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Regionalzeitung Mittenaars: Geocacher ohne Gewissen

Zappo

Geoguru
....mal wieder ein Beitrag mit dem Anfang "ganz ehrlich"......

Ganz ehrlich....mir fehlt da ein wenig die Toleranz. Natürlich gibts Leute, die Quatsch machen. Natürlich gibts grenzwertige Sachen - es gibt auch Sachen ÜBER der Grenze. Aber es gibt auch Eigenverantwortung, das Recht, Fehler zu machen und dafür geradezustehen - und die Frage, ob man alles regulieren und alle vor allem schützen muß - auch innerhalb des Hobbies.

Unnötiger - und gefährlicher- Quatsch ist eigentlich ALLES - auf der Burg in die obere Felsenkammer zu krauchen, sich mit nur rudimentären Kenntnissen am Steinbruch abzuseilen, mit dem Motorrad winters den Schwarzwald zu durchqueren, sich den alten Bergbaustollen anzugucken, selbst jede stinknormale Bergwanderung, Schlittenfahrt, Fußball oder ne Baumkletterei auf 2 Metern Höhe birgt unkalkulierbare Gefahren.

Am unnötigsten und gefährlichsten ist aber immer noch, morgens aufzustehen, im Straßenverkehr zur Arbeit zu fahren, da sich 8 Stunden über irgendeinen Stuß zu ärgern, heimzufahren, 2 Bier zu trinken und vor der Glotze einzuschlafen. Solange aber genau DAS von uns verlangt wird (na gut, bis aufs Bier :D ) halte ich die Gefährdung durch bescheuerte Freizeitbeschäftigungen für tolerabel - ja vernachlässigbar.

Ich bin selbst wenig risikofreudig, ich schüttle auch über so vieles den Kopf* - wenn das aber andere machen wollen - bitte. Da halte ich es wie der neue Papst : "wer bin ich, daß ich das denen verbieten wollte" . Und die Fraktion derer, die fahneschwenkend und mikrowerfend durch die Lande ziehen auf der Suche nach einem hundertprozentig gesetzestreuen und vollkaskoversicherten Geocaching, bitte ich um ein bisschen mehr Verständnis für Andersdenkende.

Gruß Zappo

*z.B. über die wirklichen oder zumindest AUCH problematischen Dinge: Vollgeknallte Landkarten, sinnlose und cachegefährdende Hyperaktivität und aufsehenerregende Geocaching-forever- Aktionen.
 

Chris Race

Geowizard
slowfox schrieb:
Regenüberlaufbecken RÜB werden in Mischsystemen eingesetzt. Beim Mischsystem werden Abwasser (häuslich, gewerblich, industriell) und ....
Danke für die Erläuterung, sehr interessant.

Jetzt kommt natürlich der Punkt zum Tragen, dass ich die besagte Location nicht kenne. Die Sache mit dem unterirdischen Bachdurchlauf rührt von meiner eigenen Erfahrung als Owner her (GC28X5Z) und zumindest für die Örtlichkeit kann ich sagen, dass dort keine Abwässer (mehr) durchfließen. Ich war mehrmals dort drin, das Wasser war glasklar, absolut geruchsfrei und es waren keine Köttel oder dergleichen erkennbar. Ganz ehrlich: Wäre dem so gewesen, wäre ich auch nicht reingegangen - nicht wegen der Gefahr, sondern wegen dem Geruch :roll: .

Zudem zog es dort unten wie Hechtsuppe (wie FledermausSherriff bereits erwähnt hat), ich kenne die Stelle, an der der saubere Bach reinfließt und ich weiß, dass der betroffene Ort an eine Kläranlage angeschlossen ist und die Abwässer nicht über natürliche Gewässer transportiert werden - wenn sich dort also tatsächlich gefährliche Gase entwicklen sollten, dann will ich auf der Stelle tot umfallen :D .
 

slowfox

Geoguru
Ungeklärte Abwässer werden heutzutage in einem eigens dafür angelegten Rohrsystem (Kanalisation) transportiert. Nachdem es zur Reinigung eine Kläranlage durchlaufen hat, wird es in einen Vorfluter (fließendes Gewässer) eingeleitet. Die Einleitbedingungen sind inzwischen so hoch (weil auch die Klärtechnik das hergibt), das davon kaum noch eine Gefahr ausgehen kann.
 

ColleIsarco

Geowizard
Moin moin,
Chris Race schrieb:
Jetzt kommt natürlich der Punkt zum Tragen, dass ich die besagte Location nicht kenne. Die Sache mit dem unterirdischen Bachdurchlauf rührt von meiner eigenen Erfahrung als Owner her (GC28X5Z) und zumindest für die Örtlichkeit kann ich sagen, dass dort keine Abwässer (mehr) durchfließen. Ich war mehrmals dort drin, das Wasser war glasklar, absolut geruchsfrei und es waren keine Köttel oder dergleichen erkennbar. Ganz ehrlich: Wäre dem so gewesen, wäre ich auch nicht reingegangen - nicht wegen der Gefahr, sondern wegen dem Geruch :roll: .
äh, war der Hauptaufreger nicht, dass einfach ein Gullideckel geöffnet wurde, um Zugang zu dem verrohrten Bach (oder whatever) zu bekommen? Das halte ich nämlich für gefährlich und zwar weniger für diejenigen, die den Eingang nutzen, als für andere, die evtl. in den nicht gesicherten Zugang stürzen könnten. (Bevor hier wieder die "Must Du eben aufpassen"-Fraktion sich meldet: Als Fahrradfahrer kann man ein solches Loch leicht übersehen!).

Ansonsten kommt mir der Zeitungsartikel auch wenig zu reißerisch vor. (Es ist halt Sommer....) Leider ist heutzutage schon lange nicht mehr das möglich, was vor 5 Jahren noch problemlos ging, aber man wollte es ja so.

Gruß
ColleIsarco
 

Chris Race

Geowizard
ColleIsarco schrieb:
äh, war der Hauptaufreger nicht, dass einfach ein Gullideckel geöffnet wurde, um Zugang zu dem verrohrten Bach (oder whatever) zu bekommen?
Ich sehe in dem Zeitungsartikel ganz eindeutig den Hauptaufreger bei "gefährliche Gase, tödliche Gefahr bei Regen" :???: .
 

friederix

Geoguru
Zappo schrieb:
....mal wieder ein Beitrag mit dem Anfang "ganz ehrlich"......
[...]
Ganz ehrlich....mir fehlt da ein wenig die Toleranz. .
Mal Hand auf's Herz und ebenfalls unter der Rubrik "Ganz ehrlich".

Die von Dir angesprochene Toleranz pflegst Du aber selbst auch nicht immer.

Es gibt nun mal Leute, die mögen gelegentlich auch mal schlichte Caches.
Dosen irgendwo im Wald oder an Radwegen; - ohne Brimborium.

Und wenn diese nur 161 Meter Abstand voneinander haben, ist das nicht weniger unterhaltsam, als wiederholt denselben Radweg ohne Dosen und Absteigen zu absolvieren

Diesem Personenkreis begegnest Du ja auch nicht gerade mit Sympathie, und von Toleranz kann ich da auch nicht viel entdecken.
Gerne werden die auch mal als "Flachcacher" tituliert.
Sei's drum, wie war das mit dem Glashaus und den Steinen nochmal?

Lass` doch jedem seine Radtour machen, wie er möchte.
Und bei bei Gegenwind mit Bft 8 bin ich über jedes Absteigendürfen froh.

Ja, sowas ist hier im Norden eher die Regel als die Ausnahme, und so ein Schummelfahrrad mit E-Motor habe ich nunmal nicht. ;)

Sorry, wollte nur drauf hinweisen, dass die geforderte Toleranz für beide Seiten gelten sollte.

Gruß friederix (heute mit ohne Wind und bei 33°C - und 52 km ohne Absteigen und keinen einzigen Cache)
 

Eric

Geocacher
Mich wundert bei diesem Thread nur, das er noch nicht gelöscht wurde. Meiner, bei dem ich auch einen Artikel abfotografiert habe, wurde mit der Begründung gelöscht, das ich eine Urheberrechtsverletzung begangen habe weil die Zeitung nicht für jeden Verfügbar ist und man dafür Zahlen muss.

Wird hier mit zweierlei Maß gemessen?
 

q.treiber

Geocacher
Nun ist das Final kein öffentlicher Raum
. Wenn auf dem Hauptzugangsweg der Zutritt verboten ist gilt das auch für eventuelle "Nebenwege" :???:
Wer über kein engetragenes "Gangrecht" verfügt darf nicht einmal eine fremde Wiese queren sonder muss den Feldweg nutzen. I. d. R. schaut jeder Eigentümer über solche Kleinigkeiten hinweg. Wenn er aber seiner Verkehrssicherungspflicht nachkommen muss hört der Spaß auf. Das ist besonders bei LP's der Fall. Da hat der Owner eine besondere Verantwortung. Z. B verbietet das hess. Bergbaugesetz jeglichen Zugang für Unbefugte, auch für stillgelegte Gruben aus dem 18ten Jahrhundert. :shocked:
Aber kann der Owner etwas dafür ? Ist der Owner dafür verantwortlich, wenn ein Cacher nicht in der Lage ist, seinen Verstand einzuschalten ? NEIN !
StGB §111 :) ist eindeutig!

Ganz ehrlich....mir fehlt da ein wenig die Toleranz. Natürlich gibts Leute, die Quatsch machen. Natürlich gibts grenzwertige Sachen - es gibt auch Sachen ÜBER der Grenze. Aber es gibt auch Eigenverantwortung, das Recht, Fehler zu machen und dafür geradezustehen - und die Frage, ob man alles regulieren und alle vor allem schützen muß - auch innerhalb des Hobbies.
Unnötiger - und gefährlicher- Quatsch ist eigentlich ALLES - auf der Burg in die obere Felsenkammer zu krauchen, sich mit nur rudimentären Kenntnissen am Steinbruch abzuseilen, mit dem Motorrad winters den Schwarzwald zu durchqueren, sich den alten Bergbaustollen anzugucken, selbst jede stinknormale Bergwanderung, Schlittenfahrt, Fußball oder ne Baumkletterei auf 2 Metern Höhe birgt unkalkulierbare Gefahren.

Sofern die Bereifung zugelassen ist kann an im Winter auch mit dem Motorrad durch den Schwarzwald fahren: http://tam.belchenstuermer.de/?s=dlwf , wesentlich gefährlicher ist es im Sommen mit 200km/h über die Landstraße zu brettern. Da gibt's mit Recht ein Fahrverbot!
Unnötig/Unsinnig oder Unzulässig ist die Frage. Das Erste ist Spaß, das Zweite evtl. eine Straftat. Wenn dann noch die Eltern ihre Kindergarten-Kid's in einen ungesicherten Stollen mitnehmen ist das Unverantwortlich :irre:

Ansonsten gilt: Jedem seinen Spaß solange er keine Anderen belästigt.
PS: Ich kenne den Zugang, aus o. a. Gründen habe ich mir die Dose geschenkt, ich muss nicht alles machen. :D
 

Zappo

Geoguru
q.treiber schrieb:
StGB §111 ist eindeutig
Ja. Eindeutig überdimensioniert :D - zumindest für ein lausbubenhaftes Reinkriechen in Löcher....ein Problem unseres Rechtssystems bzw eher seiner übertriebenen Auslegung. Da ist eine Schulkeilerei ja auch gleich mal räuberische Erpressung, ein 1 cm zu langes Wandermesser ein Verstoß gegen das Waffengesetz usw. SINNVOLL finde ich diese "konstruierte Verbrechen" bzw. deren weltfremde Ahndung eher nicht. Bequem - ja. Da kann man sich an harmlosen Gestalten mit der Keule austoben, ohne dahingehen zu müssen, wos weh tut.


Gruß Zappo

PS:

q.treiber schrieb:
Sofern die Bereifung zugelassen ist kann an im Winter auch mit dem Motorrad durch den Schwarzwald fahren: http://tam.belchenstuermer.de/?s=dlwf ....
Danke für den Link....genau DA war ich auch schon ein paarmal dabei. Allerdings in der 70/80ern - und mit ungefütterten Handschuhen, geliehener undichter Regenkombi und mit Hertie-Tüten um die Stiefel. Und mit der RD 250 - sicher ein wenig ungeeignet. Mich friert heute noch.

Nach der Sache mit der Winterreifenpflicht m.W. auch ein wenig grauzonig.
 

heujo

Geocacher
Also, wir fassen mal zusammen:

1) die Zeitung schreibt einen tollen Artikel, um im Sommerloch der Zeitung zu füllen
2) Artikel wird einem Forumsmitglied "zugespielt".
3) Artikel füllt auch hier das Sommerloch
4) Viele Leute, die noch nie an der Location waren, regen sich darüber auf...

Ergebnis: Erhöhter Blutdruck bei dem ein oder anderen Cacher, und das Sommerloch ist gefüllt, da kaum einer beim Cache vor Ort war, aber alle wissen es besser, was man darf oder nicht darf, welche Risiken das Leben birgt und so weiter...

Gerade fällt mir wieder ein, warum ich mich aus dem Forenleben (nicht nur hier) ein bissl zurückgezogen habe, und auch wieder zurückziehen werde...

Ich für meinen Teil werde jetzt ein Glas Mineralwassert trinken, weis ja nicht, was da so drin ist, könnte gefährlich sein, aber ich sollte es überleben. Dann schalte ich den Laptop aus, gehe Dosen suchen, und hoffe das ich nicht am nächsten D1/T1 Leitplanken Tradi überfahren werde...
 

Inder

Geowizard
Irgendwie finde ich manche Dinge in unserer Gesellschaft zunehmend seltsam.
Ich kann mich erinnern, dass ich in meiner Kindheit sämtliche Überflutungskanäle unseres Ortes regelmäßig mit meinen Freunden erforscht und bespielt habe. Das waren tolle, kilometerlange Röhrensysteme. Teilweise konnten wir darin gehen, manchmal mussten wir kriechen. Irgendwann kannten wir jede Abzweigung im Ort und wussten genau, wo welcher Zu- und Ablauf ist. Das ganze fand im Grundschulalter statt.
Da standen auch keine großen Verbotsschilder und Warnschilder vor den Abläufen. Meist musste man eine Rückschlagklappe von Hand öffnen (gegen Schwerkraft anheben), um hineinkommen. Und das haben viele Jahre Kinder vor und nach uns ebenfalls so gemacht. Und afaik ist nie jemand über kleine Abschürfungen hinaus verletzt worden. Obwohl das System mindestens zweimal jährlich komplett geflutet war, ist auch nie jemand darin ertrunken. Denn uns war auch schon mit 8 Jahren klar, dass man da nicht reingeht, wenn es schon länger geregnet hat. Dafür brauchten wir keine Behörden und keine Schilder. Das geringe Maß an kindlicher Lebenserfahrung hat in Kombination mit normalem Menschenverstand vollkommen ausgereicht.
Warum muss man das heute alles regulieren und erwachsenen Menschen mittels behördlicher Vorschriften die Gefahren erklären?
 
@Inder:
Klar, haben wir früher(tm) alles gemacht. Es ist halt zu 99,9 % nix wesentliches passiert.

Wobei wir vielleicht einfach auch nur nicht mitbekommen haben, dass da sonstwo in der Republik mal nen Kind in Faulgasen verreckt ist oder so, weil es noch nicht so eine großflächige (mediale/socialmedia) Verbreitung bundesweit für jeden Vorfall gab.

Ich hab auch etwas gegen die Vollkaskomentalität oder des 100% beschützen wollen. Jeder Mensch braucht Raum zum Erfahrungen sammeln. Positive wie negative Erfahrungen.

Allerdings - meine persönliche Meinung - brauchen Kinder/Jugendliche ihre Grenzen _nicht_ in den Kanalisationen, egal ob Bachverrohrung oder Regen-/Abwasserableitung, erkennen.
 
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