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ASAP Bandfalldämpfung bei Dynamischem Seil

Chris Race

Geowizard
tosa schrieb:
Mich würde dabei vor allem interessieren, was der Buddy ggü. dem Asap voraus hat (Vorteil, gell) ...
Unabhängig von Sturzenergie und dergleichen: Der Buddy hat keine Zähne, die Sache mit einem evtl. Mantelabriss beim Sturz hinein ist also unkritisch.
 

Bernd_157

Geocacher
Und wenn der Buddy wie der Locher oder Rocker ohne Bandfalldämpfer betrieben werden kann ist der möglich Sturzweg geringer.
 

workfor

Geomaster
Bernd_157 schrieb:
Hoffe es ist einigermaßen lesbar.

Ja es ist lesbar, wenn man die Materie kennt... :D

Damit wird also ausgesagt, wenn man den Asap übersteigt, verlängert man das Schlaffseil - das stimmt natürlich.
Bei einer Abfahrt (also im gestrafften Zustand) wäre dies nicht der Fall.
Insgesamt bleibt festzuhalten, das ein Verlängern des Anschlagpunktes des Asap lebensgefährlich ist, da sich die Sturzenergie unzulässig erhöht.

Bleibt die Frage zum Buddy:
Wie schafft es der Buddy ohne Bandfalldämpfer die Sturzenergie abzubauen?
Diese Frage schnellstens geklärt werden, damit die Leser hier nicht auf dumme Gedanken kommen.

cu Tom
 

Bernd_157

Geocacher
Ich habe leider keinen Buddy, aber ich denke das in der Gebrauchanweisung steht das höchstens mit einem 20cm Verbindungsmittel ohne Bandfalldämpfer betrieben werden darf.
Und damit wird Verbindungsmittel und Buddy dann die gennanten kriterien Erfüllen, da es die EN353-2 besitzt die dieses regelt.
 

cherokee

Geomaster
Rein aus der Praxis, den Buddy mit einem Karbiner direkt am Gurt angeschlagen. Der läuft sauber mit, wird es zu schnell macht er zu. Es kommt eigentlich nicht zu einem merklichen Sturz. Also wenn man das Abseilgerät voll aufmacht, so dass es gut abwärts gehen müsste, hängt man schon im Buddy.
 

workfor

Geomaster
cherokee schrieb:
Rein aus der Praxis, den Buddy mit einem Karbiner direkt am Gurt angeschlagen. Der läuft sauber mit, wird es zu schnell macht er zu. Es kommt eigentlich nicht zu einem merklichen Sturz. Also wenn man das Abseilgerät voll aufmacht, so dass es gut abwärts gehen müsste, hängt man schon im Buddy.

Dann gibt es auch keinen Fangstoß (jedenfalls nicht, wenn Schlaffseil vermieden wird) und er funktioniert genauso wie der ASAP, nur ohne Zähne. Beide Geräte kann man mit oder ohne Bandfalldämpfer benutzen.
Bleibt noch die Frage, wie der Buddy bei nassen Seilen reagiert.
Wenn er da ebenfalls greift, wäre er evtl. schonender zum Seil als der Asap.

Mein Asap hat das Seil bisher nicht beschädigt, wobei ich ihn nur getestet habe und er dann nur bei Freunden eingesetzt wurde (als Redundanz zum Üben). Die Zähne sind jedoch sehr scharf.

Mich würde mal interessieren, wie der Buddy mitläuft und dann die Klemmung bewerkstelligt.
@cherokee: Könntest du mal rein sehen (falls das möglich ist)?

cu Tom
 

Attila_G

Geocacher
Attila_G schrieb:
Da stellt sich für mich immer noch die Frage, warum ein Dynamikseil nicht auch funktionieren sollte? Hat es mit der grösseren Dehnung zu tun, dass dann vielleicht der Bandfalldämpfer nicht auslösen würde? Das wäre ja aber kein Problem, sondern würde nur bedeuten, dass die Kraft zu gering war, bzw. halt anders absorbiert wurde. Oder hat es vielleicht damit zu tun, dass die Dehnung eines Dynamikseils vielleicht so gross sein könnte und man zuerst am Boden ankommt, wenn es dumm läuft? Oder ist der Mantel eines Dynamikseils so anders aufgebaut, dass es schneller zu einem Mantelriss kommen würde?

tosa schrieb:
Der Hersteller gibt halt nur für die Statikseile (bestimmte Durchmesser) die sichere Funktion frei. Diese müssen zertifiziert sein. Er kann ja unmöglich für alle Seile eine Freigabe geben, denn wer weiß, wie die Dinger produziert worden sind. Die Mantelkonstruktionen müssen der Belastung standhalten.
Ich würde den Hersteller (Petzl) einfach anschreiben und um Antwort bitten. Kannst ja dann hier posten - würde mich auch interessieren.

cu Tom

Hallo zusammen. Ich habe zwischenzeitlich die Petzl Vertretung bei uns in der Schweiz angeschrieben und folgende Antwort erhalten:

****
Guten Tag

Besten Dank für Ihre Anfrage. Gerne erläutere ich den Grund für besagte Herstellerangabe.

Das ASAP als mitlaufendes Auffanggerät an beweglicher Führung (CE EN 353 2) wurde speziell für den industriellen Bedarf als Sturzauffangsystem und redundanter Sicherung am zweiten Seil (bei Arbeiten am hängenden Seil) entwickelt und gefertigt.

Beim Blockierungsprozess unmittelbar nach einem Sturz oder einer schlagartigen Belastung greifen die auf der Rolle liegenden Zähne durch den Seilmantel in den Kern und blockieren das System nach kurzer Distanz. In Kombination mit einem Bandfalldämpfer ist eine Reduktion des Fangstosses auf ein Seilsystem nach EN 355 (< 600 daN ~kg) gewährleistet.
In Anwendung mit halbstatischen Arbeitsseilen (CE EN 1891 Typ A + B, Dehnung ~3 %) riskiert der Arbeiter auch bei schnellster Blockierung des Gerätes kein Seilmantelriss; ein Absturz wird gestoppt und der resultierende Fangstoss durch den Falldämpfer absorbiert.

Entgegen der Herstellerempfehlung: Beim dynamischen Kletterseil (CE EN 892) beträgt die Seilelastizität im Durchnitt 10 %, dadurch entsteht die Gefahr eines Mantelrisses durch die zu grosse Seildehnung (zT mehr als 3fach) zusammen mit der lokalen, punktuellen Blockierung des ASAP.

Für die Anwendung mit dynamischen Seilen steht der SHUNT (B03) von Petzl zur Auswahl, dieser klemmt bei Belastung am Seil, rutscht jedoch unter hoher Last nach sofern eine Sturzlast mehr als ca. 500 kg beträgt. Somit kein punktuelles Abklemmen.

Grundsätzlich gilt für alle Seilklemmen mit Zahnung, ohne Verwendung mit absorbierenden Verbindungsmitteln, ein Limit bei 450 kg Fangstoss, ab welchem ein Seilmantelriss sehr wahrscheinlich wird.

Für weitere Auskünfte stehe ich zur Verfügung.

Freundliche Grüsse

Patrick Tschopp
Technischer Berater PRO

****

Offenbar hat es also doch mit der Gefahr eines Mantelrisses zu tun.

-- Attila
 

Chris Race

Geowizard
Petzl schrieb:
... greifen die auf der Rolle liegenden Zähne durch den Seilmantel in den Kern und blockieren das System nach kurzer Distanz.
...
In Anwendung mit halbstatischen Arbeitsseilen (CE EN 1891 Typ A + B, Dehnung ~3 %) riskiert der Arbeiter auch bei schnellster Blockierung des Gerätes kein Seilmantelriss;
...
Ich hatte noch kein ASAP in der Hand, aber dass die Zähne bis in den Kern greifen, war mir neu.

Petzl schrieb:
Für die Anwendung mit dynamischen Seilen steht der SHUNT (B03) von Petzl zur Auswahl, dieser klemmt bei Belastung am Seil ...
Beim SHUNT hat man aber auch nur *nach oben* Spaß, spätestens beim *wieder runter* muss man Hand anlegen, sonst tut er das, was er soll: Klemmen :D .
Hier (bei 1:21) fummelt der Mann am Damm gerade an seinem SHUNT, den Link gab es schon mal.

@Attila_G: Danke fürs Nachfragen und Posten!
 

Kletterfabrik

Geocacher
Mensch, wie oft wurde hier schon über ein dynamisches Seil als Sicherungssystem gesprochen.

@Attila_G: Herzlichen Dank, dass Du nachgefragt hast und uns diese brauchbare klare Aussage hier gepostet hast.

Ich denke, dass damit einfach klar ist, dass wir ein Dynamisches Seil nicht für ein Sicherungssytem aufsetzen sollten.
Wer ein dynamisches Seil hat, kann aber durchaus mit seinem Partner ein Toprope Sicherungssystem verwenden. Das ist j auch nicht schlecht und für Geocacher-Szenarien durchaus probat.

Für alle anderen gilt dann wohl, dass man am Besten 2 Statikseile verwendet. Ein Arbeitssystem und ein Sicherungssystem unabhängig voneinander gehalten. Damit ist man auf der sicheren Seite und keinem von uns geschiet etwas.

Im Baum (insbesondere im äußeren Geäst) kann ein ASAP mit ASAP-Sorber durchaus hinderlich sein. Da ist die Variante (von Cherokee erläutert) mit Buddy direkt am Gurt brauchbar.
Sollte amn aber an z.B.: einer astlosen Buche 20 Meter aufsteigen und dann am Stamm die Dose erreichen, ist die Lösung mit ASAP, Rocker/Locker sehr gut. Das gleiche gilt auch und ganz besonders, sobald ich mich an Bauwerken (Brücken/Türmen/Masten/Schächte/Dächer) bewege.
Das ASAP ist auch z.B. auf schrägen Dächern immer noch voll funktional als Absturzsicherung. Somit ist es universeller einzusetzen, als der Rocker/Locker.

Man kann also sagen, dass es mehre gute Möglichkeiten gibt, sich situationsbezogen doppelt (redundant) abzusichern. Ich plädiere ja immer dafür, von solchen Möglichkeiten immer Gebrauch zu machen. Beim Autofahren schnallen wir uns auch an, obwohl viele von uns seit vielen Jahren noch nie in den Gurt geschleudert wurden.


Viele Grüße
Andreas
 

cherokee

Geomaster
paedagogenteam schrieb:
Im Baum (insbesondere im äußeren Geäst) kann ein ASAP mit ASAP-Sorber durchaus hinderlich sein. Da ist die Variante (von Cherokee erläutert) mit Buddy direkt am Gurt brauchbar.
Sollte amn aber an z.B.: einer astlosen Buche 20 Meter aufsteigen und dann am Stamm die Dose erreichen, ist die Lösung mit ASAP, Rocker/Locker sehr gut. Das gleiche gilt auch und ganz besonders, sobald ich mich an Bauwerken (Brücken/Türmen/Masten/Schächte/Dächer) bewege.
Viele Grüße
Andreas

Hierzu will ich nochmal klarstellen, damit es keine Missverständnisse gibt.

Im Baum schafft ein zweites System mit einem mitlaufenden Sicherungsgerät Unsicherheiten, die Ohne nicht da wären.

Für die astlose Buche müsste man 2 Seile Einbauen um Aufzusteigen. Wer das braucht soll es tun. Wer seinem Material vertraut, es kontrolliert und weiß was er tut braucht es nicht!

Bei Bauwerken aller Art, gilt zwei Systeme unabhängig von einander,
 
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