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Caches in kanadischen Schutzgebieten

nightjar

Geowizard
Anscheinend haben die Reviewer recht, wenn sie bestimmte Regeln für Caches in Naturschutzgebieten konsequent einfordern. Während hier lediglich auf die Einhaltung eines Wegegebots gepocht wird, muss z.B. in Kanada mit einem Formblatt das Auslegen des Caches bei der Gebietsverwaltung beantragt werden, es dürfen sich keine Tauschgegenstände im Cache befinden und der Cache muss nähere (lehrreiche) Infos über den Versteckplatz enthalten. Link zur Sonderguideline.
 

Zappo

Geoguru
nightjar schrieb:
.......... und der Cache muss nähere (lehrreiche) Infos über den Versteckplatz enthalten...
Das mit den Tauschgegenständen verstehe ich nicht so ganz - ansonsten bin ich versucht zum obigen Zitat zu sagen "ein Traum".

Zappo
 

argus1972

Geowizard
Das ist doch mal eine hervorragende Idee!
Das sollte auch hier mal eingeführt werden, dann hätten wir tolle Möglichkeiten, auch endlich mal schonend und mit Billigung NSG zu bedosen. Ich vermute, damit könnte zu vielen Dosen und Petlingorgien bereits im Vorfeld Einhalt geboten werden.
Den Bildungsanspruch finde ich auch echt klasse, wobei sich mir aber auch die Sache mit den Tauschartikeln nicht so vollkommen erschließt. Vermutlich befürchtet man weggeworfene Verpackungen.
 

Trracer

Geowizard
Das schöne ist, die kanadischen Cacher halten sich in großer Anzahl dran, wie ich bei meinem Urlaub feststellen konnte.
Entweder es gibt EC oder Virtuals. Ab und zu auch mal einen Tradi oder Multi aber nur der Genehmigung der Mitarbeiter von Parks Canada. Keine Tauschgegenstände weil man, Müll in den Gebieten vermeiden möchte.

Ich glaube in hier in Deutschland würde man wieder versuchen, diese Regel zu umgehen.
 

argus1972

Geowizard
Ich glaube in hier in Deutschland würde man wieder versuchen, diese Regel zu umgehen.
Mit ziemlicher Sicherheit!
Davon abgesehen, würde hier auch mit ziemlicher Sicherheit jegliche Genehmigung der Dose seitens der zuständigen Behörde schon aus Prinzip verweigert, da teutonischer Naturschutz traditionell die Grenze zur Agitation im Laufschritt überrennt und dank Paragraphenreiterei garantiert keinerlei Sonderrechte eingeräumt würden - schon garnicht für Caches.

Davon abgesehen: Wo wollte man die Grenze ziehen, welche Caches womöglich nsg-tauglich sind? Wenn irgendwo ein einzelner Tradi liegt, kann man prinzipiell auch den elektronisch aufgeblähten Nachtcache mit 16 Stages eigentlich schlecht verbieten.
Ich persönlich denke ja, dass durchaus auch in NSG Dosen liegen dürften, wenn diese vom Weg aus zu greifen und dank einfacher, schlüssiger Verstecke sowie Spoilern und Hints und im Vertrauen auf den gesunden Menschenverstand der Sucher ohne Wühlorgien zu finden sind, würde für mich sogar tolerieren, an geeigneten Stellen, wo man kein Gebüsch dabei zertrampelt, den Weg um bis zu 5m zu verlassen, aber da vermutlich auch "erweiterte Regeln" für Caches im NSG garantiert durch die Cacher weiter aufgeweicht würden, wird es dazu eh nie mehr kommen.

Mir ist jedenfalls bislang bei regelgerecht gelegten Caches in NSG und Nationalparks immer aufgefallen, dass wir Cacher anscheinend die einzigen sind, die sich an Wegegebote, Naturschonung, Mitnahme des eigenen Abfalls, keine Pflanzen pflücken etc. halten, während ein Teil der Spazier-, Wander- und Bikerherden das anscheinend alles deutlich geschmeidiger sieht.
Vor kurzer Zeit wimmelte es praktisch überall von Beeren- und Pilzsuchern mit Putzeimern, die sich schlichtweg überall bewegten, wo man begehbaren Untergrund und die begehrten Früchte fand, während der verwirrte Cacher vom Weg aus selbiges Gebiet für sich und zu seinem persönlichen Bedauern als unbedosbar definieren musste, weil es nicht mal etwas gab, das man für QTA hätte verwenden können.
Wilde Lager-, Grill- und Feuerstellen nächtlicher Besäufnisse in NSG sind oft sogar vom Weg aus offensichtlich und der dort zurückgelassene Müll sollte auch den Kontrollorganen eigentlich auffallen, obwohl er meistens sehr lange liegen bleibt, doch nach allgemeinem deutschen Naturschutzverständnis ist ja anscheinend ein Petling in Wegnähe der Super-GAU für die Natur und gehört eliminiert.
Nach meiner Erfahrung gibt es auch in NSG und Nationalparks keinerlei Probleme mit Rangern und Förstern, wenn man als Trekker 3m neben dem Weg auf einem Baumstumpf rastet, sondern eher nette Gespräche über die schöne Umgebung und das Tagesziel, was aber vielleicht auch anders gewesen wäre, hätte ich mich in diesen selbst mehrfach erlebten Situationen als Cacher geoutet.

Prinzipiell bestünde auch in Deutschland die Möglichkeit, in NSG genehmigte, schöne und regelgerechte Caches in Form von Dosen an erlaubten Orten zu legen, ganz vereinzelt gibt es das ja auch, soweit ich weiß, aber wahrscheinlich würde das Vertrauen der Behörden vielfach schnell wieder missbraucht und anlässlich eines verschwundenen, genehmigten und bei Wegegebot zu findenden Stationsdöschens an der Rastmöglichkeit, die Runde kreativ, muggelsicher und statistiktauglich nachgebessert zur Petlingorgie abseits der Wege mutieren.

Insgesamt vermute ich mal, dass unser selbst geschaffener Ruf (nicht ganz unberechtigt) inzwischen derart mies ist, dass solche Regelungen wie in Kanada hier schlichtweg undenkbar wären.
Schade eigentlich!
 

frenocomio

Geowizard
argus1972 schrieb:
Insgesamt vermute ich mal, dass unser selbst geschaffener Ruf (nicht ganz unberechtigt) inzwischen derart mies ist, dass solche Regelungen wie in Kanada hier schlichtweg undenkbar wären.

Regeln sind ja auch eher was für Unkreative... (Zitat aus den Tiefen dieses Forums) ;)

Da ist ja auch ein nicht unerheblicher Unterschied zwischen den beiden Staaten:

Deutschland: 230,1 Einwohner/km² (im Ruhrgebiet auch gerne höher: Herne: 3.221,8)
Kanada: 3,3 Einwohner/km²

Dadurch bedingt ist die Besuchsfrequenz eher geringer (sprich: der Schaden für die Natur nicht so hoch).

Beispiel an einem zufällig ausgesuchten Tradi in Banff:

Published: September 28
FTF: October 1

Bei uns in der Region ist das eher im Mittel so 20 bis 30 Minuten bis zum FTF. ;) Cacherautobahn ist dann spätestens nach 2 Stunden angelegt.... :/
 

argus1972

Geowizard
Das ist natürlich mit Sicherheit auch ein Grund, wobei ich aber der Überzeugung bin, dass deutlich mehr Gassigeher, Spaziergänger, Wanderer und Biker als Cacher in den Naherholungsgebieten unterwegs sind. Zumindest treffe ich unterwegs von genannten Gruppen überproportional mehr Leute an, als von Dosensuchern.
Gerade wenn der Cache mit einem gewissen Fußmarschanteil zu erreichen ist, bleiben ja in der Regel auch die Besucherzahlen eher gering, wenn der Treppchenrun mal ausgefochten ist.
Cacheautobahnen bei hypothetischen Caches in NSG dürfte es ja eigentlich nicht geben, wenn man die Dosen vom gebotenen Weg aus finden kann.
Natürlich würde sowas auch die Owner vor besondere Herausforderungen stellen, ein entsprechendes Versteck zu finden, das trotzdem muggelsicher ist. Machbar ist es aber garantiert.

Für meine Begriffe geht es beim Verbot von Caches im NSG eher ums Prinzip.
Ob Erholungs- oder Dosensuchende im NSG unterwegs sind, ist ja eigentlich vollkommen egal, so lange das Wegegebot eingehalten wird. Die Dose selbst richtet für die Umgebung keinerlei Schaden an, wenn sie auch generell als "zurückgelassener Plastikmüll" interpretiert wird.
Von Selbigem, der den Namen wirklich verdient, findet man aber in stark frequentierten NSG ohnehin reichlich und sinnig und versteckt platziert werden diese Opfergaben leider im Gegensatz zu einem Cache in aller Regel auch nicht.
Ich fände da einen zugänglich und nachvollziehbar versteckten Cache viel unbedenklicher.
 

HowC

Geomaster
es klingt fast zu negativ, aber die "Kehrseite" der cachermedaille...

ich war in kanada cachen. An all den orten an die ich als Tourist sowieso hin MUSSTE waren caches.
Was ich etwas stillos fand ist, wenn ein Wasserfall gleichzeitig ein neuerer Earthcache und ein älterer virtual ist. 1 Foto, 2 Caches, ... ich geb aber zu, ich kanns verstehen und es ist guideline konform.

aber an einem tag zB im Yellowstone nationalpark (ok, NICHT in Kanada, aber eigentlich die gleichen Richtlinien) da sitzt man schon mal für 10 caches noch ne stunde oder 2 bis man alle mails, richtigen fotos usw hat.)

Meine Begleitung damals hat mich immer "gezwungen" das noch am abend zu machen.
"Morgen weißt nicht mehr welches foto von einem schild bei welchem cache war!" (Und sie hatte recht)

Die Qualität der caches... war dafür gigantisch! Wer so eine Gegend hat, braucht keine Leitplankentradis ;-)
 

argus1972

Geowizard
Wer so eine Gegend hat, braucht keine Leitplankentradis ;-)
Tolle Gegend haben wir hier auch, die finden nur die meisten Cacher nicht und bedosen sie folglich auch nicht, eben weil dort i.d.R. keine griffige und bestens mit Micros zu bestückende Leitplanke in der Nähe ist.
Das ist eher ein Problem der Philosophie.
 

bakomo

Geonewbie
argus1972 schrieb:
Das ist doch mal eine hervorragende Idee!
Vermutlich befürchtet man weggeworfene Verpackungen.

Sehe ich genauso. Kanada achtet extrem auf Sauberkeit in vielen Gebieten. Es kommen eben zahlreiche Touris und die wollen alles sauber haben :roll:
 
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