• Willkommen im Geoclub - dem größten deutschsprachigen Geocaching-Forum. Registriere dich kostenlos, um alle Inhalte zu sehen und neue Beiträge zu erstellen.

Mein Nachbar der Jäger

Galuvin

Geocacher
Heute kam ich von Arbeit und sah nebenan meinen Nachbarn. Da fiel mir ein man könnte ja mal nachfragen was mit meinem Schwein ist das ich schon im Dezember bei ihm bestellt habe. Nun ist es so das es sich bei dem bestellten Schwein um ein Wildschwein handelt und mir war schon vorher klar das man das nicht einfach so mal schnell bekommt wie ein paar Haxen beim Metzger. Jedoch halt ich meine Tiefkühltruhe nun schon fast 2 Monate für eben jenes Schwein frei, aber bisher eben leider umsonst.
So kamen wir nun darauf wie wenig Wild es im Moment gibt, welche Umstände es gibt das dem so ist. Vor allem aber wie schwierig es im Moment für das Wild ist.
Ich habe heute eine ganze Menge über Rehe, Schweine und Co gelernt. Ich wusste zum Beispiel nicht das Rehe alle 3 Stunden fressen müssen. Das grad jetzt wo es wenig Nahrung gibt sie mit jedem mal aufstehen um zu fressen mehr geschwächt werden und dann evntl. sogar noch beim fressen gestört werden und somit nix oder zu wenig gefressen haben und noch mehr geschwächt werden. Ich wusste nicht das Schweine ihr Verhalten an den Menschen angepasst haben und deswegen erst rumlaufen wenn der Wald ruhig ist. Ich wusste nicht das ein Jäger schon 2 Stunden bevor es Zeit zum jagen ist sich in den Wald auf seine Position begibt um sich dem Wald anzupassen und das Wild nicht zu stören. Es gab noch eine Vielzahl anderer Sachen die ich heute gelernt hab das würde jetzt aber den Rahmen sprengen.

Soviel zum Grund dieses Postings. Nun vielleicht kurz zu mir.
Ich bin einer von den Neuen (zumindest seh ich mich noch so) – Ja! einer von denen die von einigen unerwünscht sind weil es ja vor 6-8 Jahren als die Cacher noch Elite waren ich noch nicht da war und es eh zuviel Neue gibt und die eh Schuld an allem Übel sind. Ich bin einer von denen die gar nicht mitreden können da ich ja grad mal so und so viele Caches gefunden habe.
Ich seh mich als einer der ein schönes Hobby gefunden hat, der nicht jeden Punkt mitnehmen muss, sondern cachen als Ergänzung zu einer Sache gefunden hat die man eh schon machte – nämlich sich in der Natur bewegen. Ich verfolge auch einge Blogs, Presseberichte etc. die sich mit der DWJ als auch mit Jägern beschäftigen und finde das da einiges komplett schief läuft. Leider auch in der Argumentation und Ausdrucksweise mancher Cacher und auch wenn ich mir jetzt jede Menge Flames einhandel – auch oder vor allem in der Kommunikation der sogenannten Elite, Hardcorecacher und wie auch immer sie sich nun nennen.
Ich will hier nicht den Moralapostel spielen sondern einfach nur mal darstellen das man beide Seiten verstehen muss. Die Geocacher und auch deren Gegner – doch warum sind es Gegner?

Ich sprach meinen Nachbarn den Jäger darauf an wie er zu geocachen steht. He! Ihr glaubt es nicht! Der findet das eine tolle Sache! Ja genau der böse böse Jäger sagt das cachen eine tolle Sache ist………Solange man im Revier des anderen Jägers cachen geht ;-)
Nein jetzt Spass beseite, er findet es wirklich ein tolles Hobby. Und er sagt auch das es mehr als ärgerlich ist wenn man 5 Stunden im Wald gesessen hat und dann eine Gruppe Leute vorbeikommt und man genau weis: ´Oki nun kann ich einpacken an diese Stelle kommt heut kein Wild mehr` - „Shit happens“ sag ich, kann ihn aber auch verstehen das ihn das ankot….. Er sagt es war dann ein Scheiß Tag für ihn aber er wird es überleben.
Back to Topic: Was ihn viel mehr stört sind rücksichtslose Leute, egal ob Tag oder Nacht. Er hat nix gegen Leute im Wald - wenn es auf den Wegen oder ein paar Meter davon entfernt abgeht. Aber wenn es durchs Unterholz geht dann trampelt Ihr durchs Wohnzimmer der Waldbewohner. Noch schlimmer sind die Leute die nicht nur durchtrampeln sondern dazu noch die halbe Einrichtung demolieren. Hier sei darauf hingewiesen das er nie auf Cacher geschimpft hat sondern auf rücksichtslose Leute im allgemeinen, das betrifft Wanderer, Pilzsucher, Gassigeher genauso wie uns. Er weis auch das es genug Jäger gibt die wirklich aggresiv gegen die bösen Cacher sind. Aber wie eingangs schon gesagt, es gibt auch genug Cacher die sich für den Mittelpunkt halten.

Ich bin seit meinem ersten Nachtcache mit Team Copperfield begeisterter Nachtcacher. Doch überlege ich mir nun ob ich die spannende Tour durchs Unterholz machen muss oder doch lieber abbreche. Und ja - ich werde nächstes mal abbrechen – das meiste was mich daran dann ärgern wird ist nicht der verlorene Punkt sondern das ich den „Schatz“ nicht gefunden hab. Klar ist so eine Tour genial, aber langfristig gesehen werd ich mich wohl doch lieber an einer halbwegs intakten Natur erfreuen können. Ich werde den Wald und dessen Bewohner nicht retten können – aber vielleicht doch etwas hinaus schieben wenn ich mich so verhalte.
Mein nächster Cache wir auch ein NC – Oki der Jäger hat dann vielleicht trotzdem noch `nen Scheiß Tag weil Leute durch sein Revier laufen wo er schon Stunden hockt. Ich werde aber keinen dazu verleiten durchs Wohnzimmer der Wildschweinmutter zu rennen.

Ich will mal noch kurz die Argumente beider Seiten zusammenfassen (Es geht immer noch nicht um cachen sondern um Leute im Wald allgemein):

Jäger:
- Störung des Wildes, wenig ungenügend fressen, Störung der Aufzucht von Jungen
- Zerstörung von Lebensräumen
- wirtschaftlich: 8000 Euro Pacht!!! (Ich wollts nicht glauben aber es ist so)
Der Jäger weis das er die nicht erwirtschaftet dafür ist es auch sein Hobby
- angestellte Jäger. die Jagd kann er nicht allein bejagen und hegen deswegen hat er noch 7 andere angestellt die auch bezahlt sein wollen
- früher war das betreten des Waldes von Sonnenunter- bis Aufgang verboten, jetzt ist es das nicht mehr. Es soll aber trotzdem noch ein Gesetz geben das das verlassen der Wege zu dieser Zeit verbietet (ich wird das mal prüfen- ist aber auch egal ob Gesetz oder nicht man kann sich ja nach eigenem Ermessen verhalten und den Wald und das Wild respektieren)

Waldbenutzer
- ich will Spass, Ablenkung
- Wald ist für alle da

Es ist also nicht die komplette Welt gegen geocachen auch nicht die komplette Jägerwelt. Ich werde weiter cachen gehen, ich werde auch weiter Nachts in den Wald gehen und erwarte das der Jäger das respektiert sowie auch wir Cacher die Natur, den Wald, das Wild und ja…..auch den Jäger respektieren sollten.

Ganz schön lang geworden und ich weis auch nicht ob`s wen interessiert, aber ich wollt`s mal loswerden.
 
OP
G

Galuvin

Geocacher
hm.... glaub in Hessen ist es falsch da es ja ein allg.Thema ist, habs nur grad mal hier gepostet da es ein hessischer Jäger ist :D

wenns stört kanns der wutzebär ja verschieben.
 

quercus

Geowizard
naja, ähnliche diskussionen laufen ja gerade. denke, dass das hier auch mehr ein statement von dir ist und weniger eine diskussion aufkommen soll.

ich finde es zeigt wieder eines: einzelne personen sind durchaus in der lage eine einigung zu erzielen, aber als gruppe wird es auf beiden seiten schwer. daher auch hier mein tipp: einigt euch mit den jägern vor ort, geht vielleicht mal irgendwo mit, redet auch mal mit förstern, die nicht jagen oder mal mit einem jäger aus dem ÖJV http://www.oejv.de/ und bildet euch eure meinung oder findet einen weg zusammen.
mehr wird nicht gehen, man wird niemanden umstimmen oder auf einsicht hoffen können.

zu deinem jäger: ich weiß zwar nicht, in was für einem wald du warst, aber dass es zu wenig schwarzwild gibt, stimmt in 98% der fälle definitiv nicht und hunger leiden die auch zur zeit nicht. außerdem haben sich die wildtiere in einigen hundert tausend jahren sehr gut an kalte winter gewöhnt und sebst wenn da jetzt 10% der tiere sterben würden, wäre das völlig normal für das system. das der mensch meint, er könne mit der büchse besser als die natur regulieren ist gelinde gesagt mumpitz. und zu früheren zeiten wurde das reh oder der hirsch im winter von den raubtieren auch nicht aus rücksicht in ruhe gelassen ... und bei 30-40 cm schneedecke wird es nur sehr sehr wenige cacher in den wald führen
 

wutzebear

Geoguru
Galuvin schrieb:
wenns stört kanns der wutzebär ja verschieben.
Stören nicht, aber im Sinne des sachlichen Zusammenhangs (wenn es um einen bestimmten Cache gegangen wäre, hätte ich den Thread im lokalen Bereich stehen lassen): Ab nach "Jagd und Forst".

Aber auf jeden Fall: schöne Zusammenfassung, danke!
 

Zappo

Geoguru
Galuvin schrieb:
..........Es ist also nicht die komplette Welt gegen geocachen auch nicht die komplette Jägerwelt. Ich werde weiter cachen gehen, ich werde auch weiter Nachts in den Wald gehen und erwarte das der Jäger das respektiert sowie auch wir Cacher die Natur, den Wald, das Wild und ja…..auch den Jäger respektieren sollten.........

Erst mal Hallo im Kreis der Schachtelsucher und auch hier im Forum - und danke für deinen konstruktiven Beitrag. Und mach Dir mal keinen Kopf wegen Newbie - das ist ein Thema, was ähnlich schief läuft wie die Jägerdiskussion :D - und zu 99,999 % nur in Foren vorkommt. Ich hab noch nie auf einem Event gesehen, daß jemand wg. Neusein dumm angemacht wurde und wenn jemand mal mitgehen will, wird der selbstverständlich mitgenommen. Die Cachergemeinde ist eigentlich freundlich und hilfsbereit.

Galuvin schrieb:
.........Waldbenutzer - ich will Spass, Ablenkung.........

Na, da will ich doch mal was ergänzen. Ohne allzu esoterisch zu wirken -wenn man Wald und Natur etwas länger begeht, wird man merken, daß da mehr ist als nur eine Kulisse für Sport und Hobby. Das unterscheidet auch Geocaching (zu Fuß) von Mountainbiken und Zugspitzlauf. Wald heilt.

Gruß Zappo
 

argus1972

Geowizard
@Galuvin:
Ein hervorragender Beitrag zu einer insgesamt kontrovers geführten Diskussion, danke dafür!
Es ist immer interessant, mal eine konstruktive Meinung der Jägerseite zu hören, ohne dass es polemisch wird.

Mich irritiert aber auch der mangelnde Jagderfolg, der hier angesprochen wird.
Gerade las ich im Heimatblättchen von einer Jagd der letzten Tage, wo es 17(!!) Waidmännern in einer Nacht lediglich gelang, 5 Stück Strecke zu machen, davon nur 1 Wildschwein.
Da der Wald doch angeblich von Sauen nur so wimmelt, kann ich nur interpretieren, dass die genau wissen, wann wo von wem Gefahr besteht und die entsprechenden Stellen meiden.

Wenn ich alleine im Wald unterwegs bin, sehe ich tagsüber fast immer Rehe, aber praktisch nie Wildschweine. Folglich machen die einen großen Bogen um Menschen, denke ich, denn die werden mich wohl eher bemerken als ich sie. :???:
Daraus lässt sich wiederum schließen, dass die Schweine auch den Jäger frühzeitig bemerken und weiträumig meiden.
Ergo ist es nicht nur der Spaziergänger/Cacher/Stockschwinger/Waldiführer... , der die Sauen verscheucht, sondern offenbar auch der/die Jäger selbst.

Möglicherweise denke ich auch zu esoterisch, aber vielleicht sollte der Mensch lieber wirklich der Natur, oder dem was davon in diesem übel überbevölkertem Land noch übrig ist, die Selbstregulierung überlassen, damit man das von Zappo schön formulierte Walderlebnis frei von latent schlechtem Gewissen erfahren kann.
Die Tiere meiden uns, wenn sie es für richtig halten und das können sie besser, als wir Menschen sie in freier Wildbahn suchen könnten.
 

Blindmulch

Geocacher
argus1972 schrieb:
@Galuvin:
Ein hervorragender Beitrag zu einer insgesamt kontrovers geführten Diskussion, danke dafür!
Es ist immer interessant, mal eine konstruktive Meinung der Jägerseite zu hören, ohne dass es polemisch wird.

Mich irritiert aber auch der mangelnde Jagderfolg, der hier angesprochen wird.
Gerade las ich im Heimatblättchen von einer Jagd der letzten Tage, wo es 17(!!) Waidmännern in einer Nacht lediglich gelang, 5 Stück Strecke zu machen, davon nur 1 Wildschwein.
Da der Wald doch angeblich von Sauen nur so wimmelt, kann ich nur interpretieren, dass die genau wissen, wann wo von wem Gefahr besteht und die entsprechenden Stellen meiden.

Wenn ich alleine im Wald unterwegs bin, sehe ich tagsüber fast immer Rehe, aber praktisch nie Wildschweine. Folglich machen die einen großen Bogen um Menschen, denke ich, denn die werden mich wohl eher bemerken als ich sie. :???:
Daraus lässt sich wiederum schließen, dass die Schweine auch den Jäger frühzeitig bemerken und weiträumig meiden.
Ergo ist es nicht nur der Spaziergänger/Cacher/Stockschwinger/Waldiführer... , der die Sauen verscheucht, sondern offenbar auch der/die Jäger selbst.

Möglicherweise denke ich auch zu esoterisch, aber vielleicht sollte der Mensch lieber wirklich der Natur, oder dem was davon in diesem übel überbevölkertem Land noch übrig ist, die Selbstregulierung überlassen, damit man das von Zappo schön formulierte Walderlebnis frei von latent schlechtem Gewissen erfahren kann.
Die Tiere meiden uns, wenn sie es für richtig halten und das können sie besser, als wir Menschen sie in freier Wildbahn suchen könnten.

Das ist gut - sehr gut sogar ! Aber dann mußt auch DU aus dem Wald weg bleiben !

Mal zu deiner Info: Wenn ich hier über Tag durch unseren Wald fahre bzw. laufe, dann sehe ich auch keine Wildschweine und auch keine Rothirsche und auch kein Dammwild ! Bin ich aber spät Abends und auch Nachts mal unterwegs, dann sieht das schon ganz anders aus. Dann kommen die Tiere aus ihren Tagesverstecken ( Brombeerhecken, Jungbaumschonungen, Remisen etc ) und begeben sich zur Futtersuche wobei man sie dann auch mal antrifft.

Gruß, Ludger
 

Heimo

Geocacher
Die Schwarzwildbejagung, speziell am Ansitz, ist nicht einfach. Eine faustformel lautet: " Jedes Pfund kost a Stund." Also für jedes Pfund Wilpretgewicht muss der Jäger eine Stunde ansitzen.

In den meisten Revieren ist Schwarzwild sog. Wechselwild d.h. mal ist es da, mal ist es nicht da. Schwarzwild ist intelligent, hört (vernimmt) und riecht (windet) sehr gut. Schwarzwild hat gelernt gefähliche Situationen zu vermeiden. Es kommt bei schlechtem Licht, nutzt jede Deckung und jeden Schatten aus. Stellen an denen es angelockt werden soll, umkreist es vorher in sicherem Abstand, um sich "den Wind zu holen" und ggf. die Witterung des Menschen rechtzeitig wahrzunehmen. bevor es auf hellere, offenere Flächen kommt, steht es oft 30 Minuten in sicherer Deckung und prüft die Lage.

Die Lernfähigkeit hat aber auch einen Vorteil, hat man einmal ein Stück auf einer gefährdeten Wiese oder in einem Acker erlegt, hat man da ein bis zwei Wochen Ruhe vor Wildschäden, die oft der Jäger zu begleichen hat und die leicht vier- manchmal sogar fünfstellig Beträge ausmachen.

Wer Schwarzwild erlegen will, beachtet den Wind und das Licht, sitzt lange, regungslos und oft bei ungemütlichen Witterungsverhältnisen an. Deshalb ist es besonders ärgerlich, wenn eine Chance durch andere nächtliche Waldbesucher zunichte gemacht wird. Wer geduldig ausgeharrt hat, wem dabei Knochen und Muskeln schmerzen und wer dann endlich das Wild am Waldrand hört, der ist hellauf begeistert, wenn da jemand mit und ohne Taschenlampe daherkommt und das Wild verscheucht. Wer daraufhin noch Wildschaden bezahlen muss verliert vielleicht vollendst die Geduld.
 

Zappo

Geoguru
argus1972 schrieb:
......Mich irritiert aber auch der mangelnde Jagderfolg, der hier angesprochen wird.
Gerade las ich im Heimatblättchen von einer Jagd der letzten Tage, wo es 17(!!) Waidmännern in einer Nacht lediglich gelang, 5 Stück Strecke zu machen, davon nur 1 Wildschwein.
Da der Wald doch angeblich von Sauen nur so wimmelt, kann ich nur interpretieren, dass die genau wissen, wann wo von wem Gefahr besteht und die entsprechenden Stellen meiden.......
Wenn ich darüber spreche, krieg ich immer Horrorstories erzählt von "ein Abschuß an einer Stelle - da geht dann 2 Jahre nix mehr", und von Schweinen, welche sich das ganze Jahr nicht sehen lassen, aber einen Tag nach Eintreten der Schonzeit sich seelenruhig am Hochsitz scheuern (obwohl, ich meine, daß Wildschweine ganzjährig bejagt werden :???: - egal) Tatsache ist - die Jäger kriegen die nicht reduziert. Mag an der Art der Jagd liegen, an der Vermehrungsrate - keine Ahnung. Trotzdem einem Beitrag hier zufolge ca. 650 000 Stück im Jahr geschossen werden.
Deshalb verstehe ich auch den Frust eines Jägers, welcher lange angesessen ist und wg. Störung dann doch nicht zum Schuss kommt. Das hat aber mit einem - vorgeschobenen - Naturschutz- und Tierschutzgedanken nix zu tun. Rehe und Wildschweine gibts übergenug* .

Gruß Zappo

* ich hoffe, das wird nicht wieder als Lizenz mißverstanden, sich tierstörenderweise im Wald zu bewegen.
 
A

Anonymous

Guest
Achso... bisher hieß es doch bei den "Jagddiskussionen" immer, dass das schädlich für das Wild ist. Hier wird nun aber dargestellt, dass das nur Schädlich für den Geldbeutel des Jägers sein kann. :???:
 

Heimo

Geocacher
S1G schrieb:
Achso... bisher hieß es doch bei den "Jagddiskussionen" immer, dass das schädlich für das Wild ist. Hier wird nun aber dargestellt, dass das nur Schädlich für den Geldbeutel des Jägers sein kann. :???:

Nur weil jetzt nur ein Aspekt beleuchtet wurde, heißt das nicht, dass nicht noch mehr Aspekte vorhanden sind.

Für den Jäger der sich schlußendlich gegen Geo-Caching stellt, ist sein Geldbeutel aber garantiert eine große Triebfeder. Für die Folgen ist es unerheblich, warum Geo-Caching wieder einen "besonderen Freund" gewonnen hat.
 

Zappo

Geoguru
S1G schrieb:
Achso... bisher hieß es doch bei den "Jagddiskussionen" immer, dass das schädlich für das Wild ist. Hier wird nun aber dargestellt, dass das nur Schädlich für den Geldbeutel des Jägers sein kann. :???:
(Fettung von mir)

Naja, "nur" ist bei den Zahlen, die da im Zweifelsfall abgerufen werden, etwas untertreibend. Unbesehen dem Zeitaufwand. Und das ist für mich schon ein Argument, welches ich nachvollziehen kann. Anders als bei der Naturschädigung, welche ich - ich lehn mich da mal kräftig aus dem Fenster - nicht in übermäßigen Maße sehe.

Zappo
 

quercus

Geowizard
@ Heimo: wenn dein jägerspruch auch nur ansatzweise bei jährlichen strecken von 650.000 stück schwarzwild noch stimmen sollte, dann besagt das nur eines: die ansitzjagd auf schwarzwild ist völlig ungeeignet. zwei-drei ordentliche bewegungsjagden mit ausreichend fläche, vielen guten hunden und schießwilligen guten schützen. dann könnten viele jäger viel entspannter mit störungen umgehen. ... aber darum geht es den meisten jägern die ich kenne nicht, und man findet auch kaum noch verhältnisse, die gute bewegungsjagden ermöglichen würden

wenn man aber die jagdmethoden nicht den neuen gegebenheiten anpasst, wird aus der gesetzlich vorgeschriebenen aufgabe einzig und alleine ein hobby dessen ausübung zwar geld kostet, aber das keinerlei rechte mehr genießt, als die hobbys der vielen steuerzahler, die den gleichen spielplatz nutzen

ps: in meinen augen sollte die jagdpacht in staatlichen wäldern abgeschafft werden und die jagderlaubnisscheine für max 36 monate nach qualifikation und leistung ausgegeben werden. privatwaldbesitzer können natürlich machen was sie wollen, ich kenne aber moderne aufgeklärte waldbesitzer, die genau so handeln. wenn der jäger eine aufgabe hat, dann soll er dafür nicht auch noch zahlen, sondern sie gut erledigen. bei uns bekommen die jäger z.b. jedes dritte stück wild geschenkt
 

JR849

Geowizard
Galuvin schrieb:
- angestellte Jäger. die Jagd kann er nicht allein bejagen und hegen deswegen hat er noch 7 andere angestellt die auch bezahlt sein wollen
Wer hat dir denn diesen Bären aufgebunden? Ein Jäger hat keine Angestellten und bezahlt auch niemanden dass in seinem Revier gejagt wird. Das Gegenteil ist der Fall! Die Mitpächter oder Jäger die einen Begehungsschein wollen, müssen dafür zahlen (oder mindestens im Revier mithelfen).
Es wäre ja absoluter Blödsinn selber ein Revier zu pachten und einen Batzen Geld hinzulegen, anstatt sich anstellen zu lassen und Geld dafür zu bekommen. :irre: .
 

Heimo

Geocacher
@quercus

Bewegungsjagden werden im Herbst und Winter abgehalten, wenn das Laub abgefallen ist und die Felder abgeerntet sind, das dürfte dir bekannt sein. Auf abgeernteten Feldern ensteht höchstselten Wildschaden.

Wildschäden durch Schwarzwild entstehen vorwiegend
- im März wenn das Schwarzwild nach tierischer Nahrung auf den Wiesen gräbt,
- im Mai wenn der Mais frisch ausgesäät wurde und
- dann, wann die Feldfrüchte in die Milchreife kommen.

Zu den erfolgreichsten Abwehrmaßnahmen gehören dann Vergrämungsabschüsse an den gefährdeten Flächen und das geht überwiegend nur vom Ansitz aus.

In Wäldern verursacht Schwarzwild keinen Wildschaden. Gerade Waldbesitzer (Eigenjagden) staatlich oder privat, beteilgen sich gern nicht an Bewegungsjagden auf Schwarzwild. Trotzdem wird die höchste Schwarzwildstrecke bei Bewegungsjagden erzielt. Die Faustformel bezieht sich, im Text ist das erkennbar, auf die Ansitzjagd.

Das Hobby Jagd hat das Jagdausübungsrecht als Grundlage, das Hobby Geo-Caching beruft sich zwar auf das allgemeine Betretungsrecht für die Natur, im Bezug auf das Ablegen von Dosen, ist es aber allein auf die Duldung durch den Grundeigentümer angewiesen. Also wenn Du Hobbies auf Rechte reduzieren möchtest, da schaut es beim Geo-Caching recht mau aus.
 

argus1972

Geowizard
Es läuft doch im Endeffekt immer wieder auf das selbe hinaus:
Erholungssuchende stören das Wild, den Jäger und vielfach garantiert auch den Waldbesitzer, weil sich diese überfordert sehen, ihre Ziele zu erreichen und wir Cacher lassen uns das Cachen nicht verbieten, schlichtweg weil wir es können und ärgern uns über die wütenden Jäger.

Es ist doch fast müßig, über das Thema zu diskutieren.
Wen interessieren denn geeignete Jagdmethoden, wer setzt diese denn um?
Offenbar steht die Jägerschaft vor einem Problem, für das es keine sinnige Lösung gibt, oder sie wird nicht genutzt.
Schnell geht es dann um Schuld an der Misere und die sucht bekanntlich niemand bei sich selbst, natürlich auch die Cacher nicht.

Müsste nicht vielmehr einfach begriffen und verinnerlicht werden, dass sich die Natur anscheinend eben nicht regulieren lässt, wie wir, anmaßend wie wir sind, immer glauben?
Die angebliche Krone der Schöpfung bekommt es anscheinend nicht geregelt, in jahrmillionenalte natürliche Vorgänge dahingehend einzugreifen, diese in ihrem Sinne abzuändern. Da diese Realitäten aber offenbar nicht akzeptiert werden können, sucht man nach äußeren Einflüssen, die für das Dilemma verantwortlich sind, ohne auch nur ansatzweise zu verstehen, dass der Mensch dabei chancenlos ist und wohl auch immer bleiben wird.
Die Tiere passen sich veränderten Lebensbedingungen an, sind offenbar schlauer als wir glauben und drehen auch dem geduldigen Jäger und dem verärgerten Landwirt eine lange Nase.

Da ich mir nicht vorstellen kann, dass zumindest der Grundgedanke meiner gewagten, aber möglicherweise nicht ganz abwegigen These, nicht auch bei naturkundlich sicherlich hervorragend informierten Waidmännern bereits durchdacht und gewiss auch im Bereich von latent bis konkret begriffen, wenn auch möglicherweise aus o.g. Gründen nicht akzeptiert wurde, stellt sich doch beinahe zwingend die Frage, warum sich der Jäger den Zeitaufwand, die nicht unerheblichen Ausgaben und die Mühe überhaupt antut, wenn es ein Kampf gegen Windmühlen ist. :???:
Schon schleicht sich auch bei mir der Gedanke an ein aufwendiges Hobby ein, für das man bereit ist, diese Opfer zu bringen, was für mich auch vollkommen verständlich ist. Ich investiere auch viel Zeit und für meine Verhältnisse viel Geld in meine Hobbies.
Daher kann ich mich quercus´ Meinung anschließen, da sie, wie ich finde, sehr realistisch die Tatsachen beschreibt, denen sich der Waidmann ausgesetzt sieht.

Für meine Begriffe ist die Jagd, wie sie sich zur Zeit und unter den gegebenen Umständen samt aller Misserfolge ihrer vorgeblichen Aufgabenstellung darstellt, schlichtweg auf ein Hobby reduziert.
Nicht mehr und nicht weniger!
Daraus ergibt sich für meine Begriffe, dass seitens der Waidmanschaft keinerlei übergeordnete moralische Rechte vorliegen, die nicht von ihrer Nachvollziehbarkeit her an den Haaren herbeigezogen wären.
Sicherlich erfüllen die Jäger eine Aufgabe und verdienen dafür ein gewisses Maß an Hochachtung, doch für eine Aufgabe sollte man tatsächlich bezahlt werden, bzw. zumindest nicht blechen müssen, wie es insgesamt wohl im Bereich der ehrenamtlichen Tätigkeit allgemein üblich sein dürfte.

Daher interpretiere ich jetzt mal ganz frech, ohne dabei eine Wertung vorzunehmen:
Wäre tatsächlich eine zwingend notwendige Aufgabe zu erfüllen, wären die finanziellen und gesetzlichen Strukturen der Jagd allgemein anders gestaltet.
Wenn viele Jäger auch gewiss nicht zu den Armen im Lande gezählt werden können, sieht es doch so aus, als läge in vielen Fällen eine Art Exklusivdenken vor, ein Hobby auszuüben, das sich eben nicht jeder leisten kann und welches schon von daher nach Meinung der Ausübenden Vorrechte genießen muss, gleichzusetzen mit der eingebauten Vorfahrt im Straßenverkehr bei Fahrzeugen mit hoch fünfstelligen Anschaffungskosten. ;)

Mein Fazit zur Thematik:
Hobbygruppen prallen aufeinander, es wird eng im Wald, viel Geld ist im Spiel, unverrückbare Meinungen, gepaart mit Halbwissen, Vorurteilen, Elitedenken, Sorglosigkeit bis Dummheit, krampfhafter Argumentsuche, wenig Toleranz und schwammiger Rechtslage stehen sich gegenüber und dazwischen stehen zahlreiche Vierbeiner, die sich möglicherweise über die menschlichen Anstrengungen in diesem kleinen artinternen Zwist krank lachen, sich weiter lustig vermehren und schlichtweg machen, was sie wollen, weil sie uns darin haushoch überlegen sind.

Die Hobbygruppen werden weiter diskutieren bis aufs Messer, aber es wird nur in Ausnahmefällen Einigungen oder gegenseitige Toleranz, bzw. Ignoranz geben, die eigentlich wünschenswert wäre.
Der Cacher lässt das Cachen nicht und der Jäger wird weiter jagen - es ändert sich nichts!
Man wird miteinander leben müssen, wird sich übereinander etwas ärgern, gelegentlich wird es mal richtig scheppern, aber jeder Sturm im Wasserglas hört auch wieder auf.
Wir machen uns einfach zu viele Gedanken um dieses Thema, dem Wild, worum es ja im Endeffekt immer geht, ist das alles nämlich s.....egal!
 

Heimo

Geocacher
argus1972 schrieb:
....
Der Cacher lässt das Cachen nicht und der Jäger wird weiter jagen - es ändert sich nichts!
Man wird miteinander leben müssen, wird sich übereinander etwas ärgern, gelegentlich wird es mal richtig scheppern, aber jeder Sturm im Wasserglas hört auch wieder auf.
Wir machen uns einfach zu viele Gedanken um dieses Thema, dem Wild, worum es ja im Endeffekt immer geht, ist das alles nämlich s.....egal!

Ich vermute, du irrst. Gegen viele Jagdstörungen, etwas anderes ist Geo-cacheing im Auge des verärgerten Jägers nicht, ist der Jäger machtlos, gegen Wanderer und Nordic-Walker ist keine Handhabe da. Die Gruppen sind auch zu groß und haben ggf. eine eigene Lobby.

Gegen Geo-caching gibt es Ansatzpunkte, die KF haben vorgemacht wie es geht (mehr will ich dazu nicht sagen, um nicht selbst Anleitung zu geben), eine Lobby für Geo-caching ist nicht in Sicht. Geo-cacher sind - anderes als z.B. Endurofahrer durch ihre Hinterlassenschaft (Dose) auffindbar. Die Niederländer haben schon Regeln gegen Geo-caching in Naturschutzgebieten. Es kann also leicht sein, dass sich der Sturm nicht mehr im Wasserglas hält und überschwappt.
 

JR849

Geowizard
argus1972 schrieb:
Wir machen uns einfach zu viele Gedanken um dieses Thema, dem Wild, worum es ja im Endeffekt immer geht, ist das alles nämlich s.....egal!
Juchuuu!! :applaus: :2thumbs: :applaus:
Endlich gibt jemand uns Cachern einen Freibrief auf die Natur zu sch***sen! Ich bin dann mal weg, muss mit meinem Geländewagen noch ein paar qm² Wald durchpflügen und das dumme Wild etwas durch die Gegend scheuchen. :roll:
 
Oben