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Lochrasterschaltung schützen

lolyx

Geowizard
Plastik70 habe ich bis vor ein paar Jahren verwendet um Ausdrucke aus einem Tintenstrahldrucker gegen Wasser, oder gegen verschmieren durch durch Kleber zu schützen. Ich fand den Duft immer sehr angenehm :biggrin: wenn auch bestimmt ungesund, eben 100% Lösungsmittelduft. Also wenn möglich draußen benutzen.
Bin mal gespannt auf das Ergebnis mit dem Plasti Dip.
 

rolf1327

Geowizard
Wenn ich vor ca. 30 Jahren Geräte mit Plastik70 eingesprüht habe, konnte man den Raum in dem ich es angewendet habe für 14 Tage nicht mehr benutzen, so hat das Zeug gestunken. Aber vielleicht hat KontaktChemie mittlerweile die Zusammensetzung verändert.
 

DNF_BLN

Moderator
Teammitglied
Mit zunehmenden Alter lässt der Geruchssinn nach, ist wie mit dem Hören. Den Förster bemerke ich auch immer erst wenn er hinter mir steht und fragt: "Was machen Sie da?"
 

lolyx

Geowizard
Wenn ich vor ca. 30 Jahren Geräte mit Plastik70 eingesprüht habe, konnte man den Raum in dem ich es angewendet habe für 14 Tage nicht mehr benutzen, so hat das Zeug gestunken. Aber vielleicht hat KontaktChemie mittlerweile die Zusammensetzung verändert.
Glaube ich eher nicht ... wobei 14 Tage dauert es bei mir definitiv nicht.
 

radioscout

Geoking
Nimm Kerzenreste, schmelze das "Wachs" (im Wasserbad) und vergieße damit die Platinen. Wenn Du sie reparieren mußt, kannst Du das Wachs wieder schmelzen.

Du kannst auch etwas Polystyrol (Styropor von Verpackungen) in Propanon (Aceton) lösen (unter dem Abzug oder im Freien, Brandschutz beachten) und damit die Schaltungen vergießen. Vorher prüfen, ob die Schaltungen, insbesondere der Fädeldraht, das Lösungsmittel vertragen. Das Aushärten dauert recht lange, dafür ist das Ergebnis "steinhart".
 

Fadenkreuz

Geoguru
Wenn Du sie reparieren mußt, kannst Du das Wachs wieder schmelzen.
Und wie soll er das machen? Im Wasserbad, wo doch der Sinn der ganzen Sache ist, die Elektronik vor Feuchtigkeit zu schützen? Oder mit einer Heißluftpistole, wo dann die ganze Elektronik auf ungesunde Temperaturen gebracht wird? Die Idee ist m.E. nicht durchdacht, auch das aufgelöste Styropor ist nichts. Es gibt wirklich geeignetere Methoden, die auch schon weiter vorne beschrieben wurden.
 

radioscout

Geoking
Ich nutze beide Methoden mit Erfolg und kann sie jedem empfehlen.
Zum schmelzen benötigt man keine hohen Temperaturen, Heißluft ist möglich und man kann auch das Gehäuse im Wasserbad erhitzen, wenn es wasserdicht ist oder der ausgeschalteten Elektronik das Wasser nichts ausmacht. Die meisten Bauteile sind wasserfest. Denk mal an die kleinen (Piezo-)Lautsprecher mit dem Aufkleber "Remove after washing". Aber die vergießt man nicht vollständig.
 

Fadenkreuz

Geoguru
Wenn es wasserdicht ist, dann muss man es nicht gegen Feuchtigkeit schützen. Wenn es aber gegen Feuchtigkeit geschützt werden muss, dann sollte man es nicht im Wasserbad erhitzen. Wachs ist eine Sauerei, es gibt einfach deutlich bessere Produkte für den hier angedachten Verwendungszweck.
 

Fadenkreuz

Geoguru
Ok, dann soll er eben Wachs nehmen. Das ungeeignetste aller Produkte, umständlich aufzubringen und noch umständlicher zu entfernen.
 

DNF_BLN

Moderator
Teammitglied
Ich denke hier kamen jetzt soviele Vorschläge das er die nächsten Jahre genug zum Testen hat. Vielleicht baut er genügend Schaltungen und macht einen Langzeitgedächtnis und lässt uns an der Erkenntnis teilhaben.
 
OP
Geomane

Geomane

Geocacher
Vielleicht baut er genügend Schaltungen und macht einen Langzeitgedächtnis und lässt uns an der Erkenntnis teilhaben.
Genau das will ich machen und bereite ich gerade vor. Mehrere kleinere Lochrasterstücke mit jeweils zwei Messpunkten (benachbarte Lötstellen, verdrillte Fädeldrahtstücke) werden mit unterschiedlichen Methoden geschützt und der Widerstand der Messpunkte gemessen. Die Daten werden dann über einen längeren Zeitraum gesammelt, während die Lochrasterstücke der freien Luft ausgesetzt sind - allerdings regengeschützt, wie meine GC-Schaltungen. Die Lochrasterstücke werden unterschiedlich behandelt:
  • ohne Testobjekt (offene ADC-Eingänge)
  • ungeschützt (blank)
  • ungeschützt, aber im wasser- und luftdichten Gehäuse
  • Plastikspray
  • PU-Spray
  • Lötlack (Kolophonium)
  • "Nagellack" (1-Euro-Laden)
  • Zaponlack
  • Ponal (Weißleim)
  • Teelicht-Wachs
  • Plasti-Dip
  • Wachsspray
Das Kerzenwachs ist also durchaus schon auf der Liste. Am Ende der Versuchsreihe werden die Lochrasterstücke "repariert", d. h. der Schutz entfernt und die Lötstellen neu gelötet.

Sobald ich den Versuchsaufbau fertig habe, stelle ich ein paar Fotos hier ein, zusammen mit einer Beschreibung des Aufbaus. Am Ende des Versuchs - etwa nach einem Jahr - kommt natürlich auch die Auswertung.

Meine Schaltungen für die GC-Stationen, die ich anfangs erwähnt habe, sind übrigens inzwischen repariert, mit Plasti-Dip geschützt und schon wieder im Einsatz.
 

DNF_BLN

Moderator
Teammitglied
Das nenne ich doch mal ergebnisorientiertes Arbeiten. Da bin ich schon gespannt auf dir Bilder und die Auswertung in 1 Jahr.
 

rolf1327

Geowizard
Da bin ich auch supergespannt, mach doch eine Fortsetzungsgeschichte draus, mit gelegentlichen Zwischenergebnissen.
 
OP
Geomane

Geomane

Geocacher
Ja, das ist eine gute Idee. Dann fange ich schon mal an, von den Vorbereitungen zu berichten. Die Lochrasterstückchen sind schon fertig, aber noch nicht mit den unterschiedlichen Möglichkeiten geschützt - da bin ich gerade dabei.

Das sind die 11 Lochrasterplatinchen, bereits mit Nummern und Anschlüssen versehen, und man kann die verdrillten Fädeldrahtstückchen erkennen.

Coating01-01.jpg

Und so schauen die Rückseiten aus:

Coating01-02.jpg

Noch einmal in Großaufnahme, damit man die Fädeldrähte besser sieht:

Coating01-03.jpg

Von hinten sieht man die Lötstellen besser. In der Mitte ist GND, ein Anschluss ist für die gelöteten Streifen, ein Anschluss für die Fädeldrähte.

Coating01-04.jpg

Noch ein Detail: Die Fädeldrähte sind unterschiedlich lang, damit sich die (blanken) Enden nicht zufällig berühren können.

Coating01-05.jpg

Fortsetzung folgt...
 
OP
Geomane

Geomane

Geocacher
Weil mir zur Jahreswende einiges an zusätzlicher Arbeit hereingeschneit kam, bin ich mit dem Testaufbau nicht so schnell fertig geworden, wie ich es mir gewünscht hätte. Erst Anfang März habe ich alles fertig gehabt und den Dauertest gestartet. Inzwischen ist ein Monat vergangen, und eigentlich wollte ich die ersten Zwischenergebnisse liefern, aber - es gibt keine Ergebnisse.

Wie schon früher beschrieben, sind die Lochrasterplatinchen im Freien aufgehängt, aber überdacht:

Coating02-01.jpg

Meine Vermutung war ja, dass sich auf den Platinchen gelegentlich Tau (Kondenswasser) absetzt und einen messbaren Widerstand zwischen den Leiterbahnen erzeugt. Mehrmals waren die Autos morgens mit Reif bedeckt, was ja nichts anderes als gefrorener Tau ist. Aber ich konnte bei keinem Testobjekt einen Widerstand unterhalb von 200 MOhm feststellen (noch hochohmiger zu messen hat bei dem relativ einfachen Messaufbau wohl keinen Sinn).

Jetzt bin ich unsicher, wie ich weiter vorgehen soll. Abwarten, ob sich noch was tut? Oder die Prüflinge aus der Überdachung rausnehmen, damit sie der Regen erreicht?

Die Messungen werden mit drei ATtiny24 durchgeführt. Ein ATtiny24 hat ja 8 ADC-Eingänge, folglich stehen 24 ADC-Eingänge zur Verfügung. Weil auf jedem Testobjekt zwei Werte gemessen werden (einmal die nebeneinander liegenden Leiterbahnen, einmal die beiden verdrillten Kupferlackdrähte), können 12 Testobjekte angeschlossen werden. Die Messungen erfolgen mit VCC als Referenz. Die Testobjekte liegen zwischen dem ADC-Eingang und GND. Von jedem ADC-Eingang geht ein 7,5-MOhm-Widerstand an VCC.

Coating02-02.png
So schaut die Messeinrichtung aus:

Coating02-03.jpg

Unter der Lochrasterplatte sieht man den Raspberry Pi, der regelmäßig über eine SPI-Schnittstelle die Messdaten von den drei ATtinys abholt und in eine Datei schreibt. Über WLAN hole ich mir täglich die Messdaten ab und bereite sie mit einem Auswertungsprogramm auf. Dass das alles funktioniert, vor allem dass auch die Messungen vernünftige Ergebnisse bringen, habe ich natürlich im Vorfeld getestet.

Bevor Einwände kommen, dass man so keine genauen Messungen bis in den gehobenen Megohm-Bereich durchführen kann: Natürlich kann man hier keine Präzisionsergebnisse erwarten, aber für einen Vergleich, wie gut die Lochrasterschaltungen mit unterschiedlichen Maßnahmen geschützt sind, müsste es voll ausreichen.

Enttäuschend sind nur die Ergebnisse. Da hätte ich mir etwas anderes erwartet, auch aus den Erfahrungen mit den bisherigen Stationen.
 

AndiHeitzer

Geowizard
Abwarten, ob sich noch was tut? Oder die Prüflinge aus der Überdachung rausnehmen, damit sie der Regen erreicht?
Ja, meiner Ansicht nach schon.
Ich würde mal behaupten, dass im Winter die Luftfeuchtigkeit nicht so hoch ist, wie in der wärmeren Jahreszeit.
Daher würde ich so einen Test mindestens ein Jahr laufen lassen. Den Anbringungsort würde ich so wählen, wie das auch später vorkommen kann.
Evtl. würde es Sinn machen, einen zweiten Aufbau dem Regen auszusetzen, also ohne Dach?
 
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