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Holzartenranking

gc-tracker schrieb:
Ein bisschen erstaunt bin ich über die Unterarmstärke, das sind ja so ca. 10 cm Durchmesser. Das erscheint mir gefühlt etwas knapp. Woher stammt denn die Regel? Können das die Baumpfleger so bestätigen, als Faustregel?

Das ganze kommt von den Kletterern. Soweit ich mich erinnere ist es eine Empfehlung des Alpenvereins. Zitat:
Baum: Finden sich lebende Bäume in Armstärke, so kann an
diesen ohne Probleme ein Stand errichtet werden. Um eine
ungünstige Hebelwirkung zu vermeiden, sollte der Baum mög-
lichst tief mittels Ankerstich abgebunden werden.
Das ganze ist aus einem Beitrag einer bekannten Sicherheitszeitschrift fürs Klettern (Bergundsteigen, betrieben von den Alpenvereinen), und als Lehrmeinung des Österreichischen Alpenvereins deklariert.

Der Artikel findet sich hier (ohne Abo kann man den aber nicht runterladen !).
Autoren sind Walter Würtl und Peter Plattner.

Walter Würtl schrieb:
40, Bergführer, Sachverständiger und Alpinwissenschafter, ist Ausbildungsleiter des Oesterreichischen Alpenvereins. zwei kinder.

Das ist jetzt nur ein Beispiel für diese Empfehlung.

Mir ist aus verschiedener Fachliteratur die Empfehlung "Mindestens Armdick und fest verwurzelt muss der Baum sein, damit er als STAND taugt" in Erinnerung.

Die Empfehlung einen Baum dieser Stärke als STAND zu verwenden bedeutet dass er Belastungen um die 10 KN (1 Tonne) und mehr aushalten können muss. Daran gemessen ist die Belastung beim Auf-, und Absteigen mit max. 1,5fachem des Körpergewichtes geradezu lächerlich.

Thomas
 

t31

Geowizard
Die Schatzjäger schrieb:
Daran gemessen ist die Belastung beim Auf-, und Absteigen mit max. 1,5fachem des Körpergewichtes geradezu lächerlich.
Die meisten machen das Seits unten fest, da zehrt am Ast schon das 2fache Körpergewicht, nicht mit eingerechnet das klettern im Baum und plötzliche ins Seil fallen, weil da wirst nämlich erst interessant und klar warum die Ausrüstung/Stand soviel aushalten müssen.
 
Ich bin davon ausgegangen dass die meißten im Baum nur Auf- und Absteigen.
10 KN reichen dafür locker.

Das natürlich ein Vorstiegssturz mehr Belastung bringen kann ist klar, aber
a) Kenn ich sogut wie keinen (außer mir) der die Bäume im Vorstieg (mit Dynamikseil !) klettert, und
b) Denke ich dass man durch das Anschlagen an den vielen Ästen während des Sturzes wohl auch erheblich weniger Energie auf den Ast bringt, als beim Alpinklettern.

So oder so, laut Alpenverein sollte das für einen alpinen Standplatz aussreichen. Ich hab die Vorgabe nicht gemacht, ich hab nur erklärt wo sie herkommt, und als Zusatzinfo noch erklärt dass ein 'STAND' eben dafür gedacht ist sehrviel mehr auszuhalten als eine Umlenkung beim Baumklettern.

Thomas

PS: Warum wird hier eigentlich immer jedes Posting zerteilt und auf kleinste Fehler untersucht ?
 

t31

Geowizard
Manchmal muß man auch vom Stamm weg, kenne auch Caches bei denen das notwendig ist und dann kannst du schon mal ordentlich ins Seil fallen. Man muß auch davon ausgehen, das die meisten leider recht unbekümmert im Baum unterwegs sind, während einige sich mit einer Kurzsicherung absichern halten das andere für pillepalle - es geht ja zig mal gut. Bei Helmen das gleiche bis doch mal Totholz von oben kommt und man drüber nachdenkt das es vielleicht doch keine schlechte Idee ist. Es sind gut gemeinte Hinweise und kein zerteilen von kleinen Fehlern, der nächste schnappt die max. 1,5 auf und denkt sich: habe ich gelesen muß stimmen. Hier geht es letztendlich doch um die Sicherheit und Gesundheit - oder nicht?
 
Ich ging sowieso davon aus dass sich diese Empfehlung vom Alpenverein nicht unbedingt 1zu1 auf Bäume ummünzen lässt.

Genaugenommen geht der Alpenverein ja auch davon aus dass man die Schlinge am Beginn (Boden) des Stammes befestigt und dass man sie nach unten hängen lässt. Je weiter sie nach unten hängt, desto besser für die mögliche maximale Energieaufnahme.
(Bei einem Baum der nicht am Hang wächst (wie in einer Kletterroute) ist ja das nach unten hängen lassen normalerweise sowieso recht schlecht zu realisieren !)

Beim Baumklettern hat man es mit ganz anderen Vorgaben zu tun, die mit DIESER Empfehlung des Alpenvereins nur BEDINGT etwas zu tun haben.

Eigentlich wollte ich nur erklären woher dieses 'Armdick sollte reichen' kommt, und was eigentlich 'Stand' heißt (für die, die das Wort nicht verstehen).

Ich dachte es wäre klar dass ich hier AUF KEINEN FALL eine Empfehlung abgeben wollte. Ich wollte auch nicht sagen 'weils der alpenverein sagt, ist das richtig' - sondern nur aufzeigen wo das 'armdick reicht' herkommt.

Comprende ?

Thomas
 

t31

Geowizard
Nö, ich habe doch nur etwas zur 1.5 gesagt.

Warum also das "Comprende"? Hat was 'giftgrünes' - aber das muß wohl so in der grünen Hölle sein. :???:
 
Das Problem ist:
Wenn ich WischiWaschi-Aussagen mache (wie z.B. Der Alpenverein geht von höheren Belastungen aus) dann kommen garantiert nachfragen, die ich nachrecherchieren müsste.

Wenn ich aber in etwa Angaben mache (z.B. Belastung mit 1,5fachem Körpergewicht) dann wird das ganze von irgenjemandem zerlegt.

Sicherlich ist das 1,5fache des Körpergewichtes nicht bei allen Anwendungsfällen korrekt. Genaugenommen wohl nur am stehenden Einfachseil. Aber ich wollte es einfach nicht zu kompliziert machen und nicht hinter jede Zahl die ich in die Runde werfe eine Herleitung schreiben - denn ich denke darum ging es in dieser simplen Frage die ich beantwortet habe nicht.

Genaugenommen sind auch die 10KN für eine Standplatzmaximalbelastung nicht korrekt - je nach Reibung in den verschiedenen Umlenkpunkten, Sturzfaktor, Dehnbarkeit des Seils und auch Sicherungsmethode sowie Sicherungsgerät kann dieser Wert erheblich schwanken.
 

cherokee

Geomaster
Das "Armdick" vom DAV hat aber nichts mit der Aststärke an einem Baum zu tun, an dem Ich hoch möchte. Das denke ich hat 'Die Schatzjäger' aber schon erleuchtend erklärt.

Wie im Eingangsposting schon von mir geschrieben, gibt es eben keine schriftliche Empfehlung in der Literatur die man Ähnlich einer Normung anwenden könnte, weil es eben zu viele Parameter gibt, die man beachten müsste und die man aber auch nicht abschließend sicher beurteilen kann, selbst, wenn man den Ast direkt vor Augen hat, weil man eben nicht hineinschauen kann.

@Casal,
ich gehe fest davon aus, dass die Parameter auf dem Baumkletterkurs I angesprochen wurden und Dir die Literaturempfehlung für das Skript der Baumkletterschule der FSB Oerrel gegeben worden ist. Aber wenn wir am 10. losziehen fragst mich einfach nochmal und dann erklär ich es Dir vor Ort ;)
____________________________________________________
Wenn Klettern einfach wäre, dann würde es Fußball heißen!
 
OP
gc-tracker

gc-tracker

Geonewbie
Ok, danke für die rege Beteiligung! Ich versuche das mal so zusammenzufassen:

Die Holzarten sortiert nach Festigkeit Biegung quer (da man ja den Ast quer belastet beim Seileinbau)
Holzart Biegung
Azobé 180
Robinie 130
Birke 120
Buche 120
Esche 105
Sipo 100
Eiche 95
Lärche 93
Kiefer 80
Fichte 68

Die Aststärke für den Einbau des Seiles beginnt ab ca.10 cm Durchmesser (ab Birke/Buche entsprechend dicker), unter der Voraussetzung:
# Einbau in die Gabel und
# Baum/Ast sind gesund und vital.

Geringere Stärken sind riskant, wenn auch machbar, siehe Post von Cherokee.
 

Tillepille

Geocacher
gc-tracker schrieb:
Ok, danke für die rege Beteiligung! Ich versuche das mal so zusammenzufassen:

Die Holzarten sortiert nach Festigkeit Biegung quer (da man ja den Ast quer belastet beim Seileinbau)
Holzart Biegung
Azobé 180
Robinie 130
Birke 120
Buche 120
Esche 105
Sipo 100
Eiche 95
Lärche 93
Kiefer 80
Fichte 68

Die Aststärke für den Einbau des Seiles beginnt ab ca.10 cm Durchmesser (ab Birke/Buche entsprechend dicker), unter der Voraussetzung:
# Einbau in die Gabel und
# Baum/Ast sind gesund und vital.

Geringere Stärken sind riskant, wenn auch machbar, siehe Post von Cherokee.

Mehr wollten wir doch auch eigentlich nicht wissen oder? :D
 
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