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Nach dem Käse jetzt die Weißwurst

Allgeier01

Geomaster
Lieber H. Border,
wir haben schon Weisswürste gegessen da seid Ihr noch mit den Opas barfuss hinter der Blasmusik hergelaufen, ausserdem verraten wir unsere eigenen hervorragenden Hersteller mit Sicherheit nicht, da sonst wieder ein Sturm aus dem Schwabenländle los bricht.
Bleibt Ihr lieber mal beim Trollinger und bei den Maultaschen denn das bröckelt auch ganz schön, was ich bei meinem letzten Besuch in Besigheim eben auch bei diesem Herren bei einem Weinseminar erfahren durfte.

und wer hat sie erfunden....hä.
 

TKKR

Geoguru
ich habe ja außer den guten Weißwürsten aus Ulm nur einmal in Bayern, im Kloster Andechs Weißwürste gegessen und ein mal, weil es groß angekündigt war, in Aurich bei den Ostfriesen. Ich kann mich jetzt aber gar nicht mehr erinnern welche besser war. Also schätze ich mal, dass sie gleichwertig waren.
 

Allgeier01

Geomaster
Border schrieb:
Und zu den Weißwürsten essen sie ja immer Brezen. Abgesehen davon, dass sie ein "l" vergessen haben brauche ich ja nicht extra zu betonen, wer die Brezel erfunden hat :roll: !

@Kai: Wie wär mal eine Cache-Serie "Weißwurst und Brezeln" mit denen wir z. B. im Allgäu etwas Aufklärungsarbeit leisten könnten?

Lieber H. Border hier einige Infos:

Die Weißwurst ist eine Münchner Spezialität mit langer Tradition. Durch Brauchtumsfeste, wie z.B. insbesondere dem Oktoberfest oder dem Münchner Fasching, wurde die Weißwurst in Verbindung mit dem Stadtnamen zugleich auch weltberühmt. Nach den Annalen der Stadt München soll die Weißwurst am 22. Februar 1857 im Gasthaus zum „Ewigen Licht” am Marienplatz entstanden sein. So wird berichtet, dass sie dem damaligen Wirtsmetzger Joseph Moser als Fehlfabrikat bei der Bratwurstherstellung „geglückt" sei. Der Wirt, der im Bayerischen Moser Sepp genannt wurde, machte sich zum angegebenen Datum schon recht früh am Morgen daran, die zur damaligen Zeit bekannten und beliebten Kalbsbratwürste herzustellen, als er feststellen musste, dass ihm die Schafssaitlinge ausgegangen waren. In seiner Not – die Gäste bestellten schon ihre Würste – füllte er das helle Brät in dickkalibrigere Schweinedärme, drehte die Würste ab und brühte sie in heißem Wasser, weil er befürchtete, dass die Würste sonst beim Braten platzen würden. Nach anfänglichem Misstrauen seitens der Gäste wurde die neue Wurstkreation ein voller Erfolg und im Verlauf der folgenden Jahrzehnte zum festen Bestandteil der Münchner Gastwirtschaften. Aus Recherchen des Münchner Stadtarchivars Richard Bauer geht hervor, dass die Münchner Weißwurst wahrscheinlich sogar noch älter ist, als die Legende vom Gasthaus zum „Ewigen Licht” besagt. Beim Stöbern in alten Unterlagen fand Bauer einen Stich aus dem Jahr 1814, ein halbes Menschenleben vor Mosers "Schöpfungsakt", auf welchem man Münchner sieht, wie sie im Bockkeller Weißwürste zuzeln. In einem alten Metzgerhandbuch las er gar, „dass die Weißwurst das selbe ist wie die Maibockwurst, nur weniger scharf gewürzt und mit geringerem Schweinefleisch-Anteil”. Daraus schlussfolgerte er, dass die Münchner Weißwurst eine Weiterentwicklung der Maibockwurst ist. Trotz der neuen Erkenntnisse gebührt dem Moser Sepp aber vielleicht immer noch der Titel des Erfinders: So soll seine Münchner Weißwurst saftiger gewesen sein, als andere vergleichbare Würste zuvor.

Anwendungsregeln zum Essen für Nicht-Bayern oder einfach für Wendlinger:
Die Tradition, die Weißwürste vormittags zu essen, hat sich bis heute erhalten. Auch wenn sie heute fast nur noch als Brühwürste hergestellt werden und eine gleichmäßige Kühlung gewährleistet ist, hat dieser Brauch in Bayern bis heute Bestand. Die alte Regel, dass die Weißwurst das Zwölf - Uhr - Läuten nicht erleben darf, stammt aus der Zeit als sie noch ausschließlich roh verkauft und erst zum Verzehr gebrüht worden ist. Dies liegt daran, dass Wurstbrät schnell verdirbt. Man lässt die Weißwurst in heißer Fleischbrühe ziehen und isst sie warm. Dazu schmeckt ein Bayerischer Süßer Senf, Bayerische Brezn und ein Bayerisches Bier. Die Münchner Weißwurst wird ohne Wursthaut gegessen. Für das Herauslösen der Wurst aus der Haut gibt es verschiedene Techniken. Traditionsbewusste Altbayern genießen von der Hand in den Mund und „zuzeln“ (saugen) das Brät geschickt aus der Haut. Beim „Längsschnitt“ schneidet man die Weißwurst behutsam der Länge nach tief auf, ohne sie dabei ganz zu zerteilen. Anschließend klappt man die beiden Wursthälften auseinander und schält sie mit einer beherzten halben Drehung aus der Haut. Beim so genannten „Kreuzschnitt“ hingegen wird die Wurst zuerst mit der Gabel fixiert. Etwa 4 cm vom Ende wird die Wurst schräg eingeschnitten und die Füllung an dieser Stelle durchtrennt, wobei aber die Haut auf der Unterseite der Wurst nicht verletzt werden darf. Mit der Gabel wird dann in die Schnittfläche des kleineren Endes gestochen, welche dann mit einer Drehbewegung aus der Haut gelöst wird. Im Zickzackmuster wird dann weiter geschnitten und die Wurst Stück für Stück herausgedreht.

Bei uns wird die Tradition gepflegt und nicht nur kopiert, H. Bruddler aus Wendlingen.

Hier noch zu den Brezel:

Zumindest in Biberach an der Riß, aber wohl auch in anderen Teilen Südwestdeutschlands, sind in der Fastenzeit die weißen Fastenbrezeln sehr beliebt. Sie werden vor dem Backen kurz in heißem Wasser gekocht und erst nach dem Backen gesalzen.

wollt Ihr die auch nachmachen??

1 Bayrische Brezel (93 g) enthält 8,2 g Eiweiß, 51,7g Kohlenhydrate, 2,2 g Fett und entspricht 1101 kJ (263 Kcal), 5.2 KHE, 4,8 BE

1 Schwäbische Brezel (100 g) enthält 8,1 g Eiweiß, 51,1g Kohlenhydrate, 4,8 g Fett und entspricht 1184 kJ (283 Kcal), 5.1 KHE, 4,7 BE (Herstellerangaben Ditsch)

Sodele bitte schön Ring frei für die nächste Runde.
 

Allgeier01

Geomaster
Wilhelm Eugen von Ursingen, der königlich-württembergische Gesandte, soll der erste Mensch gewesen sein, der zum Frühstück am 11. Februar 1839 im königlichen Kaffeehaus des Hoflieferanten Johann Eilles in der Münchner Residenzstraße eine Laugenbrezel zu essen bekam. Versehentlich soll der Bäcker Anton Nepomuk Pfannenbrenner die Brezeln statt mit Zuckerwasser mit Natronlauge glasiert haben, die er sonst zum reinigen der Backbleche verwendete. Das knusprigbraune Gebäck duftete verlockend und mundete dem Gast ausgezeichnet; und die diplomatischen Beziehungen zwischen Bayern und Württemberg wurden gefestigt.

Was so eine Brezel alles schon angerichtet hat. :D
 
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