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Tracklog 60Cx

Team Spikeman

Geocacher
Moin,

eine Frage an die Experten hier:

Um die Batterielaufzeit unserer Neuerwerbung einschätzen zu können, habe ich das 60Cx einfach über Nacht leerlaufen lassen und mir dann das Tracklog über Mapsource ausgeben lassen.
Dabei ist eine erhebliche Differenz zwischen der zurückgelegten Strecke im Tracklog:

vgl_s.jpg


und dem Tripcomputer aufgefallen:

vgl_o.jpg


6 km Unterschied? Woher kommt der? Im Tracklog sind auch kleinste Bewegungen aufgezeichnet ( 1m bis 3m), werden diese bei der Weglängenberechnung im Tripcomputer ignoriert?

Anybody any hint?
Gruß Joachim
 

eigengott

Geowizard
Team Spikeman schrieb:
Im Tracklog sind auch kleinste Bewegungen aufgezeichnet

Und genau die wird der Odometer (zum Glück!) ignorieren, d.h. als Rauschen wegfiltern. Daher dann die Differenz.

Nur als Denkanregung: Wie lang ist die Küste Norwegens? Die Antwort darauf hängt davon ab, in wie grossen/kleinen Einheiten du den Küstenverlauf misst. Für dieses Gedankenexperiment darfst du Ebbe, Flut und Seegang ignorieren und sommerlich trockenes Wetter annehmen, d.h. die Wasser/Land-Grenze ist auch noch im Mikroskop sichtbar...
 

JLacky

Geocacher
Team Spikeman schrieb:
6 km Unterschied? Woher kommt der?
Die Entfernungsberechnung im Tracklog und im Odometer haben eigentlich nichts miteinander zu tun.

Die Entfernung im Tracklog wird eigentlich nicht im GPS-Gerät gespeichert, sondern erst am PC aus den Abständen der Trackpunkte berechnet. Und je nachdem wie genau die Trackaufzeichnung, wie dicht die Punkte stehen, usw. ist die berechnete Strecke mal mehr, mal weniger genau.

Das Odometer berechnet die Strecke völlig unabhängig vom Tracklog, und zwar auch bei abgeschaltete Tracklogaufzeichnung.
Nur leider dokumentiert GARMIN nicht wie das Odometer die zurückgelegte Strecke berechnet. Ich vermute mal, das da jede Sekunde die Doppler-Geschwindigkeit die der entsprechende NMEA-Datensatz liefert, genommen wird, und bis zum nächsten Datensatz einfach mit dieser Geschwindigkeit die Strecke berechnet und aufsummiert wird.

Die Frage ist jetzt halt was passiert, wenn der GPS-Empfang für mehere Sekunden aussetzt. Das Tracklog wird dann einfach den Punkt des Aussetzens und den Punkt an dem der Empfang wieder da war, mit einer geraden Linie verbinden, und dadurch zumindestens die gerade Strecke berechnen. Das Odometer wird so eine Unterbrechnung evtl. als 'Zeit im Stillstand' erkennen und mit Geschwindigkeit 0m/s halt keine Strecke berechnen.

Das siehst Du ja auch an Deinem Beispiel!
Das Tracklog hat eine 'verstrichene Zeit' von 15:03:33
Das Odometer hat
Zeit in Bewegung 1:40
Zeit im Stand 13:23
Das gibt zusammen 15:03

Das heisst das Odometer hat eigentlich nur in einem Zeitraum von 1:40h eine Strecke aufgezeichnet. In der restlichen Zeit von über 13 Stunden ging das Odometer davon aus, das das GPS-Gerät sich nicht bewegt, und hat auch keine Strecke berechnet. In dieser Zeit haben aber kleine Positionsverschiebungen (Stichwort SiRF-Poistionsdrift) statgefunden, die das Tracklog natürlich gnadenlos aufgezeichnet hat.

Ich äußere mal den leisen Verdacht, das das ein Nachteil des 60CSx mit dem SirF-Chipsatz ist. Beim 60CS gabe es ja die Einstellung 'Geschwindigkeitsfilter' mit der genau diese Positionsdrift unterbunden wurde. Soweit ich das gelesen habe, haben die 60CSx-Geräte diesen Geschwindigkeitsfilter nicht mehr'. Und das wird die Ursache für dieses wilde Tracklog sein.

Wenn ich meinen 60CS mal über Stunden auf das Fensterbrett lege, wo sowieso schlechte Empfangsbedingungen herschen, habe ich nie so eine wilde TrackLog-Aufzeichnung. Der 60CS hält eigentlich über Stunden die gleiche Position. Nur wenn der Geschwindigkeitsfilter abgeschaltet ist, zeigt sich eine deutliche Positionsdrift, wie auch auf Deinem Bild.

Bleibt zu hoffen, das der Wegfall des Geschwidigkeitsfilters bei 60CSx nicht ursächlich mit dem SiRF-Chipsatz zu tun hat, und das diese Funktion in späteren Firmwareupdates wieder reinkommt.

mfg
JLacky
 

Cornix

Geowizard
JLacky schrieb:
Ich äußere mal den leisen Verdacht, das das ein Nachteil des 60CSx mit dem SirF-Chipsatz ist. Beim 60CS gabe es ja die Einstellung 'Geschwindigkeitsfilter' mit der genau diese Positionsdrift unterbunden wurde. Soweit ich das gelesen habe, haben die 60CSx-Geräte diesen Geschwindigkeitsfilter nicht mehr'. Und das wird die Ursache für dieses wilde Tracklog sein.
Der SirfIII-Chip hat eine ähnliche Funktionlität ("Static Navigation"):

Static Navigation : will "freeze" the position at very low speed to cancel out the drifting resulting from the natura "inaccuray" of GPS - should be disabled for pedestrian use - see below for details.

http://www.gpspassion.com/forumsen/topic.asp?TOPIC_ID=25575
Anscheinend ist aber der Schwellwert zu hoch. Wenn man es ausschaltet, hat man diesen Drifteffekt, wenn man es einschaltet kommt es bei kleinen Geschwindigkeiten zu Positionssprüngen.

Cornix
 

JLacky

Geocacher
Cornix schrieb:
Anscheinend ist aber der Schwellwert zu hoch. Wenn man es ausschaltet, hat man diesen Drifteffekt, wenn man es einschaltet kommt es bei kleinen Geschwindigkeiten zu Positionssprüngen.
Dann hoffen wir mal das GARMIN das noch in den nächsten Firmwareupdates hinbekommt.

Denn was nützt denn ein hochempfindlicher Empfänger, wenn er im Stand dann doch wieder die Position nicht exakt halten kann.

mfg
JLacky
 
OP
Team Spikeman

Team Spikeman

Geocacher
Moin, erst mal danke für eure Überlegungen!

JLacky schrieb:
Das heisst das Odometer hat eigentlich nur in einem Zeitraum von 1:40h eine Strecke aufgezeichnet. In der restlichen Zeit von über 13 Stunden ging das Odometer davon aus, das das GPS-Gerät sich nicht bewegt, und hat auch keine Strecke berechnet. In dieser Zeit haben aber kleine Positionsverschiebungen (Stichwort SiRF-Poistionsdrift) statgefunden, die das Tracklog natürlich gnadenlos aufgezeichnet hat.
Stimmt genau, im Tracklog sind über den gesamten Zeitraum Positionsverschiebungen feststellbar, meist aber nur sehr kleine. Eine Summierung aller Einzelwerte ergibt dann tatsächlich die 8,8 km.


JLacky schrieb:
Bleibt zu hoffen, das der Wegfall des Geschwidigkeitsfilters bei 60CSx nicht ursächlich mit dem SiRF-Chipsatz zu tun hat, und das diese Funktion in späteren Firmwareupdates wieder reinkommt.
Wird dieser Filter nicht über die Auswertung der NMEA-Daten realisiert, ist also Software und nicht unbedingt vom Chipsatz abhängig?

Cornix schrieb:
Anscheinend ist aber der Schwellwert zu hoch. Wenn man es ausschaltet, hat man diesen Drifteffekt, wenn man es einschaltet kommt es bei kleinen Geschwindigkeiten zu Positionssprüngen.
Jo, kenn ich von der PDA-Navigation. Der Yakumo war für das Cachen nicht zu gebrauchen, da die Positionen munter durch die Gegend hüpften.


Cornix schrieb:
Denn was nützt denn ein hochempfindlicher Empfänger, wenn er im Stand dann doch wieder die Position nicht exakt halten kann.

Haaaaalt, es handelt sich bei diesem Tracklog um die Aufzeichnungen eines Gerätes, welches auf meinem Schreibtisch im 1. Geschoß eines Mehrfamilienhauses lag und zwar nicht am Fenster! Dabei hatte es über 15h Empfang, ohne einen Abriß. Unter normalen Bedingungen, also draußen, ist das 60Cx nicht so unruhig.

Nur zur Info: die Batterielaufzeit wurde mit 2100mah No-Name-Akkus getestet, ohne Beleuchtung. Bei Verwendung von Primärzellen kommt das Gerät dann schätzungsweise auf die angegebenen 18h, wohl aber nicht darüber hinaus.

Gruß Joachim
 

Cornix

Geowizard
Team Spikeman schrieb:
Wird dieser Filter nicht über die Auswertung der NMEA-Daten realisiert, ist also Software und nicht unbedingt vom Chipsatz abhängig?
Wie gesagt, der SirfIII-Chipsatz hat bereits eine eingebaute Filterfunktion (SN), die sich ein- und ausschalten lässt, aber für unsere Zwecke unbrauchbar ist. Garmin müsste also die ungefilterten NMEA-Daten nachträglich selber filtern. Keine Ahnung was das für ein Aufwand ist und wie es sich auf die Darstellungsgeschwindigkeit auswirkt.

Cornix
 

Sir Cachelot

Geoguru
Ich habe bei meinem ST Color auch eine Differenz zwischen Tracklog und Odometer. Beim Nachmessen auf der Topo stimmt allerdings der Tracklog eher als der Odo.
 
OP
Team Spikeman

Team Spikeman

Geocacher
Also kann man davon ausgehen, daß Abweichungen von Tracklog zu Odometer eher die Regel als die Ausnahme sind?
Insbesondere bei Trackaufzeichnungen mit großen Stillstandsphasen dürfte der Unterschied dann signifikant werden.
 
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