Thüringer Allgemeine: Elektronische Schatzsuche

StephanJ · 14 Juli 2008

Hallo,

in der Erfurter Lokalausgabe der TA vom Samstag steht ein kurzer Artikel zum "kommerziellen" Geocaching-Angebot der Tourismus-Information.

Nette Menschen aus aller Welt verstecken an vielen möglichen und unmöglichen Stellen Schätze (Caches) und lassen andere danach suchen. Meistens bestehen diese Schätze aus einer Tupperdose oder einer Filmdose. Das ist Geocaching. Die Tourist-Information Thüringen bietet seit knapp zwei Monaten diese neue Art der Stadterkundung an, vor allem junge Menschen sind begeistert.

- Zum Artikel
Falls der Link nach drei Tagen nicht mehr geht, gibt es einen weiteren Deeplink.

Die Caches des Tourismusverbandes sind in Thüringen etwas umstritten. Ich finde den Artikel dennoch in Ordnung, in der Printausgabe sind auch zwei Fotos (mit GPS-Gerät usw.) abgedruckt. Der beschriebene Cache in Erfurt ist auf Opencaching.de gelistet.

StephanJ · 24 Juli 2008

Und der nächste Artikel, dieses Mal in der Thüringer Landeszeitung, Lokalteil von Mühlhausen.

Achtung, SPOILER!

Geheimnisvolles Buch

Chris Go 1, IFINDNIX 8 CKW und Geosittiche sind so genannte Geocacher, moderne Schatzsucher. Das Geocaching - die Schatzsuche mit Hilfe eines GPS-Geräts - ist bei allen Generationen beliebt. Das Spiel funktioniert in etwa so: Es gibt Leute, die verstecken irgendwo Dosen voller kleiner netter Dinge sowie einem Notizbüchlein, dem Logbuch. Oder eben nur ein Notizbüchlein, wie in der Mühlhäuser Stadtbibliothek. Das Versteck wird in Form von Koordinaten auf den entsprechenden Seiten im Internet veröffentlicht. Wer den Schatz finden will, merkt sich die Koordinaten und nutzt sein GPS-Gerät. Ist der Schatz gefunden, werden Kleinigkeiten aus dem Inhalt der Dose ausgetauscht, der Besuch eingeloggt und der Schatz wieder an derselben Stelle versteckt - für den Nächsten.

Also ich finde, in diesem Artikel wird der Cache ziemlich deutlich gespoilert. Und es sieht nicht danach aus, als ob die Redakteurin Iris Henning Ahnung davon hatte, was sie da schreibt.

Laut der Geocaching-Statistik sind derzeit mehr als 20 000 Schätze in aller Welt versteckt. 243 323-mal wurden die von den Schatzsuchern gefunden. Am erfolgreichsten dabei waren "Blinky Bill" mit 1663 Fünden, dicht gefolgt von "Mückenfett", der 1417-mal den Schatz fand. "Mückenfett" war übrigens auch in Mühlhausen erfolgreich. Von ihm (oder ihr) gibt es ebenfalls eine Eintragung im Logbuch "Spurensuche in Mühlhausen".

Klar gibts den Eintrag. Mueckenfett hat den Cache ja gelegt. Die Zahlen sind (na wer hätte es gewusst?) von Opencaching.de. Auf GC.com hat Mueckenfett "nur" 5325 gefunden.

Edit: Bei der Thüringer Allgemeinen ist der Artikel auch verfügbar, hier sogar mit Foto.

Altix · 24 Juli 2008

StephanJ schrieb:
Und der nächste Artikel, dieses Mal in der Thüringer Landeszeitung, Lokalteil von Mühlhausen.

Das ist ja ohne Worte.... Ich habe ja schon viele schlechte Artikel zum Thema lesen müssen, aber der hier ist definitiv einer der diltantischsten.

Stellt sich nur die Frage, wie die gute Redakteurin denn ausgerechnet auf diesen Cache gekommen ist. Von alleine doch wohl kaum... Ansonsten ist das wohl leider sehr bald ein Falls fürs Archiv. Schade.

Gruß
Michael

StephanJ · 26 Juli 2008

Altix schrieb:
Von alleine doch wohl kaum

Das liest sich so, als ob ihr das Final als Attraktion zugetragen wurde: "Hey Iris, du bist doch bei der Zeitung. Ich habe da was von einem ganz komischen Buch gehört, darüber musst du unbedingt mal was schreiben!"
So sind sie eben, unsere Klatschzeitungen.

London Rain · 26 Juli 2008

Boah das geht echt überhaupt gar nicht... :kopfwand:

Am besten find ich neben dem völligen Cachezerspoilern - wie kacke kann man eigentlich sein?! - die OC-Daten zu nehmen und dann von weltweit zu sprechen. Großes Kino...

fachaela · 26 Juli 2008

daß der/die "gute" den cache zerspoilert hat find ich auch gedankenlos und ummöglich :zensur: ; aber die hintergrundinfos zum gc sind doch realsatire pur :lachtot:

.

eigentlich sollte man einen leserbrief an die zeitung schreiben mit der "auflösung des rätels im artikel"; so nach dem motto:" finde die fehler im suchbild!"

ich hoffe ja nicht, daß der schreiberling immer so schlecht recherchiert.

Hor_andy · 31 Okt. 2008

Naja,über die Qualität der Artikelinformationen und der Journalistin haben wir in Mühlhausen schon viel diskutiert. Viel schlimmer als die diletantische Informationsbeschaffung der Tippse finde ich persönlich ja, das sie das Buch scheinbar ja in der Hand hatte, aber die Kontakt(Email)adresse vom Owner (was wie gesagt ja Mueckenfett ist) völlig ignoriert hat. Mir als Nichtschreiberling wäre es nie in den Sinn gekommen irgendwelche schlechtrecherchierten Informationen zu veröffentlichen wenn ein direkter Kontakt möglich gewesen wäre, ein Insider ist nunmal die beste Quelle.
:kopfwand:

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