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Kletterseile wann und warum entsorgen? [War: "Erste ECA"]

RSKBerlin

Geonewbie
Teammitglied
[Mod: Abgetrennter Thread. Ursprünglich ging es um ECA im Allgemeinen, nunmehr um Kletterseile und deren Haltbarkeit]

Nun ja, der GEGENWERT ist da wohl ausschlaggebend. Nur für NOCH nen "Punkt" lohnt sich das ja alles nicht - zumindest wenn nicht ein besonderes Erlebnis damit verknüpft ist.
Ich habe gerade 250m an Statikseilen entsorgt, weil sie überaltert waren (während COVID-19 nicht genutzt, dann irgendwie im Keller vergessen). Ich möchte das wirklich nicht auf einen Preis pro T5er herunterbrechen... Aber wir hatten tierisch Spaß - und das zählt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Zappo

Geoguru
Klar, kann man dem Kindergarten spenden. Die können dann flechten üben.
"Samweis Gamdschie, genannt Sam, nahm eines der Seile in die Hand und fragte einen Elben was das sei. Er antwortete: "Seile natürlich, man soll niemals lange ohne Seil unterwegs sein!"

Ich tu mich da schwer, ein Seil als einen Gegenstand (nur) zum Klettern und eine Leiter nur fürs Geocaching anzusehen. Das sind je nach Lebensweise, Besitztum und Tätigkeiten doch eher Alltagsgegenstände. Werden im übrigen ja auch so verkauft - wohl die wenigsten Rollen Seil werden fürs Klettern benutzt.

Sollte tatsächlich jemand Probleme haben, überalterte Seile für ne anspruchslosere Nachnutzung als Klettern weiterzureichen, kann sich der Betreffende g3rne an mich wenden :)

Gruss Zappo
 

DNF_BLN

Moderator
Teammitglied
@Zappo

Natürlich kann man Kletterseile auch für andere Sachen verwenden als nur Klettern. Aber an ein überaltertes Seil würde ich mein Leben nicht hängen. Da gibt es effektivere Möglichkeiten des Ableben.

Da sind nun einmal bestimmte Voraussetzungen die es erfüllen sollte um mir (kann jeder gerne anders Handhaben) das weiterleben zu sichern.

Im Profibereich/Arbeitssicherheit (BG) muss das Material aus Sicherheitsgründen auch regelmäßig nach einer gewissen Zeit gewechselt werden, jedenfalls bei uns in der Firma.

Was andere jetzt mit ihren privaten Sachen machen ist mir eigentlich ziemlich egal, aber ich würde wie gesagt das Zeug nicht mehr zum klettern verwenden. Für andere Verwendung steht es jedem frei.

Aber wir sind hetzt auch schon wieder weit weg vom Thema und der/die Fragestellerin war seit ihrem Post hier auch nicht mehr eingeloggt und ist liest vermutlich nicht mehr mit.
 

schatzi-s

Geowizard
Im Profibereich/Arbeitssicherheit (BG) muss das Material aus Sicherheitsgründen auch regelmäßig nach einer gewissen Zeit gewechselt werden, jedenfalls bei uns in der Firma.
Achtung: Keine Empfehlung zur Nachahmung, nur mein persoenliches Verhalten: Mit genau solchen Seilen klettere ich. Ich habe allerdings auch den Luxus, dass ich Seile erhalte, die vorher noch nie (!) genutzt wurden. Ein Seile, das aktiv im Gebrauch war und dessen Geschichte ich nicht kenne, wuerde ich nicht nehmen.

Wobei: Wenn ich jetzt darueber nachdenke: Nicht nehme, aber nutze. Denn wenn ich im Team losziehe und ein fremdes Seil nutze, kenne ich dessen Alter/ Geschichete auch nicht.
 

lolyx

Geowizard
Ich habe gerade 250m an Statikseilen entsorgt, weil sie überaltert waren (während COVID-19 nicht genutzt, dann irgendwie im Keller vergessen). Ich möchte das wirklich nicht auf einen Preis pro T5er herunterbrechen... Aber wir hatten tierisch Spaß - und das zählt.
Vielleicht eher etwas für die T5 sparte, aber wie häufig wechselst / entsorgst du denn deine Seile?
Ich habe mich bisher ungefähr an die Empfehlungen von Pit Schubert gehalten, sofern nichts besonders mit dem Seil passiert ist und nichts erkennbar ist.

https://www.bergundsteigen.com/wp-content/uploads/2021/08/19-23-24-moderne-zeiten-fuer-bergseile.pdf

Aber vielleicht gibt es da ja auch andere interessante Meinungen oder Quellen zur Haltbarkeit.
Mache auch gerne einen Thread im T5 auf, aber wenn RSKBerlin jetzt schreibt das die Seile 50 Jahre alt und aus Hanf waren hätte sich das erübrigt. :winkgrin:
 

SammysHP

Moderator
Teammitglied
Zwar führt das ein wenig vom eigentlichen Thema weg (*hust*), aber: Die Belastung der Statikseile bei unseren Aktivitäten ist enorm gering. Da fällt man eh nicht ins Seil (aua) und solange das Seil keinen schädigenden Stoffen ausgesetzt ist und noch gut aussieht, sollte nichts passieren. Ich habe hier noch ein 15 Jahre altes Seil, das lediglich rund 20 Mal genutzt wurde, dementsprechend fast neuwertig aussieht. Vermutlich würde es bei einem Belastungstest immer noch absolut in der Spezifikation liegen. Wo zieht man aber die Grenze? Auch ein neues Seil kann einen Defekt aufweisen und wenn es die einzige Sicherung ist, war's das. (Auch) aus diesem Grund habe ich mich schon vor vielen Jahren vom Klettern verabschiedet, würde dem Seil aber immer noch genau vertrauen wie damals. Das alles gilt natürlich nur für die private Bespaßung. Sobald es gewerblich wird, sind natürlich Vorschriften einzuhalten.
 
OP
RSKBerlin

RSKBerlin

Geonewbie
Teammitglied
Vermutlich würde es bei einem Belastungstest immer noch absolut in der Spezifikation liegen.
Dieser "vermutlich"-Teil ist mir kein Menschenleben wert. Ich weiß, dass gerade in Geocacher-Kreisen der Umgang mit der eigenen Gesundheit mitunter etwas hemdsärmlig ist. Aber wenn der Alpenverein (dem ich weitaus eher traue als irgendeinem Blogger) das hier vorgibt, dann maße ich mir nicht an, es besser wissen zu wollen:
Häufigkeit der Verwendungungefähre Lebensdauer
nie10 Jahre
1 – 2 mal pro Jahr7 Jahre
einmal pro Monat3 Jahre
Und ich werde auch nicht riskieren, dass sich jemand sonst später mit so einem alten Seil in Gefahr bringt. Nur der Vollständigkeit halber: Die Seile waren bis zu acht Jahre alt und zumindest anfangs mindestens einmal pro Monat für zwei Jahre im Einsatz. Insofern: Entsorgung.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mausebiber

Geowizard
Aber wenn der Alpenverein (dem ich weitaus eher traue als irgendeinem Blogger) das hier vorgibt, dann maße ich mir nicht an, es besser wissen zu wollen:

Der Alpenverein hat seine Zahlen aber aufgrund von Klettern am Berg, am Fels festgelegt, wo das Seil auch mal über eine Kante führt oder ähnliches, und eben nicht nur über einen Ast beim Baum oder über ein Geländer an der Brücke.

klettern.jpg

Zur Angel:
Vor kurzem hat mich ein Bekannter um meine Angel gebeten, hat ans Ende eine Kamera montiert und damit die Dachrinne seines Hauses auf Verunreinigung untersucht. Ebenfalls wird gerne mal mithilfe der Angel und einem Fotoaufsatz in Vogelnester geschaut.
Es gibt wirklich viele nützliche Anwendungen für solch eine Angel, nicht nur Petlinge an Bäumen pflücken.
 
Zuletzt bearbeitet:
OP
RSKBerlin

RSKBerlin

Geonewbie
Teammitglied
...und eben nicht nur über einen Ast beim Baum oder über ein Geländer an der Brücke
Das war bei meinen Seilen aber genau der Fall. Und ja, wir hatten auch Seilschutz und Kantenschutz im Einsatz, aber ich würde meine Gesundheit nicht darauf verwetten, dass die immer 100% getaugt haben, besonders nicht in diversen Fabrikhallen. Schließlich sind wir ja keine Profikletterer...

Lesen denn hier Profis mit?
 

schatzi-s

Geowizard
Ich kann nur von mir berichten: Ich bin kein Profikletterer, muss aber jedes Jahr zum Kurs: "Arbeiten in grossen Hoehen" (oder so aehnlich) in dem es u. A. darum geht, verletzte Kollegen aus dem Mast zu holen, da Feuerwehrleitern nicht so hoch kommen und im Ernstfall jede Sekunde zaehlt (Stichwort Haengetrauma).

Unser Trainer ist sachkundiger Pruefer fuer PSA und kontrolliert regelmaessig unser Material. Er sondert alles aus, was das zulaessige Alter (nach BG Vorgaben) ueberschritten hat oder aus sonstigen Gruenden nicht mehr benutzt werden darf.

Da sind dann u. A. auch Seile dabei, die die ganze Zeit zusammen mit einem Rettungsgeraet in einem verblombten Sack verbracht haben (verblombt, da bei garantiertem Nichtgebrauch die Nachpruefung des Rettungsgeraets weniger umfangreich ist).
Von ihm habe ich meine Seile mit dem Hinweis (sinngemaess): "darf nicht beruflich genutzt werden, haelt aber". Er weiss genau, dass ich damit klettere und an den Seilen haenge und sie nicht zum Knuepfen in den Kindergarten gehen. Wenn er als Pruefer/ Mensch irgendeine Gefahr sehen wuerde, wuerde er garantiert dafuer sorgen, dass die Seile fachgerecht entsorgt werden oder sie sicherheitshalber selber entsorgen

Natuerlich ziehe ich diese ungebrauchten Seilen gebrauchten vor, da sie garantiert noch keinen Sturz aufgefangen haben.

Aehnlich verhaelt es sich mit ausgemusterten Gurten. Die koennen wir nach ein paar Jahren (6-8) fuer uns privat uebernehmen. Wobei ich auch sagen muss, dass unsere Ausruestung relativ selten und dann nur unter "harmlosen" Bedingungen zur Sicherung genutzt wird. Wir arbeiten z. B. nicht mit Farbe, Loesungsmitteln, Saeuren, Kettensaegen, sondern mit Messgeraet und Schraubenschluessel.

P. S.: Zum Thema fachgerechte Entsorgung:
s. https://www.bergsteigen.com/produkte/achtung-boeswillig-modifizierte-petzl-aspir-gurte/
Ich denke mal, dass da niemand jemanden bewusst gefaehrden wollte, sondern ein verantwortungsvoller Mensch die Gurte mittels Schere unbrauchbar gemacht und sie dann weggeschmissen hat. Jemand absolut verantwortungsloses (freundlich formuliert) hat sie dann aus dem Muell gefischt und zusammengenaeht, um sie anschliessend zu verkaufen.
 

schatzi-s

Geowizard
Um es noch einmal ganz klar zu sagen: Das ist eine Beschreibung meines Handelns, keine Anleitung und schon gar keine Empfehlung. Ich bin weder sachkundig, noch sonderlich vorsichtig, sondern eher sparsam ;-)

Das oberste Gebot der BG ist die Sicherheit und sie wird fuer ihre Grenzwerte Gruende haben.

Ich persoenlich ziehe (m)eine Einzelfallentscheidung meist allgemeinen Regeln vor. Dazu kommt noch, dass ich beim Klettern mit dem Statikseil Schlaffseil tunlichst vermeide. D. h., die Belastungen fuer das Seil halten sich im Falle eines Sturzes in Grenzen.

Etwas Anderes waere es, wenn man am Seil haengt, der das Seil tragende Ast brechen wuerde und das Seil auf einen tieferen Ast faellt. In dem Fall waere der Sturz am Seil doppelt so tief wie der Abstand der Aeste und mit einer entsprechend grossen Fallenergie verbunden. Dann liegt das Verletzungsrisiko aber nicht nur im Reissen des Seils und dam Aufschlag am Boden (je nach Hoehe, kann das auch bei heilem Seil passieren) sondern - ohne Falldaempfer wie z. B. Snakeanchor sogar viel wahrscheinlicher - sich ernsthaft auch beim nicht gerissenen Seil zu verletzen, da das (halb-)statische Seil nur einen Teil der Energie aufnimmt und den Rest an die Knochen/ Weichteile des Kletternden weiterleitet.

Soweit ich weiss, kann bei einem nicht optimal angelegtem Gurt und einem ungebremsten Sturz (Stichwort: Dyneema Bandschlinge (*schuettel* anderes Thema)) bereits ein Sturz von ca. 25cm zu ernsthaften inneren Verletzungen fuehren.

Am Ende traegt jeder selbst die Verantwortung ueber sein Handeln, aber bitte denkt daran, dass bei einer gemeinsamen Tour insbesondere das Seil nicht nur von Euch, sondern auch von Euren Freunden, Eurer Familie genutzt wird.

Passt auf Euch und Eurer Team auf!
 

lolyx

Geowizard
Wir können die Diskussion bei Bedarf abtrennen und in https://www.geoclub.de/forum/f/terrain-5.106/ weiterführen.

Dieser "vermutlich"-Teil ist mir kein Menschenleben wert. Ich weiß, dass gerade in Geocacher-Kreisen der Umgang mit der eigenen Gesundheit mitunter etwas hemdsärmlig ist. Aber wenn der Alpenverein (dem ich weitaus eher traue als irgendeinem Blogger) das hier vorgibt, dann maße ich mir nicht an, es besser wissen zu wollen:
[...]
Danke fürs Abtrennen des Threads dann beleibt es übersichtlicher und der T5 freut sich auch über etwas Futter :^^:

Ich weiß nicht ob du mit "irgendeinem Blogger" mein Link zu Pit Schubert gemeint hast, oder ob ich irgendetwas übersehe, aber das war der "Sicherheitspast" des DAV (https://www.alpin.de/home/news/3300/artikel_pit_schubert_-_ein_juengling_wird_70_.html).
 

S-Man42

Geomaster
Also die Hersteller geben bei Baumklettermaterialien, insbesondere Seile, 10 Jahre ab Erstbenutzung (max. 15) an. Diese Haltbarkeitsdauer ist für mich relevant

https://www.seilzugangstechnik.de/I...blegereife-der-Ausruestung:::111_114_182.html

Und genau das wurde mir im SKT-A Kurs auch beigebracht, an diese 10 Jahre halte ich mich.

Ebenfalls meinte ein Ausbilder zu mir das gleiche, was auch in diesem Artikel steht: Den reinen Seilriss als Unfallursache gibt es quasi nicht dokumentiert.

https://www.bergsteigen.com/produkte/lebensdauer-von-kletterseilen/

Wenn dann sind scharfe Kanten etc. im Spiel (und das geht dann sehr schnell, wir haben das mal getestet, wie schnell ein Seil reißt und haben uns mal runtergeschnitten, bei einem kleinen Messerschnitt - auch hier gibt es Seile, die besser halten, selbst bei Kernanriss)

De Facto prüfe ich meine Seile regelmäßig auf Auffälligkeiten wie beschrieben und sonst gehe ich von Haltbarkeit aus. Das Zeug ist so solide, da braucht man sich keine Sorgen zu machen, dass das von heute auf morgen nachgibt. Ich mache mir beim Baumklettern mehr Sorgen um meine Ankerpunkte.

Auch sollte man immer Bedenken: Unsere Belastungen sind meist doch geringer Natur. Baumklettern ist erstmal tendenziell seilschonender als Felsklettern, ein Halbstatikseil wird straff geklettert und muss, richtig eingesetzt, im Gegensatz zu alpinen Dynamikseilen, im Optimalfall niemals Fallenergie auffangen, wie ein schlaffes Dynamikseil, in das man immer wieder reinfällt.
 

schatzi-s

Geowizard
Abgesehen von scharfen Kanten gibt es noch eine Gefahr fuer Seile: Hitze.

Z. B. durch ueber-/ aneinander liegende Seile, die sich aneinander reiben

oder aber auch durch z. B. ein GriGri, das - im Gegensatz zur z. B. ID - nicht so recht weiss, wohin mit der Waerme
 
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