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FSME

Sir Cachelot

Geoguru
Ich weiß dass es schon Zecken-Threads gibt, aber die sind mir zu unübersichtlich.
Hier ein aktueller link:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,478556,00.html

Die FSME-Karte ist mit Vorsicht zu sehen. In Marburg z.B. gabs imho irgendwann mal einen Fall und jetzt sind die Risikogebiet...
Eine Impfung ist in Risikogebieten kostenlos z.B. Böblingen.
 

greg

Geomaster
Hurra... ich wohne in einem Risikogebiet wo das Impfen kostenlos ist :roll: Montags gehts gleich zum Arzt
 
OP
Sir Cachelot

Sir Cachelot

Geoguru
greg schrieb:
Hurra... ich wohne in einem Risikogebiet wo das Impfen kostenlos ist :roll: Montags gehts gleich zum Arzt
Ähm, am besten vorher die KK fragen :wink:
Die Impfung ist übrigens dreistufig. Die letze Impfung muss imho nach 9 Monaten erfolgen und erst dann hat man 100% Immunität für 5-10 Jahre oder so.
 
Sir Cachelot schrieb:
Ich weiß dass es schon Zecken-Threads gibt, aber die sind mir zu unübersichtlich.
Hier ein aktueller link:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,478556,00.html

Genau, warum soll es den Nordlichtern auch besser gehen, als uns ..... :twisted:
 

sparrow

Geocacher
Auch in den Gebieten die nicht unter "Risiko" fallen kann man sich kostenlos impfen lassen, wenn man zum Beispiel sagt, dass man im Süden Wanderurlaub machen will.

Allerdings habe ich vor kurzem von einem Arzt gehört, dass die Wahrscheinlichkeit im Norden höher ist sich durch die Impfung zu infizieren, als durch einen Zeckenbiss.
 
OP
Sir Cachelot

Sir Cachelot

Geoguru
sparrow schrieb:
Auch in den Gebieten die nicht unter "Risiko" fallen kann man sich kostenlos impfen lassen, wenn man zum Beispiel sagt, dass man im Süden Wanderurlaub machen will.

Allerdings habe ich vor kurzem von einem Arzt gehört, dass die Wahrscheinlichkeit im Norden höher ist sich durch die Impfung zu infizieren, als durch einen Zeckenbiss.

Sowas habe ich ja noch nie gehört. Da würde ich mal einen Arzt aufsuchen, dessen Studium nicht 30 Jahre her ist.
 

Xellos

Geocacher
sparrow schrieb:
Auch in den Gebieten die nicht unter "Risiko" fallen kann man sich kostenlos impfen lassen, wenn man zum Beispiel sagt, dass man im Süden Wanderurlaub machen will.
Also, bei meiner Krankenkasse heißt es immer, daß "Urlaubsimpfungen" nicht bezahlt werden.
Bist Du privat versichert? Ich glaube nicht, daß Schmidtchen Streicher in ihrer letzten Reform bei den gesetzlichen eine Leistung hinzugefügt hat.

Sir Cachelot schrieb:
sparrow schrieb:
Allerdings habe ich vor kurzem von einem Arzt gehört, dass die Wahrscheinlichkeit im Norden höher ist sich durch die Impfung zu infizieren, als durch einen Zeckenbiss.
Sowas habe ich ja noch nie gehört. Da würde ich mal einen Arzt aufsuchen, dessen Studium nicht 30 Jahre her ist.
Und wie lange ist Dein Medizin-Studium her?

Gegen Viren, gegen die es keine direkte Behandlungsmöglichkeit gibt, gibt es nur eine Vorbeugemaßnahme: eine Aktiv-Impfung.

Dieser Impfstoff besteht aus genau diesen Viren – abgeschwächt oder abgetötet.
Wenn da nun einige Viren (im Fall größtmöglichen Pechs reicht ein einziges) nicht ganz so schwach oder tot sind, können sie schon eine Zelle des Körpers infizieren, und das gibt dann schon tausende neuer, voll funktionsfähiger Viren, und schon ist man infiziert.
Die Herstellung solcher Impfstoffe ist eine Gratwanderung. Zu wenig Schwächungs-/Tötungsmaßnahme und die Halbviecher bleiben infektiös; zuviel des Guten und die Eiweißstruktur wird zerstört, auf die das Immunsystem eigentlich angepaßt werden soll (Bildung von Antikörpern gegen speziell diese Eiweißstruktur).

Gruß, Andreas
 

snaky

Geowizard
Sir Cachelot schrieb:
greg schrieb:
Hurra... ich wohne in einem Risikogebiet wo das Impfen kostenlos ist :roll: Montags gehts gleich zum Arzt
Ähm, am besten vorher die KK fragen :wink:
Die Impfung ist übrigens dreistufig. Die letze Impfung muss imho nach 9 Monaten erfolgen und erst dann hat man 100% Immunität für 5-10 Jahre oder so.

Laut meiner Ärztin ca. 4-5 Jahre. Ich habe letzte Woche die erste Impfung bekommen, wirken tut es wohl erst bei der 2. (nach ca. 4 Wochen). Dann kommt später nochmal eine Impfung zur Auffrischung.
 

Inder

Geowizard
Die FSME-Impfung wird mit inaktiven Viren durchgeführt, nicht mit attenuierten. Kleiner, aber feiner Unterschied: Diese Viren können sich nicht vermehren und daher selbst keine FSME auslösen.

Natürlich können (und sollen) sie eine Immunantwort provozieren. Diese Immunantwort kann (auch mit massiven) Infektionssymptomen einhergehen. Das ist aber keine FSME-Infektion und hat auch nicht deren Risiken. Die Impfreaktion mit Fieber, Schmerzen, Hautreaktionen, Kopfschmerzen etc. ist bei der FSME-Impfung relativ häufig (bei Erwachsenen knapp 1%, bei Kindern etwa 5-25%, je nach Quelle; bei Kindern ist der Verlauf aber fast immer mild und bewirkt meist nur erhöhte Temperatur für ein paar Stunden)

Die wirklichen Risiken der FSME-Impfung sind viel mehr Unverträglichkeitsreaktionen und echte allergische Reaktionen. Diese treten aber glücklicherweise sehr selten auf (1-2 Fälle bei 1 Million Geimpfter).

Leider hat Deutschland keine wirklich gute Statistik darüber. In Österreich ist man da wesentlich besser informiert:
Das Erkrankungsrisiko in der nicht geimpften österreichischen Bevölkerung beträgt 1:18.000, bei den Geimpften 1:840.000. Zwischen 1995 bis 2004 sind insgesamt nur zwei Geimpfte an FSME erkrankt.

Die Impfreaktion ist sicher kein Zuckerschlecken. Sie steht aber in keinem Verhältnis zu den Risiken, die eine FSME mit sich bringt.

Meine Familie ist daher komplett geimpft. Der ältere Sohnemann hatte bei der Auffrischung eine Impfreaktion mit deutlichem Temperaturanstieg (Schüttelfrost) für ca. 6 Stunden. Danach war der Spuk vorbei. Meine Frau und ich haben keinerlei Reaktion bemerkt.

Meine Meinung: Wer sich ungeimpft viel in der Natur bewegt, ist selbst schuld. Ich würde in dem Fall einen möglichen Regress der Krankenversicherungen befürworten. Wer seine Kinder ohne Impfung in die Natur mitnimmt, handelt nach meiner Meinung grob fahrlässig und hat irgendwas nicht verstanden.
 
OP
Sir Cachelot

Sir Cachelot

Geoguru
Danke für die Aufklärung.
Dass eine Meningitis nach einer FSME-Impfung auftreten kann, habe ich gehört, aber eine FSME?
Eine Diskussion hierüber ist wohl ähnlich sinnfrei, wie seine Kinder statt gegen Masern zu impfen auf Masern-Parties zu schicken...
 

dr_megavolt

Geocacher
Fuchsbandwurmeier versehentlich aufzunehmen und möglicherweise in 10 oder 20 Jahren elendiglich dahinzusiechen macht mir ehrlichgesagt mehr Angst als dieser Zeckenkram. Letzere hab ich bisher zumindest immer rechtzeitig gesehen.
 

pom

Geoguru
Xellos schrieb:
sparrow schrieb:
Auch in den Gebieten die nicht unter "Risiko" fallen kann man sich kostenlos impfen lassen, wenn man zum Beispiel sagt, dass man im Süden Wanderurlaub machen will.
Also, bei meiner Krankenkasse heißt es immer, daß "Urlaubsimpfungen" nicht bezahlt werden.
In eine andere gesetzliche Krankenkasse wechseln oder denen ihre eigenen Bestimmungen erklären. Der Urlaub muss komischerweise aber in der BRD oder Bayern stattfinden. Estnische Zecken scheinen also eine wesentlich weniger aggressive FSME zu übertragen. :wink:
Xellos schrieb:
Sir Cachelot schrieb:
sparrow schrieb:
Allerdings habe ich vor kurzem von einem Arzt gehört, dass die Wahrscheinlichkeit im Norden höher ist sich durch die Impfung zu infizieren, als durch einen Zeckenbiss.
Sowas habe ich ja noch nie gehört. Da würde ich mal einen Arzt aufsuchen, dessen Studium nicht 30 Jahre her ist.
Und wie lange ist Dein Medizin-Studium her?
Bisweilen sollen sich sogar Ärzte zu kleinen Witzchen über Wahrscheinlichkeiten hinreißen lassen.
 

Kiki

Geomaster
pom schrieb:
In eine andere gesetzliche Krankenkasse wechseln oder denen ihre eigenen Bestimmungen erklären. Der Urlaub muss komischerweise aber in der BRD oder Bayern stattfinden. Estnische Zecken scheinen also eine wesentlich weniger aggressive FSME zu übertragen. :wink:

Kommt mir irgendwie bekannt vor... :wink:

Vor unserem Schweiz-Urlaub letzten Sommer meinte unser Hausarzt dann auch: "Ähem, die Schweiz fällt aber unter Urlaubsimpfung, die müßten Sie ja eigentlich selber bezahlen. Aber ich schreibe dann mal in Ihre Krankenakte, daß Sie Urlaub in Baden-Württemberg machen, dann läuft das unter Indikationsimpfung und die Kasse zahlt das." :roll:
 

Windi

Geoguru
Bei mir in der Familie sind alle geimpft. Jeder von uns hat sich auch schon regelmäßig Zecken eingefangen. Gerade auf meine Jungs (5 und 7) haben es die Biester abgesehen. Gerade als Geocacher sollte man sich unbedingt impfen lassen.
Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine Impfung gegen Borrelliose (Ist das überhaupt machbar?). Vielleicht bringt die Pharmaindustrie irgendwann ein Mittel auf den Markt.
 

dr_megavolt

Geocacher
Gerade auf meine Jungs (5 und 7) haben es die Biester abgesehen.

Vorneweg schicken, sollen die Laub- und Grasarbeit machen und später das Logbuch apportieren! :wink:
So braucht nur einer oder zwei geimpft zu werden und das System spart Geld.
 

JamesDoe

Geomaster
Inder schrieb:
Meine Meinung: Wer sich ungeimpft viel in der Natur bewegt, ist selbst schuld. Ich würde in dem Fall einen möglichen Regress der Krankenversicherungen befürworten.

Solange Raucher nicht unter einen Regress fallen, weiss ich nicht was das hier soll.

Im Übrigen habe ich in der ganzen Zeit in der ich mich "ungeschützt" in der Natur bewege nur eine einzige Zecke (Nymphe) abbekommen, und das war ich selber Schuld.

Sonst machen die Biester einen Bogen um mich. Vielleicht auch weil unser Hund eine bessere Alternative ist.

Außerdem beachte ich ja auch die Hinweise zur Vermeidung von Zeckenbissen. Ich bin immer, egal welches Wetter, mit langen Hosen unterwegs, und trage meist noch dazu Kniestrümpfe.

Ich habe bis jetzt auch erst zweimal Zecken auf meiner Hose gesehen, die dies allerdings nicht überlebt haben.
 
OP
Sir Cachelot

Sir Cachelot

Geoguru
B.ist doch mit Antibiotika behandelbar, dauert zwar lange aber immerhin.
Sollte aber kaum passieren, wenn die Zecke nicht stundenlang in der Haut steckt.
 

CapoLutz

Geocacher
B.ist doch mit Antibiotika behandelbar, dauert zwar lange aber immerhin.
Sollte aber kaum passieren, wenn die Zecke nicht stundenlang in der Haut steckt.

Dann ist ja gut. Bei meiner Frau ist vor vier Jahren Borreliose festgestellt worden, wobei nicht klar ist, wann die Zecke eigentlich gebissen hatte. Wurde dann mit intravenösen Antibiotika behandelt, bis die Nebenwirkungen zu gross wurden. Seit knapp 1 1/2 Jahren ist sie deshalb zwangspensioniert und eine komplette Heilung ist noch nicht in Sicht.
Fazit: Wenn die Borreliose nicht sofort erkannt wird, sieht es finster aus. Von wegen "immerhin".
 
OP
Sir Cachelot

Sir Cachelot

Geoguru
Ich bleib dabei. Gut das man es behandeln kann.
Dieses Schicksal ist natürlich schlimm, aber in unseren Breitengraden haben wirs ansonsten kaum mit gefährlichen Parasiten zu tun.
Bei Rötungen der Einstichstelle (natürlich nur, wenn man die Zecke entdeckt, Beschreibungen gibts genügend im Inet) sofort zum Arzt.
Fuchsband halte ich zur Zeit für überbewertet. Darüber gibts übrigens hier auch einen Thread.
 

Xellos

Geocacher
Kiki schrieb:
Vor unserem Schweiz-Urlaub letzten Sommer meinte unser Hausarzt dann auch: "Ähem, die Schweiz fällt aber unter Urlaubsimpfung, die müßten Sie ja eigentlich selber bezahlen. Aber ich schreibe dann mal in Ihre Krankenakte, daß Sie Urlaub in Baden-Württemberg machen, dann läuft das unter Indikationsimpfung und die Kasse zahlt das." :roll:

Ahso, gut zu wissen.

Allerdings ist um mich herum alles grün auf der Karte, zumindest in Deutschland.
Leider werden Luxemburg und die angrenzenden französischen Regionen nicht gezeigt. Dort bin ich wesentlich schneller und öfter als in Mannheim oder Karlsruhe.

@Inder: Danke für die ausführliche Aufklärung.

@Windi: Ne Impfung gegen Borellien halte ich für unwahrscheinlich. Aber soviel ich weiß, werden die Biester erst mit der Wasserrückführung in die Stichstelle abgegeben. Sollte also unkritisch sein, wenn man die Zecke innerhalb von 12 Stunden sachgerecht entfernt (nicht quetschen, ölen, leimen). Dann Stichstelle markieren und ne Weile beobachten, ob Anzeichen einer Borelliose auftreten.

@dr_megavolt: Volle Zustimmung, vor dem Fuchsbandwurm habe ich auch deutlich größere Angst als vor Zecken. Ist bei mir fast schon eine Neurose.
Es gibt aber Bluttests, mit denen ein Finnenbefall nachgewiesen werden kann, muß man aber wohl selbst bezahlen (einmal im Jahr reicht). Ist er positiv, kann man im Frühstadium die Viecher mit aggressiven Medikamenten wieder loswerden.
Eine Hundebandwurmfinne (E. granulosus) wäre auch chirurgisch zu entfernen, wenn sie dabei nicht beschädigt wird (Tochterfinnen in der Blase), da sie eine geschlossene Blase bildet.
Die Fuchsbandwurmfinne (E. multilocularis) durchwächst das befallene Organ wie ein Pilzgeflecht. :?
Es sieht so aus, als ob Fuchsbandwürmer kaum vorkommen, wo Hundebandwürmer vorkommen, und umgekehrt. Die Zusammenhänge sind aber nicht geklärt.
Vorsicht bei den Haustieren, Hunde können neben Hundebandwürmern auch Fuchsbandwürmer bekommen. Der Katzenbandwurm befällt Menschen nicht, aber auch Katzen können den Fuchsbandwurm erwischen, v.a. selbstjagende Katzen (gefinnte Mäuse). Bei Katzen gäbe es noch den Gurkenkernbandwurm, der wird über die Flöhe übertragen, die dazu verschluckt werden müssen, aber wenn ich das richtig verstanden habe, bekommt dabei der Mensch das Endtier im Darm, wie beim Schweine- und beim Rinderbandwurm; das wird man also schnell wieder los.
Beim Verzehr von rohem Süßwasserfisch kann man sich noch den Fischbandwurm einfangen, auch als Endtier im Darm. Ist etwas kritischer, weil das ein starker Vitamin-B-Räuber ist. Bei Augenkontakt mit den Larven (Augenreiben beim Zubereiten von Amphibienfleisch (Froschschenkel)) können die Biester auch in die Augenhöhle einwandern, was zum Absterben von Augengewebe führt.

Gruß, Andreas
 
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