier halt das Thema "Wittenberg" - speziell dazu gab's vielleicht nichts im Archiv.

Aber als Trost: das Problem betrifft nicht nur Geocaching-Beiträge sondern alles andere auch.