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Verlassen aber eigentlich nicht Lost?

Disorder

Geocacher
Eigentlich beantwortet sich meine Frage ja schon fast mit dem Thema. Habe nachts beim Hundespaziergang ziemlich versteckt eine Art Hintereingang zu einem seit Ewigkeiten leerstehenden Haus entdeckt. In das Haus selber kommt man nicht hinein, in die Kellerräume und alten Stallungen aber. Diese scheinen seit Ewigkeiten nicht mehr betreten worden zu sein, ausser von jemandem, der dort offensichtlich mal einen Stall "bewohnt" oder eher beschlafen hat. Betritt man es von dem gefundenen Zugang kann man dabei nachts kaum erwischt werden. Auch die hohen Mauern und das leerstehende Nebengebäude schirmen Taschenlampenschein ab. Ich würde dort gerne einen Cache verstecken. Nun frage ich mich, ob es als Lost Place gilt oder nicht. Es ist mitten in einem Dorf, also ist das Haus eigentlich nicht Lost, weil man die Vorderfront ja von der Straße aus gut sehen kann (auch dass das Haus verlassen ist ist erkennbar). Trotzdem halte ich es für ziemlich gefährlich, gerade nachts, dort herum zu stolpern. Gelten die Keller und Ställe dieses Gebäudes als Lost Place???
 

adorfer

Geoguru
So wie Du die Frage stellst ist die Antwort eigenltich vorprogrammiert.

Und selbst wenn man's mal sachlich betrachtet:
Welche Chance gibst Du der Dose, lange zu überleben, wenn das mitten im Ort ist?

Du musst schließlich damit rechnen, dass hier an sonnigen Samstagen Teams von 6-10 Leuten anrücken, direkt mit auswärtigen Kennzeichen vorm Objekt parken und dann mit Hund und lärmenden Kindern (egal welche Attribute Du setzt) dort hineinstürmen.
Hinterher wird dann noch auf dem Innenhof gegrillt und der Müll zur Hälfte stehen gelassen, da es ja keinen CITO-Punkt gibt.
Zudem findet sich binnen eines halben Jahres auch jemand, der einen Zeitungsredakteur mitnimmt und der daraus denn einen schönen Artikel über GPS-Schnitzeljagd macht.
Und wenn es wirklich was zu sehen gibt, taucht die Location später auch noch in diversen Bildbänden auf, die bei Amazon und diversen Blogs gefeiert werden.

Eine Location die das nicht aushält, die ist nicht lange bedost.
Musst Du also selbst entscheiden.
 

adorfer

Geoguru
Prefinal hilft gar nix...
Ich kenne die Location nicht und kann nicht beurteilen, ob es sich überhaupt lohnt.

Aber wie üblich gelten folgenden Tipps, wie man die Haltbarkeit von Caches vergrößern kann (wobei nicht gesagt ist, dass das alles "fair" ist. Fair wäre, alle Cacher einzuladen. Nur dann hält kaum eine Dose, die nicht "Micro an Leitplanke" ist.)
Es geht also darum, die Anzahl der Cacher pro Zeit zu reduzieren.
Und dafür zu sorgen, dass früh gesiebt wird, nicht erst am Prefinal.

- Sicherstellen dass weit weg (>1km) geparkt wird und die Leute hintenrum mit mehreren Sationen hergeführt werden. d.h. Umparken ist nicht sinnvoll machbar nach dem Eingangsstage
- Nicht nur Einstiegsrätsel, sondern auch zwei schlimme erste Stages fern ab vom Objekt, damit die Gelegenheitscacher dort frustriert aufgeben
- Cache komplett in UTM oder besser in GK, evtl. auch gleich mit einer Kreisschnitt-Berechnung.
- In der Location nichts, aber auch rein gar nichts lassen, was für Muggel den Link zwischen "hier spuken Leute herum" und "das sind Geocacher" herstellen könnten. Also keine Laminate mit langen Texten. Keine offensichtlichen Geocoordinaten mit Edding irgendwo.
- UV, spiegelverkehrte QR-Codes zu URLs in ROT13 wo man noch das PW aus Stage 2 bracuht...
- Final Dose außerhalb. Aber auch nicht so, dass sie irgendeinen Jäger stören könnte. Also Waldränder meiden.
 

MadCatERZ

Geoguru
Also im Dorf geht sowas IMO gar nicht, da wird man ja teilweise schon argwöhnisch beäugt, wenn man mit 'einheimischen' Kennzeichen vorfährt und ohne ersichtlichen Grund in der Feldmark oder im Wald rumläuft - in Deinem Fall dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis Cacher zur Rede gestellt werden, so schade es auch um die Location ist. Und das, was mein Vorposter schrieb, kommt ja noch dazu: Eine tolle Location zieht nun mal viel Publikum an.
Dazu kommt wieder mal die Frage, wem das Gebäude eigentlich gehört.
 

robbi_kl

Geowizard
Disorder schrieb:
Nun frage ich mich, ob es als Lost Place gilt oder nicht.
( ... )
Gelten die Keller und Ställe dieses Gebäudes als Lost Place???
Welche Auswirkungen hätte eine Antwort im Sinne von "Ja" oder "Nein"? Und wie würde das dein Verhalten beeinflussen? Es gibt keine amtliche Definition des Begriffs "lost place". So wie du es schilderst, würden die meisten Cacher das wohl als LP ansehen.

Unabhängig von der Definitionsfrage klingt die Location jedenfalls interessant. Also Dose reinlegen. :^^:
 

robbi_kl

Geowizard
radioscout schrieb:
Genehmigung besorgen
Das wurde zwar schon tausend mal diskutiert, aber die Forderung nach einer Genehmigung ist praxisfremd. Man weiß zunächst gar nicht, bei wem man sie einholen müsste und, falls man das doch herausgefunden haben sollte, würde eine Genehmigung mit großer Wahrscheinlichkeit nicht erteilt werden.
radioscout schrieb:
Cache bei opencaching.de oder opencaching.com listen. Dann kommen nicht so viele.
Caches sollen doch eigentlich gefunden werden, oder nicht?
 

radioscout

Geoking
robbi_kl schrieb:
Caches sollen doch eigentlich gefunden werden, oder nicht?
Ja, sicher. Aber es scheint wohl ab und zu der Wunsch nach einer Begrenzung zu geben.
Die vorgeschlagenen schwierigen Rätsel, lange Strecken, Klettern usw. schließen sehr viel mehr User aus.
Ich würde den Cache bei oc listen, da wird er selten(er) gefunden und keiner muß sich mit Rätseln herumplagen, sinnlose (nur zur Abschreckung dienende) lange Strecken laufen oder Dosen mit Koordinaten aus Bäumen holen.

Die Wirkung ist die selbe, der Aufwand geringer und das "Verfahren" ist fairer.
 

robbi_kl

Geowizard
Na ja, da würde wohl jeder eine andere Strategie verfolgen. Caches bei oc.de werden zwar sicherlich weniger gemacht, aber ich will ja nicht, dass mein Cache generell selten besucht wird, sondern nur, dass eine gewisse Art der Kundschaft ferngehalten wird, was ich m.E. auf gc.com besser erreichen kann. Die von jha vorgeschlagenen Einschränkungen finde ich aber wiederum übertrieben.
 
OP
D

Disorder

Geocacher
Danke für die Hinweise. Aussieben ist kein Problem. Haben die Location eben besucht und alle möglichen Gefahrenquellen, die Aufmerksamkeit auf Cacher ziehen konnten, notiert und werden Lösungen finden und Umgehungen im Listing vermerken. Es wird gesiebt werden und zwar engmaschig. Und bei Anfragen wegen Tipps kennt man ja auch die Leute in seiner Umgebung schon ein bisschen und weiß dann auch wer vorsichtig vorgeht um den Cache nicht zu ruinieren.
 

Rupa

Geowizard
-jha- schrieb:
- Nicht nur Einstiegsrätsel, sondern auch zwei schlimme erste Stages fern ab vom Objekt, damit die Gelegenheitscacher dort frustriert aufgeben
Damit schreckst Du Cacher wie mich ab, die zur richtigen Tageszeit alleine anreisen und still, heimlich und unentdeckt cachen. Powercacherudel und -großfamilien, die das von Dir im ersten Beitrag beschriebene Verhalten zeigen, haben sich ohnehin auf dem letzten Stammtisch die Telephonnummern der ersten 10 Finder erbettelt und rennen da mittels "TJ" durch.
 
Das sehe ich genauso wie Rupa.

Durch Einstiegsrätsel und Kletterstationen werden letztlich nur die Cacher ausgesiebt, die weder auf Rätsel noch auf Klettereinlagen stehen und nicht vorher herumjokern oder bei anderen mitlaufen. Wir klettern nicht, mögen keine Rätsel lösen und rennen nicht mit anderen Teams mit, benehmen uns aber (trotzdem?) vor Ort angemessen.
Aber es gibt ja noch genug schöne Caches für "Otto-Normal-Cacher" wie uns.

PaulHarris
 

adorfer

Geoguru
Rupa schrieb:
-jha- schrieb:
- Nicht nur Einstiegsrätsel, sondern auch zwei schlimme erste Stages fern ab vom Objekt, damit die Gelegenheitscacher dort frustriert aufgeben
Damit schreckst Du Cacher wie mich ab, die zur richtigen Tageszeit alleine anreisen und still, heimlich und unentdeckt cachen. Powercacherudel und -großfamilien, die das von Dir im ersten Beitrag beschriebene Verhalten zeigen, haben sich ohnehin auf dem letzten Stammtisch die Telephonnummern der ersten 10 Finder erbettelt und rennen da mittels "TJ" durch.
Mache einen Gegenvorschlag.

Wie die Anzahl der Cacher reduzieren, wenn die Location die Sucher anzieht wie die Marmelade die Bienen?
Die Owner können ja nichts dafür, dass Groundspeak das Hobby zur Massenveranstaltung gemacht hat.
 

MadCatERZ

Geoguru
Wie wäre es mit einer Art Blair-Witch-Project-Multi, bei dem das Haus erst am Ende der Tour als Zielpunkt feststeht, genügend Wald in der Umgebung vorausgesetzt?
 
Wenn der Cache gelistet ist und für gut befunden wurde, kommen die Rudel so oder so. Bei Einstiegshürden nach m.E. sogar vermehrt, weil mindestens ein Kletterer mit muß. Der Rest der Hundertschaft kann dann gemütlich hinterher dackeln, wenn das Eingangsrätsel erstmal - wie auch immer - überwunden wurde.

Was helfen könnte wäre eine Startkoordinate, die weit genug entfernt ist, so daß die Leute wenigstens nicht direkt vor dem Haus oder am besten erst gar nicht im Dorf selbst parken, sondern sich dem Haus von weiter entfernt nähern. Und gegen die Leute, die unbedingt einen NC draus machen wollen und natürlich völlig unauffällig mit Flakscheinwerfern rumleuchten, müßte auch Vorsorge getroffen werden.

Im tiefen Süden gab es mal Nachtcaches, bei denen die Einstiegskoordinaten wegen erhöhter Zerstörungsfrequenz nur nach Anmeldung beim Owner herausgegeben wurden. Ob sowas noch reviewed wird? Keine Ahnung.

PaulHarris
 

Zappo

Geoguru
Disorder schrieb:
.....Gelten die Keller und Ställe dieses Gebäudes als Lost Place???
Es gibt keine Definition der Frage, wann etwas als LostPlace gilt. Das hat auch nichts mit der Frage zu tun, ob man das Haus sieht oder nicht. LostPlace oder besser "abandoned place" heißt ja nicht "verloren (= ich finds nicht) ", sondern eher "aufgegeben, aufgelassen, verlassen".

Laß das arme Haus einfach in Ruhe. Das gehört jemand, der sicher mit unserem Treiben nicht einverstanden ist und außenrum wohnen Leute, die ihre Ruhe haben wollen.

Und wenn da irgendwelche Anzeichen da sind, daß da ab und an unter armseligsten Bedingungen jemand übernachtet, ist das Betreten und Stören sowieso ein NoGo - da sollte jemand, der im Winter die Heizung im Zweifelsfalle zwei Strich höher dreht, Respekt zeigen.

Wenns Dich enorm drückt, leg den Cache nebendran - derjenige, den sowas interessiert, sieht sich das Gemäuer dann auf eigene Verantwortung an.

Disorder schrieb:
Danke für die Hinweise. Aussieben ist kein Problem. Haben die Location eben besucht und alle möglichen Gefahrenquellen, die Aufmerksamkeit auf Cacher ziehen konnten, notiert und werden Lösungen finden und Umgehungen im Listing vermerken. Es wird gesiebt werden und zwar engmaschig. Und bei Anfragen wegen Tipps kennt man ja auch die Leute in seiner Umgebung schon ein bisschen und weiß dann auch wer vorsichtig vorgeht um den Cache nicht zu ruinieren.
Tut mir leid, aber das sind alles nur "fromme Wünsche". Das wird nicht funktionieren - spätestens die "dritte Generation" Cacher haben die Endkoordinaten und werden auf Gedeih und Verderb den Punkt abholen - direkt, offensichtlich und mit Flutlicht.

Die Frage bleibt, WARUM unbedingt in einem bewohnten Umfeld mit dementsprechender Aufmerksamkeitsniveau sowas installiert werden muß.


Zappo
 

MadCatERZ

Geoguru
Zappo schrieb:
Die Frage bleibt, WARUM unbedingt in einem bewohnten Umfeld mit dementsprechender Aufmerksamkeitsniveau sowas installiert werden muß.

Es ist nun mal verdammt schwer, schicke Locations zu finden. Jedenfalls solche, wo noch keine Filmdose liegt.
Ich habe ja auch ein paar schöne Locations, die ich aber nach reiflicher Überlegung unbedost lasse, eben weil sie nicht mehr so schön aussehen könnten, wenn die erste Hundertschaft sich im Logbuch eingetragen hat.
Wobei ich vielleicht doch noch mal drauf zurückkomme, wenn ich endlich eine komplette, mich zufriedenstellende Runde durch die Feldmark hinbekommen sollte.
 
OP
D

Disorder

Geocacher
Danke für die Diskussion so far. Werde wohl noch ein wenig darüber nachdenken ob es sein sollte. Werde wohl mal erfahrene Cacher fragen, ob sie das Rezept für unbemerktes Hereinkommen testen wollen und ob die Location ihnen schmeckt.
 

D-Thorolf

Geocacher
Disorder schrieb:
Danke für die Hinweise. Aussieben ist kein Problem.
Ehrlich gesagt: Vergiß es. Da kannst du sieben wie du möchtest. Wenn das Haus im Dorf steht fällt das auf. Immer. Beim suchen sind wir Cacher in etwa so unauffällig wie ein Atombomentest in Hamburg. Denk mal drüber nach, wie du dich bei dem ein oder anderen Cacher verhalten hast um möglich unauffällig zu sein. Wenn ich da so an mich denke fallen mir manchmal Sachen ein...unglaublich :lachtot:

Sind die Stationen sehr einfach: Es kommen, meißt an den ruhigen Wochenenden, locker ein Dutzend Cacher. Das fällt jedem Dorfbewohner auf. Höchstwahrscheinlich auch dem Dorfsheriff. Das hat meißt negative Folgen :/

Sind die Stationen wie von -jha- vorgeschlagen schwer: Dann wird das im oder am Dorfrand geschweige denn am Objekt selbst genauso auffallen, weil dann ja auch intensiver gesucht oder kompliziert entschlüsselt werden muß. Es wird laut "geflüstert", der Hund bellt, die Kinder lärmen... Das hat meißt negative Folgen :/

Disorder schrieb:
Es wird gesiebt werden und zwar engmaschig. Und bei Anfragen wegen Tipps kennt man ja auch die Leute in seiner Umgebung schon ein bisschen und weiß dann auch wer vorsichtig vorgeht um den Cache nicht zu ruinieren.
Mach einen Event draus - dann kannst du dir sicher sein, dass auch (fast) nur Cacher kommen, die du dahaben möchtest ;)
 
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