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Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Cyberwood

Geocacher
Hallo Owner und Cache-Loger,

wie steht Ihr zum geplanten Biosphärengebiet? In den Kernzonen darf man dann ja nur noch auf den ausgewiesenen Wegen sich bewegen. Bedeutet das Caches auflösen? Zumindest in den Kernzonen.

Ich hab so das Gefühl, dass hier wieder den Gemeindenhäuptlingen die Geldgeilheit durchgeht. Schließlich sind die zu erwartenden Gelder der UNESCO nicht unerheblich.
Der Öttinger ist auch dafür, gleichzeitig pflastert er die Filder für die neue Messe zu....und zusätzlich muss auch noch eine neue Behörde für das Schutzgebiet geschaffen werden. Kostet nätürlich auch etwas mehr als 700.000 Euronen pro Jahr den Steuerzahler.

Wird die Natur dann besser, wenn alles aus Stuttgart mit den Benz-Schüsseln nach Münsingen zum Wandern rasen? C02 läßt grüßen.

Wie ist Eure Meinung?

Grüße
Cyberwood :evil:




Hintergrundinfo:

http://www.biosphaerengebiet-alb.de

http://www.biosphaerengebiet-alb.de/InterneDownloads/04-biosphaerengebiet/2007-08-08_Rechtsverordnung_BG_Stand_310707.pdf
 

Border

Geoguru
Also so dramatisch ist das nun wirklich nicht und Du bringst einiges durcheinander.

Es führt zu nichts, wenn man auf die böse Industrie, die bösen Stuttgarter, die böse Politik usw. schimpft um damit zu begründen, dass Geocaching ja so harmlos ist!

Fakt ist, dass wir ein Hobby in der Natur ausüben und somit NaturNUTZER sind, wie viele andere auch. Wir bewegen uns draussen und wir sind für den einen oder anderen Trampelpfad, die eine oder andere gestörte Fledermaus oder die eine oder andere zertretene Pflanze und den einen oder anderen m³ CO² verantwortlich. Da führt kein Weg dran vorbei!

Wenn nun die Politik ein Biosphärenreservat ausweisst, in dem die Natur Vorrang hat ist das doch gut - sie hat auf 98% der Fläche in Deutschland das Nachsehen. Und lediglich in der Kernzone dürfen Wege nicht verlassen werden. Und diese Kernzone ist identisch mit dem Verlauf der Grenzen des ehemaligen Truppenübungsplatzes Münsingen.

Dieser durfte bis vor 2 Jahren NICHT betreten werden, jetzt auf ausgewiesenen Wegen. Das Gebiet kenne ich seit vielen Jahren, da ich einer der Glücklichen war, die auch früher reindurften. Und faunistisch ist das Gebiet der Hammer, weil sich hier eine Alblandschaft erhalten hat, wie sie vor 100 Jahren war. Braunkehlchen, Raubwürger, Steinschmätzer usw. haben hier europaweit herausragende Vorkommen!

Und seit der Öffnung darf man dort auch Caches legen, 5 wurden dort gelegt. Ins Gelände darf man auch weiter nicht weil spätestens dann, wenn die erste Mine hochgeht und jemanden umbringt das Geschrei groß ist.

Und ausserhalb des ehemaligen Truppenübungsplatzes dürfen wir uns weiter so verhalten wie bisher: nach Herzenslust Döslein verstecken, dieselben suchen, durch den Wald laufen, auf Felsen stehen und uns an der Natur erfreuen!
 

TKKR

Geoguru
Natürlich wird das 'Reservat', alleine dadurch, dass es durch die Medien wandert auch weitere Nutzer anziehen. Das wird an manchen Stellen auch mit etwas mehr Trubel und Landschaftsverbrauch einhergehen. Aber genau diese Sorte Mensch, die vorher vielleicht gemeint haben ein Stadtpark sein Natur und der dortige Seerosenteich ein Biotop wird durch die Einzigartigkeit der Landschaft vielleicht etwas nachdenklicher, nimmt die Verwundbarkeit der Natur etwas besser wahr und ändert dadurch sein Verhalten.

Border schrieb:
Ins Gelände darf man auch weiter nicht weil spätestens dann, wenn die erste Mine hochgeht und jemanden umbringt das Geschrei groß ist.
hier wird wohl weniger die Gefahr der zufälligen Explosion als die Angst des Sprengstoffdiebstahls die Triebfeder sein (Natürlich neben dem Naturschutz)

Ich sehe der Entwicklung gelassen entgegen.
 

Michelwald

Geocacher
Ich habe keine Probleme mit dem geschützten Bereich. Wir haben außenherum Platz genug für unsere Dosen und ich freue mich, wenn ich weiß, daß auch in meiner Nähe ein Landschaftsgebiet entsteht, in dem der Mensch nicht überall herumläuft und eingreift.

Schöne Weihnachtsgrüße an Euch alle drinnen und draußen

Michelwald
 
OP
C

Cyberwood

Geocacher
Border schrieb:
Und lediglich in der Kernzone dürfen Wege nicht verlassen werden. Und diese Kernzone ist identisch mit dem Verlauf der Grenzen des ehemaligen Truppenübungsplatzes Münsingen.

Sorry Border, schau mal nach unter http://www.biosphaerengebiet-alb.de/InterneDownloads/04-biosphaerengebiet/2007-07-17_Kulisse_Stand_01072007_mit_TK.pdf
dort ist nicht nur der Truppenübungsplatz Kernzone....

Mir geht es aber auch nicht um Kernzone oder Pflegezone, ich bin auch für möglichst wenig Belastung unserer Natur.
Ich selber bin nur noch nicht davon überzeugt, dass bei dem ganzen politischen Getue und persönliche Denkmalsschaffung einiger Lokalpolitiker per Saldo was positives für die Natur rauskommt. Der eigentliche Sinn der Sache wir oft vergessen und als Alibientschuldigung für andere Natursünden mißbraucht (s. Filderzementierung)
Ich kenne aus eigener Erfahrung wie sich der Naturpark Obere Donau entwickelt hat. Am Wochenende traue ich mich schon nicht mehr vor die Haustüre, da wird wild geparkt, Müll vergessen, die Felsköpfe betreten (diesen Frevel schiebt man dann wieder den Kletterern in die Schuhe, dabei sind es Citytouries) an manchen Sonntagen bewegen sich Biker, Kanus und Wanderer in Autobahnen der Donau entlang. Die Behörden tun ja alles um das noch bekannter zu machen. Sogar auf der CMT ist man vertreten. Soviel zum Naturgedanken und was unterm Strich mit der Natur getrieben wird.
Mein persönliches Fazit: Politisches Tun ist und war immer schon Lobbyismus und hat mit dem tiefen Grundgedanken der Naturpflege wenig gemein.
Viele Grüße
Cyberwood :lol:

"Die Wahrheit geht manchmal unter, aber sie ertrinkt nicht." - Aus Ungarn
 

edelstein

Geomaster
Einspruch Eurer Ehren,
es geht meines Erachtens nicht darum, dass die Natur betreten und genutzt wird, sondern wie das geschieht. Und hier herrscht immenser Nachholbedarf.
Es muss den Kids bereits im Kindergarten und in der Schule klar gemacht werden, dass der Wald etc. mit Umsicht zu geniessen und nicht einfach eine Angelegenheit für den eigenen Kick (Mountainbike, Grillfest etc. ) ist. Leider geben die meisten Erwachsenen dazu allerdings kaum ein gutes Vorbild ab.

Speziell Münsingen: 70 % der militärischen Wege/Straßen sollten regeneriert werden. Um die charakteristische Alblandschaft zu erhalten muss das Gebiet aber auch stark genutzt werden, sonst ist es binnen weniger Jahre nur noch Buschland. Also müssen Schäfer ihre Herden über die Heide treiben und gegen den einen oder anderen kleinen Acker (wie er vor der Zeit des Militärs da war) ist auch nichts einzuwenden. Schön wäre es, dann dort auch nur solche Früchte anzubauen, die schon damals zum Überleben der kleinen Gemeinde notwendig waren. Dazu gehören übrigens auch unsere heissgeliebten schwäbischen Linsen.

Holzwirtschaft - soweit möglich - sowie Wildhege und auch Jagd gehören ebenso in das Gebiet.

Ganz sicher finden sich Menschen, die bereit sind, dort eine alternative Wirtschaft zu betreiben und dem Gebiet das notwendige Leben und die erforderliche Pflege zukommen zu lassen.

Ein sanfter Tourismus - ohne Auto in der Kernzone - schadet dann sicher nicht. Schliesslich war der Mensch in den letzten Jahrzehnten dort immer sehr präsent - und das mit Mitteln, die für Fauna und Flora sicher nicht immer sehr verträglich waren.
 
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