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Überlastetes Seil?

Zai-Ba

Geowizard
Skysurf schrieb:
[...] Statikseile mit Mantelverschiebung von um die 3% sind einfach nicht mein Ding.[...]
:schockiert: krass!
Ich stehe ja nicht so auf Zahlen, aber das ist ja schon übel, zumal seit Jahren Seile mit 0% Mantelverschiebung Standard sind. Vielen Dank für die Berichte, kann ich mir Geld sparen :)

keep caching, Zai-Ba

PS: und danke für den sinnvollen thread hier ;)
 

coronar

Geowizard
Um mal auf das Seil zurückzukommen. Mein Edelrid Superstatic ist (wie bereits andere erwähnt haben) auch sehr steif geworden, auch nur nach Belastung am statischen Seil.
Ein Aufstieg am statischen Seil sollte nicht mehr als 1,5 kN erzeugen, ich denke, selbst das ist sehr hoch gegriffen. Jedes Kletterseil muss 22kN können, ist also über 15fach redundant für das, was wir da machen (anders ist es natürlich beim Fallen, da treten deutlich höhere Belastungen auf)
Selbst wenn die Bäume sich so ruckartig bewegen, dass das Seil durch die Reibung am Baum nicht nachgekommen ist (was ich nicht glaube) sollte nicht mehr als 3-4 kN aufgetreten sein, also das Seil wird in dem beschriebenen Setup nicht überlastet gewesen sein.
Ich denke, die einzige Möglichkeit, so ein Seil an seine Belastungsgrenzen zu bringen ist die, das Seil zwischen zwei fixen Punkten zu spannen und dann stark zu belasten. Mit flacher werdendem Winkel nimmt die Kraft in Seilrichtung deutlich zu. Hier sollte man nicht über 30° hinaus gehen. Wobei, bei Slacklines tut man ja gerade genau das und die reißen auch nciht so häufig.
Vielleicht testest Du Dein Seil ein- zwei mal in geringen Höhen, bevor Du wieder in den ganz hohen Baum gehst. Dann ist auch das Vertrauen wieder da.
Alles in allem spielt die Gefahr durch Fehlbedienung des Equipments in einer ganz anderen Liga als die Gefahr eines Ausrüstungsversagens. Wobei dies natürlich kein Aufruf zur Leichtsinnigkeit sein soll!
Nebenbei bemerkt: Wenn ich eine Grigri an der Hüfte hab bau ich im Baum nicht um, um abzuseilen. Der Eddy gefällt mir aber besser. Ich kletter jedoch mit Croll und Achter, was sicherlich nicht das sicherste Setup ist und ich kann es auch keinem wirklich empfehlen.
Grüße
coro
 
Nur kurz zur Anmerkungen:

Die Materialen werden beim Slacklinen bis fast an ihre Grenzen getrieben, eben gerade durch den Winkel der Slackline welcher die Last auf ein vielfaches erhöht. Außerdem ist die Belastung beim Slacklinen (ständige Vibrationen) Gift für Aluminium (Sichtwort: Dauerschwellbelastung) weshalb auch schon ein Kletterkarabiner (der nach dem Slacklineeinsatz ausversehen wieder zum Klettern genommen worden ist) bei einem vergleichsweise milden Sturz gebrochen ist. Deshalb wird beim Slacklinen meißt Stahl verwendet.

Wers genauer wissen will für den such ich gerne die jeweiligen Artikel aus der Berg & Steigen raus - so sie denn auch für Nicht-Abonomenten frei verfügbar sind.

Mfg,

Thomas
 

coronar

Geowizard
Auch haben echte Slacklines 35 und mehr kN Bruchlast. Kletterseile sind idR. nicht zum Slacklinen geeignet. Die Anmerkung mit dem Aluminium und den Vibrationen fand ich interessant, so kommen doch immer neue Aspekte dazu, auf die man Acht geben sollte, danke.
Grüße
coro
 

workfor

Geomaster
Mich würde ein steif gewordenes Seil stutzig machen und ich würde es nicht zum Klettern benutzen.
Meine ganzen Statikseile (zum Klettern, für Seilbrücken etc.) kommen von unterschiedlichen Herstellrn (alles Markenseile) und haben solche Erscheinungen nicht!

Um das Problem mit den zwei Bäumen noch einmal anzusprechen.
Im Gegensatz zu conorar bin ich schon der Meinung, dass durch zwei entgegengesetzt schwankende Bäume ein Seil sehr leicht überlastet werden kann.

Durch die sehr starke Reibung von Seil auf Rinde ab einer bestimmten Umschlingung und ab einem bestimmten Kraftzug können durch die Bäume sehr hohe Kräfte ausgeübt werden.
Der Wind bewegt die Kronen (der Wind übt enorm viel Kraft durch die große Angriffsfläche auf die Krone aus), der Baum ist durch die Wurzel fest im Boden verankert. Je tiefer das Seil im Baum (fest) verankert ist, um so größer ist der Hebel, der durch die Baumlänge entsteht. Wer lange Weile hat, kann ja mal die Kräfte über ein Kräftedreieck berechnen. Die Wingangriffskraft kann man ja bei den Seglern klauen... :D
Es werden sicher einige Tonnen am Seil ziehen (bei fester Verankerung).

Also würde ich zukünftig nicht solche Seilverläufe mehr benutzen, dann wird das Seil geschont.

cu Tom ;)
 

Rokop

Geomaster
Zum Thema Seilsteife:

Aus der Ferne lässt sich das Phänomen und die daraus resultierenden möglichen Folgen schlecht beurteilen. Als Besitzer von mittlerweile 5 Statikseilen kann ich aber sagen, dass dies bei mir noch nie vorgekommen ist. Mein ältestes Seil, ein Edelrid Superstatic hat dieses Verhalten nie an den Tag gelegt. Ich habe es vor ein paar Wochen in den Ruhestand geschickt, da es gute 300, teils mörderische, Einsätze hinter sich hat. Etwas steifer war es nur nach dem waschen, was aber nach dem ersten Einsatz wieder weg war.

Zum Thema Blacksafe Seile:

Seit kurzem habe ich ein schwarzes 11 Blacksafe, dass ich erst einmal benutzt habe. Etwas länger schon ein kurzes 10,5 Blacksafe, dass etwa 5 Einsätze zu verbuchen hat. Mit beiden Seilen bin ich bisher sehr zufrieden. Diese Seile durchlaufen die selben Normen wie die Seile der "Edelhersteller", daher habe ich sicherheitstechnischer Sicht keine Bedenken.
Die Mantelverschiebung beträgt übrigens 0,1% und nicht 3 %.
Da ich außerdem vor einiger Zeit dazu übergegangen bin ein zusätzliches Sicherungsseil und ein mitlaufendes Sicherungsgerät zu verwenden (der übliche Standard bei Industriekletterern) habe ich schon überhaupt keine Angst um Leib und Leben.

My 2 Cents, Gruß Rokop
 

coronar

Geowizard
Darf ich OT mal fragen, wie Du es wäscht? 30 Grad oder kalt, Seife oder keine?

Bei meinem Edelrid ist auch eine gewisse Mantelverschiebung festzustellen. Auf der einen Seite sind nach vielleicht 50 Aufstiegen die Fasern vielleicht 2 mm herausgekommen, hab ich letztens festgestellt.

Grüße
coro
 

Rokop

Geomaster
Kleine verschmutzte Seilstücke in lauwarmen Wasser (Eimer, Badewanne) und weicher Bürste auswaschen.
Bei "normalen" Verschmutzungen schmeiße ich es hin und wieder (etwa halbjährlich) in die Waschmaschine. Bei 30 Grad und ohne Waschmittel.
Bei intensiven Verschmutzungen nehme ich schon mal ein "mildes Feinwaschmittel" wie dies etwa die Fa. Mammut empfiehlt.
Bitte immer einen milden Waschgang wählen (Wolle) und NIEMALS schleudern.
Ich habe u.a. hierzu mal ein kleines PDF erstellt, dass es im Downloadbereich von Cacheparadies.de zum herunter laden gibt. Der Direktlink: http://www.cacheparadies.de/Web-Site/downloads.php?cat_id=6&download_id=19

Gruß Roman
 

coronar

Geowizard
Super, danke. Im Wesentlichen ist es Grünspan von den Bäumen und der übliche Metallabrieb vom 8er, der im Seil hängt. Der Dreck sollte halt nicht in die tragenden Fasern gelangen, daher wollte ich es mal durchwaschen.
Wie ist es eigentlich, reibt sich eine ID oder ein Eddy weniger ab als ein 8er?
Grüße
coro
 

Rokop

Geomaster
coronar schrieb:
Wie ist es eigentlich, reibt sich eine ID oder ein Eddy weniger ab als ein 8er?
coro

Die Frage ist nicht ganz leicht zu beantworten. Ein gewisser Abrieb ist immer da. Nur der ist so gering, dass mein ältester Achter gerade mal Abrieb an der Eloxalschicht hat, jedenfalls nicht wirklich messbar. Er sieht deutlich genutzt aus, mehr allerdings nicht. Ich denke dass hierbei Schmutz/Abriebpartikel die grösste Rolle spielen. Dann aber natürlich auch die Häufigkeit des Benutzung, Gewicht, Ablassgeschwindigkeit usw.

Schöne Grüße, Roman
 

snaky

Geowizard
Kommt natürlich auf den Einsatzzweck an. Mein 8er ist vielleicht 5 mal in Betrieb gewesen und hat schon ganz ordentliche Riefen. Aber wie bereits erwähnt ist Schmutz die Hauptursache und bei einer Höhlenbefahrung kann ein Achter schon ein bisschen leiden.

Da man ein (richtig!) schmutziges Seil aber gar nicht erst durch Eddy oder I'D (oder GriGri) bekommt, wird's schwierig mit dem Vergleichen.
Im "normalen" Gebrauch sind die Abnutzungserscheinungen aber eher gering und von daher eher bei den 3en vermutlich eher gleich.
 

SabrinaM

Geowizard
Das I'D hat eine Markierung, die anzeigt, wann es soweit abgenutzt ist, das es entsorgt werden muss. Bei mir konnte ich bisher aber noch keine wesentlichen Abnutzungen erkennen...
 
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