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Klettergurt in der Kletterhalle

Backdraft007

Geocacher
Hallo zusammen,

kurz vorweg, meine Frage hat eigentlich nicht viel mit Geocaching zu tun. Aber der ein oder andere T5-Cacher tummelt sich ja hier und klettert evtl. auch regelmäßig in der Halle.

Ich habe einen Petzl Navaho Sit Fast als Klettergurt für meine Outdoor-Aktivitäten. Ich habe mich bewusst für einen Industrie-Klettergurt entschieden, da man bei der SKT ja durchweg im Gurt sitzt/hängt. Somit war für mich klar, das ich etwas bequemes haben möchte.

Jetzt war ich die Tage in einer Kletterhalle, um mit meinem Bruder ein wenig Top-Rope-Kletterei zu betreiben. Ich dachte mir, ich habe ja einen Gurt, also nehme ich den mit. Irgendwann wurde ich von dem Betreiber angesprochen und er meinte ich müsste für den Gurt separat unterschreiben und ihm würde der Gurt überhaupt nicht gefallen, da es kein richtiger Klettergurt sei. Natürlich ist der Navaho Sit kein Sport-Klettergurt, aber ebenso zugelassen wie alle anderen möglichen Gurte auch. Viele Feuerwehren, wie wir auch, nutzen den Navaho Bod als Gurt für die Absturzsicherung. Bei der Absturzsicherung wird ja nichts anderes gemacht wie beim Klettern im Vorstieg.

Was spricht jetzt sicherheitstechnisch dagegen, einen Navaho Sit beim Vorstieg bzw. Top-Rope Klettern zu nutzen?
Die Bauform ist ja nunmal "gleich", bis auf ein bissl mehr Polsterung.
Vom Gewichtsunterschied zu einem Sport-Klettergurt jetzt mal abgesehen, weil der Gurt stört mich keineswegs und nach 5 Minuten tragen merke ich ihn sowieso nicht mehr.

Danke schonmal für Eure Anregungen.

Grüße
Chris
 

BriToGi

Geowizard
Ich war damit auch 2x in der Halle aber um unter Beobachtung (vorher "Termin" gemacht) zu üben (Toprope), der einzige Nachteil ist halt, dass der Gurt eigentlich zu schwer zum sportlichen Klettern ist...
 

ZDW

Geocacher
Vielleicht hättest du den Betreiber fragen sollen, was ihm an dem Gurt nicht passt. Zumindest auf den ersten Blick sehe ich kein Problem. Das Einzige, was ich an den Industrigurten immer kritisch finde, sind die Schnellverschlüsse an den Beinen. Können die nicht aufgehen wenn man damit wo hängen bleibt?
 

Aga & Deti

Geowizard
Was musstest Du da seperat unterschreiben?
Dass Du auf eigene Gefahr mit dem Gurt kletterst...?
Bei genauerem hinsehen ist der Gurt zwar etwas "überdimensioniert" aber es ist schließlich ein Klettergurt.
Und wenn man damit in der Bewegung eingeschränkt sein sollte - was solls.
Wenn es mich stört muss ich eben nen anderen Gurt kaufen.
Der Sicherheitsaspekt jedoch irritiert mich.
Ist nicht ein Gurt ein Gurt egal wie dick gepolstert der ist...?
Oder hat den Betreiber die "Einbildeschlaufe" gestört?
 

BriToGi

Geowizard
ZDW schrieb:
Vielleicht hättest du den Betreiber fragen sollen, was ihm an dem Gurt nicht passt. Zumindest auf den ersten Blick sehe ich kein Problem. Das Einzige, was ich an den Industrigurten immer kritisch finde, sind die Schnellverschlüsse an den Beinen. Können die nicht aufgehen wenn man damit wo hängen bleibt?

Da muss man einen Verschluss richtig kräftig runter drücken und danach mit einer "Den Beingurt noch fester zu zieh"-Bewegung die Schlaufe öffnen, aus Versehen nahezu unmöglich, selbst wenn man dagegen schlägt oder mit was kollidiert...

Hier kann man das ganz gut sehen, erst das Gelbe runter drücken, dann das Silberne aus dem Schwarzen aushaken:

http://www.cecventura.com/equipstore/media/catalog/product/cache/1/image/9df78eab33525d08d6e5fb8d27136e95/n/a/navaho_sit_fast_2.jpg
 

adorfer

Geoguru
Backdraft007 schrieb:
Was spricht jetzt sicherheitstechnisch dagegen, einen Navaho Sit beim Vorstieg bzw. Top-Rope Klettern zu nutzen?
Formal wird es vermutlich so sein, dass die Aufsicht gehalten ist, nur Gurte nach "Bergsportnormen" (z.B. UIAA105 oder CE EN12277) zuzulassen.
Der Navaho ist jedoch ein Industrigurt, der folglich auch nach SKT-Normen wie CE EN813 und CE EN358 freigegeben ist.
Stell Dir vor, der nächste kommt meinem reinen Auffanggurt nach EN358.

Dass das in der Praxis nicht viel Unterschied ist: Erkläre mal einem Polizisten, dass ein Auto auch mit Felgen oder Leuchtmitteln sicher fährt, die keine passende Freigabe haben.

Abgesehen von der formalen Seite: Mir wurden glaubhaft mehrere Beinahe-Unfälle durch "zu schließen vergessene Beinschlaufen" beim Petzl Fast-Gurten berichtet. Wohlgemerkt nicht vom Geocachen, sondern beim Rigging.
Aus Komfortgründen zwischendurch die Beinschlaufen aufgemacht und vergessen sie wieder zu schliessen vorm Weiterarbeiten "am Seil".
 
OP
Backdraft007

Backdraft007

Geocacher
Hallo zusammen,

schonmal Danke für die Antworten.

Also ich sollte eigentlich unterschreiben, das ich mit dem Gurt selbst verantwortlich bin. Musste ich aber nicht, da ich quasi schon fertig war mit klettern.

OK, das mit den Normen kann ich ja verstehen. Das würde dann ja bedeuten, wenn es wirklich darum geht, das jemand mit nem Edelrid Treemagic klettern könnte. :D

Naja egal. Falls ich da nochmal hingehen sollte, werde ich ihn nochmal interviewen. Aber nach einem Gespräch mit meinem Bruder, hat sich die Halle wahrscheinlich sowieso erledigt. Aber das sind andere Gründe und hat mit meinem Gurt nichts zu tun.

In der anderen Halle werde ich vorher einfach fragen. Und wenn es abzusehen ist, das ich das wirklich öfter machen werde, sind 50 € für einen Sport-Klettergurt ja auch nicht mehr die Welt, wobei mich das schon stört, da ich ja einen Gurt habe. :D
 

Nerre

Geowizard
Ich war bisher in zig verschiedenen Hallen, und nur selten war der Industrieklettergurt ein Problem.

Nur in einer Halle erlaubten sie den Gurt lediglich zum Sichern, aber nicht zum Klettern.
Und zwar aus dem guten Grund, aus dem auch Karabiner zum Einbinden in Sporthallen verboten sind. Die Betreiber versuchen die Risiken zu minimieren, daher muß direkt in den Gurt eingebunden werden. Ein Karabiner aber ist - weil er sich in einem Sportklettergurt verdrehen und orthogonal zum Köper liegen kann - gefährlich, da er bei einem Sturz dem Kletterer in den Körper gerammt werden kann, wenn er z.B. gegen die Wand oder einen Griff fällt/pendelt. Ein Industriegurtring kann das eigentlich nicht, da er paralell zum Körper liegt und ziemlich fix eingenäht ist. Viele aber können das gar nicht einschätzen und verbieten es dann lieber vorsorglich.
Denke es hängt eher daran als an Normen.

Ich hatte schon öfters mal den Sportgurt daheim liegen weil eben Winter war oder man auf Geschäftsreise war, aber den T5 Rucksack im Gepäck um dann nach Feierabend noch ein wenig T5 zu machen. Dann ging es aber dank schlechtem Wetter doch ab in die Halle. Nahezu alle erlaubten es auf Anfrage direkt oder sagten sogar noch sowas wie "klar, kein Problem.". Bei einem mußte ich sagen daß das ein normierter Industrieklettergurt ist, dann schaute er ihn sich an und war zufrieden und wunderte sich nur noch, daß ich mit so einem Monster klettern will. In meiner Halle vor Ort hatte ich ihn auch schon zum Sichern an, da er einfach bequemer ist. Die kennen aber auch beide Seiten da sie auch Industriekletterdienstleitungen anbieten.
 
OP
Backdraft007

Backdraft007

Geocacher
Das mit dem Karabiner kann ich absolut nachvollziehen. Wenn wir bei der Feuerwehr unsere Absturzsicherung nutzen, wird der zu sichernde auch direkt eingebunden. Auch wenn es den Leuten schwer fällt. Sie würden gerne den Achterknoten im Seil lassen und dann mit Karabiner einhängen. Ich sehe da leider das Problem, das der Karabiner sich immer verdreht, da das Seil ja nun nicht immer 100% auf Spannung ist.

In der Kletterhalle in der ich in Zukunft sein werde, werde ich das aber diesmal vorher klären.
 

adorfer

Geoguru
Backdraft007 schrieb:
Das würde dann ja bedeuten, wenn es wirklich darum geht, das jemand mit nem Edelrid Treemagic klettern könnte.
Stell Dir vor, der Kletterer würde mit einem Skylotec CS-1 ankommen. (Um mal einen x-beliebigen EN361 PSA-Gurt zu nennen.)
Nach dem Motto: "Das ist doch ein zugelassener Gurt zum Auffangen von Stürzen"
 
OP
Backdraft007

Backdraft007

Geocacher
Ich sagte ja, wenn es nur um die dämliche Norm geht. ;)

Wie gesagt, spreche ich das beim nächsten Mal im Vorfeld ab. Wenn es dem Betreiber wirklich um die Einbindeschlaufe geht, kann ich das sogar nachvollziehen. Wie Nerre schon sagte, kann ich mir auch nicht vorstellen, das ich mir die Auffangöse in meinen Unterleib ramme. Aber wenn der Betreiber die Bedenke hat, ist das OK.

Weil der Gurtaufbau ist zwischen Sport und Industrie ja nun nicht sondrlich unterschiedlich. Bis auf Polsterung und halt die Auffangöse(n).

Aber das waren Antworten die ich in Erfahrung bringen wollte, weil über die Einbindeöse/Auffangöse habe ich nicht nachgedacht.
 
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