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B-Noten-Problem: Über die Kante gehen bei fernem Anschlag

adorfer

Geoguru
Wie kommt man stilvoll (also ohne Herumwälzen oder Zerschubbern des Abseil-Dingens) über eine scharfe Kante, wenn der Anseilpunkt 30m entfernt liegt

Szenario: Gegeben sei eine Brücke, auf der man nicht anschlagen kann.
Also vereinfacht:

- eine große Betonplatte (netterweise 30cm stark, 10m breit), schwebt 20m in der Luft.
- Seil ist am Boden ("auf der anderen Seite) angeschlagen
- Seil führt hoch, über Bandschoner an der ersten Kante zum "Kletterer" an der anderen Kante zwei.
- Kletterer steht da jetzt mit dem dem Rücken zur Kante 2, vor sich mit einem Seilschoner auf dem Seil.


- Lehnt der Kletterer sich einfach nur ins Seil, dann kommen aus den 30m Halbstatikseil mindestens noch 1m raus, egal wie viel er schon vorher versucht hat "vorzubelasten", mehr als 50% seines Körpergewichtes kann er mit nicht als Last einbringen auf der horizontalen Ebene.

a) Als Artist könnte ein wenig Slackseil hinlegen für einen Sprung ("aktiv rausspringen"). Spannend ist dann nur, ob der Seilschoner auch für "unter Belastung" an der richtigen Stelle (über der Kante) liegt.

b) Vorbereitet auf den gleich folgenden Kopfstand lässt er sich über die ausgestreckten Beine bei durchgedrückten Knien wie ein Turmspringer über die Zehenspitzen rückwärts ins Seil kippen und nimmt dabei den Seilschoner mit. Je nach Pech ist die Stirnseite der Betonplatte glitschig und er rutscht mit den Hacken in die Luft bevor er richtig im Seil hängt und bekommt die Kante in die Kniekehlen. Mit noch mehr Pech klemmt er sich beim Versuch im Fallen den Seilschoner zu positionieren auch noch die Finger unterm Seil ein.

c) Bei Versuch mit einer "Ausstiegsleiter" in Form von Handsteigklemme und Fußschlinge stellt sich raus, dass die Seildehnung größer ist als erwartet, beim Belastungsversuch kratzt auch die Handsteigklemme über die Kante.

d) Zwei alte, hinreichend große Fußabtretermatten mitschleppen und diese übereinander über die Kante legen, sich dann bäuchlings über die Kante herauswälzen.

e) Handsteigklemme mit angeknoteter 60er-Fußsschlinge verlängert, um zweistufige Schlingenleiter zu erhalten und entsprechend höher die Handstiegklemme zu stetzen: Ausstieg geht, aber siehe Betreff: Irgendwie Gehampel, aber immerhin nicht ganz so schlimm wie bei d...

Welche Möglichkeit übersehe ich?
(Nein, bitte keine Tipps "Anschlagpunkt oben bauen/bohren" etc... Szenario sei mal fix. Ich könnte es auch gern Abwandeln in "Scharfe Platte/Überhang, nächster vertrauenswürdiger Baum oder nutzbarer Fels ist 30m entfernt")
 

Kappler

Geowizard
Ich würde eine (halbwegs elegante) Kletterer-Variante wählen:
Ein klein wenig Schlappseil lassen, auf allen Vieren quer zur Kante am Plattenrand kauern, zunächst das kantennahe Bein nach unten hängen lassen, mit beiden Händen die Kante fassen und mich über die Kante runterlassen. Vom zweiten Bein wird die Ferse oberhalb der Kante "eingehakt" und an den Armen bis zur Streckung herunterlassen.
Jetzt hoffen, dass man nicht zu viel Schlappseil gegeben hat (zur Not noch mal hoch) und den oben eingehakten Fuß runterlassen.
Schon hängt man mit gestreckten Armen an der Kante und kann sich in sein Abseilgerät (beim Achter oder ähnlichen das Hintersichern nicht vergessen!) sacken lassen.
 

º

Geoguru
Gartenschlauch als Schoner über das Seil ziehen (dann kann der Kantenschutz auch nicht verrutschen 1 - 2 m sollten reichen), ein bisschen Schlappseil und dann Springen. :D

http://www.youtube.com/watch?v=VVkztCDlnBY
 

Kuchenmops

Geocacher
Wenn man das Seil auf der anderen Seite unten anschlagen kann, wäre es dann nicht auch möglich sich die Kante zu ersparen und am Seil zur gewünschten Position aufzusteigen?
Ansonsten würde ich wohl auch die sportliche Variante wählen und mich an der Kante runterhangeln und mich erst dann ins Sicherungsgerät hängen.
 

Kappler

Geowizard
º schrieb:
...und dann Springen. :D...
Ist die Kamera schlecht eingestellt oder sieht der geschaukelte Kollege beim Hochkommen etwas blass um die Nase aus? :D

Aber geile Aktion! Kostet der Spaß ein Vermögen oder ist so etwas bezahlbar? (Voraussetzung, man befindet sich bereits vor Ort :roll: )
 

1887

Geomaster
º schrieb:
Gartenschlauch als Schoner über das Seil ziehen (dann kann der Kantenschutz auch nicht verrutschen 1 - 2 m sollten reichen), ein bisschen Schlappseil und dann Springen. :D

http://www.youtube.com/watch?v=VVkztCDlnBY

Schlappseil? Wie wäre es mit Fallschirm....

http://www.the-device.net/sprung-von-der-klippe-9977.html

Grüße
1887
 

do1000

Geowizard
Wie wärs mit der Geheimwaffe Seilleiter? Daran über die Kante stegen und langsam ins Seil setzen.
Grüße

do1000
 

cherokee

Geomaster
besorg dir einen ausgemusterten c-schlauch von der Feuerwehr, den kannst du dann über die gesammte breite der Brücke über das seil schieben, dadurch dürfte der genug fixiert sein. oder du legst einen klemmknoten an das seil mittig an der brücke und befestigst dort den scheuerschutz, damit er nicht mit über die kante rutenschen kann. an der kante in stütz bringen und an den armen nach unten lassen, bis man im sicherungsgerät hängt. setzt natürlich wie das gesamte klettern eine gewisse sportlichkeit vorraus.
 
OP
adorfer

adorfer

Geoguru
Gorkde schrieb:
Das mit dem ins Seil springen würde ich mir bei Statikseil vielleicht nochmal überlegen ;)
Die Überlegung dabei ist einfach:
a) was hält der Seilschoner aus?
b) ist der Seilschoner lang genug, damit er trotz der zu erwartenden Seildehnung von 1-2m auch auf der Kante zu liegen kommt?
(Da hilft ja auch kein vom Vorposter vorgeschlagenes "Festbinden am PP". Die Dehnung kommt leider erst bei Belastung und selbst beim "inversen Klimmzug" ist das noch gewaltig. Um auf der sicheren Seite zu sein bräuchte es für alles was "kein jederzeit unterbrechbarer und reversierbarer Ausstieg" ist, einen Seilschoner von 2,5m Länge.
d.h. aber auch, dass man sich eben "bei der Klimmzugnummer" trotz Ablassens noch in in ein (fast) Schlappseil fallen lassen muss.
 

º

Geoguru
Kappler schrieb:
Ist die Kamera schlecht eingestellt oder sieht der geschaukelte Kollege beim Hochkommen etwas blass um die Nase aus? :D
Aber geile Aktion! Kostet der Spaß ein Vermögen oder ist so etwas bezahlbar? (Voraussetzung, man befindet sich bereits vor Ort :roll: )
Ich war an dem Tag erkältet und es hat in Strömen geregnet >> die Farbe hat sich über den ganzen Tag nicht geändert.

Der erste Sprung kostet ca. 200 NZD - jeder weitere 39 NZD

Gorkde schrieb:
Das mit dem ins Seil springen würde ich mir bei Statikseil vielleicht nochmal überlegen ;)
Deshalb von der Seite springen >> dann schaukelt man nur.
 
OP
adorfer

adorfer

Geoguru
º schrieb:
Gorkde schrieb:
Das mit dem ins Seil springen würde ich mir bei Statikseil vielleicht nochmal überlegen ;)
Deshalb von der Seite springen >> dann schaukelt man nur.
Und selbst wenn man da senkrecht reinspringt: Man muss -wie Gorkde schrieb- nur etwas überlegen, dann fällt einem ein, wieviel Reck aus 30m Halbstatikseil kommen. Mathematiker könnten auch sicher noch die auftretenden Kräfte berechnen. Kommt eben drauf an, wieviel man überlegen möchte.
 

Kappler

Geowizard
º schrieb:
Deshalb von der Seite springen >> dann schaukelt man nur.
Dann wird aber das Seil wild von rechts nach links entlang der Kante scheueren, wenn es nur weit hinten befestigt werden kann.
Eine bessere Möglichkeit zum Durchtrennen des Seils wird man wohl kaum finden...
 

º

Geoguru
Deshalb gibt's den Gartenschlauchseilschoner >> der ist allerdings nach dem ersten Versuch auszutauschen.
 

cherokee

Geomaster
die betonkanten mit einem Teflonwinkel überlagern welcher mit gaffa tape (ducktape) an ort und stelle gehalten wid

im industriekletterberich gibt es auchnocheine rollen kette die an an solche kannten legt, damit das seil frei laufen kann ohne zu scheuern.
 

Lariel

Geocacher
Ok, von mir gibts noch eine konstruktive Antwort ;-)

Ich kenne solche Situationen.. was ich da mache ist, dass ich mich
- an der Kante mit Rücken zum Abgrund hinhocke und ins gespannte Seil lehne. In der Projektion von oben befindet sich dann mein Sicherungsgerät fast genau über der Kante.
- rechte Hand auf die Prussik, Prussik ca. 20 cm hinters ATC
- linke Hand an die Kante
- linken Fuss baumeln lassen
- linken Arm beugen, bis das Seil plan aufliegt
- entweder Handwechsel oder der Prussik trauen und rechte Hand zu rechtem Fuss
- rechtenfuss baumeln lassen...

fertig
 

Kappler

Geowizard
Ich finde, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir Videoaufnahmen der verschiedenen Möglichkeiten einstellen sollten, damit eine international erfahrene Jury die B-Noten entsprechend vergeben kann...

Wer macht den Anfang? :D
 

rheingauer

Geocacher
Wie wäre es denn einen Cliffhänger zu verwenden um die Kante zu passieren, und in Ruhe den Seilschoner einzubauen? http://www.speleo-concepts.com/images/106130.gif

PS. 55 ist richtig kranker Sch++ss :^^:
 
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