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Position exakt vermessen

Die Baumanns

Geowizard
In der geodätischen Anwendung mit Korrekturdaten müssen wir die Punkte doppelt bestimmen. Hier gilt die Faustformel 1 Stunde Unterschied um unterschiedliche Satellitenkonstellationen zu verwenden.

Gruß Guido
 

maulwurf06

Geonewbie
Es wäre interessant zu wissen, welchen GPS-Receiver du nutzt. Viele Garmin-Geräte haben eine interne Trägheitsberechnung, die bei langen Standzeiten eine interne Korrektur gegenüber einem errechneten Mittelwert durchführen. So sinkt der EPE über viele Stunden hinweg auf wenige Meter (bei single-GPS immerhin noch um die 10 Meter), was aber trügerisch ist, weil es eben ein vom Gerät selbst errechneter Mittelwert ist. Und diese Schwankungen sind nicht normalverteilt, weil keine GPS-Koordinate unabhängig von der vorherigen gemessen wird.

Eine Mittelwertbildung an verschiedenen Tagen (mit verschiedenen Konstellationen!) liefert Werte, die sich in der üblichen single-GPS Genauigkeit von 10-20 Metern unterscheiden können!

Zumal eine Messung auf dem Balkon keine zuverlässige Messung liefern kann, da ein Balkon auf mindestens einer Seite ein Haus hat, das eine künstliche Abschattung bedingt. Somit stehen nicht alle Satelliten zur Verfügung, so dass die Genauigkeit damit nicht sehr hoch sein kann.

Die beste Lösung, selbst einen Punkt millimetergenau zu vermessen, ist einen GPS-Empfänger mit Trägerphasenunterstützung und entsprechend guter Antenne aufzustellen. Diesen verbindet man mit einem Handy und holt sich Korrekturdaten, z.B. von SAPOS oder ASCOS. Mit diesen Daten wird der Empfänger rund einen Zentimeter genau. Wenn man die Daten über 1-2 Stunden mittelt, wird man auch ziemlich genaue Aussagen über die absolute Koordinate treffen können.

Für den Endanwender sind diese Geräte jedoch kaum zu bezahlen. Daher als praktische Lösung: Grenzstein suchen, vom Katasteramt die genauen Koordinaten holen, GPS-Receiver draufstellen und messen. Dann kann eine Aussage über die Genauigkeit des Receivers getroffen werden. Die effektive Aussagefähigkeit ist jedoch nicht besonders hoch, da die Genauigkeit der GPS-Koordinaten von vielen Randbedingungen (Sat-Konstellation, Abschattung, Multipath etc.) abhängt und von 2-50 Meter variieren kann.

Eine grobe (Selbst-)Einschätzung des GPS-Receivers können viele Receiver abgeben. Garmin-Empfänger liefern den EPE (estimated position error), sofern sie die Funktion unterstützen, im NMEA-Satz $PGRME in Metern zurück. Das ist ein relativ guter (wenn auch grober) Ansatz, die Genauigkeit zu überwachen.
 
OP
P

proeder

Geocacher
maulwurf06 schrieb:
Es wäre interessant zu wissen, welchen GPS-Receiver du nutzt.

Für die Messungen nutze ich hauptsächlich mein Garmib 60CSx. Zum Vergleich habe ich auch mal ein 60CS benutzt.

maulwurf06 schrieb:
Viele Garmin-Geräte haben eine interne Trägheitsberechnung, die bei langen Standzeiten eine interne Korrektur gegenüber einem errechneten Mittelwert durchführen. So sinkt der EPE über viele Stunden hinweg auf wenige Meter (bei single-GPS immerhin noch um die 10 Meter), was aber trügerisch ist, weil es eben ein vom Gerät selbst errechneter Mittelwert ist. Und diese Schwankungen sind nicht normalverteilt, weil keine GPS-Koordinate unabhängig von der vorherigen gemessen wird.

Das entspricht auch ungefähr meinem Kenntnisstand.

maulwurf06 schrieb:
Zumal eine Messung auf dem Balkon keine zuverlässige Messung liefern kann, da ein Balkon auf mindestens einer Seite ein Haus hat, das eine künstliche Abschattung bedingt. Somit stehen nicht alle Satelliten zur Verfügung, so dass die Genauigkeit damit nicht sehr hoch sein kann.

Mein Ziel ist es ja nicht einen Punkt genau zu vermessen, sondern eigentlichen nur die Genauigkeit verschiedener Geräte in verschiedenen Einstellungen zu vergleichen. Zum Beispiel wollte ich das 60CS mit dem 60CSx vergleichen und zusätzlich schauen, wie viel EGNOS bei diesen Geräten in der Genauigkeit bringt.

Um meine Messungen zu beurteilen, wäre es aber ungemein praktisch einen einigemassen genau eingemessenen Referenzpunkt zu haben.

maulwurf06 schrieb:
Die beste Lösung, selbst einen Punkt millimetergenau zu vermessen, ist einen GPS-Empfänger mit Trägerphasenunterstützung und entsprechend guter Antenne aufzustellen. Diesen verbindet man mit einem Handy und holt sich Korrekturdaten, z.B. von SAPOS oder ASCOS. Mit diesen Daten wird der Empfänger rund einen Zentimeter genau. Wenn man die Daten über 1-2 Stunden mittelt, wird man auch ziemlich genaue Aussagen über die absolute Koordinate treffen können.

Ja, das klingt nach einer guten Möglichkeit einen Punkt genau zu vermessen.

maulwurf06 schrieb:
Für den Endanwender sind diese Geräte jedoch kaum zu bezahlen. Daher als praktische Lösung: Grenzstein suchen, vom Katasteramt die genauen Koordinaten holen, GPS-Receiver draufstellen und messen. Dann kann eine Aussage über die Genauigkeit des Receivers getroffen werden. Die effektive Aussagefähigkeit ist jedoch nicht besonders hoch, da die Genauigkeit der GPS-Koordinaten von vielen Randbedingungen (Sat-Konstellation, Abschattung, Multipath etc.) abhängt und von 2-50 Meter variieren kann.

Genau dafür hätte ich halt gerne einen Referenzpunkt bei uns auf dem Grundstück damit ich längere Messungen unter verschiedensten Bedingungen machen kann.

maulwurf06 schrieb:
Eine grobe (Selbst-)Einschätzung des GPS-Receivers können viele Receiver abgeben. Garmin-Empfänger liefern den EPE (estimated position error), sofern sie die Funktion unterstützen, im NMEA-Satz $PGRME in Metern zurück. Das ist ein relativ guter (wenn auch grober) Ansatz, die Genauigkeit zu überwachen.

Vielen Dank für die vielen interessanten Informationen.
Mal schauen, ob ich meine Messungen in irgendeiner Art und Weise noch sinnvoll fortsetzen werde. Auf jeden Fall waren in Deinem Beitrag wieder ein paar konstruktive Anregungen.

Gruß,
Patrick
 

chr2k

Geomaster
Hi Patrick,

ist seit deinem letzten posting noch was aus der Sache geworden?

Gruß Christian
 
OP
P

proeder

Geocacher
Hi Christian,

ich habe noch eine Weile lang weiter gemessen, das Projekt aber dann weitestgehend eingestellt.

Gruß,
Patrick
 
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