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Hanta-Viren, wieder mal eine Gefahr für Geocacher

robbi_kl

Geowizard
Nein, ich will keine Panik verbreiten. Und ja, ich weiß, dass das Leben lebensgefährlich ist und mir morgen eine Dachziegel auf den Kopf fallen könnte. Ich will nur mal schildern, was mir vor einigen Wochen passiert ist, damit vielleicht der eine oder andere, dem ähnliches widerfährt, etwas schneller als ich erkennt, was die Ursache sein könnte, nämlich Hantaviren.

Vor einigen Wochen bemerkte ich abends, dass ich wohl krank werde. Innerhalb weniger Stunden entwickelten sich ausgeprägte Symptome. Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber bis 40 Grad, Schüttelfrost. Die Kopfschmerzen waren zeitweise so stark, dass ich auch Sehstörungen hatte. Anfangs dachte ich, dass es eben eine Grippe sei, eine echte Influenza, nicht nur ein grippaler Infekt. Das Fieber war aber doch so hoch, dass ich mal meinen Hausarzt anrief, dessen Anrufbeantworter aber auf den ärztlichen Bereitschaftsdienst verwies. Also rief ich dort an, der Arzt kam eine Stunde später, hat aber nichts gemacht außer den Blutdruck zu messen. Er empfahl mir Bettruhe (ach nein) und viel zu trinken.

Nach vier Tagen ging das Fieber zurück, dafür kam Erbrechen hinzu. Anfangs nur alle paar Stunden, nach weiteren zwei Tagen in immer kürzeren Intervallen. Gegessen hatte ich seit 4 oder 5 Tagen nichts mehr, nun aber konnte ich auch kaum noch etwas trinken. Nachdem sich dann auch noch Schmerzen in der Nierengegend einstellten, rief ich erneut bei meinem Hausarzt an, wieder der AB dran, der mich an den ärztlichen Bereitschaftsdienst verwies. Nochmal Blutdruck messen wollte ich mir ersparen. Ich fuhr also kurzerhand mitten in der Nacht ins Krankenhaus und begab mich in die Notaufnahme.

Ich wurde erst mal an den Tropf gehängt, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Die zuvor durchgeführte Blutentnahme führte dann schon nach einer halben Stunde zur Diagnose Nierenversagen. Man beriet, ob ich gleich zur Dialyse muss oder ob man abwarten solle und entschied sich, dass man zunächst bis zur nächsten Blutentnahme abwarten wolle, um die Entwicklung der Nierenwerte beobachten zu können.

Nach zwei Tagen - es war keine Dialyse notwendig - war dann auch die eigentliche Diagnose gestellt: Infektion mit dem Hanta-Virus. Die Ärzte erklärten mir den Infektionsweg: Mäusekot oder -Urin, mit dem man entweder direkt mit den Händen in Berührung kam oder (das ist wohl die häufigere Variante), der mit Staub aufgewirbelt wird und den man dann respiratorisch aufnimmt, also schlichtweg einatmet. Eine Mensch-zu-Mensch-Ansteckung findet nicht statt.

Die Inkubationszeit beträgt 5-20 Tage, nach anderen Quellen auch 3-60 Tage. Die einzige Möglichkeit, wo ich in dieser Zeit mit dem Virus in Berührung gekommen sein kann, ist beim Geocachen. Ich habe sogar einen ganz bestimmten Cache in Verdacht, bei dem ich während der Suche am Rande eines Maisfeldes nach der langen Trockenheit tatsächlich Staub aufgewirbelt habe. Anstecken kann man sich natürlich auch bei der Gartenarbeit, beim Holzhacken oder dem Auskehren eines Gartenhauses. Es gibt übrigens auch sehr leichte Verlaufsformen, bei denen man von der Ansteckung mit dem Virus praktisch nichts bemerkt. Und es gibt auch Endemie-Gebiete in Deutschland, während Erkrankungen in anderen Regionen kaum vorkommen, was wohl mit der Verbreitung des hauptsächlichen Überträgers, der Rötelmaus, zu tun hat.

Ich erspare mir Links zu einzelnen Seiten. Über Google findet man zahlreiche Informationen zum Hantavirus. Und wie gesagt, soll das keine Panikmache sein, sondern nur bewirken, dass jemand, der die erwähnten Symptome bei sich bemerken sollte, das nicht vorschnell mit einer Grippe abtut. Zumindest das sehr häufige Erbrechen und die Nierenschmerzen passen nicht mehr zur Grippe-Symptomatik. Und mit der Diagnose "Nierenversagen" ist dann auch nicht mehr zu spaßen.

Vermeiden kann man die Infektion durch das Tragen von Handschuhen und indem man es vermeidet, Staub aufzuwirbeln. Das Tragen einer Staubschutzmaske beim Cachen dürfte ja kaum praxisgerecht sein.

Übrigens erwirbt man durch eine Infektion lebenslange Immunität. Mir kann also zumindest im Hinblick auf Hantaviren nichts mehr passieren ...
 

greiol

Geoguru
Nach 2007 scheint 2010 wohl wieder ein starke Jahr für Erkrankungen zu werden:
http://www.rki.de/cln_151/nn_196658/DE/Content/InfAZ/H/Hantavirus/Hantavirus.html?__nnn=true
 

Probstein

Geocacher
Zecken, Grasmilben, Hanta-Vieren, Jäger....
und das alles für eine Plastikdose. :???:
Keine Panik, schon klar, aber vielleicht springe ich demnächst doch lieber aus einem völlig funktionsfähigen Flugzeug mit einem Seidentuch auf dem Rücken.
Das ist sicherer. :irre:

Gruß

Probstein
 

greiol

Geoguru
Probstein schrieb:
Keine Panik, schon klar, aber vielleicht springe ich demnächst doch lieber aus einem völlig funktionsfähigen Flugzeug mit einem Seidentuch auf dem Rücken.
Das ist sicherer. :irre:
Lass mich raten: Du bist Pilot und hast bisher keine Erfahrung mit Landung. Stimmts? Falls ja, wird das Fliegen auf Dauer ein teures Hobby
:D

Ach ja: In das Seidentuch gehört unbedingt ein Knoten damit man nicht vergisst es auch zu benutzen.
 
OP
robbi_kl

robbi_kl

Geowizard
greiol schrieb:
Nach 2007 scheint 2010 wohl wieder ein starke Jahr für Erkrankungen zu werden:
http://www.rki.de/cln_151/nn_196658/DE/Content/InfAZ/H/Hantavirus/Hantavirus.html?__nnn=true
Das deckt sich mit der Erkenntnis, dass sich Rötelmäuse ungefähr alle 3 Jahre explosionsartig vermehren, um dann in den Folgejahren wieder eine deutlich geringere Population aufzuweisen.
 

Probstein

Geocacher
robbi_kl schrieb:
Übrigens erwirbt man durch eine Infektion lebenslange Immunität. Mir kann also zumindest im Hinblick auf Hantaviren nichts mehr passieren ...

Also könnte man sich doch wahrscheinlich auch gegen Hanat-Viren impfen lassen.
 

greiol

Geoguru
Probstein schrieb:
Also könnte man sich doch wahrscheinlich auch gegen Hanat-Viren impfen lassen.
Das könnt man vermutich, wenn es einen Impfstoff gäbe. Mehr dazu ein paar Postings weiter oben hinter dem Link zum RKI
 
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