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Siegener Zeitung von heute...

birnsojjel

Geocacher
Gerade bei der Morgenlektüre bin ich auf einen Artikel gestossen zum Thema:
"Moderne Schnitzeljagd ärgert Umweltschützer" in der Siegener zeitung (S.14)
Sinngemäß ärgert sich hier ein Herr vom Badem-Württembergsichen Verband der Höhlen- und Karstforscher, dass bei der steigenden Zahl der Cacher Tiere und Pflanzen immer öfter geschädigt werden. Einige Cacher würden für ein gutes Versteck Fledermausquartiere oder ließen Müll in Höhlen liegen. Außerdem würden Cacher immer größere Gefahren in Kauf nehmen - sagt die Höhlenrettung...

Ob er mit "Müll" wohl Tupperdosen meint??
 

hendyp

Geocacher

jmsanta

Geoguru
Ein schöner Artikel bei n-tv!
Der Titel ist zwar ein wenig reißerisch, aber ansonsten wie ich finde sehr differenziert dargestellt.
 

Sonnenwinkler

Geocacher
Der Artikel stimmt ja auch in Auszügen, wobei bei örtlichen Caches doch darauf geachtet wird, diese eben nicht in Fledermaushöhlen zu verstecken...

Das viele T5er trotz fehlender Ausrüstung/Erfahrung einfach so gesucht werden und hier und da jemand in gefährliche Situationen kommt lässt sich wohl nicht vermeiden... schließlich haben Führerscheinneulinge auch kein Auto, das auf 50 gedrosselt ist... Selbstüberschätzung sollte also hier das Problem sein.

Und zum Müll: Ich bin der vollen Überzeugung, dass gerade Geocacher wenig bis gar keinen Müll im Wald hinterlassen, immerhin haben diese schon einen engeren Bezug zur Natur. Gibt es eigentlich auch einen Artikel über McDonalds-Tüten oder Zigaretten-Kippen, die alle 100 Meter neben der Strasse oder eben auch im Wald zu finden sind? Eben habe ich noch einen Cache an einer tollen Location gemacht, und da waren mit Sicherheit noch nicht viele Cacher ;) , aber es gab da eine Ecke in der Nähe, wo man sich schon fragt, warum einige Leute meinen, genau hier ihren Müll hinwerfen zu müssen...

In diesem Sinne

Thorsten
 

jmsanta

Geoguru
BTW: Artikel bitte zu d "Medien" verschieben - das stammt letztlich von der dpa und eine suche bei Google fördert den Artikel nur mit leicht unterschiedlichen Überschriften bei div. Zeitungen zutage...
http://www.google.de/search?hl=de&q=Alexander+Maier+geocaching&btnG=Suche&meta=
und
http://news.google.de/news/search?um=1&ned=de&hl=de&q=geocaching
 

jmsanta

Geoguru
argh, ich bekomme einen Schreikrampf...

Bild nimmt die DPA-Meldung auch auf, die sehr differenziert über Geocaching und auftauchende Probleme bezüglich Natur- und Umweltschutz berichtet . Es wird explizit hervorgehoben, daß es sich dabei um einzelne schwarze Schafe handelt..
"„Wir möchten den Geocachern auf diese Weise die Empfindlichkeit von unterirdischen Ökosystemen nahebringen“, so Höhlenrettungschef Bauer. Die große Mehrheit der Geocacher gehe auch verantwortungsbewusst mit der Natur um, meint er."
z.B. hier:
http://www.n-tv.de/reise/dossier/Riskant-fuer-Teilnehmer-und-Umwelt-article473464.html
und hier
http://www.focus.de/reisen/urlaubstipps/geocaching-moderne-schatzsuche-belastet-natur_aid_429142.html

Der gesamte Bild-Artikel dagegen lautet gerade einmal:

"Geocacher ärgern Umweltschützer und Höhlenretter
Montag, 24. August 2009, 11:03 Uhr
Tübingen (dpa/lsw) - Die steigende Beliebtheit des sogenannten Geocachings macht Umweltschützern Sorgen. Weil sich inzwischen einige zehntausend Menschen in Deutschland mit einem Satellitennavigationsgerät auf die Suche nach Verstecken machen, werden Tiere und Pflanzen ihrer Ansicht nach immer häufiger geschädigt. Einige Geocacher verstopften für ein gutes Versteck Fledermausquartiere oder ließen achtlos ihren Müll in Höhlen liegen, kritisiert Dieter Hoffmann vom baden-württembergischen Verband der Höhlen- und Karstforscher. Auch die Höhlenrettung warnte, Geocacher nähmen immer größere Gefahren in Kauf."

http://www.bild.de/BILD/regional/stuttgart/dpa/2009/08/24/geocacher-aergern-umweltschuetzer-und-hoehlenretter.html

Da muss ja der verfälschende Eindruck entstehen, alle Geocacher seien rücksichtslose Natur- und Umweltschweine. :kopfwand: :kopfwand: :kopfwand:

naja, spätestens wenn der VolksEmpfänger beworben wird, verschwindern solche Artikel garantiert in den Tiefen des Datennirwanas... ;-)
 

hendyp

Geocacher
jmsanta schrieb:
BTW: Artikel bitte zu d "Medien" verschieben - das stammt letztlich von der dpa und eine suche bei Google fördert den Artikel nur mit leicht unterschiedlichen Überschriften bei div. Zeitungen zutage...
Wo er Recht hat... :verschoben:
 

greiol

Geoguru
ist halt noch sommerloch und der wahlkampf kommt auch nicht in die hufe.

machen wir doch einen kreativwettbewerb:
wer verfasst die schönste meldung zum thema "Umweltschützer verärgern GPS-Schnitzeljäger"
 

adorfer

Geoguru
greiol schrieb:
machen wir doch einen kreativwettbewerb:
Der Artikel ist inhaltlich völlig korrekt, aber trotzdem katastrophal falsch.
(jetzt auch bei SpiegelOnline unter dem Titel "Geocaching - GPS-Schnitzeljagd verärgert Umweltschützer")

Warum? Weiler Aufmerksamkeit auf's Geocachen lenkt und dabei auch noch Ross und Reiter nennt.

Wenn man sich vor Augen führt, welche Gremien gehört werden müssen und wer alles mitentscheidet, wenn ein überregionaler Wanderweg, der den örtlichen Forst quert, ausgeschildert werden soll. (Beispiel: Deutsche Jakobswege), dann wird zumindest mir Angst und Bange.

Diese Gremiensitzer werden es sicher fertigbringen, sich auch fürs Geocaching in höchstem Maße zuständig zu fühlen.

Ich prophezeihe, dass folgendes Szenario keine Spinnerei ist, sondern in wenigen Monaten völlig ernsthaft gefordert werden wird:

- Anmeldung von Geocaches beim Forstamt oder städtischer Liegenschaftsverwaltung.
- Im Anhang jeweils ausgefüllter & abgestempelten Anhörungsbogender unteren Naturschutzbehörde und vom örtlichen NABU
- Verwaltungsgebühr von xx Euro pro Stage bei Anmeldung plus jährlich y Euro.
- Geocacher haben sich während der Suche mittels normiertem Kleidungsstück eindeutig zu erkennen zu geben und tragen eine Registriernummer, um im Falle von beobachteten Beschädigungen eine Regressnahme zu erleichtern.

Merke: Wer nichts verbotenes tut, der hat auch nichts zu verbergen!
 

dr_megavolt

Geocacher
Trifft doch mehr oder weniger den Punkt, dieser Artikel. Warum die Aufregung?

Fledermausquartiere bedosen: ist doch so. Hier in der Nähe gibts einen Cache, da gingen im Winter ein Haufen Leute rein, blitzen die an der Decke hängende Fledermaus und loggten das auch noch ahnungslos/dummdreist mit u.a. den Worten "hängt immer noch da".

Müll hinterlassen: ist doch so. Kenne zig abgelegene Multis, wo selten jemand außer Cachern hinkommen dürfte, wo frischer Müll an den Stationen und den Finals liegt, warum sollten ausgerechnet ahnungslose Muggels den dort hinlegen? Um uns Cacher in Verruf zu bringen?

Sich durch Selbstüberschätzung und falschen Ehrgeiz bei eigentlich zu schwierigen Caches in Gefahr bringen? Ist doch so. Selbst das Forum hier bietet doch einige Beispiele dafür.

Beim Forstamt/Waldbesitzer nachfragen, bevor man einen Cache im Wald deponiert? Naja, Leute: eigentlich schreiben das die Guidelines von gc.com seit Jahren vor, daß der Grundbesitzer zu fragen ist. Die wenigsten Cacher werden ihre Dosen in ihrem eigenen Privatwald verstecken, oder?

Was die Umweltschützer mangels persönlichem Desinteresse nicht erwähnt haben, ist, daß das ein oder andere denkmalgeschützte Objekt der Cacherbegierde von einigen grobmotorischen/ignoranten Cachern auch nicht unbedingt profitiert hat. Mir fällt da z.B. im Taunus ein eingetragenes Bodendenkmal des Limes ein, das dort größte Fundament eines ehemaligen Wachturmes, wo einige Unbedarfte ihre Dose direkt daran unter eine Wurzel geklemmt haben und einige Cacher auf der Suche schon Steine demontiert haben.

Also entweder die Community packt sich langsam selbst an der Nase oder wir kriegen die Regelungen aufgedrückt. Mir ist mittlerweile fast letzteres lieber. Anscheinend funktioniert es nicht anders.

Roland
 

Maacher

Geocacher
pfffft Schon interessant was ablief und was draus gemacht wurde. Ich kenn da auch ein Beispiel-chen aus unserer Region ... wie auch immer: Wenn wir nun alle einen Leserbrief schreiben würden ... :D
 

adorfer

Geoguru
schnitzel_de schrieb:
Da macht man ein CITO, kümmert sich um anderer Leute "Probleme". Und als Dank bekommt man dafür einen Artikel hereingewürgt, der das ganze in verdammt fahlem Licht dastehen lässt.
Meldungen werden über Schlagzeilen verkauft. "Umweltschützer prangern Geocacher an" klingt doch auch wirklich interessanter als "Geocacher melden sich zum freiwilligen Putzdienst."
 

nicht_du

Geocacher
Nehmen wir diese Meldung mal kurz ernst ...

Diese "Umweltschützer" prangern also an, dass Geocacher Müll liegen lassen, Pflanzen zertrampeln und noch alles andere böse im Wald tun. Und was ist daran jetzt so skandalös? Sind wir die einzigen im Wald?

Wanderer, Spaziergänger, Pilzesammler, Hundebesitzer, Kletterer usw. usw. usw. Die Liste kann man fortführen bis hin zu den komischsten Gestalten, die sich im Wald bewegen. In jeder Gruppe lassen sich welche finden, die Müll liegen lassen und irgendwie anders Schaden verursachen. Und wie möchte ich jetzt herausfinden was von wem kommt? Gibt es dazu eine verlässliche Untersuchung oder nur die Aussagen irgendwelcher Möchtegern-Ökos?

Hier wird einfach der Geocacher genommen, weil er "neu" ist. Die meisten Leute kennen das noch nicht, also kann man es wunderbar schlecht machen.

"GPS-Schnitzeljagd verärgert Umweltschützer" klingt einfach besser als "Wanderer verärgern Umweltschützer" ... Oder man setzt die anderen Gruppen ein. Damit lockt man keinen Hund hinter dem Ofen vor ...

Eigentlich ist diese Art der Berichterstattung ein Skandal. In Deutschland herrscht Pressefreiheit. Die Presseorgane könnten also zumindest theoretisch machen was sie wollen und schöne informative Dinge veröffentlichen. Statt aber ihre Freiheit auszukosten machen sie sich abhängig von anderen und schreiben quasi Recherche-frei ab. Für diese Ideenlosigkeit und die geringst mögliche Eigenleistung bekommen die dann auch noch Geld. Das ist eigentlich erschreckend!

Wenn man von einer Sache ein wenig Ahnung hat sieht man sofort, was für Stuss zum Teil in Zeitungen, Zeitschriften und auch auf Nachrichtenportalen im Internet darüber veröffentlicht wird. Diesen Zustand sollte man mal auf alle anderen Sachgebiete übertragen, von denen man nicht so viel weiß! Wird dort dann auch so eine Unmenge an Schwachsinn geschrieben? Ebenfalls eine erschreckende Vorstellung!

Frei nach Linus Torvalds kann man also festhalten: Journalisten sind Abschaum! ;)
 

adorfer

Geoguru
Maacher schrieb:
Wenn wir nun alle einen Leserbrief schreiben würden ... :D
Dann würde womöglich einer davon abgedruckt und das Thema noch weiter breitgewalzt und der Schaden würde noch größer.
Nochmal zum Mitschreiben: Das Problem ist nicht, WAS in dem Artikel steht, das Problem ist, dass Geocaching noch weiter in den Fokus der Allgemeinheit und von "Berufsbetroffenen" rückt.

Das Kind ist jetzt im Brunnen und nicht mehr zu retten.
 

GeoKuhl

Geocacher
Heute gab es vom der DWJ dazu eine Pressemitteilung...


DWJ - PM 27.8.2009 schrieb:
PM 27.8.2009 - Naturverträgliches Wandern, naturverträgliches Geocaching
Laufen, Wandern, zu Fuß unterwegs sein ist die natürlichste Fortbewegungsform des Menschen. Innerhalb der Deutschen Wanderjugend spielt Bewegung schon immer eine sehr große Rolle, was die vielfältigen Tanz- und Kulturprogramme neben den zahlreichen Wanderangeboten auf der Agenda der 58 Verbandsvereine zeigen.

Eine gute Motivationsmethode ist ein hervorragendes Mittel, um gegen zunehmenden Bewegungsmangel und Naturentfremdung vorzugehen. Fast kein Kind geht gern „klassisch“ Wandern, wie es Erwachsene tun (gleichförmig von A nach B über Aussichtspunkt X). Spaß und Abenteuer sind die Zauberworte, die Kinder und Jugendliche zum „Draußen unterwegs sein“ motivieren!

Geocaching ist so ein Zauberwort. Und verantwortungsvoll umgesetzt ist es eine von vielen Möglichkeiten, unseren Jüngsten das Laufen wieder näher zu bringen und den respektvollen Umgang mit der Natur zu lernen.

Um so bedauerlicher ist es, wenn eine Meldung des Journalisten Alexander Maier (DPA) vom 24.8.09 (1) den Eindruck erweckt, dass die rührige und überaus rücksichtsvolle Geocacher-Gemeinschaft in Deutschland sich stark zunehmend natur- und umweltfeindlich verhält, was nicht der Fall ist.

Besonders unangebracht erscheint auch die Äußerung im letzten Absatz in der DPA-Meldung, die den Eindruck erweckt, dass die Deutsche Wanderjugend solche Verfehlungen einiger weniger schwarzer Schafe völlig tatenlos hinnehmen würde. Das Gegenteil ist der Fall, wie eine nur kurze Recherche seitens der DPA gezeigt hätte. Zu nennen ist u.a. durch das Bundesamt für Naturschutz gern unterstützte Initiative der Deutschen Wanderjugend zur Sensibilisierung hinsichtlich Schutzgebieten, übrigens direkt ohne Mühe nachzulesen auf der Startseite der Informationsplattform geocaching.de („Naturschutzgebiete in Cachekarte“).

Die Jugendorganisation bringt Kindern und Jugendlichen (gern auch vielen Erwachsenen) das „Draußen unterwegs sein“ mit vielfältigen Methoden näher. Zu den von Herrn Hoffmann zitierten Zahlen zu Verfehlungen möge sich bei derzeit 15.950 Schatzverstecken in Baden-Württemberg ein jeder selbst sein Bild über das Ausmaß machen: Bei 60 kommunizierten Fällen wären das 0,38 %, bei den rein vermuteten 240 Fällen 1,5 % (2).

In anderen Sportarten gibt es leider ebenfalls Unwissende und schwarze Schafe, sei es bei Mountainbikern, Kletterern, Pilzesuchern und bei Mineraliensammlern, die die Natur um wertvolle Skalagniten uvm. berauben oder durch ihr unbedarftes Verhalten die Natur schädigen. Durch nachhaltige Sensibilisierung gilt es, jeden einzelnen Fall für die Zukunft zu verhindern.

Dies geschieht schon lange mit der überaus hochfrequentierten Informationsseite http://www.geocaching.de, zudem durch automatische Hinweise auf Schutzgebiete in der Schatzversteckdatenbank http://www.opencaching.de.

Wir bitten daher bei der Schelte über die Geocaching-Szene dringend um eine angemessene Betrachtung, welche im Übrigen nicht erst seit kurzem – wie bei DPA dargestellt – zu naturverträglichem Verhalten aufruft. Seit Anbeginn des überaus familienfreundlichen und naturverträglichen Freizeitvergnügens wird auf die Naturverträglichkeit gesetzt (vgl. Nutzungsbedingungen der Schatzversteckportale, bzw. CITO-Events) und dieses auch so gelebt. Ein ganz kurzer Blick des Autors der DPA auf Geocaching.com oder eine einzige Rückfrage hätte genügt!

Der Autor der DPA-Meldung hat auch den Autor dieser Pressemeldung im Vorfeld der DPA-Meldung telefonisch kurz kontaktiert, offene Fragen oder Unklarheiten hätten übrigens problemlos geklärt werden können.

Die bemerkenswerte Einstiegsfrage war: „In Deutschland liegen etwa 100.000 Schatzdosen aus Plastik versteckt. Bei schätzungsweise 200 g pro Dose liegt da ja tonnenweise Müll im Wald. Was sagen Sie dazu?“

Die Gegenfrage als Antwort darauf lautete, ob hunderttausende von Briefkästen in Deutschland dann auch als verrottendes Altmetall zu werten wären…
Die Frage blieb seitens der DPA unbeantwortet.

(1) http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1074947&kat=64
(2) http://www.geocaching.com/seek/nearest.aspx?country_id=79

Gruß
GeoKuhl
 
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