Nationalpark Eifel - Wegegebot

[HiggiZ]

Hallo,

bin zufällig auf den Thread gestoßen und muß mich wundern.

Ich finde es mal wieder komisch, das sich soooo viele Leute an diesem Gebot hochziehen.

Es wird doch nur der Verantwortungsvolle Umgang mit der Natur und den Gegebenheiten gefordert. Da ja, wie hier deutlich zu erkennen ist, einige Leute ein solchen verantwortungsvollen Umgang gar nicht erst einsehen wollen, müssen halt Regeln und Strafen eingeführt werden. Konsequent und nachvollziehbar!

Ich wohne unmittelbar am Nationalpark und kenne den Truppenübungsplatz noch sehr gut. Wahrscheinlich wird die Gefahr tatsächlich unterschätzt, das Munitionsreste auf der gesammten Hochfläche liegen geblieben sind. Und der absolut wahnwitzige Beitrag dass der Schäfer ja schließlich auch dahin geht wo er möchte, ist wahrlich naiv.

Ich wünsch euch trotzdem ein paar schöne Stunden im Nationalpark und auf den ausgeschilderten Wegen.

Gruß

 

[Team Eifelyeti]

...Ich wohne unmittelbar am Nationalpark und kenne den Truppenübungsplatz noch sehr gut. Wahrscheinlich wird die Gefahr tatsächlich unterschätzt, das Munitionsreste auf der gesammten Hochfläche liegen geblieben sind. Und der absolut wahnwitzige Beitrag dass der Schäfer ja schließlich auch dahin geht wo er möchte, ist wahrlich naiv.

...

Bitte richtig lesen - von "wohin er möchte" war nie die Rede! Ich habe nur den Hinweis gegeben, daß ein Schäfer seine Schafe über das ehemalige Truppenübungsgelände treibt (wahrscheinlich mit Genehmigung der Nationalparkverwaltung) und daß meiner Meinung nach nicht billigend in Kauf genommen wird, daß der Schäfer oder seine Schafe durch Munitionsreste gefährdet werden. That's it. Damit habe ich natürlich gleichzeitig unterstellt, das der Kampfmittelräumdienst hier ganze Arbeit geleistet hat, da ansonsten eine solche Erlaubnis nicht erteilt werden dürfte!

Team Eifelyeti

P.S.: nur interessehalber - bist Du Angestellter des NP?

 

[HiggiZ]

Hallo,

nein, ich bin kein Angestellter, weder verschwägert noch sonst wie mit dem Nationalpark verbunden.Ich bin Anlieger und finde es auch schade, das die meisten Wege im Nationalpark geschlossen wurden, und man sich auch jetzt, nach der militärischen Nutzung nicht frei im Nationalpark bewegen darf. Jedoch bringe ich Verständniss für das Konzept des Nationalparks auf. Drum sollte man auf den bereiteten Wegen bleiben. Die Munitionsreste bzw. Blindgänger sind glaube ich auch nur zur Verstärkung des Wegegebotes.

Der Schäfer mit seinen Schafen ist aber notwendig, um die Fauna "kurz" zu halten. Es ist untersagt, kommerziellen Ackerbau (Grass zu schneiden etc, bis auf Ausnahmen, weil die Schafe nicht hinterherkommen) zu betreiben, kümmert sich niemand um die Wiesen, wuchert alles in kürzester Zeit zu. Vor der Zeit des Nationalparks durften die Landwirte der umliegenden Orte in das militärische Sperrgebiet um Grass zu schneiden. Zu der Zeit, war noch kein "Räumdienst" vor Ort, Nationalpark geplant oder der Truppenübungsplatz für die Öffentlichkeit zugänglich. Ich glaube Du bewertest die Munitionsreste zu hoch. Der eigentlich Grund des Wegegebotes ist der, dass die ursprüngliche Fauna und Flora möglichst wenig gestört wird. Das Wild braucht seine Rückzugsgebiete und das Wegegebot sichert das.

That's it.

Schönen Abend noch und bei Deinem nächsten Besuch, sag Bescheid, ich kenne ein paar Irre offizielle Wege und anschließend Diskutieren wir beim Eifler Landbier!

 

[dr_megavolt]

Nach meinen Erfahrungen an den letzten beiden WE im Nationalpark Eifel scheint das alles etwas zu heiß gekocht zu sein. Alles wie immer: die Wildcamper, die Wildgriller, Abendslagerfeuerchenmacher, überall angelegte Boote auf Nationalparkseite; das Geböller vom "Rursee in Flammen", das 70er Jahre-Discogedudel der Stella Maris, das man meilenweit hört... nirgends ein Ranger, der mal einschreitet...

... also als Rotwild würde ich da lieber nach Polen auswandern...

... kann mir kaum vorstellen, daß die paar Cacher, die 10 m neben dem Weg eine Dose verstecken, noch wesentlich mehr stören... aber man braucht halt ein Feindbild...

Roland

 

[Team Eifelyeti]

Möchte doch mal kurz die Schärfe aus der Diskussion wegbringen.

Mein Grundsatz ist:

Regeln sind dazu da, eingehalten zu werden!

Allerdings möchte ich den Grund für die Regeln verstehen und möchte, daß die Regeln für alle gelten.

Sehe ich in meiner gefühlten Wahrnehmung jedoch, daß die Regeln nur dann gelten, wenn sie den kommerziellen Interessen einiger nicht entgegenstehen und dann noch die "Aufweichung" dieser Regeln mit Natur- und Tierschutz verargumentiert werden, geht mir einfach die Hutschnur hoch.

Ganz klar - Natur- und Tierschitz geht dem Geoaching (und anderem) absolut vor. Aber dann müssen, m.E. auch wirkliche Reservate mit totalem Betretungsverbot geschaffen werden. Oder sehe ich das falsch?

Auweia - jetzt habe ich durch den dritten Absatz doch wieder eine Schärfe reingebracht. Sorry.

Eigentlich frage ich mich nur - gibt es nicht einen symbitotischen EInklang zwischen Mensch, Flora und Fauna, damit wir alle (Mensch, Flora und Fauna) diese herrliche Gegend geniessen können????

Call me dreamer, I know

Team Eifelyeti

 

[elho]

Wir haben den Hauptweg verlassen und sind über einen nicht abgesperrten (Trampel-?)pfad zur Location Wollseifen 39 gegangen. Einige Cacher wurden von einem Ranger erwischt und sind knapp an einer 25 Euro Ordnungswidrigkeit vorbeigeschrammt. [...]

der strittige:

Kapelle

Damit ich das Verstehe, bei Nr. 39 klingelts bei mir gerade nicht, aber den Koordinaten nach muessten die Cacher doch an Nr. 37 "erwischt" worden sein?
Was das ganze angesichts der "Laenge" des dortigen Trampelpfades ja nun noch extrem laecherlicher machen wuerde. Da haette man den Ranger mal fragen sollen, wie dass den ist, wenn man direkt vom geschotterten Weg in das Haus springt ohne die Natur zu betreten.

 

[elho]

Mal was Neues zum Wegegebot, es scheint, als will das Nationalparkforstamt nun ernst machen:

http://www.nationalpark-eifel.de/go/eifel-aktuelles_detail/german/Aktuelles/Aktuelles/474_beschilderung_im_nationalpark_eifel_abgeschlossen_%28pm_vom_10_juli_2009%29.html

Aus diesem Artikel:

Zusätzlich hat die Nationalparkverwaltung an sämtlichen Zugängen zum Nationalpark Begrüßungstafeln mit Karten aufgestellt

Na immerhin doch schon. Bisher habe ich als einziges nur die leere Tafel an den Parkkoordinaten fuer Beton, Stahl und Hoehenmeter / Roter Oktober am Kermeter gesehen. Und hatte die rot/blauen Pfaehle laengere Zeit auch nur fuer Markierungen irgendwelcher Wanderwege gehalten.

Dort nahm die Tagvertrautheit des Rotwildes nach Öffnung des Areals für Besucher ab, obwohl das freigegebene Wegenetz bereits mit Pfosten in Sichtentfernung markiert war, kostenfreie Faltblätter mit dem freigegebenen Wegenetz verteilt wurden und an sämtlichen Zugängen zum Wegenetz Infotafeln standen.

Ahso, die jetzt erst vollstaendig errichteten und vor allem bestueckten Tafeln standen also nun ploetzlich schon zur (weit vor meinen ersten Besuchen liegenden) Oeffnung herum...

Fahren oder Abstellen von Autos im Nationalpark [...] mit 100 Euro

Aehm, Moment mal, ein Drive-In im Nationalpark kostet also nur das vierfache eines normalen Cache-Besuchs. Da lohnt sich's laufen doch kaum... :devil2:
Haette mich damals schon stutzig machen sollen, dass Wollseifen Nr. 31 eine Garage hat...
Aber da stellt sich auch die Frage, wie schnell man da eigentlich fahren darf - 100 weil ausserorts? - denn der Teil koennte sonst schnell teurer werden.

Apropos Wollseifen Nr. 31, in den Faellen wo das Gras nicht gefressen, sondern geschnitten wird, wird es dann auch mal eben munter in den Haeusern zwischengelagert, wie ich seinerzeit beobachten konnte.

 

[elho]

... , und an einem Eingang die Leute im Safaribus durch die Anlage kutschieren. Eintrittspreis dann um die 20-30 Euro pro Person. ...

Sind wir doch nicht weit entfernt

Das musste ich, als ich das gelesen habe, auch in Bezug auf den Artikel denken:

Denn Rothirsch und Co. werden am helllichten Tage nur zu beobachten sein, wenn sich alle Besucherinnen und Besucher an die Gebote des Nationalparks halten

Die Wildtiere sollen also garnicht ihre Ruhe haben, sie sollen nur ihre natuerliche (und berechtigte) Scheu vor dem Menschen ablegen?

am Eingang direkt an der B266 kann man in Pferdekutschen steigen (kostenpflichtig??? - wahrscheinlich ja) und mit diesen über die abgesperrten Wege fahren, die u.a. auch am Haus Wollseifen 37 entlangführen und die Cachern beim Betreten fast zum Verhängnis wurden

Ah, da steht ja auch nochmal 37.
An dem Parkplatz war ich noch nie, aber ja, die Kutsche haelt offenbar da und in Vogelsang selbst, wo sie auch beworben wird, und in Wollseifen kann man die Haltestelle nahe des Schulgebaeudes sehen. Und ja, ich bin mir relativ sicher, dass die kostenpflichtig ist.
Ist also die noch etwas guenstigere Alternative fuer einen Drive-In.

 

[elho]

Vielleicht noch: Als der Truppenübungsplatz noch als solcher genutzt wurde war es weniger problematisch einfach durch das Gelände zu streifen. Und das Gelände war ja deutlich kleiner.

Naja, da muss ich aber sagen, wenn ich die Wahl haette, potentiell von einem Panzer ueberfahren zu werden oder EUR 25 "Eintritt" zu bezahlen, wuerde ich - egal wie viel hoeher die Chancen liegen - doch immer letzteres bevorzugen.

 

[elho]

Die Deutschen könnten evtl. mal von den Belgiern und dem Hohen Venn lernen.

Das erinnert mich an einen weiteren Cache in der Eifel, bei dem man den Kontrast pseudo-oekologische Landschaftsverschandelung durch Windraeder auf der deutschen und respektvoller Umgang mit historischen Spuren auf der belgischen Seite vorgefuehrt bekommt.
Hierzulande sieht das dann eher so aus.

Ja - wir sind, pubertär gesprochen - total angep... :zensur:

Das ist ja auch mehr als verstaendlich. Gerade erst die Arbeit gemacht, die Caches zu legen und dann sowas.

 

[Team Eifelyeti]

Damit ich das Verstehe, bei Nr. 39 klingelts bei mir gerade nicht, aber den Koordinaten nach muessten die Cacher doch an Nr. 37 "erwischt" worden sein?
Was das ganze angesichts der "Laenge" des dortigen Trampelpfades ja nun noch extrem laecherlicher machen wuerde. Da haette man den Ranger mal fragen sollen, wie dass den ist, wenn man direkt vom geschotterten Weg in das Haus springt ohne die Natur zu betreten.

Um Deine Verwirrung aufzulösen - die Ursprungsverion lag in Nr. 39, ein Haus, welches von der Kapelle über einen deutlichst zu sehenden Pfad zu erreichen ist. Etwas weiter dem Hauptweg lang, kommt ein abgesperrter Pfad, der auch zu Nr. 39 führt. Und hier sind die Cacher erwischt worden.

Daraufhin haben wir die Dose nach Nr. 37 verlegt, ein Haus direkt am Hauptweg. Auch wenn hier das Wegegebot nicht zum tragen kommen dürfte, haben wir auch diesen archiviert, da Cacher Spaß haben sollen und nicht illegales Tun. Das wäre dan eher ein Cache der subversiven "Lost Place" Variante, die wir persönlich nicht so gerne mögen (aber Geschmäker sind ja - gottseidank - verschieden).

 

[elho]

Um Deine Verwirrung aufzulösen - die Ursprungsverion lag in Nr. 39, ein Haus, welches von der Kapelle über einen deutlichst zu sehenden Pfad zu erreichen ist. Etwas weiter dem Hauptweg lang, kommt ein abgesperrter Pfad, der auch zu Nr. 39 führt. Und hier sind die Cacher erwischt worden.

Ah, danke fuer die Aufklaerung! Ich weiss jetzt auch doch genau welches Haus das ist - das neben dem mit den Duschen.

Da kann man dem Ranger natuerlich nicht vorwerfen, dass er nicht drueber hinweggesehen hat.

Auch wenn hier das Wegegebot nicht zum tragen kommen dürfte, haben wir auch diesen archiviert, da Cacher Spaß haben sollen und nicht illegales Tun. Das wäre dan eher ein Cache der subversiven "Lost Place" Variante, die wir persönlich nicht so gerne mögen (aber Geschmäker sind ja - gottseidank - verschieden).

So formuliert klingt das allerdings ja, als ob das illegale an den allermeisten tollen Lost Place Caches das tolle waere und nicht nur ein durch die Location gegebenes notwendiges Uebel. Das tolle ist ja schliesslich die einmalige Location selbst und bestensfalls eine deren besondere Moeglichkeiten nutzende Umsetzung des Caches.
Das Problem hier sehe ich (zumindest vor Beschilderung, wobei ich an den naeher gelegenen Parkkordinaten an der grossen Schranke auch jetzt noch keine Tafel vermuten wuerde) dabei vielmehr, dass man hier anders als bei eniem Lost Place tatsaechlich auch voellig unwissend auf die nicht mit Schranken versehenen aber trotzdem verbotenen Wege kommen kann.
Andernfalls waere es fuer mich genau wie bei Lost Places ein klarer Fall von jeder erwachsene Mensch muss selbst (auch die juristischen) Folgen seines Handelns abwaegen und zu tragen bereit sein. Das gilt leider auch fuer o.g. Cacher, die die mit Schild versehene Schranke ueberwunden haben.

 

[elho]

wobei ich an den naeher gelegenen Parkkordinaten an der grossen Schranke auch jetzt noch keine Tafel vermuten wuerde

Da habe ich fast richtig vermutet, wie ich heute im Vorbeifahren gesehen habe - eine Tafel ist nicht da, aber auch die Schranke ist nicht mehr da, stattdessen ist da jetzt ein Erdwall. Das gleiche auch auf der anderen Strassenseite.