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GPS Lagekoordinaten vs amtlicher Festpunkt

frucades

Geonewbie
Hallo, vorweg ich bin kein Fachmann was Vermessung betrifft.
Ich habe gehört, das GPS Lagekoordinaten (GPS-Genauigkeit <2cm) bis zu 7cm von amtlichen Vermessungspunkten abweichen können? Angeblich hat das was mit den Geoidmodell zu tun.
Wäre für eine Antwort recht dankbar!

Gruß Helge
 

moenk

Administrator
Teammitglied
Wenn ein anderes Geoid verwendet wird können die Werte sogar noch viel mehr auseinander liegen.
 

Die Baumanns

Geowizard
Im Prinzip ja aber,
der Zusammenhang ist mir da aber nicht ganz klar.
Von welchen amtlichen Koordinaten wird hier gesprochen.
Wie haben im Gauß-Krüger verschiedene Lagestaten,
je nach Entwicklungsstand des Grundlagennetzes.
Ich spreche jetzt mal für NRW.
Wenn wir als Beispiel das Netz 77 nehmen, das wurde 1977 erstellt und eingeführt und ist bisher unser bestes Netz. Trotzdem gibt es Ausgleichungs- bzw. Berechnungstechnisch ein paar Abweichungen, sprich das Netz Bonn ist nicht ganz homogen zum Netz in Münster.
Entsprechend wird man sich für genaue Messungen immer über Paßpunkte in das örtliche Netz einbinden.

Nun gibt es aber auch eine Transformation die das Netz77 über ganz NRW abbildet.
Das kann natürlich nur übergreifend gelten und hat dann entsprechende Abweichungen gegenüber den örtlichen amtlichen Festpunkten. Die Abweichung wird hier in NRW mit maximal 10 cm angegeben.

Das ganze reicht also für Messungen für Leitungen oder zum aufsuchen von Vermessungspunkten
(die danach noch überprüft werden müssen).

Das ganze wird aber in der Zukunft nicht mehr vorkommen, da das Vermessungsnetz komplett auf UTM umgestellt wird. Damit kann dann über die UTM Projektion überall Koordinaten in entsprechendnder DGPS Genauigkeit (2cm) ermittelt werden.

Gruß GUido
 

pfeffer

Geowizard
Um es deutlicher zu machen:
in Vor-GPS-Zeiten konnte man nicht (oder hat zumindest nicht) genauer gemessen als ca. 35cm Abweichung über ganz NRW. Das ist auch schon eine ganz erhebliche Leistung.
Es bedeutet, dass über große Distanzen sog. "Netzspannungen" (eben diese Abweichungen) aufgetreten sind.
Deswegen gibt es auch unterschiedliche Parameter zur Umrechnung der alten Gauß-Krüger-Koordinaten in das WGS84 oder ETRS89-System.
Übrigens hat das Bundesamt für Kartogrfie und Geodäsie seit etwa einem Jahr ein Netz von Korrektur-Punkten, die in einem festen kleinen Abstand über Deutschland verteilt liegen, veröffentlicht, so dass man mit Hilfe dieses Datensatzes für ganz Deutschland Umrechnungen auf Dezimeter genau machen kann (und nicht mehr für einzelne Regionen unterschiedliche Parameter zur Umrechnung braucht).

Gruß,
Pfeffer.
 

Wallraff

Geocacher
Hallo,

ich bestätige das "Ui" in GUido ... ;)

... und wie wird die neue Netzgenauigkeit erreicht ?

Wallraff
 

Die Baumanns

Geowizard
Wallraff schrieb:
Hallo,

ich bestätige das "Ui" in GUido ... ;)

... und wie wird die neue Netzgenauigkeit erreicht ?

Wallraff

Das ist ja der Vorteil von GPS,
ich kann große Strecken hochgenau ohne direkte Sichtverbindung messen.
Entsprechend kann man Netzvermaschungen aufbauen und somit das System festlegen.

Gruß guido
 

Wallraff

Geocacher
Hallo Guido,

GPS ist ja klar, aber wie wird der bisherige Katasternachweis (Netz77 mit Spannungen?) überführt ?
Eine maschenweise Transformation ?
Gibt's da Links vom (ehemaligen) Landesvermessungsamt ?


Grüße Wallraff
 

Die Baumanns

Geowizard
Yep,
der Rotz wird transformiert.
Dabei nicht nur das gute Netz 77 sondern auch die alten Systeme aus der Preussischen Landesvermessung. Gerade bei uns in den Bergbaubereichen wird das Lustig.
Die Koordinaten werden aber erst endgültig festgesetzt, wenn sie im neuen System (UTM) doppelt bestimmt wurden. Bis dahin werden die Grenzen althergebracht über die Nachbarschaft kontrolliert und hergestellt.

Gruß Guido
 
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