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Jagd und Tiernutzung: wie konsequent seid ihr?

Nutzt ihr Tiere und deren Produkte?

  • Ich bin kein Jagdgegner und nutze Produkte vom toten und lebendigen Tier (Fleisch, Leder, Gelatine,

    Stimmen: 55 64,0%
  • Ich bin kein Jagdgegner und nutze keine Produkte vom toten Tier aber vom lebendigen Tier (Milch, Eie

    Stimmen: 1 1,2%
  • Ich bin kein Jagdgegner und nutze keine Produkte vom Tier

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ich bin Jagdgegner und nutze Produkte vom toten und lebendigen Tier (Fleisch, Leder, Gelatine, Milch

    Stimmen: 18 20,9%
  • Ich bin Jagdgegner und nutze keine Produkte vom toten Tier aber vom lebendigen Tier (Milch, Eier usw

    Stimmen: 3 3,5%
  • Ich bin Jagdgegner und nutze keine Produkte vom Tier

    Stimmen: 1 1,2%
  • Keine Angabe bzw. ich will nur das Ergebnis sehen

    Stimmen: 8 9,3%

  • Umfrageteilnehmer
    86
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

KMundS

Geomaster
Kalleson schrieb:
KMundS schrieb:
Es fällt mir einfach schwer, ernst zu bleiben, wenn ich deine Beiträge lese. My bad...
... und schon wieder wirst Du beleidigend.
Man soll nicht in den Wald rufen, wenn man das Echo nicht hören will. Das ist doch eigentlich einfach. Wer hier unausgesetzt "beleidigend" wird steht noch in Frage.
Achso. Nochmal zur Frage, ob ich mir Haustiere halte:

Ja. Momentan halte ich mir Trolle in diesem Thread - eine erzieherisch weitaus größere Herausforderung als mein letzter Hund. ;)
Und das ist also der nicht-beleidigende, sachliche Diskussionsstil? Ich müsste nur öfter "Troll" und "lächerlich" und "Blödsinn" und "labern" und so was schreiben?

M
 

Migu1006

Geocacher
Hm.... als Blödsinn würde ich das, was hier kommt nicht bezeichnen.

Ich denke ja mal, der TE wollte mit seiner Fragestellung/Umfrage etwas bezwecken. Allerdings weiß ich nicht - und glaube ich auch - nicht, ob/dass sich Jagd und Tiernutzung (Fleischkonsum, tragen von aus tierischen Materialien hergestellten Produkten, Haltung von Haustieren) in einen Kontext stellen lassen. Wir haben ja bisher nur und lang und breit das Thema Jagd disktutiert. Aber hängt das Eine wirklich am Anderen? Kann man das Eine mit dem Anderen vergleichen?

KMundS und meiner Einer haben uns ganz klar gegen die Jagd ausgesprochen, weil wir eben finden, dass sie mehr ein Hobby denn eine Notwendigkeit ist. Jäger und Jagdbefürworter wollen zu Recht natürlich nicht nur ein Hobby in ihrem Tun sehen, ohne dass eine Notwendigkeit dahinter stünde. Wäre dem nämlich so, wäre die Jagd überflüssig. Just for fun Tiere zu töten wäre dann ja wirklich mit Geisteskrankheit bzw. schwerwiegenden psychologischen Defiziten zu erklären.

Es mag Jäger geben, die einfach "nur" mal ab und an ein Reh, einen Hasen oder ein Wildschwein schießen, weil Ihnen Wildfleisch schmeckt. Ok - das kann ich so stehen lassen und hinnehmen. Dann würde die Jagd der Ernährung dienen - wobei eine Notwendigkeit auch hier nicht zu finden wäre.

Es mag auch Jäger geben, die die Natur lieben. Es gibt außer den Schlächterfotos im Forum "Wild & Hund" ja auch wirklich schöne Tier- und Landschaftsaufnahmen.

Und es gibt sicher viele Jäger, die verteufeln, was Andere tun: Fallenjagd, Wildkameras einsetzen, Spaziergänger anpöbeln, Jagdreisen unternehmen....

KMundS haben - das haben wir ja auch mehrfach betont - leider bisher keine wirklich vernünftigen Jäger getroffen. Also müssen wir mit den Erfahrungen, die wir gemacht haben hier argumentieren GEGEN die Jagd, wie sie derzeitig ausgeübt wird.

Sagt mir doch mal Eure Meinung zu folgender Begebenheit: Ich wohne in einem Jagdgebiet, mein Vermieter ist seit Neuestem Jagdpächter (nicht alleiniger) dieses Gebietes. Vorher war sein Bruder hier Pächter, der ist jetzt aber Pächter eines Reviers gut 30 km. entfernt von hier. Ich frage, warum das so ist. Antwort Vermieter: "Der hat jetzt ein Revier, in dem es noch Hirsche gibt.Da ist die Pacht allerdings auch richtig, richtig teuer." (Bei uns hier gibts Hirsche nicht mehr, hier gibt es "nur" Rehwild, Schwarzwild und Niederwild.) Meine Frage an Euch (auch und vor Allem an die Jäger hier) wäre: Was hat DAS noch mit Naturliebe und Hege/Pflege zu tun :???: ?

Einen hoffentlich stressfreien Tag wünsche ich.
 

Jaga

Geocacher
@Migu1006

Offenbar haben wir verschiedene Links. Ich sehe folgendes:

1. 98% der Fotos sind Naturbeobachtungen.
2. Rund 1,8% sind sauber geschossenes Wild.
3. 0,2% sind diskussionswürdige Bilder, die auch in diesem Thread, der übrigens mit "Fotosammlung von der Jagt" betitelt ist, kritisiert werden. Für mich ein gutes Zeichen, denn in der Jägerschaft wird diskutiert und kritisiert.

Und nun frage ich, wie Du und Dein nerviger Kumpel mit den drei Buchstaben hier auf die Idee kommen, in diesem Fotothread könne man keine Verbundenheit mit der Natur erkennen. Ich kann diese Einschätzung nur mit Hass und Hassblindheit von Extremisten erklären.

Und noch eine Anmerkung zu dem Ergebnis dieser umfrage: Über 22% hier sind gegen die Jagt, essen aber Fleisch. Das passt nicht zusammen, das ist nicht zuende gedacht, darüber braucht man eigentlich gar nicht mehr zu reden. Und die größten Gegner bringen das Argument "Jagd in ihrer jetzigen Form nicht blahblah" - das sind aber genau die, die keinem Faktum und keinem Argument zugänglich sind und daher nichts, aber auch gar nichts über "die jetzige Form" wissen und wissen wollen. Genauso könnte Liese Müller-Ahnungslos sagen "mit Geocaching in seiner jetzigen Form bin ich nicht einverstanden". Das wäre genauso ein hohles Gerede.

Aber das ist schon wieder zu viel der Mühe, etwas erklären zu wollen. Extremisten kann man nichts erklären, geht nicht. Und die anderen, gottseidank die Mehrheit auch hier, wissen Bescheid und schweigen.
 

Migu1006

Geocacher
Jaga schrieb:
@Migu1006

Offenbar haben wir verschiedene Links. Ich sehe folgendes:

1. 98% der Fotos sind Naturbeobachtungen.
2. Rund 1,8% sind sauber geschossenes Wild.
3. 0,2% sind diskussionswürdige Bilder, die auch in diesem Thread, der übrigens mit "Fotosammlung von der Jagt" betitelt ist, kritisiert werden. Für mich ein gutes Zeichen, denn in der Jägerschaft wird diskutiert und kritisiert.

Und nun frage ich, wie Du und Dein nerviger Kumpel mit den drei Buchstaben hier auf die Idee kommen, in diesem Fotothread könne man keine Verbundenheit mit der Natur erkennen. Ich kann diese Einschätzung nur mit Hass und Hassblindheit von Extremisten erklären.

Und noch eine Anmerkung zu dem Ergebnis dieser umfrage: Über 22% hier sind gegen die Jagt, essen aber Fleisch. Das passt nicht zusammen, das ist nicht zuende gedacht, darüber braucht man eigentlich gar nicht mehr zu reden. Und die größten Gegner bringen das Argument "Jagd in ihrer jetzigen Form nicht blahblah" - das sind aber genau die, die keinem Faktum und keinem Argument zugänglich sind und daher nichts, aber auch gar nichts über "die jetzige Form" wissen und wissen wollen. Genauso könnte Liese Müller-Ahnungslos sagen "mit Geocaching in seiner jetzigen Form bin ich nicht einverstanden". Das wäre genauso ein hohles Gerede.

Aber das ist schon wieder zu viel der Mühe, etwas erklären zu wollen. Extremisten kann man nichts erklären, geht nicht. Und die anderen, gottseidank die Mehrheit auch hier, wissen Bescheid und schweigen.

Lies einfach nochmal meine Beiträge und verfass dann Deine Antwort erneut. Wenn hier jemand Extremist ist, dann am Ehesten Du. Gut zu wissen, dass Deine/Eure Reviere immer kleiner werden und die nichtjagende Bevölkerung immer kritischer Eurem Treiben gegenüber wird. Die Jagd schafft sich ab - und das ist gut so. Dann ist vielleicht endlich die Zeit gekommen für eine Bejagung ohne Hobbyjäger, ohne Jagdtourismus und ohne den krankhaften Wahn, alles platt machen zu müssen, was in irgendeiner Form Euren Interessen im Weg steht - verbal und auch mit der Flinte. Meine Frage hast Du übrigens nicht beantwortet: Bist Du Geocacher?
 

Zappo

Geoguru
Migu1006 schrieb:
KMundS haben - das haben wir ja auch mehrfach betont - leider bisher keine wirklich vernünftigen Jäger getroffen. Also müssen wir mit den Erfahrungen, die wir gemacht haben hier argumentieren GEGEN die Jagd, wie sie derzeitig ausgeübt wird.....
Ich weis nicht - die Art der Ausübung der Jagd ist doch falsch oder richtig, unabhängig davon, ob ihr nen vernünftigen oder unvernünftigen Jäger kennt?
Und ich sach mal so - ich versuche eher, meine Haltung zu gewissen Dingen unabhängig von eigenen Erfahrungen zu halten, insbesonders, wenn ich weiß, daß sich die notgedrungen auf einen extrem kleinen Ausschnitt beziehen. Und auch unabhängig davon, ob die Sache jetzt mir unmittelbar nützt oder nicht. Ich wähl ja auch nicht die Partei, die mir in meiner Situation 100 Euro im Jahr mehr verspricht, sondern die, die m.M. nach für das Gesamte das Beste darstellt.

Bei hundert Prozent meiner Begegnungen mit der Staatsmacht nach Einbruch der Dunkelheit stand ich am falschen Ende der Waffe - und am anderen Endein aufgeregter, überforderter Beamter. Ist jetzt die Polizei böse? Oder nur nachts? Und wandelt sich das, wenn ich jetzt zwei normale Beamte treffe? Oder bei dreien?

Migu1006 schrieb:
Sagt mir doch mal Eure Meinung zu folgender Begebenheit: Ich wohne in einem Jagdgebiet, mein Vermieter ist seit Neuestem Jagdpächter (nicht alleiniger) dieses Gebietes. Vorher war sein Bruder hier Pächter, der ist jetzt aber Pächter eines Reviers gut 30 km. entfernt von hier. Ich frage, warum das so ist. Antwort Vermieter: "Der hat jetzt ein Revier, in dem es noch Hirsche gibt.Da ist die Pacht allerdings auch richtig, richtig teuer." (Bei uns hier gibts Hirsche nicht mehr, hier gibt es "nur" Rehwild, Schwarzwild und Niederwild.) Meine Frage an Euch (auch und vor Allem an die Jäger hier) wäre: Was hat DAS noch mit Naturliebe und Hege/Pflege zu tun......
Tja, vielleicht weil er Freude dran hat? Hirsche gibts nicht überall und brauchen auch ein großes Revier. Da kann es natürlich auch einfach sein, daß das neue Revier besser ist. Und besser heißt eben mehr Tiere, mehr Artenvielfalt. Und Hirsche zu beobachten ist sicher auch toll. Ich kenn die nur aus dem Zuchtgatter.

Ich treff hier auf das alte Dogma in Euren Köpfen, daß alles, was der Jäger so macht und weshalb er das macht, was er macht, 1:1 mit dem Töten von Tieren zu tun hat. Nach DER Gleichung ist es selbstverständlich so, daß jemand ein Hirschrevier pachtet, nur weil er möglichst viele und große Hirsche töten will. Und alles andere auch macht, nur weil er SCHIESSEN will.

Aber die Gleichung stimmt eben nur bedingt.

Es gibt wahrscheinlich genauso viele unterschiedliche Gründe, weswegen jemand ne Jagd pachtet, wie es Gründe gibt, weshalb jemand Motorrad fährt oder cacht.

Gruß Zappo
 
A

Anonymous

Guest
Migu1006 schrieb:
Sagt mir doch mal Eure Meinung zu folgender Begebenheit: Ich wohne in einem Jagdgebiet, mein Vermieter ist seit Neuestem Jagdpächter (nicht alleiniger) dieses Gebietes. Vorher war sein Bruder hier Pächter, der ist jetzt aber Pächter eines Reviers gut 30 km. entfernt von hier. Ich frage, warum das so ist. Antwort Vermieter: "Der hat jetzt ein Revier, in dem es noch Hirsche gibt.Da ist die Pacht allerdings auch richtig, richtig teuer." (Bei uns hier gibts Hirsche nicht mehr, hier gibt es "nur" Rehwild, Schwarzwild und Niederwild.) Meine Frage an Euch (auch und vor Allem an die Jäger hier) wäre: Was hat DAS noch mit Naturliebe und Hege/Pflege zu tun......

Muss das denn direkt etwas mit Naturliebe zu tun haben? Das hat doch bspw. Geocaching auch nicht. Es ist nunmal so, das alle Hobbies/Beschäftigungen/whatever über kurz oder lang von jemandem kommerziell ausgeschlachtet werden. Beim Geocaching verdient sich Jeremy Irish eine Goldene Nase mit der Arbeit anderer, bei der Jagd eben die Waldbesitzer. Und so wie beim Geocaching viele Wert auf eine hohe Fundzahl legen und deshalb das Spiel mit Powertrails fluten, so legt manch Jäger eben Wert auf große Trophäen und die bringen nunmal vornehmlich Hirsche (Ja, auch das Gewaff eines Keilers ist gern gesehen.). Damit sind natürlich hirschreichere Jagdpachten oft teurer, eben weil deutlich begehrter. Aber auch das kommt immer auf den Besitzer an. Ich kenne welche, die verlangen nach dem Abschuß nochmal extra Geld für Fleisch und Trophäe, andere Jagdpächter dürfen das erlegte Wild komplett selbst verbrauchen/vermarkten.

Unterm Strich aber ist es falsch, irgendetwas am Preis festzumachen. Erst recht nicht die Naturliebe oder eben die Hege und Pflege eines Reviers. Den Wald, die Natur lieben, die Hege als wichtigste Aufgabe des Jägers betrachten, die Jagd nicht vornehmlich zum Zwecke der Selbstverwirklichung ausüben, das tun ungefähr 100% aller Jäger die ich kenne. Und das sind nicht wenige. Einige davon zahlen richtig viel Geld, andere bekommen die Jagdpacht fast geschenkt. Das macht sie aber nicht zu unterschiedlich guten oder schlechten Jägern. Ein Basismitglied bei GS ist ja auch nicht besser oder schlechter als ein PM.
 

Jaga

Geocacher
Migu1006 schrieb:
...Meine Frage hast Du übrigens nicht beantwortet: Bist Du Geocacher?

Ok, konkrete Frage, konkrete Antwort: Ich bin kein aktiver Geocacher. Als solcher habe ich mich hier auch nicht vorgestellt, sondern als Jäger, der bereit ist, jede Frage zu beantworten und im konkreten Fall auch mal den Vermittler spielt.

In unserem Revier haben wir rund ein Dutzend Caches. Ich kenne die meisten Cacher persönlich, aber nicht alle. Ich halte aber zu allen E-Mail-Kontakt und mache auch mal den Vermittler zwischen den verschiedenen Waldbesitzern, Bauern und dem Staatsforst, wenn notwendig. Eine Rolle, für die Revierinhaber übrigens prädestiniert sind, da sie alle Grundbesitzer kennen.

Es gibt keine Probleme. Das geht aber nur, wenn alle Beteiligten das Tun des jeweils anderen anerkennen. Man muss sich ja nicht lieben und heiraten, aber akzeptieren sollte man den anderen ja schon. Verschwörungstheorien, Unterstellungen und Hass führen nicht weiter. Das funktioniert hier auf dem Land, obwohl es auch hier nicht wenige Verschwörungstheoretiker gibt.

Wenn ich einen Menschen Deiner Einstellung hier hätte - ich weiß es nicht. Ich würde zu überzeugen versuchen. Wahrscheinlich würde es mir auch gelingen. Hier online gelingt es mir offenbar nicht.
 

Migu1006

Geocacher
Zappo schrieb:
Es gibt wahrscheinlich genauso viele unterschiedliche Gründe, weswegen jemand ne Jagd pachtet, wie es Gründe gibt, weshalb jemand Motorrad fährt oder cacht.

Hi Zappo,

das mag sein - dass es zig Gründe gibt, eine Jagd zu pachten, Motorrad zu fahren oder zu geocachen. Aber der Unterschied ist: Eine Jagd zu pachten bzw. die Jagd auszuüben geht eben nicht, ohne Tiere zu töten. Motorradfahren geht, ohne irgendjemand dabei zu schaden kommen zu lassen - jedenfalls steigt niemand aufs Moped mit dem Ziel, heute mal wen platt zu fahren. Und niemand geht Geocachen, um dabei jemand Anderem zu schaden.

Die Jäger selbst sind es doch mittlerweile, die klar benennen, warum sie jagen gehen. Und das hat nur bedingt was mit Naturschutz und Hege/Pflege zu tun. Es geht um die Lust am Töten - wenn die grünen Jungs und Mädels das doch selbst sagen, warum dürfen KMundS und ich das nicht hier betonen?

Warum geht dann z.B. Jaga so steil, es ist doch ein Faktum - jedenfalls, wenn man Dr. Florian Asche glauben darf, der ja (hatte ich gestern aber schon mal erwähnt) glauben darf. Er schreibt:

"»Wir jagen nicht, um das ökologische Gleichgewicht herzustellen. Zumindest ist das nicht das auslösende Motiv unserer Anstrengungen. Es ist nur eine Rechtfertigung für unsere Triebe und Wünsche, die viel tiefer gehen, als die Erfordernisse der Wildschadensvermeidung und des ökologischen Gleichgewichts. Deren Anforderungen regeln höchstens, wie wir jagen, nicht aber ob wir es tun.«


Und weiter:

»Wir verwechseln zu gern die erfreulichen und wichtigen Begleiterscheinungen, die unser Tun rechtfertigen sollen, mit dessen wirklichen Gründen.
Sex haben wir, weil er uns Lust und Genuss bereitet.
Auf die Jagd gehen wir, weil sie uns Genuss und Lust bereitet.«


So, was denn jetzt? Micha
 

KMundS

Geomaster
Zappo schrieb:
Ich weis nicht - die Art der Ausübung der Jagd ist doch falsch oder richtig, unabhängig davon, ob ihr nen vernünftigen oder unvernünftigen Jäger kennt?
Natürlich. Würde ich meine Meinung dazu von so etwas abhängig machen, wäre sie ~ 50:50. Bei meinem "dagegen" hängt es aber mit keinem von beiden zusammen.
Und ich sach mal so - ich versuche eher, meine Haltung zu gewissen Dingen unabhängig von eigenen Erfahrungen zu halten
Eben, eben.
Ich wähl ja auch nicht die Partei, die mir in meiner Situation 100 Euro im Jahr mehr verspricht, sondern die, die m.M. nach für das Gesamte das Beste darstellt.
Also keine? :D

Bei hundert Prozent meiner Begegnungen mit der Staatsmacht nach Einbruch der Dunkelheit stand ich am falschen Ende der Waffe - und am anderen Endein aufgeregter, überforderter Beamter. Ist jetzt die Polizei böse? Oder nur nachts? Und wandelt sich das, wenn ich jetzt zwei normale Beamte treffe? Oder bei dreien?
Das wandelt sich, sobald du dich freundlich, kooperativ und wie ein gesetzestreuer Bürger verhältst ;) Ich treffe immer nur freundliche Polizisten, tags wie nachts :p
Ich treff hier auf das alte Dogma in Euren Köpfen, daß alles, was der Jäger so macht und weshalb er das macht, was er macht, 1:1 mit dem Töten von Tieren zu tun hat. Nach DER Gleichung ist es selbstverständlich so, daß jemand ein Hirschrevier pachtet, nur weil er möglichst viele und große Hirsche töten will. Und alles andere auch macht, nur weil er SCHIESSEN will.

Aber die Gleichung stimmt eben nur bedingt.
Es ist weder nur das Schiessen noch nur das Töten. Es ist das jagen. Guck dir den nervigen Kollegen mit den vier Buchstaben an: Der findet das so geil, dass er sich in einem "fachfremden" Forum diesen Namen gibt. Totale Identifikation.

Es gibt wahrscheinlich genauso viele unterschiedliche Gründe, weswegen jemand ne Jagd pachtet, wie es Gründe gibt, weshalb jemand Motorrad fährt oder cacht.
Cachen ist jagen und sammeln, Mopped fahren Geschwindigkeit. Alles andere sind Nebeneffekte.

M
 

Zappo

Geoguru
Jaga schrieb:
Ok, konkrete Frage, konkrete Antwort: Ich bin kein aktiver Geocacher. Als solcher habe ich mich hier auch nicht vorgestellt, sondern als Jäger, der bereit ist, jede Frage zu beantworten und im konkreten Fall auch mal den Vermittler spielt.

In unserem Revier haben wir rund ein Dutzend Caches. Ich kenne die meisten Cacher persönlich, aber nicht alle. Ich halte aber zu allen E-Mail-Kontakt und mache auch mal den Vermittler......
Es gibt keine Probleme. Das geht aber nur, wenn alle Beteiligten das Tun des jeweils anderen anerkennen. Man muss sich ja nicht lieben und heiraten, aber akzeptieren sollte man den anderen ja schon. Verschwörungstheorien, Unterstellungen und Hass führen nicht weiter. .....
DAS und so ähnlich war auchmal das Anliegen dieses Forums. Rauszukriegen, wie man da draussen einigermaßen zivilisiert miteinander auskommt. Was einige hier aufs Trefflichste immer wieder torpedieren.
Weil hier fälschlicherweise weltanschauliche Grundsätze und Verschiedenheiten bis zum Exzess diskutiert werden.

Genaugenommen interessiert das eigentlich HIER garniemanden.

Denn ein miteinander Auskommen wird nicht möglich, indem man sich immer gegenseitig Vorhaltungen macht.

Gruß Zappo
 

Migu1006

Geocacher
Jaga schrieb:
Ok, konkrete Frage, konkrete Antwort: Ich bin kein aktiver Geocacher. Als solcher habe ich mich hier auch nicht vorgestellt, sondern als Jäger, der bereit ist, jede Frage zu beantworten und im konkreten Fall auch mal den Vermittler spielt.

In unserem Revier haben wir rund ein Dutzend Caches. Ich kenne die meisten Cacher persönlich, aber nicht alle. Ich halte aber zu allen E-Mail-Kontakt und mache auch mal den Vermittler zwischen den verschiedenen Waldbesitzern, Bauern und dem Staatsforst, wenn notwendig. Eine Rolle, für die Revierinhaber übrigens prädestiniert sind, da sie alle Grundbesitzer kennen.

Es gibt keine Probleme. Das geht aber nur, wenn alle Beteiligten das Tun des jeweils anderen anerkennen. Man muss sich ja nicht lieben und heiraten, aber akzeptieren sollte man den anderen ja schon. Verschwörungstheorien, Unterstellungen und Hass führen nicht weiter. Das funktioniert hier auf dem Land, obwohl es auch hier nicht wenige Verschwörungstheoretiker gibt.

Wenn ich einen Menschen Deiner Einstellung hier hätte - ich weiß es nicht. Ich würde zu überzeugen versuchen. Wahrscheinlich würde es mir auch gelingen. Hier online gelingt es mir offenbar nicht.

So, für diese ausführliche und konstruktive Antwort erstmal ein dickes DANKE meinerseits.

Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass ich vor ca. 15 Jahren der Jagd eher gleichgültig, keinesfalls aber ablehnend gegenüber stand. Das hat sich seitdem sehr grundlegend geändert. Dass ich damals einfach hingenommen habe, was hier im ländlichen Gebiet gang und gäbe ist, lag wohl auch daran, dass ich es nie hinterfragt habe. Mein Nachbar war Jäger, ich empfand ihn als sehr netten Menschen. Und ich mache aus dem, der die Jagd ausübt ja auch kein Ungeheuer. Aber ich versuche schon, die Sache auch aus der psychologischen Perspektive zu betrachten. Das aber nur mal am Rande...

Bis vor zwei Jahren hatte ich einen Arbeitskollegen, der auch seit einigen Jahren schon Jäger war. Ich konnte mit ihm sehr angeregt - nicht beleidigend - diskutieren. Und er schien mir ehrlich zu sein in dem, was er sagte. Er erklärte mir, dass eine der ersten Lektionen beim Jagdscheinkurs bzgl. Haustierabschuß (expl. Katzen) ist "Schießen, schaufeln, Schnauze halten. Und wer nicht schaufeln will, sollte nochmal mit dem Auto drüber fahren." Wenn ich sowas höre, Jaga - dann könnte ich platzen. Weil es bestätigt, was ich schon vorher wusste. Vorher, als ich des Nachbars Katze aus einer Kastenfalle befreit habe. Und vorher, als mir vier Katzen verschwanden. Alle kastriert, in einer absolut verkehrsberuhigten Gegend (das Dorf hatte sechs Häuser, eine Zufahrtsstraße für Anlieger, keinen Durchgangsverkehr). Und dann muss ich mich noch beim Taxifahren (ich bin u.A. Taxifahrerin) von Jägern nach dem Schüsseltreiben dumm anmachen lassen von wegen: "Naaaa - was machen denn die Katzen in L....?" - begleitet von einem süffisanten Grinsen. Sei ehrlich, Jaga - wenn ein Fallenjäger in seiner Kastenfalle eine Katze sitzen hat, dann lässt er sie in den allerseltensten Fällen wieder laufen.

Und dann war da noch der Hund des ca. 1 km. entfernt wohnenden Bauern, der des Abends auf dem Weg zur läufigen Hündin den Feldweg entlangtrottete und für einen Fuchs gehalten wurde. Leider (oder gottseidank) saß der erste Schuss nicht richtig, das Tier hat einen Riesenlärm gemacht. Also dachte sich der Jäger: "Huch, jetzt aber ab ins Auto und schnell nach Hause!" Wer hat nachgesucht? Meine Wenigkeit. Und was habe ich gefunden? Einen Hund mit zerfetzer linker Schulte, die Vorderpfote hing nur noch am Fell. Als der Hundebesitzer nach Auffinden des Hundes den Jäger anruft (den ich übrigens bei seiner Flucht noch angesprochen habe, was das denn wohl für ein schreckliches Gejaule war - Antwort: Ich habe einen Fuchs geschossen!), erklärt seine Frau: "Nein, mein Mann war heute Abend nicht im Revier!" Erst, als zwei Tage später der Hegeringsleiter und die untere Jagdbehörde vor der Tür standen, kam Bewegung in die Sache. Erste Version: "Oh, ich dachte, es wäre ein Fuchs gewesen!" Zweite Version: "Der Hund hat gewildert." Ich kann gern die Fotos, die ich nach Sonnenaufgang gemacht habe mal per pn posten. Wer da noch meint, der Jäger hätte sich verguckt bzw. der Hund gewildert, der sollte zum Optiker gehen. Was ist daraus geworden? Der Hund musste eingeschläfert werden, ich bin anschließend die Doofe gewesen. Jagdscheinentzug? Mitnichten.

So, und jetzt erzähl mir noch mal wer, ich solle die Sache mit der Jagd doch mal entspannt sehen, wenn ich danach feststellen muss, dass das gang und gäbe ist?

Ich besuche mit meinem Hund ein jede Woche ein Seniorenheim, u.A. auch einen ehemaligen Jäger. Er ist Anfang 70, kann nicht mehr richtig laufen, allein leben auch nicht, also wohnt er dort. Er erzählt offen über seine Erlebnisse als Jäger. Und ich muss sagen: Wenn das, was er mir erzählt so abgeht in deutschen Wäldern, dann gute Nacht. Ich kann ihn reduzieren auf das, was er eben ist: Ein Mensch. Könnte ich das nicht und würde nur den Jäger in ihm sehen, ich würde ihn nicht besuchen....

Jetzt wohne ich woanders als da, wo vor zehn Jahren der Hund angeschossen wurde. Und kann mir vom jetztigen Vermieter anhören (ich erwähnte ihn in einem früheren Beitrag schon mal), dass meine beiden Katzen abgeschossen werden, wenn sie im Wald umherlaufen. Zwei kastrierte Kater, Aktionsradius ca. 200 m. ums Haus - also genau im zulässigen Bereich. Beide gut genährt. Sicher fangen sie mal einen Vogel. Vielleicht würden sie auch ein Kaninchen fangen, wenn es die hier gäbe. Jaga, wie würdest Du damit umgehen? Wie würdest Du die Jagd an meiner Stelle betrachten und wahrnehmen?

Alles nur Extremismus? Ich denke nicht.
 

Zappo

Geoguru
Migu1006 schrieb:
.... - jedenfalls, wenn man Dr. Florian Asche glauben darf....
Und warum sollte man dem glauben? Ist das der Pressesprecher der bzw. aller Jäger? Gibts die überhaupt - DIE Jäger?
M.W. ist Dr. Asche jemand, der sich mit Urreflexen -oder wie man da sagen will- des Menschen auseinandersetzt. Und alles auf die runterbricht. Das ist vielleicht tiefenpsychologisch interessant - aber so gesehen ist Einkaufen auch Beutemachen und Geschlechtsverkehr männliche Machtausübung.

Aber bringts das? Sich Urteil über was zusammenstricken, indem man aus dem Wust von Information, Veröffentlichungen und Meinungsgeschreibsel DAS rauszieht, was der eigenen Meinung am ehesten entspricht? Für was soll das jetzt ein Beleg sein?

Ich kapiers ja - Ihr stellt aus der Tatsache, daß jemand frei entscheidet, sich mit einer Tätigkeit zu befassen, zu der das Töten von Tieren gehört, Rückschlüsse an auf das Wesen und den Charakter dieser Menschen. Das ist ja soweit mittlerweile angekommen.

Nur - warum hier? Hier gehts darum, wie wir draussen zum Wohle des Geocachings vernünftig miteinander auskommen. So gesehen ist doch Euer Thema hier garnicht das Thema.

Kapier ich immer noch nicht.

Gruß Zappo
 

steingesicht

Geoguru
Migu1006 schrieb:
"Der hat jetzt ein Revier, in dem es noch Hirsche gibt.Da ist die Pacht allerdings auch richtig, richtig teuer." (Bei uns hier gibts Hirsche nicht mehr, hier gibt es "nur" Rehwild, Schwarzwild und Niederwild.) Meine Frage an Euch (auch und vor Allem an die Jäger hier) wäre: Was hat DAS noch mit Naturliebe und Hege/Pflege zu tun :???: ?
Das ist hauptsächlich eine Frage des Prestiges, wenn man schon ein Revier betreut, dann darfs auch gerne mal ein paar Tiere zum Vorzeigen haben. Das wie mit den Leuten, die die Kinder mit dem Porsche in die Schule schaffen und zum Aldi mit dem Jeep fahren.
 

Migu1006

Geocacher
Zappo schrieb:
Nur - warum hier? Hier gehts darum, wie wir draussen zum Wohle des Geocachings vernünftig miteinander auskommen. So gesehen ist doch Euer Thema hier garnicht das Thema.

So gesehen hast Du sicher Recht, wir sind hier in der Debatte etwas weg vom Geocaching. Die ursprüngliche Frage des Threats hatte allerdings auch nix mit GC zu tun. Aber ist doch besser, wir debattieren hier rum als dass wir uns in freier Wildbahn gegenseitig was aufs Maul hauen. Soll ja auch schon vorgekommen sein....
 

Migu1006

Geocacher
Hier mal ein Zitat von Ortega y Gasset, das finde ich absolut zutreffend (ist aber auch das Einzige, was ich von ihm zutreffend finde): »Fernab davon, eine von Vernunft gelenkte Verfolgung zu sein, kann man vielmehr sagen, dass die größte Gefahr für das Fortbestehen der Jagd die Vernunft ist.«

So, ich muss jetzt mal langsam los. Bis dann und fröhliche Diskussionen noch - die ich bis jetzt mal recht zivilisiert finde.
 

BlueGerbil

Geowizard
Gerade gesehen, vielleicht zum Thema passend oder zum Verstehen von Standpunkten:
http://www.zeit.de/karriere/beruf/2014-05/beruf-foerster



Schrottie schrieb:
wie man sie hier im Forum sonst nur vom jeepfahrenden Applehardwareprollo Angeber kennt,
Und Du glaubst immer noch, deine verbalen Aussonderungen würden mich interessieren? Sie verursachen neben einer gewissen Belustigung vor allem Mitleid.
 

KMundS

Geomaster
BlueGerbil schrieb:
Gerade gesehen, vielleicht zum Thema passend oder zum Verstehen von Standpunkten:
http://www.zeit.de/karriere/beruf/2014-05/beruf-foerster
Witzig ist Kommentar 5. Steht im krassen Gegensatz zu dem Berufsbeschreibungsblabla mit Nachhaltigkeit und so. Wobei man wahrscheinlich sehen muss, dass zwar stellenweise ganze Waldgebiete platt gemacht werden, man aber nicht weiß, wie der Gesamtbestand aussieht, den sich der Förster vorstellen können muss ("Und hier ist dann die nächsten 5-10 Jahre eine Mondlandschaft").

M
 

steingesicht

Geoguru
Ich weiss ja nicht wie ihr jetzt von Jäger auf Förster kommt?

Das ein durchforsteter Wald einige Jahre lang nicht der Idealvorstellung vom Deutschen Wald entspricht ist auch nicht weiter schlimm, im Forst denkt man üblicherweise in etwas grösseren Zeiträumen als in der Landwirtschaft.
 

Jaga

Geocacher
Migu1006 schrieb:
...So, für diese ausführliche und konstruktive Antwort erstmal ein dickes DANKE meinerseits... Alles nur Extremismus? Ich denke nicht.

Da hast Du aber auch ein paar heftige Dinge erlebt, und ich kann Deine Haltung gegenüber der Zunft fast schon verstehen. Ich will auch nichts verteidigen, was nicht in Ordnung ist. Vielleicht kann ich aus meiner Sicht etwas relativieren.

Zunächst zu diesem Arbeitskollegen. Ich halte das für eine absolut - Entschuldigung: saudumme - Sprücheklopferei. Ich und alle, die ich kenne, würden niemals eine Katze schießen. Weil das Tier fast immer jemandem gehört, der es am Abend vermissen würde. Die Katzen, die man im Wald sieht, gehören meist immer zu irgendeinem Bauenrnhaus, und der Ärger wäre unendlich. So schafft man sich Feinde fürs Leben, das braucht niemand. Wenn es wirklich eine verwilderte Hauskatze wäre - nur diese dürfen theoretisch geschossen werden, sie sind aber auch sehr problematisch für Bodenbrüter -, dann fängt man diese per Lebendfalle und bringt sie ins Tierheim. So läuft das heute.

Die Sache mit dem Hund ist schon diffiziler. Wenn man im Januar/Februar in der späten nacht (bei Vollmond und Schnee, damit man etwas sieht) auf den Fuchs ansitzt, dann geht sicher jedem durch dem Kopf: Hoffentlich kommt kein Hund, der irgendwo ausgebüchst ist. Eine gewisse Verwechslungsgefahr ist nicht auszuschließen. Das rechtfertigt nichts, vor allem keinen Schuss. Und nichts rechtfertigt das unehrliche Verhalten.

Andererseits wird es einem aber auch nicht leicht gemacht. Tätige Reue wird nicht akzeptiert, das ist ein wirklich dickes Problem. Der ältere Jäger, der jüngst einen Wolf geschossen hatte (von einem Wolf in der Gegend war nichts bekannt, also ging er von einem wildernden Hund aus), er stellte sich, er half bei der Aufklärung mit, er bekannte sich: Ja, er habe den Wolf für einen wildernden Hund gehalten und bedauere es zutiefst. Dennoch bekam er gerade so viel Tagessätze, dass sein Jagdschein für mindestens fünf Jahre und sein Revier für immer weg waren. Man hätte ihm ja statt 60 Tagessätze (das ist genau die Grenze zum Scheinentzug) auch 55 geben können, eber nein. Das ist wie Führerscheinentzug für fünf Jahre und Auto für immer weg nach einem zwar verschuldeten, aber nun auch wieder nicht ganz so tragischen Verkehrsunfall. Da stellt sich schon die Frage, was das soll und was man damit erreichen will. Spätestens ab diesem Urteil wird sich jeder Jäger dreimal überlegen, ob er nach einem vergleichbaren Vorkommnis auch nur das geringste zugibt. Leider.

Zu dem 70-jährigen Heimbewohner kann ich auch nur sagen: Heute sind die Zeiten anders, definitiv. Ich glaube schon, dass das Sprücheklopferei eines Menschen ist, der in einer anderen Zeit lebt. Ich fürchte, was er erzählt, stimmt auch - hoffentlich nur zur Hälfte. Aber heute wächst eine Generation heran - und ist schon herangewachsen -, die die ganze Sache sachlicher und Forst-orientierter sieht. Schau Dir die heute 40- und 50-Jährigen an. Das sind meist gestandene Leute, die verantwortungsvoll im Beruf stehen und Besseres zu tun haben, als Katzen nachzustellen.

Ich weiß nicht, wo Du lebst, aber vielleicht sind in diesem Landstrich wirklich ein paar Bekloppte zu viel. Derlei Häufungen lassen sich nie ausschließen. Dann gibt es die Häufung von Dorfdeppen zwar auch bei anderen Zünften - bei Geocachern soll es ja auch schräge Vögel geben -, das macht das Leben zwar interessanter, löst aber unser spezielles Problem nicht.

Zu Deinen Katzen: Sie sind nicht verwildert und damit tabu. Punkt. Aus. Der Jagdschutzparagraph lässt nur das Schießen oder Fangen von verwilderten Hauskatzen zu. Das sind ausgesetzte und vergessene Tiere, die schon lange draußen leben und tatsächlich unter Bodenbrütern viel Unheil anrichten können. Aber jede Drohung in diese Richtung Hauskatze ist definitiv dummes Zeug und geht gar nicht. Ich würde es auch hier als wichtigtuerisches Geschwätz sehen, aber man weiß ja nie. Da würde ich mich an den Hegeringleiter wenden und klarmachen, dass es richtig rappelt, wenn auch nur das Geringste passiert.

Falls Du oder jemand anders ernsthafte Probleme haben solltet, PN hier an mich. Bitte mit Angabe des Bundeslands, weil sich die Gesetzgebung leicht unterscheidet. Ich kenne mich aus und weiß, wem auf die Finger oder sonstwohin zu klopfen ist und wie man das am wirksamsten tut. Andererseits weiß ich auch den Säbel zu schwingen, wenn jemand ungerechtfertigt angegriffen wird.

Ich wünsch’ Dir was. Und Deinen Katern (hab’ selber einen - ein kleiner Kumpel, der leider jüngst an Altersschwäche gestorben ist).
 

KMundS

Geomaster
Jaga schrieb:
Andererseits wird es einem aber auch nicht leicht gemacht. Tätige Reue wird nicht akzeptiert, das ist ein wirklich dickes Problem. Der ältere Jäger, der jüngst einen Wolf geschossen hatte (von einem Wolf in der Gegend war nichts bekannt, also ging er von einem wildernden Hund aus), er stellte sich, er half bei der Aufklärung mit, er bekannte sich:
Ja. Da blieb ihm wohl auch nichts anderes übrig, oder? Der Wolf wurde ja gefunden (nicht von dem Jäger und bevor der Jäger das zugab). Zur Aufklärung des "Irrtums" war seine Mithilfe nicht nötig, da laufen ja nicht zig Jäger rum, die überhaupt in Frage kommen.
Ja, er habe den Wolf für einen wildernden Hund gehalten und bedauere es zutiefst.
Das mit den angeblich wildernden Hunden ist auch so ein Märchen. Dass da irgend ein Hund tatsächlich mal gesehen wird, wie er in der Absicht es zu reißen hinter einem Reh herrennt, nein, das ist doch sehr, sehr unwahrscheinlich. Und außer Jagdhunden gibt es gar keine Rasse, die so was überhaupt machen würden. Hinterherrennen klar, das macht jeder Hund. Ist ein Reflex.
Dennoch bekam er gerade so viel Tagessätze, dass sein Jagdschein für mindestens fünf Jahre und sein Revier für immer weg waren.
So muss das. Missbrauch einer tödlichen Waffe muss so hart wie möglich bestraft werden :up:
Spätestens ab diesem Urteil wird sich jeder Jäger dreimal überlegen, ob er nach einem vergleichbaren Vorkommnis auch nur das geringste zugibt. Leider.
Womit wir beim status quo wären...

M
 
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