• Willkommen im Geoclub - dem größten deutschsprachigen Geocaching-Forum. Registriere dich kostenlos, um alle Inhalte zu sehen und neue Beiträge zu erstellen.

Anruf sp*g*l-online Berlin

Unmotiviert wirkender Redakteur (hat erkennbar wenig Ahnung von Materie) und fragt mich, ob ich was über anstehende Verbote in Nds. wüsste...

(Nachtigal?)

:???:
 

JoFrie

Geowizard
Alos mich hat gestern ein guter Bekannter gesucht, der aus verständlichen Gründen anonym bleiben will. Der hat auch nur per Zufall einen ersten Entwurf des kommenden niedersächsischen Gesetzes lesen dürfen.
Aus seinem "Gedächnisprotokol" gab es folgende gravierenden Punkte:

Gotcha Paintball, Geocaching wird als "unzumutbar" eingestuft und im Wald verboten. Alle Gegenstände/Markierungen die im Zusammenhang mit diesen Hobbys im Wald angebracht, oder zurückgelassen werden sind zu entfernen.

Wie gesagt das mag jetzt nicht der 100% Wortlaut sein, aber inhaltlich dürfte es passen. Die Quelle ist für mich 100% glaubwürdig und wenn das wirklich so umgesetzt wird, dann stellt es einem komplettes Verbot von Geocaching im Wald dar!

Was zu denken geben sollte - bis jetzt haben Schleswig-Holstein und Hessen Ihre Gesetze erneuert, in einer "abgeschwächten" Form die das Betreten nur auf Wegen erlaubt. Diese Version ist dann ein komplettes gesetzliches Verbot mit entsprechenden möglichen Folgen.

Meine Meinung wenn wir jetzt nicht etwas unternehmen und das Gesetz wirklich so verabschiedet wird, dann mag das durchaus Signalcharakter für andere Bundesländer bekommen.

Näheres erfahre ich evtl. heute abend noch. Es gibt dazu keinen Link zu einer Quelle im Internet, das wird man erst öffentlich als eingabe in den Landtag kurz vor der Verabschiedung. Das die Jäger bei der Politik entsprechende Unterstützung finden dürften, sollte auch allen klar sein, sind doch viele Politiker selber Jäger, aber nur wenige wenn überhaupt einer Geocacher.

Also ich denke wir sollte da schnellstens was unternehmen, solange wir überhaupt etwas unternehmen können! Wie geschrieben, wenn das so verabschiedet wird....

Gruß,
Jörg
 

do1000

Geowizard
Hört sich für mich auf den ersten Blick ziemlich verfassungswidrig an. Wer opfert sich und klagt, nachdem es durch ist? Die Wanderjugend vielleicht?
 

hcy

Geoguru
Vielleicht sollte das hier ein Admin mal in ein passenderes Forum schieben, z.B. Geotalk?
 
JoFrie schrieb:
Gotcha Paintball, Geocaching wird als "unzumutbar" eingestuft und im Wald verboten. Alle Gegenstände/Markierungen die im Zusammenhang mit diesen Hobbys im Wald angebracht, oder zurückgelassen werden sind zu entfernen.
Ja, in einigen Landeswaldgesetzen ist explizit das "Zurücklassen von Gegenständen" nicht gestattet. Der Hebel gegen Geocaching in Wäldern.

Offenbar arbeiten die verborgenen Kräfte der Gegner gut...


JoFrie schrieb:
...dann stellt es einem komplettes Verbot von Geocaching im Wald dar!
So ist es, zumindest wenn es um Dosen im Wald geht.


JoFrie schrieb:
Meine Meinung wenn wir jetzt nicht etwas unternehmen und das Gesetz wirklich so verabschiedet wird, dann mag das durchaus Signalcharakter für andere Bundesländer bekommen.
Das ist zu befürchten.



JoFrie schrieb:
Das die Jäger bei der Politik entsprechende Unterstützung finden dürften, sollte auch allen klar sein, sind doch viele Politiker selber Jäger, aber nur wenige wenn überhaupt einer Geocacher.

Also ich denke wir sollte da schnellstens was unternehmen, solange wir überhaupt etwas unternehmen können! Wie geschrieben, wenn das so verabschiedet wird...
Mein Reden seit Jahren. Dafür hab ich auch immer schön regelmäßig Haue gekriegt.
Nein, ich bin nicht schadenfroh, sehe aber, dass meine Prognosen da leider zutreffen. Jetzt wird der Ruf nach Unterstützung laut...

Und apropos (U)unternehmen: Z.B. können die Benutzer und (zahlenden PM) Kunden von Groundspeak die Initiative ergreifen und die Geschäftsleitung um Unterstützung bitten. Die Marktmacht des Kunden ist nicht zu unterschätzen. Mal sehen, ob und wie GS den deutschen Kunden da wirksam unter die Arme greift.


do1000 schrieb:
Hört sich für mich auf den ersten Blick ziemlich verfassungswidrig an.
Woran machst Du das fest?

do1000 schrieb:
Wer opfert sich und klagt, nachdem es durch ist? Die Wanderjugend vielleicht?
Nicht unsere Baustelle, wie sind/waren nie/wollen nicht die Interessenvertretung "der Geocacher"(tm) sein. Und genau das wurde uns immer unterstellt.


Unterm Strich: Für gemeinsame Lobbyarbeit wird es allerhöchste Zeit, und zwar Listingplattformübergreifend. Ich schrieb das an anderer Stelle schon (http://www.geoclub.de/viewtopic.php?p=903914#p903914).

Die Kräfte und gemeinsamen Interessen bündeln, wäre jetzt meine Devise. Wie seht Ihr das? Seid Ihr dabei?

Viele Grüße
Jörg
 

do1000

Geowizard
@Jörg: Na zumindest werde ich in meinen Rechten aus Art.2 beschnitten. Und sollte dort tatsächlich "Geocaching" als unzumutbar fixiert werden, scheint mir das auch und zudem reichlich unbestimmt zu sein. Was ist Geocaching? Was ist unzumutbar? Und für wen? Ist der Häschen-Streichel-Kinder-Multi im Wald unzumutbar? Für den Wald? Oder nur T...äh...LostPlace-Caches im Wald? Auch virtuelle Caches? Was ist mit Earth-Caches? Sollen die auch verboten sein?

Evtl. ist auch Art.3 betroffen, da müßte man aber noch eine passende Vergleichsgruppe finden. Wanderjugend ;-) oder so.

Nur mal so nebenbei und auf die Schnelle.
 

kohlenpott

Geowizard
Bevor der exakte Wortlaut des Gesetzes bekannt ist, sollte man bezüglich möglicher Klagen erst einmal den Ball flach halten...
 
Die Möglichkeit, da Rabatz zu machen, hat jeder von uns. Einfach mal ein wenig googeln und die in der Nähe (der Gemeinde, dem Kreis, des Bezirks) zuständigen Abgeordneten ausfindig machen und anschreiben. Entweder direkt per Email oder aber über abgeordnetenwatch.de o.ä.

Da merkt auch der kleine unbedeutende Landtagsabgeordnete plötzlich was los ist.

Als nach Winnenden die Rufe laut wurden, doch Paintball zu verbieten, da setzte ein noch lauterer Sturm der Entrüstung ein; die Postfächer der Politiker wurden geflutet, ja bombardiert. Und manch einer stöhnte entsetzt auf, was die "Waffenlobby" doch für einen Druck ausüben würde. Dabei gibt es sie nicht "DIE" Waffenlobby (und wenn doch, bauen die Panzer und Raketen und interessieren sich einen Dreck um Airsoft, Paintball, usw.).

Man kann also sehr wohl Druck ausüben!
Und Geocaching hat nun nicht das Negativ-Image, gewaltverherrlichend zu sein, ein Spiel für Möchtegern-Rambos und Neonazis zu sein. Die Chancen stehen eigentlich gut.
Darüber hinaus könnte man das Land auch mit zahlreichen CITO-Aktionen überziehen und diese - genau deshalb! - auch PR-mäßig vermarkten, sprich: Zeitungsartikel & Co. "Geocacher räumen den Wald auf!". Imagepflege betreiben und nicht Geheimniskrämerei betreiben, als sei man eine Mischung aus Freimaurern und Geheimdienstlern.

Just my two cents.
 

radioscout

Geoking
JoFrie schrieb:
Also ich denke wir sollte da schnellstens was unternehmen, solange wir überhaupt etwas unternehmen können!
Wer nicht auffällt, stört nicht *: weg mit allen Dosen, die andere Stören oder beeinträchtigen.
Weg mit allen illegalen Dosen. Viel Spaß beim Diskutieren mit Politikern, wenn die auf die aktuellen Vorfälle bei den "Trau-Dich"-"Caches" hinweisen. Oder auf Bombenalarme durch Geocaches.
Keine Fahrten mit dem Auto oder Motorrad auf dafür gesperrten Wegen.
Keine Caches in der Nähe von Jagdeinrichtungen.
Nur unproblematische Verstecke und brauchbare Hints und Spoiler, die jegliche Schäden und Spuren vermeiden.

Und natürlich ein selbst auferlegtes Wegegebot für alle Caches.



* Großer, sichtbarer Händymast: alle werden Krank, auch wenn die Netzwerktechnik noch nicht angeschlossen ist.
"Unsichtbare" Kleinzelle unter dem Wohnhausdach: stört keinen, auch nicht den Nachbarn, dem das Ding direkt ins Schlafzimmer strahlt.
 

radioscout

Geoking
Marschkompasszahl schrieb:
Und Geocaching hat nun nicht das Negativ-Image, gewaltverherrlichend zu sein,
Richtig. Dafür hat es aber eine Reihe anderer Imageprobleme.

Marschkompasszahl schrieb:
Darüber hinaus könnte man das Land auch mit zahlreichen CITO-Aktionen überziehen und diese - genau deshalb! - auch PR-mäßig vermarkten, sprich: Zeitungsartikel & Co. "Geocacher räumen den Wald auf!".
Was nützt der kleine Artikel am Rand der letzten Seite des Lokalteils, wenn ein paar Seiten vorher ein halbseitiger Bericht über den Bombenalarm durch einen "Geocache" steht?
 

do1000

Geowizard
Die Idee mit den Beschwerdebriefen und -mails finde ich ziemlich gut! Und wäre für jeden Einzelnen mit wenig Aufwand verbunden.
 

TravelingViking

Geocacher
Als politisch unerfahrener folgende Fragen:

1.) Zeitfenster?
Weiss jemand wieviel Zeit vergeht zwischen: "echten" bekannt werden des Textes und tatsächlicher Abstimmung im Landtag?

2.) An wen wendet man sich?
Ich hätte da Kontakte zu verschiedenen Vereinen (Bereiche Tourismus, Sport, Naturfreunde), die inzwischen Geocaching "entdeckt" haben - ich denke die könnte ich dazu bewegen "entsprechende Briefe zu schreiben, die Geocaching positiv darstellen". Wäre schön wenn mir jemand beim Inhalt hilft und Zielpersonen nennt (ggf. lokaler Landtagsabgeordneter?) kann man bestimmt online herausfinden, aber gäbe es ne zentralere Anlaufstelle? Landesforst? Irgendein Ministerium?

Olaf
 

radioscout

Geoking
do1000 schrieb:
Die Idee mit den Beschwerdebriefen und -mails finde ich ziemlich gut! Und wäre für jeden Einzelnen mit wenig Aufwand verbunden.
Ich auch. Ich habe mal ein paar Emails geschrieben: Forstamt wegen vertikaler Leitplanken und Ordnungsamt wegen "Betreten Verboten"-Locations.
 

MadCatERZ

Geoguru
Ist ja 'lustig', der gleiche Blödsinn, der im Namen der Sicherheit abgezogen wird, wird jetzt auch im Namen des Naturschutzes durchgezogen - andererseits sind gewisse Vorbehalte gegen Wald/Naturcaches beim Zustand einiger GZs durchaus angebracht...
 
radioscout schrieb:
Marschkompasszahl schrieb:
Was nützt der kleine Artikel am Rand der letzten Seite des Lokalteils, wenn ein paar Seiten vorher ein halbseitiger Bericht über den Bombenalarm durch einen "Geocache" steht?

Tja, wenn Groundspeak nicht klar Stellung bezieht und sich fortan von solch zweifelhaften Caches trennen will, dann hilft es auch nichts, schön Wetter zu machen und Coladosen und Autoreifen aus dem Wald zu holen, während GS/GC Werbung für LPs und andere halbseidene Caches macht.

CITO könnte konsequenter Weise auch bedeuten, dass man solche Caches, die bespw. in der Fichtenschonung liegen; an der Jagdkanzel/ an der Futterkrippe, usw. ebenfalls entsorgt.
 
Also eines halte ich für wichtig: Blinder Aktionismus wie z.B. irgendwelche Leute anmailen und beschweren (worüber genau eigentlich?) - ohne nähere Infos zu haben - ist wenig zielführend.

Wer Kontakte in Naturschutzorganisationen oder entsprechende Ämter und Behörden hat, sollte sich mal umhören. Denn diese werden bei gesetzgeberischen Prozessen i.d.R. zu Stellungnahmen aufgefordert. Vielleicht hat ja auch irgendjemand nen Kontakt, um den konkreten Textentwurf zu erhalten, damit man überhaupt weiß, worüber man redet.

CITOs und ein bisschen PR dazu allein helfen da nicht.
 

MadCatERZ

Geoguru
Wenn überhaupt, sollte man bei Beschwerden das Thema Geocaching außen vor lassen und eher auf die positiven Effekte von Waldbesuchen hinweisen(pädagogischer Effekt, besser als vor der Glotze zu hocken etc.) und vielleicht noch einen Vergleich mit Vandalismus in den Städten ziehen, die auch betreten werden dürfen.
 

wicky.muc

Geocacher
Hallo,

Mein erster Post und dann gleich bei so einem Thema.
Um diesem Gesetz entgegen zu wirken würde ich eine online Petition vorschlagen. Das hat damals bei den drohenden Internetsperren ganz gut funktioniert.

Grüße
Wicky.muc
 
Oben