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Höhenmessung von Bäumen

DJ1AD schrieb:
Hallo ,
red doch mal mit nem Förster, die haben ganz einfach eine Art Linial mit einer Verschiebbaren Markierung gehabt. Am Baum z.B. in zwei Meter höhe einen Strich gemacht dann soweit zurück gegangen bis die Länge des Lineal mit der Höhe des Baumes in Deckung war und die verschiebbare Markierung so eingestellt, das sie mit dem Strich auf dem Baum übereinstimmt und schon kann man mittels Verhältnisgleichung die Höhe des Baumes bestimmen.

Arno, DJ1AD

PS ich hoffe ich hab mich verständlich ausgedrückt.
Bisher wurde immer über Methoden gesprochen, die mit Strahlensatz arbeiten, wie auch diese hier. Aber wurde nicht angesprochen, das der Baum nicht einsichtig ist und das man eine andere Methode benötig?

KDB
 

Die Baumanns

Geowizard
Sir Cachelot schrieb:
10cm sind gut genug.
Hab gestern mit Digitalkamera ein paar Bäumchen vermessen.
Geht fürs erste ganz gut und ist am wenigsten aufwändig-siehe unten.
Einfach den Kerl mit Meterstab so lange einkopieren bis man oben ankommt...:wink:
Bei der Winkelmessung muss man auf 1 Meter genau den Abstand messen - ohne Massband (z.B. mit GPSr) ist das kaum zu schaffen.

Wichtig bei dem Verfahren ist, das die kamera horizontiert wird, eine Kippung verfälscht das Ergebnis erheblich, Entweder Kamera auf ein Stativ mit Nivellierung und damit die Kamera horizontieren. Damit hast Du dann schon einen eklatanten Fehlereinfluß eliminiert.
Leider mußt Du dann mit der kamera auch sehr weit weg.
Ich halte alle Verfahren tauglich für Genauigkeiten bis zu einem halben Meter, darunter brauchst Du dann eine Profivermessungsausstattung, wobei das Definitionsproblem bleibt, wo der baum zuende ist.

Gruß Guido
 
Die Baumanns schrieb:
Ich halte alle Verfahren tauglich für Genauigkeiten bis zu einem halben Meter, darunter brauchst Du dann eine Profivermessungsausstattung, wobei das Definitionsproblem bleibt, wo der baum zuende ist.

In der Architektur werden diese Kamera verfahren mit einer Genaugkeit bis runter auf 1cm gemacht, bei normalen Hausgrößen, was ja einem europäischen Baum entspricht.

Foto-Aufmaß bei Allplan
SPIRIT archmess

Sir Cachelot schrieb:
Wie kann man so exakt wie möglich die Höhe eines Baumes messen ohne Tachymeter?
Methoden wie Strahlenprojektion und Winkelmessung sind irgendwie nicht so genau finde ich. Meist kann man auch nicht wirklich auf gleicher Höhe zum Baum stehen. Da sind Ungenauigkeiten bei schrägen Messungen bestimmt die Folge.

Sir Cachelot hat sich also in der Abschätzung des Fehlersbei Strahlenprojektion geirrt. Auch die viel beschriebenen möglichen Fehlerursachen sind begründet aber im Griff. Nur den Wunsch ein anderes verfahren zu nennen ist so gut wie keiner nachgekommen. Alle benutzen die Strahlenprojektion.

KDB
 

DJ1AD

Geocacher
Wenn der Baum nicht einsichtig ist, wie kann man ihn dann von oben bis unten in einem Stück fotografieren ????

Arno,DJ1AD
 

Die Baumanns

Geowizard
KoenigDickBauch schrieb:
Die Baumanns schrieb:
Ich halte alle Verfahren tauglich für Genauigkeiten bis zu einem halben Meter, darunter brauchst Du dann eine Profivermessungsausstattung, wobei das Definitionsproblem bleibt, wo der baum zuende ist.

In der Architektur werden diese Kamera verfahren mit einer Genaugkeit bis runter auf 1cm gemacht, bei normalen Hausgrößen, was ja einem europäischen Baum entspricht.

Foto-Aufmaß bei Allplan
SPIRIT archmess


KDB

Das ist wohl richtig, aber da hast Du auch ein paar Bedingungen, die Rechtwinkligen Fenster und Geraden die bei allplan definiert werden geben einen Maßstab wieder und können über die Geometrieelemente das Bild entzerren. Da werden Entzerrungsverfahren aus der Photogrammetrie benutzt. Da reicht es auch annäherungsweise Paßpunkte auf der Fassade zu bestimmen.
Der Baum liegt aber nicht wirklich in einer Ebene.
Wir müssen für Lagepläne auch Außenwandhöhen bestimmen, das Funktioniert bei Einzelmessungen mit Stationierung vor dem Giebel ... ganz gut (heute über Reflektorlose Distanzmesser noch besser) und da können bei guten Sichtverhältnissen Ergebnisse mit einer Genauigkeiten im Zentimerbereich ermittelt werden. Im Regelfall benutzen wir aber ein ähnliches Verfahren wie in der Baumbestimmung um die Höhen zu ermitteln. Mit gutem Gewissen können wir dann die Außenwandhöhen auf Dezimeter angeben. Dazu messen wir aber die Zenitdistans auf miligon und die Strecke mindestens auf Dezimeter.

Kurz noch eine Genauigkeitsabschätzungen mit Winkelmesser,
Entfernung vom Baum = Höhe des Baums -> 45 ° Winkel
Fehler in der Strecke geht eins zu eins in die Höhe,
1 Grad Meßfehler bringt bei einer Baumhöhe von 30m einen Fehler von über einem Meter. Meßgenauigkeit evtl. auf ein halbes Grad und da haben wir den halben Meter.

Gruß Guido

PS: Hier noch mal weitere Infos:
Forstheftchen
 
Die Baumanns schrieb:
Das ist wohl richtig, aber da hast Du auch ein paar Bedingungen, die Rechtwinkligen Fenster und Geraden die bei allplan definiert werden geben einen Maßstab wieder und können über die Geometrieelemente das Bild entzerren. Da werden Entzerrungsverfahren aus der Photogrammetrie benutzt. Da reicht es auch annäherungsweise Paßpunkte auf der Fassade zu bestimmen.
Der Baum liegt aber nicht wirklich in einer Ebene.

Dies ist für Allplan zutreffen. Bei der von Softtech eingesetzten Methode, ich war selber bei dieser Entwicklung vor 11 Jahren beteiligt, ist das aber nicht nötig. Allein über die Passpunkte werden die Abbildungsmatrizen errechnet.

Die Baumanns schrieb:
Wir müssen für Lagepläne auch Außenwandhöhen bestimmen, das Funktioniert bei Einzelmessungen mit Stationierung vor dem Giebel ... ganz gut (heute über Reflektorlose Distanzmesser noch besser) und da können bei guten Sichtverhältnissen Ergebnisse mit einer Genauigkeiten im Zentimerbereich ermittelt werden. Im Regelfall benutzen wir aber ein ähnliches Verfahren wie in der Baumbestimmung um die Höhen zu ermitteln. Mit gutem Gewissen können wir dann die Außenwandhöhen auf Dezimeter angeben. Dazu messen wir aber die Zenitdistans auf miligon und die Strecke mindestens auf Dezimeter.

Sprech doch mal Herrn Schley an. Der hatte sich damals mit dem Formgerechten Aufmaß beschäftigt. Vielleicht gibt es doch was, was nebelschrek nicht kann.

Die Baumanns schrieb:
Kurz noch eine Genauigkeitsabschätzungen mit Winkelmesser,
Entfernung vom Baum = Höhe des Baums -> 45 ° Winkel
Fehler in der Strecke geht eins zu eins in die Höhe,
1 Grad Meßfehler bringt bei einer Baumhöhe von 30m einen Fehler von über einem Meter. Meßgenauigkeit evtl. auf ein halbes Grad und da haben wir den halben Meter.

Nicht ohne Grund sind die Profigeräte so teuer. Wenn man sich nur auf eine Messung verlassen muß.

KDB
 

Die Baumanns

Geowizard
KoenigDickBauch schrieb:
Die Baumanns schrieb:
Das ist wohl richtig, aber da hast Du auch ein paar Bedingungen, die Rechtwinkligen Fenster und Geraden die bei allplan definiert werden geben einen Maßstab wieder und können über die Geometrieelemente das Bild entzerren. Da werden Entzerrungsverfahren aus der Photogrammetrie benutzt. Da reicht es auch annäherungsweise Paßpunkte auf der Fassade zu bestimmen.
Der Baum liegt aber nicht wirklich in einer Ebene.

Dies ist für Allplan zutreffen. Bei der von Softtech eingesetzten Methode, ich war selber bei dieser Entwicklung vor 11 Jahren beteiligt, ist das aber nicht nötig. Allein über die Passpunkte werden die Abbildungsmatrizen errechnet.

KDB

Reichen denn da zwei Paßpunkte (Zollstock oben und unten)?!

Gruß Guido
 

Die Baumanns

Geowizard
KoenigDickBauch schrieb:
Die Baumanns schrieb:
Reichen denn da zwei Paßpunkte (Zollstock oben und unten)?!

Leider nein ab vier Punkte wird es interessant. Die Polizei hatte mal ein Verfahren entwickelt, wo sie ein Qudratmeter auf den Boden gelegt hatten.

KDB

Mh, wir kriegen wir jetzt die 4 Paßpunkte an den Baum ??
Darum Kamera horizontieren und das Meßverfahren ist gar nicht schlecht.

Gruß Guido
 
Die Baumanns schrieb:
Mh, wir kriegen wir jetzt die 4 Paßpunkte an den Baum ??

Einfach ein Lattenkreuz dran nageln. Je größer um so besser. Oder man stellt sich nach Leonardo da Vinci Art hin.

Die Baumanns schrieb:
Darum Kamera horizontieren und das Meßverfahren ist gar nicht schlecht.

Mit der Annahme der das Baum senkrecht und Kamera wagerecht ausgerichtet ist, wird es noch leichter und wenn man dann noch die Objektivkennzahlen hat. Dann ist das System recht gut überbestimmt.

KDB
 
OP
Sir Cachelot

Sir Cachelot

Geoguru
Also wenn ich mich nicht irre, bin ich mit der Digikam nicht wirklich gut - außer ich bin das 4-10fache der Höhe entfernt. siehe gestriges post:

Denke ich liege ungefähr richtig.
Wenn ich die Höhe des Baums als Betrachtungsabstand habe, dann liegt die Höhe durch die Digicam-Methode um 76% daneben. D.h. die die echte Höhe ist höher als die Messung.
Bei doppeltem Höhenabstand liegt man schon bei 91%.
Bei obigem Foto habe ich 30m gemessen. Da ich ungefähr den doppelten Abstand hatte, sind es in Wahrheit also 33m. 3m zuwenig. Ganz schön viel.
Allerdings lag meine Projektionsmessung bei 29Meter. Man benötigt also entweder ein langes Massband oder korrigiert den Digicam-Messwert um obigen Faktor.


Hierzu hab ich mal eine Zeichnung gemacht. Winkel x ist dabei der Winkel/das Bild, das jeweils übereinander kopiert wird. Da aber der Winkel nach oben hin immer kleiner wird, das 2 Meter-Bild aber immer gleich bleibt, ist die ermittelte Höhe durch übereinanderstellen des "Ur-2-Meters" zu gering.
Je weiter man sich vom Baum entfernt, desto besser wird das Ergebnis.
Oder irre ich mich hier??

IMG_0338.jpg
 

Wallraff

Geocacher
Boaaah,

ich hätte meinen Schmierzettel hier reinstellen können ?
Meiner war viel schöner ...

Langsam kommen meine Erinnerungen an photogrammetrische Zeiten zurück - aber gedämpft durch die Vorstellung, ein altgedienter Förster würde den Tanz um DEN einen Baum beobachten. Wenn er sich nicht totlacht, würde er wohl irgendein Handgerät rausziehen und die Höhe nach kurzer Peilung zurufen.

Und so ein Baum wächst doch bald einen halben Meter im Jahr, oder wieviel ? Also keine übertriebenen Genauigkeitsvorgaben.

Erstmal gute Nacht
Wallraff
 
Sir Cachelot schrieb:
Denke ich liege ungefähr richtig.
Wenn ich die Höhe des Baums als Betrachtungsabstand habe, dann liegt die Höhe durch die Digicam-Methode um 76% daneben. D.h. die die echte Höhe ist höher als die Messung.
Bei doppeltem Höhenabstand liegt man schon bei 91%.
Bei obigem Foto habe ich 30m gemessen. Da ich ungefähr den doppelten Abstand hatte, sind es in Wahrheit also 33m. 3m zuwenig. Ganz schön viel.
Allerdings lag meine Projektionsmessung bei 29Meter. Man benötigt also entweder ein langes Massband oder korrigiert den Digicam-Messwert um obigen Faktor.

Ich dachte, wir wären schon weiter. :shock:

Sprachen wir nicht von Passpunkten und Photogrammetrie! :!:

Alles nachschlagbar wie man sieht. :wink:

Nicht wieder bei der Blume und der Biene anfangen. :D

KDB
 

alex3000

Geowizard
Hmm. Da stellt sich die Frage, ob Du Dir nicht doch einen Theodoliten kaufst.

Oder günstig über ebay ein Teleskop mit äquatorialer Montierung. Das gibts ja schon für 50 - 100 Ocken. Das kannst Du auch ins Wasser stellen und die Neigung an einer Skala auf +- 1° ablesen. Mit 3 Messungen solltest Du dann ziemlich genau sein.
 
OP
Sir Cachelot

Sir Cachelot

Geoguru
Ich glaub ich messe besser mit Winkel/Klinometer und 50m-Maßband.
Falls ich mehr als 100m Sicht habe versuche ichs mit der Digicam.

Lieber KoenigDickBauch,
solange die Dinge nicht gescheit anzuwenden sind, helfen sie nicht weiter.
Oder soll ich neben einem 30m-Baum erstmal eine 30m-Mauer bauen als Bezugssystem??
 

alex3000

Geowizard
Nein, aber eine Tennisballkanone. Du schießt solange, bis der Ball gerade so die Spitze des Baumes streift. Über Ballgeschwindigkeit und die Parabelformel sollte das dann auch gehen... :wink:
 
OP
Sir Cachelot

Sir Cachelot

Geoguru
alex3000 schrieb:
Nein, aber eine Tennisballkanone. Du schießt solange, bis der Ball gerade so die Spitze des Baumes streift. Über Ballgeschwindigkeit und die Parabelformel sollte das dann auch gehen... :wink:

Gute Idee.
Viel besser als die Resonanzmethode.
Aber woher bekomme ich die Beschleunigung des Balls?

Ich glaub ich messe besser die Schattenlänge in Abhängigkeit des Mondstandes.
 
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