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Geocaching in Marokko

hmpfgnrrr

Geocacher
Hallo!

In zwei Wochen fliegen wir nach Marokko. Die Cachedichte dort ist zwar relativ gering, aber da wir in erster Linie wegen der Kultur dorthin fahren, ist das nicht weiter schlimm.

Dabei werden wir sicherlich auch in Wüstenregionen kommen. Hat denn jemand Ahnung, welche Vorsichtsmaßnahmen dort zu treffen sind in Bezug auf Schlangen und Skorpione? Mit solchen Problemen haben wir in Deutschland ja eher selten zu kämpfen.

Wie gut ist denn das OSM-Kartenmaterial für Marokko? In den Städten sieht es ja sehr vernünftig aus. Aber gerade in den Wüsten- und Berggegenden ist es sehr dünn. Oder gibt es da nicht mehr Straßen?

Danke schon mal,
Thomas.
 

Kieselstein

Geocacher
Skorpione und Schlangen werde sich wohl eher unter Steinen verstecken, also wenn ein Cache unter einem Berg Steine liegt (Das Versteck in der Wüste) passt da besser auf. Allerdings weiss ich auch nicht ob es in Marocco giftiges Getier gibt.

Ansonsten: fahrt ihr alle in die Wüste, und vor allem auch auf ungeteerten Strassen oder querfeldein? Wenn ihr noch nie offroad in der Wüste ward würde ich damit nicht unbegleitet anfangen, und sicher nicht wenn der Untergrund mit Sand bedeckt ist. In einsamen Gebieten auf jeden Fall, auch auf Strassen immer genug Wasser und Nahrung für notfalls ein paar Tage mitnehmen.
 
OP
H

hmpfgnrrr

Geocacher
Wir haben sicherlich nicht vor, offroad durch die Wüste zu fahren (für sowas nehmen wir uns wohl besser ein Kamel). Wir können aber auch noch nicht sagen, wo genau es uns hinverschlägt. Normalerweise werden wir auf den regulären Straßen bleiben, aber für einen kleinen Abstecher links oder rechts des Weges für ein kleines Picknick ist unser Fahrer immer gern zu haben.

Wie sinnvoll ist es, bei solchen Steinhaufen Handschuhe anzuziehen? Bringen die überhaupt was gegen Schlangenbisse oder Skorpionstiche? Oder sollte man vorher mal mit einem Stöckchen vorfühlen, bevor man reingreift? Oder verärgert man die Tiere dadurch nur noch mehr?
 

LArecords

Geocacher
Ich vermute das wird keinem gefallen wenn man mit nem Stock in seinem Zuhause rumstochert ;)...Stell dir mal vor es würde jemand mit einem "Stab" in der Größenrelation bei dir zuhause rumfummeln :D

So jetzt im Ernst, ich denke man sollte da grundsätzlich die Finger weglassen in Höhlen,Mulden oder Steinhaufen rumzugrabbeln. Wenn, dann nur ganz vorsichtig und immer schön Abstand und Augen auf! Tiere die sich dort verstecken sind meistens keine Handzahmen Hauskätzchen ;)
 

Crazy Cat Guy

Geomaster
Die üblichen Vorsichtsmaßnahmen gegen Schlangen und Skorpione sind hohe Stiefel, lange Hosen (Stiefel vor dem Anziehen ausschütteln), fest auftreten und wenn man irgendwo ran will, den/das Stein/Stock/Brett vorsichtig (!) mit einem Stock bewegen. Das gilt übrigens auch für Holzverkleidungen oder ähnliches, z.B. bei schicken stillen Örtchen.

Viel Spaß

CCG
 

klippdachs

Geocacher
Dem letztgesagten kann ich nur zustimmen. Feste hohe Stiefel und alles, worunter sich etwas verstecken könnte, vorsichtig mit einem möglichst langen Stock bewegen. Ist die Schlange dann tatsächlich da, auf jeden Fall langsam bewegen. Normalerweise hat sie mehr Angst als Du und flieht. Angriffslustig wird sie aber, wenn sie glaubt, dass sie angegriffen wird oder ihr die Flucht nicht gelingt.
Skorpione sitzen auch mal gerne auf Steinen und passen sich da farblich wunderbar an. Also immer erst schauen, wo man sich hinsetzt! Ein Bekannter von mir hat das nicht berücksichtigt und konnte dann ein halbes Jahr nicht mehr sitzen... :trage:
 

Kieselstein

Geocacher
klippdachs schrieb:
Dem letztgesagten kann ich nur zustimmen. Feste hohe Stiefel und alles, worunter sich etwas verstecken könnte, vorsichtig mit einem möglichst langen Stock bewegen. Ist die Schlange dann tatsächlich da, auf jeden Fall langsam bewegen. Normalerweise hat sie mehr Angst als Du und flieht. Angriffslustig wird sie aber, wenn sie glaubt, dass sie angegriffen wird oder ihr die Flucht nicht gelingt.
Skorpione sitzen auch mal gerne auf Steinen und passen sich da farblich wunderbar an. Also immer erst schauen, wo man sich hinsetzt! Ein Bekannter von mir hat das nicht berücksichtigt und konnte dann ein halbes Jahr nicht mehr sitzen... :trage:

Autsch!

Skorpione habe ich schon viele in Spanien, Frankreich, Naher Osten usw.. gesehen aber ernsthaft giftige waren nicht dabei. Ob die in Marokko giftig sind weiss ich nicht, aber das liebe Tierchen kann ja auch mal den Cacher erwischen der gerade dagegen allergisch ist. Stabile Stiefel, lange Hosen und vorsichtig sein klingt schonmal gut.

Was mir noch einfällt: in trockenen Gegenden gibt es gerne mal sehr dornige oder ansonsten unangenehm spitze Pflanzen. Da sind lange Hosen sowieso nicht unpraktisch wenn man erwarten kann dass man solchen Pflanzen nahekommt - oder nur ungeschickt ist *guckt auf ihre Narbensammlung* :lachtot:
 

hellgies

Geocacher
Zu den giftigen Schlangen gehören:

Hornviper:

Art des Giftes
Der Hauptanteil des Giftes dieser Schlangenart ist ein die Blutgerinnung massiv störendes Enzym. Über eine Reihe von Zwischenprozessen katalysiert das Gift das Prothrombin, ein wichtiger Faktor im Ablauf des Gerinnungsprozesses, zum Fibrin und führt damit zu einer abnorm starken Blutgerinnung. Dieser Prozess kann so ausgeprägt sein, dass bereits nach einigen Stunden der gesamte „Vorrat“ an Prothrombin verbraucht ist und das Blut nicht mehr gerinnen kann. Man bezeichnet diesen Prozess als Verbrauchskoagulopathie.
Derartige Zwischenfälle ereignen sich hin und wieder im Verlauf von Operationen in den Krankenhäusern und bedeuten einen dramatischen lebensgefährlichen Zustand.

Folgen eines Bisses, Symptome
Es treten als erste Symptome nach einem Vollbiss dieser Schlangenart im Bereich der Bisswunde Schwellungen auf und es kommt in deren Umgebung zu blass-bläulichen (lividen) Verfärbungen. Außerdem kommt es sehr schnell nach dem Biss zu sehr starken Schmerzen.
Es tritt ein Zahnfleischbluten auf und auch ältere Kratz- und Rasierwunden oder sonstige kleinere Verletzungen beginnen zu bluten. Es kommt zu Einblutungen in das Gewebe mit starker Ödembildung. Dabei können die Ödeme und Einblutungen in dem Magen-Darmtrakt so große Ausmaße annehmen, dass es zu hämorrhagischen Schockzuständen kommt. Blutungen in den Magen-Darmtrakt zeigen sich durch Blut im Stuhl oder blutigem Erbrechen. Auch ein lebensbedrohendes Nierenversagen kann auftreten. Die Gerinnungsstörungen können wochenlang anhalten. Sofern eine so genannte Verbrauchskoagulopathie auftritt, ist das gesamte Gerinnungssystem außer Funktion. Dies bedeutet eine extrem lebensbedrohliche Situation.

Atlasotter:

Art des Gifts
Das Gift der Atlasotter beinhaltet Anteile eines starken Blutgifts sowie Anteile, die zur Zerstörung der Körpereiweiße (Proteasen) führen.
Folgen eines Bisses
Das Gift dieser Schlange ist so wirksam, dass jeder Vollbiss als eine sehr gefährliche Situation für die betroffene Person anzusehen ist. Daher ist unter allen Umständen so schnell wie möglich nach einem Biss professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Jede körperliche Anstrengung nach einem Biss ist zu vermeiden. Sofern es die Umstände zulassen, sollte man sich hinlegen und auf die herbeigerufene Hilfe warten.
Die ersten Symptome nach einem Biss können bereits nach wenigen Minuten z.B. in Form von Synkopen - einem Kräfteverlust bis hin zur Ohnmacht - auftreten.
Aber es gibt auch Fälle, in denen die Symptome erst nach vielen Stunden einsetzen.
Lokale Symptome
Schmerzen und Schwellungen über die gesamte gebissene Extremität, die auch auf den Rumpf übergreifen kann. Weiterhin kommt es zur Lymphangitis () und zu Lymph-
knotenschwellungen. Ausgeprägte lokale Blasen-und Nekrosenbildungen werden beobachtet.
Allgemeinsymtome
Blutdruckabfall (Hypotonie) bis hin zum Schock, Tachykardien (Herzrhythmusstörungen mit Herzrasen ) und möglicherweise EKG-Veränderungen.
Es kommt zum Schwitzen, zu Durst, Erbrechen und oft zur Diarrhö (Durchfall).
Infolge eines Schocks oder eines starken Blutdruckabfalls kann es zum Nierenversagen kommen.
Es treten Blutgerinnungsstörungen mit Spontanblutungen auf und es kommt zu einer Thrombopenie (verminderte Anzahl von Thronbozyten) und Leukozytose (vermehrung der Leukozyten im Blut)


Europäische Eidechsennatter:

Art des Giftes
Der Hauptbestandteil des Giftes ist ein Neurotoxin, also ein das Nervensystem schädigendes Gift. Das Gift gehört jedoch zu den weniger wirksamen Nervengiften.
Folgen eines Bisses
In der Umgebung der Bissstelle kommt es zu Schmerzen, verbunden mit schmerzhaften Lymphknotenschwellungen. Auch zu einer Entzündung der Lymphbahnen (Lymphangitis) kann es kommen. Als Allgemeinsymptome kan es zu einer Augenlidlähmung (Ptosis), zu Dysphagien, also Schluckstörungen bis hin zu generalisierten, aber nicht allzu stark ausgeprägten, Lähmungen kommen, die bis zu 48 h annhalten können. In sehr sehr seltenen Fällen kann es zu einer Atemlähmung kommen und ist dann lebensbebrohend. Insgesamt ist in der Regel bei gesunden erwachsenen Menschen nicht mit einem tödlichen Ausgang zu rechnen.

Gewöhnliche Puffotter:
Art des Giftes
Ihr Gift ist ein sehr starkes, vor allem das Blut schädigendes Gift, also ein Hämatoxin. Das Gift der gewöhnlichen Puffotter zerstört u.a. die Blutgefäße und führt zu starken Gewebs-Blutungen. Eine Beeinflussung der Blutgerinnung findet nicht immer statt. Weiterhin kommt es zu einer starken Blutdrucksenkung bis hin zum tödlichen Kreislaufschock. Weiterhin gibt es kardiotoxische, also das Herz schädigende, Anteile in dem Gift.
Folgen eines Bisses
Die ersten Symptome nach einem Vollbiss dieser Schlange sind Unterblutungen und Ödeme mit Blasenbildung um die Bissstelle herum, außerdem kommt zu starken Schmerzen und Schwellungen, die sich bis zum Körperstamm ausdehnen können. Ihre größte Ausdehnung können sie erst nach zwei Tagen erreichen. In Abhängigkeit von der Größe derartiger Unterblutungen und Ödeme kann das zu erheblichen Gewebezerstörungen bis hin zu einem Kompartmentsyndrom führen. Weiterhin können die ausgedehnten Ödeme dem Organismus so viel Flüssigkeit entziehen, dass es zu einem so genannten hypovolämischen tödlichen Kreislaufschock kommen kann. Ein Kreislaufschock gilt als eine der häufigsten Ursachen für einen tödlichen Ausgang. Die geschädigten Hautpartien sind außerdem stark für Infektionen anfällig. Weiterhin kann sich ein Gangrän, also eine bestimmte Form einer Nekrose (Gewebsuntergang) bilden. Blutungen aus der Bissstelle, aus dem Darm und den Mund- und Nasenschleimhäuten wurden beobachtet. Auch ein Nierenversagen kann die Folge einer derartigen Vergiftung sein.


Marokko-Kobra:

Art des Giftes
Es handelt sich in der Hauptsache um ein sehr starkes Neurotoxin, also ein das Nervensystem schädigendes Gift - mit zusätzlichen geringeren Anteilen, die das Gewebe zerstören.
Folgen eines Bisses
Die ersten Beschwerden können bereits nach wenigen Minuten bis erst nach 15 Stunden mit neurologischen Symptomen wie hängenden Augenlidern (Ptosis) sowie Sprach- und Schluckbeschwerden auftreten. Später stellen sich zunehmend Lähmungen, bis hin zum Aussetzen der Atmung ein. Im Bereich der Bissstelle kommt es zu eher geringen lokalen Schmerzen, Schwellungen oder Ödemen, die meist ohne Nekrosenbildung abheilen. Es besteht nach einem Vollbiss durchaus Lebensgefahr besonders infolge einer Atemlähmung.


Stülpnasenotter:

Art des Giftes
Bei dem Gift der Stülpnasenotter handelt es sich um ein Gift mit einer hämorrhagischen Blutungsneigung) und cytotoxischen (gewebezerstörend) Wirkung. Auch ein geringer Anteil, der neurotoxisch wirkt, ist je nach Verbreitungsgebiet vorhanden. Ihr Gift ist etwas gefährlicher als das einer Kreuzotter oder Aspisviper, aber in der Regel nicht lebensbedrohend.


Folgen eines Bisses
Das Gift der Stülpnasenotter gilt als nicht allzu giftig und ist in seiner Wirkung mit dem der Kreuzotter oder Aspisviper zu vergleichen. Das soll aber nicht heißen, dass es nicht zu dramatischen Folgen kommen kann. Auf jeden Fall sollte nach einem Biss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Jede körperliche Anstrengung nach einem Biss ist unbedingt zu vermeiden. Am Besten legt man sich auf den Boden und wartet auf Hilfe. Ein Arzt sollte auf keinen Fall selber zu Fuß aufgesucht werden. Es kommt daher ein Transport per Kfz, oder bei schwereren Vergiftungserscheinungen, sogar mit einem Hubschrauber in Frage.

Es sei darauf hingewiesen, dass es sinnvoll ist abzuwarten ob es sich bei dem Biss um einen Vollbiss oder einen Verteidigungsbiss gehandelt hat. Bei einem Verteidigungsbiss muss nicht zwangsläufig auch Gift injiziert worden sein. Beim Jagdbiss dagegen ist damit zu rechen, dass eine größere Menge Gift injiziert wurde. Ob Gift injiziert wurde, zeigt sich relativ schnell an der Symptomatik an der Bissstelle. So schwillt z.B. ein gebissener Arm in der Umgebung der Bissstelle an und die Schwellung wandert allmählich den Arm entlang in Richtung Schulter. Dasselbe gilt für den Giftbiss an einem Bein. Aber auch ein Giftbiss am Körperstamm hat Schwellungen und Ödeme zur Folge. Außerdem kann sich die Umgebung der Bissstelle blau-rot. verfärben. Bei allen europäischen Giftschlangen lassen sich im Prinzip die 3 folgenden Vergiftungsstufen beobachten. Welche Art der Vergiftung im Einzelfall auftritt hängt von zahlreichen Faktoren ab, so u.a. dem Alter des Gebissenen (Kind), dem Allgemeinzustand und natürlich davon, wohin die Schlange gebissen hat und in welchem Zustand sie sich befand:


Besonders in Wüstengegenden und Dünen sollte man auf Skorpione acht geben.


Also eigentlich alles ganz easy... :D

Happy Hunting in Marokko :D
 
OP
H

hmpfgnrrr

Geocacher
:shocked:

Noch nie habe ich mich so über unsere Zecken gefreut - da weiß man wenigstens, was man hat...

Danke jedenfalls schon mal an alle für die wertvollen Tipps, da weiß ich zumindest mal, wie ich mich am besten verhalte. Im Zweifel auf die Dose verzichten.
 
Als Cacher hast du doch bestimmt eine UV-Lampe dabei? Damit kannst du Nachst wunderbar die Skorpione sehen, die strahlen richtig schön im UV Licht.
 
OP
H

hmpfgnrrr

Geocacher
Hallo!

Wollte nur kurz Bescheid geben, dass ich wieder heil zurückgekommen bin :applaus:
Schlangen habe ich nur in Marrakesh gesehen, wie sie Touris um den Hals gelegt wurden. Und Skorpione nur in Plexiglas gegossen als Schlüsselanhänger.

Mit der marokkanischen OSM-Karte war ich übrigens i.A. sehr zufrieden.
 
OP
H

hmpfgnrrr

Geocacher
Ja, in den 2,5 Wochen waren es immerhin 16 der 74 marokkanischen Caches. Dabei habe ich allerdings zwei gemuggelte Dosen erneuert. Und 6 DNFs gab's auch.

In den Südwesten sind wir leider nicht gekommen.
 
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