Suche Einstiegshilfe für Microcontroller Programmierung

Hallo zusammen

Über ein Schulprojekt meines Juniors bin ich auf das Thema Microcontroller gekommen. Nun weiss ich aber nicht, wie man da am besten einen Einstieg findet. Nun hätte ich folgende Fragen:

1.) Was wird hier für so typische Geocacher-Tools mehr benutzt: PIC oder AVR?
2.) Assembler, C oder Basic?
3.) Wo finde ich einen brauchbaren Einstieg für Dummies?
4.) Gibt es evt. sowas wie Experimentiersets à la "Kosmos Bausätze"?

Nach einigen Stunden rumgoogeln hab ich zwar viel gefunden, aber irgendwie immer noch keinen passenden Einstieg. Verstehe meistens nach dem 3. Satz nur noch Bahnhof, obwohl ich sonst nicht ganz so auf den Kopf gefallen bin. Ich suche halt eine Art Schritt für Schritt Anleitung.

-- Attila

PS: Von einem Kollegen hab ich ein Velleman K8048 (PIC) erhalten. Keine Ahnung, ob das Ding brauchbar ist. Bin aber auch nicht darauf fixiert.

Ja, den Kosmos-Bausatz gibt es und ich denke, du wirst mit ihm als Einstieg glücklich werden

Hätte da eigentlich an eine etwas 'professionellere' Version als direkt an den Kosmos-Bausatz gedacht. Nichtsdestotrotz bin ich immer noch auf Antworten zu den anderen Fragen gespannt.

-- Attila

Es kommt drauf an, was Du machen willst und welche Vorkenntnisse da sind.

Wenn Du in die Materie reinkommen willst und erstmal gar nix selberlöten willst, ist ein Arduino eine recht idiotensichere Angelegenheit (USB anstöpseln und los gehts). Ein Arduino Uno via Ebay kostet runde 25 Euro und geht einfach, es gibt unzählige Erweiterungsboards (sog. "Shields"). Programmiert wird das ganze mit einem kostenlosen Entwicklungssystem (auf GCC-Basis, also letztendlich C bzw. C++) und unzähligen freien Bibliotheken.

Für ein Reaktivlicht oder so ist das Overkill (auch wegen Stromverbrauch), dazu reicht ein USB-Programmer von Ebay (ca. 15 Euro), ein Attiny (gern genommen wird der Attiny13) ein Breadboard und ein Bündel Steckdrähte. Das fertige Gerät baut man dann auf einer Lochrasterplatte auf, sind ja meist nur ein paar Verbindungen.

Ich benutze auch hier den GCC, Anleitungen und Tutorials gibts zu Hauf auf http://www.mikrocontroller.net.

MaJa

Ok, dann hole ich mal etwas aus... Wie oben geschrieben, bin ich wegen meinem Junior (10J) dazu gekommen mich etwas damit beschäftigen zu wollen. Er kann für ein Fach ein freies Thema wählen. Nun will er eine LED Anzeigetafel für Resultate machen (Beispiel: "3:5"). Ich habe ihm gesagt, er soll als Projekt doch verschiedene Arten aufzeigen, wie man sowas machen kann (in der Art einer 7-Segment Anzeige). Angefangen mit einer sehr primitiven Ansteuerung der Segmente (bestehend aus mehreren LED) über einfache Schalter. Dann das ganze umgesetzt mit einem Stufenschalter, aber immer noch einer einfachen LED Anzeige. Als nächste Stufe, wäre dann die µC Version mit einem 7-Segment-Modul und Ansteuerung über zwei Taster (rauf-/runterzählen).

Er ist natürlich extrem daran interessiert, aber schlussendlich muss ich ihm dabei helfen. Und wenn ich das schon mache, dann natürlich mit dem Hintergedanken, auch selber zukünftig elektronische Spielereien in meine Caches verbauen zu können.

Was mein Knowhow angeht, so bin ich nicht ganz ungeschickt mit dem Lötkolben. Als Amateurfunker hab ich auch schon einpaar Dinge der Elektronik gelernt. Nur ist das auch schon wieder bald 15 Jahre her. Ich bin zwar täglich am Programmieren, aber nicht mit C, sondern im Bereich Datenbanken und HTML.

Im Moment bin ich vor allem auch hin- und hergerissen, ob die Basis zukünftig eher auf PIC oder AVR basieren soll. Hab auch noch keine Ahnung, wo da die Unterschiede sind. Ist der Code zum Programmieren gleich, ähnlich oder komplett anders? Wenn hier alle mit ATtiny rumspielen, möchte ich natürlich nicht der einzige sein, der dann mit einem PIC Proz etwas macht.

Danke für Inputs

-- Attila

Wenn Du professionell in das Embedded-Geschäft einsteigen wolltest, wäre PIC sicher eine gute Wahl (ob erste Wahl, sei mal dahin gestellt).

Als Hobby-Mensch mit begrenzten Ressourcen (sprich: vor allem kostenlose Tools und Infoquellen sind interessant) ist der AVR wohl besser. Klar, die Dinger haben Nachteile (genaueres hat chrysophilax hier im Forum genau dargestellt), das trifft einen Hobbyisten aber nicht wirklich. Echter Vorteil ist die gewaltige Nutzerbasis, was sich in unzähligen Foren und informativen Webseiten niederschlägt. Hilfe ist also nicht arg weit. Es gibt ungezählte, gut beschriebene Projekte, bei denen man gnadenlos spickeln kann.

Man kann klein anfangen (Breadboard, ein Tiny, einfacher Programmer, ein paar LEDs usw. und Bascom oder GCC) oder es sich erheblich einfacher machen (Arduino mit passendem Shield und dem Entwicklungssystem dazu). Dein Sohnemann mit 10 Jahren soll ruhig forschen, aber nicht überfordert werden.

Ich würde ihm einen Arduino in die Hand drücken, der hat von Haus aus genügend I/O-Leitungen für alles mögliche, ein Interface-Shield dazu und ein Breadboard für die Anzeigen. Dann kann er mit LEDs, Siebensegment-Anzeigen, Punktmatrix bis hin zu mehrzeiligen LCD-Anzeigen alles mit Bordmitteln ansteuern (und es gibt praktisch fertige Software dafür, so daß sich schnell was tut). Wenn mal was zuckt, kann man beliebig intensiv in die Tiefe gehen und selber machen. Der Arduino basiert auf dem Atmega 328. Er hat genug RAM und Programmspeicher, um mit einem Ethernet-Shield einen kleinen Webserver zu realisieren, das reicht also recht weit.

Kosten bei Ebay (beim Suchen Ort: Lieferung nach Deutschland anklicken!):

Arduino Uno ca. 14 Euro.
I/O-Shield dazu < 10 Euro
16x2 LCD-Anzeige ca. 5 Euro

Dazu ein beliebiger Rechner (Win, Mac oder Linux) und die kostenlose Entwicklungsumgebung dazu. Die spricht einen eigenen Dialekt, ist aber prinzipiell GCC (also C oder C++). Es gibt fertige Beispiele für "LED blinkt, wenn man auf Taster drückt", und sowohl Taster als auch LED sind serienmässig On Board...

Wenn es Detailfragen gibt, bitte Mail oder hier.

Gruß MaJa

Attila_G schrieb:

Nach einigen Stunden rumgoogeln hab ich zwar viel gefunden, aber irgendwie immer noch keinen passenden Einstieg. Verstehe meistens nach dem 3. Satz nur noch Bahnhof, obwohl ich sonst nicht ganz so auf den Kopf gefallen bin. Ich suche halt eine Art Schritt für Schritt Anleitung.

Zum Vergrößern anklicken....

reaktivlicht.de mit dem AtTiny13 kennst Du schon? Und für speziellere Themen dazu gibts das reaktivlicht-Wiki. Die Programme sind natürlich alle recht geocaching-spezifisch, aber die Grundvoraussetzungen (welche Teile brauche ich, wie kriege ich diesen 8-Beinigen Käfer an den PC zum Programmieren und womit mach ich das überhaupt) sind aber erst mal die gleichen. Und wenn man das erst mal zum Laufen hat ist der Schritt da mehrere LEDs dran zum leuchten zu bewegen nicht mehr so ganz weit.

Für den Einstieg eignet sich m.E. die Arduino-Plattform. Die Programmierung ist da sehr einfach (angelehnt an C++ aber einfacher und m.E. klarer strukturiert als dieses Basic-Zeugs), es gibt Unmengen von fertigen Libraries für alles mögliche (Servo, LCD, I2C, Ethernat etc.) so dass man wenig selber machen muss, es gibt eine recht große Community, kostenlose Entwicklungsumgebung für Mac, Linux und Windows, man braucht zunächst keinen Programmer usw.
http://www.arduino.cc/

Danke. Ich habe mich aus verschiedenen Gründen nun auf die Atmel Plattform festgelegt und auch schon eine grössere Materialbestellung platziert. Offen ist noch, welche Software/Programmiersprache dann zum Einsatz kommt.

-- Attila