• Willkommen im Geoclub - dem größten deutschsprachigen Geocaching-Forum. Registriere dich kostenlos, um alle Inhalte zu sehen und neue Beiträge zu erstellen.

Flaschenzug für Auf- und Abstieg

Wegpunkt

Geocacher
Warum benutzt man in Cacherkreisen keinen Flaschenzug zum Auf- und Abstieg am Seil? Pilotschnur über Ast, Hilfsseil mit oberster Seilrolle, an der das Kletterseil befestigt ist, nachziehen und unten fixieren, untere Rolle mit Sitzgurt verbinden, ggfs. Hintersicherung anbringen, fertig. Bei der Feuerwehr gibt es so etwas unter dem Namen Swiss Rescue R 300. Der Preis hält uns natürlich ab, aber im Selbstbau kann man das doch erheblich billiger herstellen, oder?
 

adorfer

Geoguru
Wegpunkt schrieb:
Warum benutzt man in Cacherkreisen keinen Flaschenzug zum Auf- und Abstieg am Seil?
Weil das als unsportlich erachtet wird.
(Dabei würde das aus der Perspektive der FreeSolo-Kletterer auch keinen Unterschied mehr machen...)
 

J3004

Geocacher
So ein Flaschenzug ist eine reine Materialschlacht und man zieht sich doch blöd.

Meine 80kg zieh ich ohne Flaschenzug hoch, warum soll ich da noch 4mal soviel Seil ziehen?
 

Ruhrcacher

Geowizard
es fällt schwer mit dem lachen aufzuhören....ok, geht wieder....

ne, mal im Ernst, ich bin immer davon ausgegangen das es ein Risiko darstellt. Z.B. weil nicht so gut koordinierbar wie eine eigene Seilkonstruktion, die durch die eigene Hände geht. Und das man daher sich nicht auf Flaschenzüge verlässt.
Die Idee mit dem Flaschenzug hatte ich selbst mal...
 
Kann man machen, habe ich auch schon ausprobiert.
Für die Cacher die mehr auf den Baum zu bringen haben ist das sehr praktisch, man braucht allerdings irre viel Seil und kommt nicht wirklich schnell voran.
Mir ist es dann doch zu anstrengend, ich bleibe bei der alt bewährten Methode.
 

Anhänge

  • Geoclub.jpg
    Geoclub.jpg
    56,3 KB · Aufrufe: 2.198

adorfer

Geoguru
Ruhrcacher schrieb:
ne, mal im Ernst, ich bin immer davon ausgegangen das es ein Risiko darstellt. Z.B. weil nicht so gut koordinierbar wie eine eigene Seilkonstruktion, die durch die eigene Hände geht.

Man sollte einen Flaschenzu so bauen, dass das Seil zunächst im Fußpunkt durch eine halbautomatische Sicherung läuft.
Und darauf wird dann der Flaschenzug aufgebaut.
Also Microcender/Duck/Handsteigklemme aufs Seil, dort eine Doppelrolle dran und am Baum dann auch noch eine Doppel- oder zwei Einzelrollen.
Selbst wenn dann im Flaschenzug "was passiert", kann man den noch abbauen (oder notfalls sogar herausschneiden) und anschliessend ganz normal ablassen.
Und sofern man nicht mit zwei unabhängigen Seilen gebaut hat, muss man ja sowieso abbauen zum Ablassen von mehr als nur einem Meter.)

BTW: Ohne Rollen geht es definitiv nicht.
Das Bild zeigt so einen Fehlversuch mit Grigri, Handsteigklemme und ein paar zufällig verfügbaren Karabinern: Die Multiplikation im Flaschenzug wird komplett durch die Umlenkreibung in den Karabinern "aufgefressen":
disfunktionaler_Flaschenzug_DSCF0237.sized.jpg

(und nein, da hing niemand so dran, das Bild ist gedreht. Der Flaschenzug diente nur dazu, einen Cacher 45 Grad zur Seite zu ziehen für den "Besuch" eines urplötzlich am Final "auftauchenden" Stages. Sinnvoller wäre es gewesen, eine Seilbahn zu bauen, diese unbelastet nur leicht zu spannen und darauf dann rüberzurutschen.)
 

Zai-Ba

Geowizard
-jha- schrieb:
Wegpunkt schrieb:
Warum benutzt man in Cacherkreisen keinen Flaschenzug zum Auf- und Abstieg am Seil?
Weil das als unsportlich erachtet wird.
(Dabei würde das aus der Perspektive der FreeSolo-Kletterer auch keinen Unterschied mehr machen...)
Man muss keinen Solo geklettert sein, um den Unterschied zwischen Aufstieg am Seil und Aufstieg mit Flaschenzug als Makulatur zu betrachten.

Mein Grund, dass ich das ohne Flaschenzug mache ist, dass es ewig zu ziehen ist, ohne dass man wirklich hoch kommt. Zum Routenschrauben in unserer Halle gehe ich normaler Weise erst mal am Flaschenzug hoch (Toprope - selbergesichert) und fixiere das Seil oben. erst dann fange ich mit dem Arbeiten an!
Ich wage auch zu behaupten, dass selbst beleibte Leute sich mit der direkten Methode leichter tun. Der einzige Vorteil, den es haben könnte wäre, dass Leute von unten beim Aufstieg mit Flaschenzug helfen könnten.
Wenn ich mal etwas mehr Zeug mit hoch bringen will/muss/kann/darf/soll, greife ich auf die Münchhausen-Technik zurück.

keep caching, Zai-Ba
 

adorfer

Geoguru
Zai-Ba schrieb:
Der einzige Vorteil, den es haben könnte wäre, dass Leute von unten beim Aufstieg mit Flaschenzug helfen könnten.
Das war doch die Frage!
"Bodencrew winscht den Nicht-Kletterer hoch."
(Was anderes wird zumindest bei der eingangs genannten Feuerwehr nicht gemacht werden. Da wird sich bestimmt nicht jemand mit Atemschutz aus dem Loch hochprusiken, womöglich noch mit dem zu Rettenden am Gurt. Zumindest kann ich mir das nicht vorstellen.)
 

Night-Fly

Geomaster
Wegpunkt schrieb:
Warum benutzt man in Cacherkreisen keinen Flaschenzug zum Auf- und Abstieg am Seil? ... Der Preis hält uns natürlich ab, aber im Selbstbau kann man das doch erheblich billiger herstellen, oder?

also ich bastel ja auch ne menge, aber hier wäre wohl bei mir auch schluss mit lustig...
ich hab keinen dr. in physik und will mich mit der berechnung von werkstoffen und der verarbeitung in der art gar nicht erst beschäftigen.
ABER ein selbst gebauter flaschenzug hat beim kletter nix zu suchen! es sei denn ich zieh damit vielleicht nen rucksack oder sonstige ausrüstung in den baum...
für personen und die sicherheitskette würde ich sowas definitiv nicht empfehlen!!!

selbst nen flaschenzugsystem aus dem baumarkt ist sicher nicht fürs klettern ausgelegt... oder steht das in der anleitung? wer sowas also ernsthaft benutzen will beim klettern sollte sich was richtiges und vor allem was geprüftes und zugelassenes kaufen!
 

adorfer

Geoguru
Night-Fly schrieb:
ABER ein selbst gebauter flaschenzug hat beim kletter nix zu suchen! es sei denn ich zieh damit vielleicht nen rucksack oder sonstige ausrüstung in den baum...
für personen und die sicherheitskette würde ich sowas definitiv nicht empfehlen!!!
Schau Dir die Bilder nochmal genau an: Die Flaschenzüge sind hinter die Sicherheitskette gebaut, d.h. der Flaschenzug sitzt erst am losen Ende hinter dem Sicherungsgerät.
D.h. wenn von der Flaschenzugkonstruktion etwas versagt oder einfach nur falsch gebaut wurde: Ist egal, denn das ist alles hinter der Sicherung.

Alternativ kann man natürlich auch den Kletterer konventionell dynamisch sichern und der Flaschenzug arbeitet mit 6mm Reepschnur unabhängig. Dann kann der Flaschenzug versagen, die Sicherung fängt es auf. So oder so braucht es dann aber mindestens zwei Leute am Boden.
Entweder einen zum ziehen der kurzen Hübe und einen zum Nachsetzen der Handsteigklemme.
Oder einen für den Flaschenzug über die Gesamtlänge und einen zum Sichern.

p.S. Ganz Verwegene werden natürlich sagen: Es geht auch mit einer Person am Boden, bei beiden Verfahren:
Der Mann am Boden kann doch abwechselnd ziehen und dann ein paar Meter laufen und die die Handsteigklemme umsetzen und dann wieder ziehen etc... Wenn da das Risiko des "Vertüddelns" nicht wäre.
Und auch beim anderen Modell kann man sagen: Der Hochgewinschte kann sich gefälligst selbst sichern, der bekommt das Grigri vor die Brust und holt das Schlappseil ein während er hochgeholt wird, er hat ja sonst nix zu tun....
 

Night-Fly

Geomaster
naja, viele wegen führen nach rom... wenn sowas hinter der sicherheitskette ist, mag das vielleicht im fall der fälle wenn mal einer bricht den schweren unfall verhindern...

wie hat das steve from zuhause gemacht? bist du da noch gesichert? oder hängst du nur im flaschenzug wie es für mich aussieht?

mit zugelassener ausrüstung hätte ich hier bei richtiger anwendung wenig bedenken. aber ein selbstgebauter in einer solchen situation? ok, muss jeder selbst wissen...
 
OP
W

Wegpunkt

Geocacher
@ steve from zuhause: Wo bitte ist das Seilende befestigt, welches hinter Deinem Kopf verschwindet?
 
Ja, ich hänge da nur im Flschenzug.
Das Ende ist an meinem Rücken befestigt.
Ist näturlich alles Kletterausrüstung, die dafür gedacht ist.
Die Doppelrolle ist von Petzl, die Einfachrolle, der Eddy und das Seil von Edelrid.
 

pdaether

Geocacher
Also einen Flaschenzug würde ich auch nie für den Aufstieg verwenden. Der Aufbau ist aufwendiger, man braucht viel mehr Seil und schneller ist man im Aufstieg sicherlich auch nicht.

Habe neulich lediglich mal für den Bau einer Seilbahn einen klassischen Schweizer Flaschenzug mit Garda-Rücklaufsperre gebaut, was erstaunlich gut ging, obwohl ich nur normale Karabiner verwendet habe (bis auf einen Revolver).

Für so etwas, Rettungsaktionen, Materialtransport ist ein Flaschenzug natürlich was wert, aber Aufstieg, ne ne.
 

Anhänge

  • flaschenzug2.jpg
    flaschenzug2.jpg
    74,2 KB · Aufrufe: 1.726

adorfer

Geoguru
steve from zuhause schrieb:
Ja, ich hänge da nur im Flschenzug.
Darf ich trotzdem sagen, dass mir Deine Konstruktion sehr merkwürdig vorkommt?
Das sieht aus als ob der Flaschenzug zwei lose Enden hätte, eines davon durch einen Eddy geklemmt.
 

Gorkde

Geocacher
Darf ich trotzdem sagen, dass mir Deine Konstruktion sehr merkwürdig vorkommt?

Was ist denn daran komisch? Ein ganz normaler Flaschenzug.... Ich hätte den Eddy statt der losen blauen rolle eingebaut, lässt sich dann leichter ziehen, weil Du runterztiehst.
 
OP
W

Wegpunkt

Geocacher
Ich hab' das heute mal ausprobiert, also den Eddy statt der losen Rolle eingebaut, klappt einwandfrei :smile: . Das wird für mich, älteres Semester :eek:ps: , wohl Standard werden. Nun gut, ich brauche mehr Seil und mehr Zeit, aber beides habe ich zur Genüge :p .
 
Oben