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Interessantes aus einer Jägerdoku

t31

Geowizard
Zumindest die Grünröcke, die im Beitrag zu sehen waren, sind wohl damit einverstanden.

Wie so oft, ist sicher auch hier viel von außen gesteuert worden. Die Sache mit den älteren Herr könnte sogar gestellt sein - naja, vielleicht war es auch wirklich Zufall.

Interessant fand ich:
- Anfangs mit dem zwei Gewehren, die der Jäger wahrscheinlich im Auto hatte, klarer Verstoß, wenigsten gab er sie nicht vor laufender Kamera in Charlottes Hände, das wäre dann der Oberhammer gewesen
- die Fahrweise
- das auseinandernehmen der Tiere hinsichtlich der Hygiene
 

kukus

Geowizard
t31 schrieb:
Interessant fand ich:
- Anfangs mit dem zwei Gewehren, die der Jäger wahrscheinlich im Auto hatte, klarer Verstoß, wenigsten gab er sie nicht vor laufender Kamera in Charlottes Hände, das wäre dann der Oberhammer gewesen

Hab ich auch schon erlebt. Ein Jägerauto steht mitten auf dem Waldweg, zwei Gewehre auf dem Beifahrersitz mit geöffnetem Fenster und aus dem Dickicht höre ich zwei Stimmen, die ihrem Hund das Apportieren beibringen. :kopfwand:
Vielleicht hätte ich besser mal die Flinten an mich genommen und bei der nächsten Polizeidienststelle auf den Tresen gelegt. :???:
 

Sejerlänner

Geowizard
kukus schrieb:
Vielleicht hätte ich besser mal die Flinten an mich genommen und bei der nächsten Polizeidienststelle auf den Tresen gelegt. :???:

Damit hättest du sicher jemanden gründlich den Tag versaut :roll:

Und damit meine ich nicht den diensthabenden Beamten auf der Wache :D
 
OP
fabibr

fabibr

Geomaster
DL3BZZ schrieb:
Wäre ja auch mal interessant, was die anderen Grünröcke zu diesem Beitrag meinen.

Also ich habe inzwischen mit einem freundlichen Jäger gesprochen, der diesen Beitrag sich auch angeschaut hat. Hier seine Meinung:
Die Theoretische Seite hat er recht gut in der ersten Hälfte erklärt.
Negativ bei dem Jäger ist aufgestoßen: die besagte Fahrweise, der Umgangston und die etwas "wichtige Art" in der 2.ten Hälfte.
Beim Umgangston kam auch der Kommentar: Bei alten Hasen ist dies oft so, da ist auch kein Ändern mehr in Sicht, aber die Jungen gewöhnen sich dies auch immer mehr an und die könnten es besser machen. Ein klärendes Gespräch in aller Ruhe und freundlichkeit habe ihm immer geholfen und bedroht wurde er bisher nicht. Unfreundlich würde er erst werden, wenn es um uneinsichtige Menschen geht, als Beispiel nannte er Hundehalter, die Gassi fahren in Wald und Flur und der Hund frei läuft, trotz Leinenpflicht. Alle anderen seien ihm relativ egal.
Auch zum Vogel hat er seinen Senf dazu gegeben:
Er muss die toten Vögel melden, auch wenn sie angefahren wurden (Seuchenschutz). Dann werden sie vom Veterinär untersucht.
Zum anderen hat auch er gasagt, dass man solche Tiere dann ins Gebüsch legen könnte.
 

Zappo

Geoguru
DL3BZZ schrieb:
Bei alten Hasen ist dies oft so, da ist auch kein Ändern mehr in Sicht, aber die Jungen gewöhnen sich dies auch immer mehr an und die könnten es besser machen. Ein klärendes Gespräch in aller Ruhe und freundlichkeit habe ihm immer geholfen und bedroht wurde er bisher nicht.

Genau so denke - und hoffe - ich auch. Deshalb soll man auch nie die Hoffnung aufgeben - und nicht alle über einen kamm scheren.

Gruß Z.
 

Zappo

Geoguru
Zum Thema: Artikel in der Süddeutschen

"Befriedigung der Mordlust"
Naturschützer und Forstwissenschaftler kritisieren die Jagd

http://www.sueddeutsche.de/wissen/606/456275/text/
Z.
 

t31

Geowizard
Ein schlechter Artikel der nur polarisieren will.

So lange der Jäger keinen Streß veranstaltet, ist er mir und die Jagt lieber als z.B. Massentierhaltung. Das jetzt auf die Befriedigung der Mordlust zu reduzieren, ist mir zu primitiv und eines muß man auch sagen, das sich Tiere zum Problem werden (Landwirdschaft), ist ja nicht die Schuld des Jägers. Von heute auf morgen das jagen zu verbieten, wäre dumm.
Also wenn im Artikel schon gegen Jäger schossen wird, dann sollen erstmal die angesprochen Probleme gelöst werden. Sollte dann der Jäger überflüssig sein, kann das Thema nochmal überdacht werden.
 

Zappo

Geoguru
t31 schrieb:
Ein schlechter Artikel der nur polarisieren will.
Also das sehe ich überhaupt nicht so, sonst hätte ich den Artikel nicht gepostet(hat im übrigen 3 Seiten). Hier kommen sehr wohl beide Seiten zu Wort, daß die Landwirtschaft mit gewissen Vorgaben hier im Spiel ist, wird ja auch beschrieben. Aber offensichtlich ist die Forstwirtschaft und auch andere Jäger nicht so ganz glücklich mit dem Status Quo. Und was der Ökologischen Jagdverbande (ÖJV) - wußte garnicht, daß es sowas gibt - in Bezug auf alternative Jagdmethoden anregt, ist ja nicht von der Hand zu weisen.

t31 schrieb:
So lange der Jäger keinen Streß veranstaltet, ist er mir und die Jagt lieber als z.B. Massentierhaltung.
Also den Zusammenhang sehe ich beim besten willen nicht.

t31 schrieb:
................. und eines muß man auch sagen, das sich Tiere zum Problem werden (Landwirdschaft), ist ja nicht die Schuld des Jägers. V

Genau das sehe ich anders. Nicht NUR des Jägers, aber auch - zumindest die Schuld der zur Zeit angewandten Jagdmethoden. Es gibt viel zu viel Wild, die Jäger schießen einfach nicht genügend, (vielleicht treffen sie ja auch nicht :D ) - weil sie eben drauf aus sind, einen hohen und gesunden Wildbestand zu erhalten - und der pflanzt sich eben auch olympiareif fort. Wildschweine z.B. sind eine rechte Landplage geworden, bei uns im Elsaß ist mittlerweile der ganze Waldrand eingezäunt, weil die Viecher sonst den ganzen Ort umpflügen.

Daß der reisserische Titel mit Mordlust unangebracht ist - da geb ich Dir gerne recht.

Gruß Zappo
 

t31

Geowizard
Das Problem bei dem Artikel ist einfach das gegenseitige zugeschiebe je nach dem wie es gerade passt und das mag ich nicht. Gerade von der süddeuschen erwarte ich einfach mehr, man muß nicht alles schreiben was einem gesagt wird und man kann auch mal Dinge hinterfragen, aber dazu müssten Medien unabhängig sein *seufz*

Kleines Beispiel aus dem Artikel: Es ging um verbiss im Wald an jungen Tannen.
Doch auch das ist nach Ansicht von Kinzelbach letztlich die Schuld des Menschen. Rehe, früher tagaktive Tiere, seien nur durch die Jagd zu scheuen, nachtaktiven Waldbewohnern geworden. "Wenn man die Rehe nicht jagen würde, würden sie sich auch nicht so sehr im Wald aufhalten und dort alles anknabbern", argumentiert der Rostocker Zoologe.
Hmm, Hier steht eindeutig Schuld des Menschen und nicht des Jägers. Aber der springende Punkt kommt noch: Wenn Rehe nicht im Wald wären, was würden sie dann fressen? Das wäre sofort meine Frage, jeder der das nicht fragt, sollte keine Artikel schreiben, denn ein Journalist hinterfragt kritisch. Ich denke den Absatz mit den Schäden in der Landwirtschaft muß ich jetzt nicht Quoten.
 

ElliPirelli

Geoguru
t31 schrieb:
Das Problem bei dem Artikel ist einfach das gegenseitige zugeschiebe je nach dem wie es gerade passt und das mag ich nicht. Gerade von der süddeuschen erwarte ich einfach mehr, man muß nicht alles schreiben was einem gesagt wird und man kann auch mal Dinge hinterfragen, aber dazu müssten Medien unabhängig sein *seufz*

Kleines Beispiel aus dem Artikel: Es ging um verbiss im Wald an jungen Tannen.
Doch auch das ist nach Ansicht von Kinzelbach letztlich die Schuld des Menschen. Rehe, früher tagaktive Tiere, seien nur durch die Jagd zu scheuen, nachtaktiven Waldbewohnern geworden. "Wenn man die Rehe nicht jagen würde, würden sie sich auch nicht so sehr im Wald aufhalten und dort alles anknabbern", argumentiert der Rostocker Zoologe.
Hmm, Hier steht eindeutig Schuld des Menschen und nicht des Jägers. Aber der springende Punkt kommt noch: Wenn Rehe nicht im Wald wären, was würden sie dann fressen? Das wäre sofort meine Frage, jeder der das nicht fragt, sollte keine Artikel schreiben, denn ein Journalist hinterfragt kritisch. Ich denke den Absatz mit den Schäden in der Landwirtschaft muß ich jetzt nicht Quoten.


Wo sollen sie denn fressen, wenn nicht im Wald? :irre:
Und die Tiere sind wohl nicht durch die Jagd scheu geworden, wie albern ist das denn?
Die waren immer schon scheu, da sie ins Beuteschema der Wölfe passen. Die sind so gut wie ausgerottet, und nun gibts nicht mehr ganz so viele Freßfeinde der Rehe...

Aber durch die Jagd werden sie auch nicht aus dem Wald vertrieben, schon eher durch die tagsüber auftretenden Spaziergänger... :roll:
 

t31

Geowizard
Ja Elli, die Fragen muß man sich stellen.

Rehe sind auch nicht unbedingt so scheu, wie immer getan wird. Ich habe schon zweimal Rehe in den Baumreihen zwischen den Feldern in geschätzten 30 bis 50m gesehen, die dann natürlich losgespurtet sind, wobei ich mich fast mehr erschrocken habe, weil ich sie zuvor gar nicht bemerkte. Und letztens sahen wir beim Cachen im Stadtwaldpark drei junge Rehe durchs Unterholz wetzen und hinterher ein wilder kläffender Köter, also wirklich in der Stadt, keine 2,5km vom Stadtzentrum. Auch schon Füchse habe wir mitten in der Stadt gesehen.
 

Zappo

Geoguru
ElliPirelli schrieb:
Wo sollen sie denn fressen, wenn nicht im Wald? :irre:

Sorry, Rehe gehören ursprünglich nicht in den Wald - zumindest nicht tief . Vom "Konzept" her ist ein Reh ein Bewohner des lichten Waldrandes, mit Austritt in die freie Landschaft, wo es im hohen Gras seine Jungen verbirgt und an Büschen und Gräsern rumknabbert. Das Problem ist, daß die Rehpopulation durch verschiedene Faktoren sich tief im Wald aufhält und dort durch Verbisschäden (irgendwas müssen sie ja fressen) große Schäden anrichtet - und sich nur zögernd auf die Wiese traut.

In der freien Landschaft werden sie durch Verkehr, Traktor und ähnliche menschliche Einflüsse beunruhigt bzw. vertrieben.
Den Waldrand meiden sie, weil sie hier bejagt werden (Jagdhochsitze für Rehe usw stehen meist im Übergang ins freie Feld).
Also bleibt nur der Wald. Der ist natürlich auch nicht ohne Störung (Wanderer, Fortswirtschaft, Geocacher :D ) und soviel zusammenhängende Waldgebiete gibts halt nun auch wieder nicht (ein Problem z.B. beim Damwild).

Man kann sich über alles trefflich streiten. Aber ich seh da schon klar die nicht sinnvolle Art der Bejagung (Viel zu hohe Population, ständige Jagd, Waldrand) als Mitauslöser der Probleme.
Mein Lösungsansatz wäre: Reduzierung der Population, Bejagung durch Einzeljagden statt ständigem Vertreiben vom Waldrand, dann käme das Reh vielleicht wieder dahin, wo es hingehört. Fressen kanns auf der Wiese, die Entschädigungen von landwirten kann diskutiert werden, Rehe machen aber auch keinen Bodenschaden wie zB. Schwarzwild - und solang es Geld für Flächenstillegungen gibt, sollte das zu regeln sein.
Gruß Z.
 
OP
fabibr

fabibr

Geomaster
Das Problem sind hier nicht die Jäger, die das Wild in den Wald getrieben haben, sondern die übrigen Menschen.
Viele Wiesen, Dickichte, Auen, usw. wurden von uns Menschen in den letzten 500 Jahren massiv verändert. Die Landwirtschaft zog immer mehr ein, Auen, etc. wurden trocken gelegt und die Bäche/Flüsse so angelegt, dass es kaum Feuchtgebiete mehr gibt, etc.
Aber es ist ein positver Trend zu erkennen, teilweise liegt es auch an den Hochwassern der letzten Jahre. So werden z.B. wieder natürliche Überschwemmungsgebiete vermehrt angelegt. Hier entsteht meist eine sehr begehrte Rückzugmöglichkeit für das Wild. Auch durch neue Agrarnutzung liegen einige Felder brach. Somit gibt es auch wieder mehr wiesen, in denen sich die Rehe zurückziehen können.
Zum Thema jagen: Es ist notwendig um die Populationen zu dezimieren. Natürliche Feinde will ja keiner haben. Kaum ist der Bär da, freut sich der Jäger.
Im Harz gibt es zum Glück auch schon wieder einige Luchse und auch der Wolf nimmt wieder einzug. Nur hat der Mensch auch hier Angst davor und will sie somit auch gleich wieder töten.

Zum Thema massen von Wild in Stadtnähe. Hier besteht ein anderes Problem. In diesen Gebieten herrscht ein Verbot zum Gebrauch von Schußwaffen. Sprich der Jäger kann nur untätig zusehen, wie sich das Wild hier vermehrt. Und das Wild kennt da seinen Vorteil.
Bei uns im Stadtwald ist auch ein großes Wildschweinproblem und es wird diskutiert, ob nicht eine Ausnahmegenehmigung zum Schießen erteilt wird.

Auch toll war eine Reportage, in dem das Wild schon auf Menschen gewartet hat, die es ordentlich mit Futter versorgt. Die waren schon fast zahm.
 

zeroq

Geocacher
Wild in der Stadtnähe kann ich als Problem bestätigen. Vor drei oder vier Jahren galoppierte bei uns ein durchgekanllter Hirsch durch die Innenstadt (20000 Einwohner Ort). Der muss sich in der Nacht verlaufen haben und stand in einem Parkhaus rum. Als die ersten Autos ins Parkhaus gefahren sind ab 7:00 Uhr ist er durchgedreht und durch die City galopppiert bis er per Beteubungsgewehr ausgenockt wurde... Das war schon ein krasser Fall.

Aber zum Thema Jäger Doku muss man sagen, dass es solch und solche gibt... Ich kenne sogar einen Jäger welcher begeisterter Geocacher ist. Die angesprochene Doku habe ich auch gesehn... Der Typ war schon etwas seltsam unterwegs. Der hat sich dargestellt, als hätte er die Jagd erfunden.. Wenn ich den mit den Jägern bzw. einen Förster vergleiche die ich privat kenne, musste ich schon den Kopf schütteln... Hoffentlich beist dem mal ein Hase in den Hintern :D . Dem traue ich auch zu, dass er in die Tupperdose sch :zensur: ... um die cacher zu vertreiben...
 

biboleck31

Geocacher
Hallo,
also ich kenne auch einige Jäger, die zum Glück nicht dieser Marke von Jäger entsprechen. Ich finde, die Klischees die man haben kann, sind sowohl durch Charlotte wie auch diesen "Prachtburschen" gut getroffen und fernsehgerecht eingefangen worden.
Letztlich wird es ohne Jagd keine wirksame Dezimierung von Wildpopulationen geben können, es sei denn die Nahrung würde durch zu hohe Populationen knapp. Aber da behelfen sich die Tiere auch schon, in dem sie dann einfach zum Fressen in Richtung Stadt gehen.
Die Eingriffe des Menschen haben so ziemlich jedes Ökosystem verändert, im Wald zum Beispiel durch langfristige Abholzung zusammenhängender Waldflächen und Reduzierung auf heutige Wälder.
Was die Zuverlässigkeit der Auskünfte des Herren in grün angeht, so wird er zum Teil Recht gehabt haben.
Für mich ist diese Doku ein gelungenes Beispiel wie heutige Dokumentationen gerade nicht sein sollten: Klischees nährend.
 
OP
fabibr

fabibr

Geomaster
Lustig ist es auch, wenn sich die Männer aus dem Wald nicht einig sind. Der eine erzählt was von riesiegen Schäden, die entstehen und der andere dementiert alles. Man sollte sich vorher schon absprechen und dann eine Meinung verkünden.
 

zeroq

Geocacher
Danke... Hat da mal einer einen Kalender zur Hand der einem Infos über solche Schonzeiten gibt? Für einen Link wäre ich sehr dankbar... Mein grünes Gewisen hätte keine Probleme in kritischen Zeiten caches temporär zu deaktivieren wenn es hilft....

Mein bisher einziger Cache im Wald (GC1H82N) werde ich jetzt trotzdem nicht deaktivieren Bis vor zwei Jahren war der noch mitten im Wald. Inzwischen wurden 22 Hektar Wald gerade abgeholzt für ein Industriegebiet in dem jetzt hauptsächlich eine Tierfutterfabrik produzieren wird... Ich glaube im Gegensatz zu 21 Hektar abgeholzten Wald ist mein cache ein Tropfen auf dem heißen Stein :/
 
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