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Frage zum Aufstieg am Seil

Hallo Forum,

bei mir soll es in diesem Jahr soweit sein, ich will einen echten T5er aus eigener Kraft und mit eigenem Know-How machen (wird wohl erst zum Ende der Saison was).

In der - bedingt durch die Witterung - noch theoretischen Phase bin ich auch über die Problematik des Aufstiegs am Seil gestolpert.

In der einschlägigen Literatur ist von 5mm Reepschnüren zum Prusiken die Rede. Also mit zwei Prusikschlingen (eine für Anseilpunkt, die andere als Fußschlaufe) am Seil hochsteigen.
In einem anderen Buch stand was von 8 mm Klemmknotenseil.

Durch diesen Widerspruch kam ich auf die Frage, wie ist man beim Aufstieg am Seil gesichert?
Nur durch das Stück Reepschnur/Klemmknotenseil, das man immer weiter nach oben schiebt?

Die Informationen dazu sind recht spärlich gesät, aber vielleicht kann sich ja jemand dazu äußern, der davon Ahnung hat.
 

J3004

Geocacher
Klettern lernt man nicht aus Büchern oder dem Internet.

Die richtige Technik solltest du dir in jedem Fall von einem erfahrenen Kletterer zeigen lassen.

im Prinzip ist es aber egal ob du 5 oder 8mm Schnur für die Prusikschlinge nutzt, sollte beides halten.
 

Night-Fly

Geomaster
ich find die frage aber gut, das zeigt doch, dass du dir gedanken machst und die "unterschiedlichen aussagen" verstanden hast... ;)

in berlin gibt es aber wirklich viele caches die genau so gelogt werden, hat mich damals etwas gewundert. funktioniert aber.

spricht doch in berlin mal "mcpahnkes" an, der ist da sehr aktiv. vielleicht hat er ja mal lust dir das zu zeigen, zumal er selbst auch div. caches gelegt hat.

was deine frage betrifft:
das Prusiken ist diese "Klemmknotentechnik", hier wird vom gleichen gesprochen. das kind hat nur andere namen.

J3004 schrieb:
Klettern lernt man nicht aus Büchern oder dem Internet.
diese meinung teile ich nicht ganz. es hat noch niemanden geschadet sich zu belsen und das dann selbstkritisch zu hinterfragen...
 

J3004

Geocacher
Night-Fly schrieb:
J3004 schrieb:
Klettern lernt man nicht aus Büchern oder dem Internet.
diese meinung teile ich nicht ganz. es hat noch niemanden geschadet sich zu belsen und das dann selbstkritisch zu hinterfragen...

Ja das ist richtig. Ich hab ja auch keine Ahnung wie der Threadersteller das angehen will. Jedenfalls finde ich, dass man bei den ersten Versuchen das ganze nicht ausschliesslich durch das Wissen aus Literatur oder "Hörensagen" machen sollte. Dafür ist es schlicht zu gefährlich.
 
Danke erstmal für die Antworten.
Die Sache mit dem Ausprobieren des gefährlichen Halbwissens ist mir klar, dass Falschmachen fatale Folgen hat auch. Deswegen ist ja alles noch theoretisch, zumindest was die ganze Problematik des "Geoklettern" angeht (eben alles was über eine Kletteranlage hinaus geht).

Ich habe bin auch schon mit dem ein oder anderen Erfahrenen in Kontakt getreten, aber die wollen sich nicht mit mir die Finger abfrieren - da muss ich noch ein wenig warten.

Außerdem will ich das ganze auch mit dem normalen Klettern als Freizeitbeschäftigung verbinden, werde also noch den ein oder anderen Taler in einen weiteren Kurs investieren. Deswegen dieser T5er, da er praktischerweise oben auf einer Kletteranlage liegt, und dort genug rumspringen die Ahnung haben.
Ich hörte dort auch schon folgendes:"Los komm, wir nehmen dich mit hoch, ist nicht schwer." Aber davon hätte ich nichts gehabt, denn Ziel soll es ja für dieses Jahr sein selbständig (und sicher) dort oben anzukommen.

Zurück zu meiner anfänglichen Frage:
Hängt man beim Prusiken dann nur an der einen Schlinge (die Fußschlinge mal ausgenommen) - beim Versagen der Schlinge sieht es ja dann schlecht aus? Oder gibt es dabei noch eine 2. Möglichkeit der Sicherung?
Und würde das Ganze auch mit einer Bandschlinge gehen, dort würde ja zumindest die Gefahr des fehlerhaften Knotens der Schlinge wegfallen.
 

DocW

Geowizard
Hehe, ich habe erstmal zum Ausprobieren verschiedener Aufstiegstechniken und zur Belustigung der Familie ein wenig am Seil vom Dach hängend auf meiner Terasse abgehangen. Nie höher als 1-2m.
Irgendwie krieg ich die Prusikschlingen nicht bewegt, wenn ich sie entlaste. Jetzt habe ich mal den Bachmannknoten ausprobiert und das geht echt klasse.
Haben wir dann am Wochenende mal am echten Baum ausprobiert, ging genauso klasse.

Um "fehlerhafte" Knoten zu vermeiden, übt man sie und (vielleicht genauso wichtig) lässt sie vom Partner prüfen.
 
Habe noch ein wenig gegoogelt und bin über den Artikel bei bergundsteigen gestolpert. Meine letzte Frage hat sich dank Frank Bachmann damit erledigt.

Also Bandschlinge geht wohl mit dem entsprechenden Knoten und hat Vorteile gegenüber der Prusikschlinge.
Seht ihr das genauso?

Bleibt noch die Frage mit der Sicherung.
 

Night-Fly

Geomaster
also zu deiner frage: ja man hängt in diesem fall nur an dieser einen schlinge.
ich persönlich bin auch kein freund davon, dies mit reepschnur zu machen, was nicht heißt, das es gefährlicher ist als mit bandschlingen!

wenn sich der knoten bei dir nicht lösen oder verschieben läst, machste was nicht richtig. normal geht der relativ leicht auf, du musst halt nur richtig von hinten aufdrücken und lose ist das teil. das geht mit reepschnur sogar noch etwas einfacher als mit bandschlingen. finde ich zumindest.

ich verwende auch lieber eine bandschlinge als ein stück reepschnur. es hat für mich 2 vorteile: es gibt kein knoten der sich lösen könnte(!) gut geknüpfte knoten halten, aber die angst ist bei mir immer irgendwo im hinterkopf.
die bandschlinge ist vernähnt und auch entsprechend geprüft und angenommen. das hält sicher wenn man sie richtig benutzt und nicht zweckentfremdet.
ein weitere vorteil ist die belastbarkeit der bandschlingen gegenüber den reepschnüren.
eine 5mm reepschnur hält sicher einen menschen, keine frage, aber eine normale bandschlinge hat eine bruchlast von ungefähr 22kN (2200kg), da kommt die 5mm oder auch 6mm reepschnur nicht ran!
 
Die Gedanken sind mir auch gekommen, deswegen ja die Frage. Aber ich denke bei mir wurden alle Klarheiten beseitigt.

Jetzt muss ich nur auf den Frühling warten.
 

schnitzel_de

Geocacher
los golfos de berlin schrieb:
Zurück zu meiner anfänglichen Frage:
Hängt man beim Prusiken dann nur an der einen Schlinge (die Fußschlinge mal ausgenommen) - beim Versagen der Schlinge sieht es ja dann schlecht aus? Oder gibt es dabei noch eine 2. Möglichkeit der Sicherung?
...du kannst zusätzlich noch deine fußschlinge mit der schlinge am brustgurt durch eine bandschlinge verbinden...
somit hast du die gewünschte hintersicherung...

du kannst dadurch die fußschlinge nicht verlieren bzw. in dem fall, dass dir die schlinge am gurt auf oder kaputt geht bist du zusätzlich gesichert...und stürzt nur in deine fußschlinge hinein...
 
Ich arbeite mittlerweile zwar mit Steigklemmen, ich habe aber von der oberen (Fuß)-Steigklemme immer noch eine zweite Schlinge, welche mit meiner Anseilschlaufe verbunden ist.

Sollte nun tatsächlich beim zurücksetzen die untere Klemme (Petzl Basic) durchrutschen (dies kann durch ein Steinchen im Klemmmechanismus durchaus vorkommen, siehe 'Sicherheit und Risiko in Eis und Fels') so wird zwar mein Fuß höchstwahrscheinlich aus der Fußschlinge gerissen wenn ich runterrutsche, aber nach ca. 30cm hält mich die Sicherungsschlinge die mit der oberen Klemme verbunden ist wieder fest.

Thomas
 

DocW

Geowizard
Night-Fly schrieb:
wenn sich der knoten bei dir nicht lösen oder verschieben läst, machste was nicht richtig. normal geht der relativ leicht auf, du musst halt nur richtig von hinten aufdrücken und lose ist das teil. das geht mit reepschnur sogar noch etwas einfacher als mit bandschlingen. finde ich zumindest.
So, hab jetzt mal 6mm statt 5mm Reepschnur ausprobiert, das geht deutlich einfacher!
 

stoerti

Geowizard
Ich habe das auch nie gelernt sondern im Selbstversuch in unkritischer Höhe durch doing gelernt.
Das sieht auch viel einfacher aus als es ist.
Aber guck mal hier:

Mädchen zeigt den Aufstieg am Seil

Theoretisch ist das ganz einfach. Praktisch ... klappts auch irgendwann mal :D
 

ultralist

Geocacher
Ein paar Hinweise zum anvisierten T5er Cache "Der Kegel".

Dies ist kein Cache, der sich für den einfachen Aufstieg am Seil eignet. Der zum Kletterturm umfunktionierte Kegelbunker hat absolut senkrechte Wände bis zu einer Höhe von etwa 12-15m. Daran schließt sich eine etwa 50° geneigte Reibungsplatte an, die dich auf den Gipfel in einer Höhe von etwa 18-20m bringt.
Beides sorgt dafür, dass das Seil sehr eng am Beton anliegt und ein einfaches Verschieben von Klemmknoten (egal welcher Art) kaum möglich sein wird. Viel eher klemmt man sich an dem mit dem Körpergewicht belasteten Seil die Finger ein.

Die Besteigungsregeln der Anlage sehen vor, dass man der Kante zum Dach "einen Stand baut" und dann in einer "zweiten Seillänge" zum Gipfel aufsteigt. Theoretisch möglich ist natürlich das direkte Durchsteigen bis zum Gipfel, da man von dort aber die Kommunikation mit seinem Sicherungspartner am Boden nur noch schwer sicherstellen kann, ist es allein wegen der Sicherheit geraten, an der Kante einen Stand einzurichten, den Sicherungspartner nachzuholen und dann weiter aufzusteigen. Von oben kann man sich dann abseilen (Die miteinander verknoteten Seilenden dabei bitte nicht über die Kante nach unten werfen, sondern langsam ablassen.)

Du brauchst für den Kegel also einen (1.) erfahrenen Vorsteiger, (2.) Kenntnisse, wie man einen Vorsteiger sichert, (3.) wie man einen Stand in der Wand einrichtet, bzw. von dort aus weitersichert und (4.) die Fähigkeit eine Route im 5. Grad (leichtester Weg nach oben) nachzusteigen.
Alternativ und wahrscheinlich am einfachsten zu bewerkstelligen: Zwei erfahrene Kletterer, die zum Gipfel aufsteigen und die Fähigkeit eine Route im 5. Grad nachzusteigen. Aber auch hier ergibt sich wieder das Problem mit der Kommunikation über die Dachkante hinweg!
 
Ich denke du meintest mein Ursprungsposting. Aufstieg am Seil und Kegel sind 2 Paar Schuhe. Die Frage zum Aufstieg am Seil war eher interessehalber.
Dass ich für den Kegel noch diverse Skills anhäufen muss (Vorstieg, Stand bauen usw.), ist klar. Deswegen wird es wohl frühestens Ende der Saison was. Und nein, ich will das nicht nur alles für den Kegel machen, sondern auch für Klettern im allg.
Obwohl mir einer der dort rumspringenden Verantwortlichen letztes Jahr sagte, dass da auch einer kam, der auf Teufel komm raus da hoch wollte. Dem hat er wohl ein festes Seil da angebaut ;-)
 

GEOGEO

Geocacher
Lässt sich der Knoten jetzt verschieben? Dass muss nämlich ganz locker gehen, sonst ist da was falsch dran. Ansonsten gibt es eben noch Steigklemmen, aber die finde ich viel zu teuer, mit Prusikken bist du halt ein bisschen langsamer aber was solls? Von dieser anderen Technik habe ich noch nichts gehört.

Dann noch zu den Reepschnüren. Kannst du einen einfachen Spierenstich? Mach zwei in deine Reepschnur zieh sie zusammen und das Ding geht nicht selbsstädig auf. Danach musst du die nur auseinander ziehen und kannst sie lösen.
 
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