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Online-Petition zur Borreliose

treemaster

Geoguru
Hallo Helena,
danke dass Du Dich hier einklinkst und aus der Sicht eines Betroffenen berichtest.
Ich habe selbst so einen Fall in der Familie, der noch nicht so markant ist wie Deiner.
Meine Mutter (selbst ehemalige Krankenschwester und Arzthelefrin) wurde vor 3 Jahren von einer Kriebelmücke gebissen, die vermutlich mit Borrelien infiziert war. Es hat zwei Jahre gedauert bis man letzten Herbst durch einen zufälligen Bluttest dahinterkam, was Sache ist. Bis dorthin wurde sie bei jeder fast komatösen Schwindelattacke mit Cortison vollgepumpt mit dem Verdacht auf Gehörsturz.
Ich bedauere jeden, der damit in Kontakt kommt und die Folgen im wahrsten Sinne des Wortes "durchleiden" muß und freue mich darüber, dass ich in all den ungeschützen Jahren ungeschoren davon gekommen bin.
Aber ich sehe beim besten Willen keinerlei Vorteile darin, das ganze Meldepflichtig zu machen. Was wären denn daraus die Lösungen? Ich habe es oben etwas sehr überzogen dargelegt, was EIN Lösungsweg dazu wäre. Etwas anderes fällt mir nicht dazu ein.

Nachtrag: Ein Lösungsweg ist mir eben noch eingefallen.
Zusätzlich zur Meldepflicht bei jedem festgestellten Befall müßte man schon im Vorfeld die Menschheit gesetzlich dazu verpflichten, nach jedem Zecken- und Mückenstich zum Arzt zu rennen und einen Bluttest machen zu lassen. Nur wer soll das wieder finanzieren :???:
 

Helena

Geonewbie
Treemaster, leider weiß ich auch keinen anderen Rat. Aber: Wenn wir nicht IRGENDWO anfangen etwas zu ändern, wird sich nie etwas ändern! Wisst Ihr, wie schlimm es ist, wenn man von Arzt zu Arzt rennt, man das süffisante Lächeln im Gesicht des Gegenübers sieht und man genau weiß, was dieser denkt? Nämlich das, dass man ein psychisches Problem hat, eine Internet-Borreliose, eine Borrelien-Phobie. So wird es ja sogar von maßgeblichen Herren aus dem Gesundheitswesen öffentlich propagiert. Die WOLLEN nicht mal einsehen, dass eine Borreliose chronisch werden kann, wenn sie nicht rechtzeitig, nicht lange genug und nicht hoch genug dosiert behandelt wird.
Und: Leider gibt es bis jetzt keinen einzigen Bluttest, der eine Borreliose definitiv beweist! Hat man erst mal Antikörper - und nur DIE werden beim Bluttest, dem Elisa-Test, festgestellt, dann hat man sie. IgM-Werte zeigen eine frische oder aktive Infektion an, IgG-Werte alte oder stumme Infektionen. Wer will hier sagen, was nun gerade richtig ist? Hier muss viel passieren. Die Tests müssen standardisiert werden, sie müssen verlässlich sein, aber die Forschung hängt hinterher. Der LTT-Test, der die Aktivität beweisen soll, wird von den Kassen nicht mehr bezahlt. Warum? Weil die "maßgeblichen" Herren meinen, er sei nicht aussagekräftig. Beweis dafür haben sie nicht. Aber was soll es: wenn sie es sagen, dann ist es einfach so.
Die Meldepflicht würde einfach nur mal aufzeigen, WIE VIELE Menschen wirklich infiziert werden. Und wenn man das wüsste, dann müsste man vielleicht endlich von Seiten der Forschung UND der Ärzte schaft wach werden. Hoffentlich. So lange das nicht passiert und die Kranken wie Verrückte hingestellt werden, wird sich nicht viel ändern.
Ich kann da nicht mal klagen: meine Borreliose ist ja sogar gerichtlich anerkannt worden, da ich gegen meine Berufsgenossenschaft klagen musste und Recht bekam. Ich bekam den Zeckenstich nämlich während meiner Arbeit und daher ist es eine Berufskrankheit. Deswegen gehöre ich zu den wenigen Kranken, die kaum Probleme mit Behandlung und Diagnostik haben. Anderen geht es aber verd.ammt anders, und das ist schlimm.
Nein, zur Helmpflicht für Autofahrer würde ich nicht unterschreiben, weil ich der Meinung bin, man kann sich freiwillig schützen. Bei Zecken kann man sich aber nicht schützen. Egal, wo man ist, kann man eine Zecke erwischen. Das kann daheim im Garten sein, im Stadtpark, auf dem Friedhof, an der Bushaltestelle. Sie sind ja überall dort, wo es nur ein wenig Grün gibt.
LG, Helena
 

birgit123

Geonewbie
Hallo,
ich möchte doch mal kurz noch etwas zur Borreliose-Online-Petition schreiben. Das Problem ist, dass das RKI Priorisierungskriterien dafür hat, ob zu bestimmten Infektionskrankheiten z. B. Forschung/Studien initiiert/finanziert werden. Eines der wichtigsten Kriterien ist dabei die Meldepflicht. Ist eine Infektion nicht meldepflichtig, scheint sie in jeder Hinsicht vernachlässigbar. Und bei Borreliose, insbesondere jenseits der Frühphase, ist bislang leider nichts ausreichend bekannt und erforscht. Es gibt keinen Impfstoff, keine standardisierten zuverlässigen serologischen Tests und keine sicher heilende Therapie. Stattdessen medizinische Kontroversen (aufgrund mangelnder Studienlage und Evidenz) und "Meinungen", zum Schaden der Patienten.
Hier die RKI-Priorisierungskriterien: http://www.rki.de/cln_234/nn_1197052/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2008/40__08,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/40_08.pdf

Birgit
 

Linkubus

Geocacher
Ich selbst bin momentan schwer betroffen von "meiner" Borreliose. Offenbar auch verschleppt, evtl. auch schon chronisch. Das gönne ich keinem...
Eine Meldepflicht würde die wirkliche Anzahl der Infektionen annähernd darstellen lassen können. Die Ärzte, Krankenkassen, Pharmaunternehmen usw. könnten dadurch vielleicht
sensibilisiert werden.
Die gängige Lehrmeinung der Medizin, die von den meisten Ärzten heute übernommen wird
ist in vielen Fällen völlig wirkungslos.
Seinem langjährigen Hausarzt die Empfehlungen der Borreliose-Gesellschaft vorzulegen
ergibt häufig einen sehr erstaunten Gesichtsausdruck desselben.... ( "aber das habe ich all die Jahre anders gemacht" )
Deshalb stimme ich "dafür"!

Gruß Linkubus
 
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