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Altlasten des Krieges doch noch aktuell?

sailor40

Geonewbie
Gestern ist in der Nähe des "Flugplatz Harb" (GC1N4RQ) ohne äußeren Anlaß mitten im Wald eine Fliegerbombe explodiert. Nach Presseberichten http://www.wetterauer-zeitung.de/Ho...ld-_arid,116155_regid,3_puid,1_pageid,94.html war der Krater bis zu 6m tief und 15m groß, mehrere Bäume wurden dadurch gefällt.

Ich bin zwei Wochen vorher hier unterwegs gewesen - natürlich abseits aller Wege. Das Flugplatzgelände wurde im Krieg mehrfach bombardiert, aber daß das heute wirklich noch solche Wirkungen haben kann, war mir nicht klar.

Für mich kein Grund solche Gebiete zu meiden, aber vielleicht nicht mehr ganz so entspannt.

Bernd
 

Sofawolf

Geocacher
da liegt noch mehr als genug im boden ... hab vor ein paar jahren noch neubauten in berlin betreut und da gab es eigentlich immer eine bestätigung das keine bomben oä auf dem grundstück liegen :/
 

kukus

Geowizard
Diese Altlasten müssen wohl unter Restrisiko fallen. :/
Fliegerbomben liegen meistens eh ein paar Meter unter der Erde und sind somit kein Problem für Cacher.
Artilleriemunition, etc. kann es natürlich überall geben. Das Problem ist, daß diese Flächen nur in den seltensten Fällen Warnschilder, die man befolgen sollte, haben. Die jetztigen Alten, die mitbekommen haben, wo der ganze Dreck liegt bzw. bei Kriegsende versenkt wurde, nehmen ihr Wissen leider mit ins Grab. Aus den Augen, aus dem Sinn.
 

eigengott

Geowizard
kukus schrieb:
Das Problem ist, daß diese Flächen nur in den seltensten Fällen Warnschilder, die man befolgen sollte, haben.

:???: Es gibt eine ganze Menge Flächen die entsprechend ausgeschildert sind und wo auf die Problematik von Kampfmittelresten hingewiesen wird.

Das Problem sind eher Geocacher die meinen, diese Schilder würden für sie nicht gelten und es gäbe da gar keine Gefahren.
 

kukus

Geowizard
eigengott schrieb:
Es gibt eine ganze Menge Flächen die entsprechend ausgeschildert sind und wo auf die Problematik von Kampfmittelresten hingewiesen wird.

Scheint dann aber je nach Region unterschiedlich gehandhabt zu werden :???:
 

xtb

Geomaster
Naja, die Frage ist immer wie wahrscheinlich es ist, noch alte Bomben/Munition zu finden. In Stuttgart muss bei Neubebauungen immer vorher das Gelände sondiert werden. Da sind dann zwar schon tausend mal Leute drüber gelaufen, aber ne Bombe in ein paar Metern tiefe lösen sie damit nicht aus.

Beispiel die ENBW Baustelle ... da haben sie beim sondieren doch tatsächlich ne 500K Fliegerbombe gefunden ... war ein lustiger Tag, da ich ein paar 100 Meter Luftlinie davon arbeite und das ganze Gewerbegebiet evakuiert wurde :)
 
OP
S

sailor40

Geonewbie
Kuskus schrieb:
Fliegerbomben liegen meistens eh ein paar Meter unter der Erde und sind somit kein Problem für Cacher.
Das hatte ich bis zu diesem Ereignis auch so gesehen, denn selbst wenn Warnschilder dort gestanden hätten, wäre ich reingelaufen.
Warnschilder werden umgangen und wenn wir mal ehrlich sind: das Verbotene und das Abenteuerliche macht doch einen großen Teil des Reizes an den LP's aus, oder?
Anders formuliert: No risk, no fun!
 

treemaster

Geoguru
Es gibt hier in näherer Nähe ;) einen LP, der glücklicherweise von den ortsansässigen Geocachern wohl (noch) nicht entdeckt wurde. Durch Sondler wurde ich vor 20 Jahren darauf aufmerksam gemacht und muß sagen, dass ich heute keine Hemmungen hätte sofort einen SBA zu loggen, wenn in diesem Gebiet ein neuer Cache verlegt würde. Das Gelände ist weiträumig mit 2cm-Flakmunition aus geplatzen Mun-Behältern verseucht, zum Teil liegen die scharfen Granaten an der Oberfläche.
 

dr_megavolt

Geocacher
Wundert einen, daß nicht öfter was hochgeht und da niemand vermißt wird...

Stichwort Eifel: paar Blindgänger sind ja um 1946 bei den Waldbränden noch hochgegangen. Letztes Jahr hat ein Spaziergänger im Nationalpark drei nur oberflächlich eingegrabene amerikanische Panzerminen gefunden, nebendran einige Reiterspuren. Die Dinger waren noch aktiv. Die Reiter haben da wohl ziemliches Glück gehabt.
 

Sir Hugo

Geomaster
treemaster schrieb:
Das Gelände ist weiträumig mit 2cm-Flakmunition aus geplatzen Mun-Behältern verseucht, zum Teil liegen die scharfen Granaten an der Oberfläche.

Wäre da nicht eine kurze Info ans Landratsamt angebracht? Dieser lebensgefährliche Schrott gehört entsorgt, noch bevor sich ggf. ein cacher beim Auslegen seiner Dose selbst in die Luft sprengt.
 

treemaster

Geoguru
Sir Hugo schrieb:
treemaster schrieb:
Das Gelände ist weiträumig mit 2cm-Flakmunition aus geplatzen Mun-Behältern verseucht, zum Teil liegen die scharfen Granaten an der Oberfläche.

Wäre da nicht eine kurze Info ans Landratsamt angebracht? Dieser lebensgefährliche Schrott gehört entsorgt, noch bevor sich ggf. ein cacher beim Auslegen seiner Dose selbst in die Luft sprengt.
Das Gelände ist bekannt (alter Feldflughafen). Entweder wurden damals Munitionsstapel durch den Anflug von Spitfires zerlegt (es finden sich viele leere .50BMG-Hülsen in der Umgebung) oder durch die Sprengung der Unterstände verborgene Lagerungen an die Oberfläche befördert... jedenfalls hat keine offizielle Stelle Interesse an der Säuberung obwohl keine 10m von den mir bekannten Fundorten unsere ortsansäßigen Landwirte mit ihren schweren Maschinen darüberblasen.
 

dave

Geocacher
In meiner Region sind diese noch aktuell. Dort befindet sich ein 12.000m² ehemaliger TrÜbPl. Wenn es so heiß ist wie jetzt, geht dort oft Munition hoch oder werden Waldbrände ausgelöst. Oft hilft das Heer mit Luftunterstützung aus und holt aus einem nahegelegenen Baggersee Wasser.
 

kunstschatz

Geocacher
Wenn du mal bei der zuständigen Behörde nachfragst, wirst du wahrscheinlich erfahren, dass diese Altbestände weitestgehend bekannt und kartiert sind. Bevor die zerstörten Städte wieder aufgebaut wurden, hat man selbstverständlich nachgesehen, was da noch rumliegt. Und bei Bauvorhaben wird immer geprüft, ob da noch Altlasten liegen. Ich hatte auch schon mehrfach das Vergnügen, im Bereich einer Bombenentschärfung zu wohnen, und wurde evakuiert. Die Leute, die diesen Job machen, kann man nur bewundern.
 

Zappo

Geoguru
no risk - no fun?
Leute, das ist nicht lustig. :kopfwand:

Bei jedem "Stolpern" über Fundmunition sollte der zuständige Kampfmittelräumdienst benachrichtigt werden.Nummern hier

http://www.schatzsucher.de/index.php?option=com_content&task=view&id=70&Itemid=134

Die beissen nicht, sind kompetent, wenn man sich als Geocacher oder Spaziergänger outet ist das auch höchst unkompliziert (im evtl. Gegensatz zu Sondengänger). Und die sind auch nicht böse, wenn es mal blinder Alarm ist. Ich möchte nicht in der Haut desjenigen stecken, der einen Munitionsfund verschweigt und dann in der Zeitung von einem Unglück lesen muss.
Von Polizei oder Militär würde ich in dem Fall abraten - lieber gleich den KMRD.

Aktuell? Allein bei Fliegerbomben und einer optimistischen Blindgängerquote von 10 % stecken da noch locker 250.000 Bomben in Deutschland im Boden - ganz zu schweigen von anderen Sachen wie Granaten, Zündern, Flakmuni. Selbst bei .50 Bordmunition kann das abgeschossene Projektil selbst immer noch Gefahr bringen - ab und zu ist da nämlich auch mal Glimm- oder Leuchtspur dabei - das kann Dir ganz ordentlich die Ei*r abfackeln, wenn man meint, das in der Tasche nach Hause tragen zu müssen. Und die rote Farbe ist da schon längst ab.

Also immer melden - die Kommunen müssen eben auch mal zu ihrem Glück gezwungen werden - und wo der Cacher hinkommt, kommen spielende Kinder noch immer hin. Und das mit dem "schon bekannt" bzw. "kartiert" halte ich für eine sehr optimistische Aussage - würde ich mich nicht drauf verlassen.

Gruß Zappo - der seinen Zeigefinger jetzt wieder einklappt

PS: Ach so: Wenn Ihr mal im Wald einen verlorenen Moped - Tankdeckel findet - Finger weg.
 
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