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Oregon-Parkinson-Krankheit

webdax

Geonewbie
Hallo Freunde der Technik,

Wir haben hier in der Stuttgarter Gegend zwei Events veranstaltet um die Genauigkeit von GPSr’s zu testen (GC22VJE und GC24982). Bereits beim ersten Event fielen zwei Oregons durch eine merkwürdige Zitterkrankheit auf. Der mit 1Punkt pro Sekunde aufgezeichnete Track der Teststrecke sah aus als sei der Owner nicht ganz nüchtern gewesen. Bei dem Wiederholungs-Event kam nochmal ein funkelnagel neuer Oregon 550 dazu. Ganz genau das selbe Problem. Das Zittern beträgt so etwa +/-3m in lateraler Richtung (senkrecht zum Weg) also nicht so ganz vernachlässigbar besonders wenn man es mit andern Geräten vergleicht, die lagen so bei unter nem halben Meter an Gewackel zwischen zwei aufeinanderfolgenden Trackpunkten. Es sind jetzt damit 3 von 9 Geräten macht also 30% der untersuchten Oregons. Haben die Garmin Leute da ein Problem reindesigned?

Ich wurde jetzt schon von einigen Leuten gefragt, kann ich mir denn jetzt nen Oregon noch wirklich guten Gewissens kaufen? Im Augenblick tendiere ich eher dazu zu sagen Vorsicht, das Gerät am besten gleich mal nach dem Kauf ausprobieren und ggf. gleich wieder zurückgeben. Allerdings nicht jedes Neu-Gerät hat ne aktuelle Firmware drauf, die liegen offensichtlich manchmal lang im Lager. Also vorher mal nachschauen und ggf. updaten. Hat hier im Forum denn jemand schon mal das Gefühl gehabt sein Oregon zickt permanent auch bei gutem "Sternenhimmel" außergewöhnlich rum?

Billig sind die Oregons ja nicht gerade, da kann man schon erwarten, dass der GPS Empfänger-Teil im Gerät wenigstens ungefähr an das rankommt was es heute so für 20Euro an jeder Straßenecke zu kaufen gibt. Es geht auch das Gerücht um, dass sich Garmin bei den Oregons das erste mal mit dem Cartesio Chipsatz von STMicro versucht hat. Beim neuen Edge sind sie dann wieder zurück auf SiRF. Reumütig? Ob's daran liegt? Bisher haben sie ja sonst nur noch Mediatek verbaut (im eTrex Vista den 3318 und im CsMap den 3329). Aber aufgeschraubt hab ich bisher noch keinen Oregon um zu schauen was da wirklich drin ist.

Hab nun auch mal bei uns nen Cache ausgelegt (GC25KF8), der sich mit dem Thema beschäftigt und ne Anleitung gibt, wie man sein Gerät am besten testet (es gibt also sogar ein Pünktchen dafür): http://www.geocaching.com/seek/cache_details.aspx?guid=eba2214e-e8e6-4438-b81a-8af86aab455a. Bin gespannt ob dabei noch was raus kommt. Man kann so nen GPS-Parkinson-Test aber überall machen, man muss nur strikt gegen Ost oder West laufen und dabei nen Track aufzeichnen. Würd mich freuen wenn das üppig gemacht würde, damit Licht in die Sache kommt. Würd mich auch über weitere Daten freuen.

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GoodOregon031.gif Ein gesunder Oregon
 

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eigengott

Geowizard
1. Wie viel Alkohol wurde bei den Events konsumiert? :D
2. Ohne Kenntnis der jeweils verwendeten Firmware kann man da keine vernünftige Aussage treffen. Es ist bekannt, dass es in der Vergangenheit Firmware-Versionen mit einem Drift-Problem gab und auch die Glättungsparameter der Filter unterscheiden sich schon mal.
3. Die zittrigen Tracks sind vermutlich realistischer als die per Filter geglätteten Tracks. Da die Geräte nur auf ein paar Meter genau sind, ist es eigentlich Blödsinn, "glatte" Tracks mit lediglich einem halben Meter Abweichung zu erwarten.
 
OP
W

webdax

Geonewbie
Ok, der Link tut jetzt. jede Forum Software hat so ihre Eigenheiten, sorry. Jetzt muss mir nur noch jemand verraten wie ich hier den Anhang zuviel wieder löschen kann.

Zu den Filtern im Empfänger. Richtig die Loop-Bandbreite der Code und Carrier Tracking Loop ist begrenzt auf unter 50Hz. Das ist aber immer noch schnell gegen die Rate mit der Fixes gerechnet werden. Wir zeichnen hier ein Fix/s auf, da ist das Filter eines guten Empfängers längst eingeschwungen. Man sich da auch leicht Klarheit drüber verschaffen, wie sehr man da beschissen wird. Man läuft bei normaler Gehgeschwindigkeit (5km/h) eine scharfe Kurve (Knick) auf freiem Feld bei gutem "Sternenhimmel". Am Krümmungsradius des Tracks kann man dann die Filterbandbreite ablesen. Meine Erfahrung ist hier, dass z.B. ein mit einem SiRFIII LP ausgestatteter Billigempfänger locker unter 1m Radius kommt. Auch ein neuer Garmin GPSMap 60CSx mit MTK3329 Empfänger schafft das locker.

Ich hab aber allmaählich ne ganz andere Vermutung zu dem Problem. Garmin ändert etwas die Strategie. Weg vom super-dooper Empfänger hin zu einem Gerät das mit vielen andren Gadgets sich von der Konkurrenz abzusetzen versucht. Z.B. Kamera, 1.5GB Speicher für Bilder und Listings usw. Für gute Absatzzahlen hilft das wahrscheinlich mehr als ein für Vermessungsaufgaben tauglichen Handheld. Könnte das denn sein?

Greez Webdax
 

mike_hd

Geowizard
Es ist auf jeden Fall so, dass die ersten Firmwares bei den Oregons eine ziemlich schlechte Trackaufzeichnung hatten. Mit einigen Firmwarereleases wurde es immer besser. Der jetzige Stand ist schon nicht schlecht.

Hauptmanko ist, neben dem nicht optimalen Filter, dass der Empfänger-Chip bei Fußgänger-Tempo seine Schwierigkeiten hat. Gut zu sehen, dass das Gerät keine konstante Geschwindigkeit anzeigt, sondern die Werte ziemlich springen. Ab Fahrradgeschwindigkeit ist's deutlich besser.

Man müsste also schon wissen, welche Firmware auf den Geräten war.
 

Zappo

Geoguru
mike_hd schrieb:
......Gut zu sehen, dass das Gerät keine konstante Geschwindigkeit anzeigt, sondern die Werte ziemlich springen. Ab Fahrradgeschwindigkeit ist's deutlich besser.......
Nur am Rande - das macht mein GPSMap60usw. auch. Bei gleichmäßig gelaufener Geschwindigkeit lauf ich lt. Gerät einmal 2,8, dann mal 6,5 km/h. Springt ständig. Wenn mir jemand sagen könnte, an was das liegt......

Gruß und Danke

Zappo
 
OP
W

webdax

Geonewbie
Dann macht doch mal angehängten Test, danach habt ihr Klarheit. Wenn ihr was interessantes rausbekommt, schreibts mir. Bin schon in Kontakt mit den Leuten bei Garmin UK.
Gruss webdax
 

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OP
W

webdax

Geonewbie
Zu der Frage oben. Nee die Empfänger wurden in der Hand am ausgestreckten Arm getragen. HDOP war sehr gut und 8-10 getrackte SV's in Sicht. Daran kanns nicht gelegen haben. Ein Oregon ist an nem andern Tag nochmal gelaufen, gleiches Bild. Webdax
 

-Gast-

Geomaster
Es gibt auch noch andere Fehlerquellen. Ich habe festgestellt, dass mein Csx mit aktivierter cn irgendwie im Kompassmodus weniger akkurat ist, wie mit topo aktiv. Vermutlich liegt das an der einstellung "auf Straße zeigen", die fürs Routing im Auto gedacht ist. Hab ich leider vergessen, zu checken, ist aber ne Fehlerquelle.

Desweiteren.

Wenn das gerät merkt, dass man in Bewegung ist, berechnet es diese etwas voraus und kann somit einen "aalglatten" track zaubern.
Wenn jetzt ne alte firmware drauf ist, kann es gut möglich sein, dass das damals noch nicht so gut funktionierte und desshalb die wirklich gemessenen punkte gezeigt werden.
(beim csx mit mtk chip funktioniert diese Funktion "zu gut", da es etwas zu lange oder zu sehr vorrausberechnet und somit die komischen kringelkurven trackt)

eine Abweichung von 3 meter ist übrigens in dieser klasse garnix, das kann allein schon durch reflektionen, oder abschattung der Satelliten passieren.



Somit: Test nochmal wiederholen (beim 3. event) diesmal mit deaktivierten karten und "auf straße zeigen" deaktiviert. Ausserdem sollen alle geräte die aktuelle Firmware, oder zumindest die gleiche verwenden. (man kann ja testweise mal ne alte auf die vermeintlich "guten" geräte machen)
 
OP
W

webdax

Geonewbie
Hallo Gast, Hmmm, ich geb Dir recht, die unterschiedlichen Chipse haben unterschiedliche Algorithmen um nach aussen schön auszusehen. Aber ob da einer etwas zuviel vorausrechnet merkt man dann an einer engen Kurve. In so nem Fall schiesst der Track über. Sowas steckt meist in der IP von MTK,SiRF, STM Cartesio, uBlock Anatris und wie sie alle heissen. Da kann Garmin dann gar nicht so viel mehr fummeln. Manches kann man über Register beeinflussen aber auch nicht alles. Nur sollte es dann nach nem frischen Firmware Update eigentlich tun. Es sei denn Garmin hat da was kaputtoptimiert.

Klar Mehrwege-Empfang geht auch massiv in die Accuracy ein aber schau Dir mal den Weg dieses Tests an: welcher Berg und welches Hochhaus macht denn da Ärger? Wir haben schon einigermaßen optimales Gelände ausgesucht. Und was sagst Du dem armen Oregon Owner, dessen Track grad rumtorkelt während der Nachbar mit ner 10Euro teuren Navilockmaus an nem PDA selbst in den Kurven wie geschleckt auf der Spur bleibt? "Domm gloffa" sagen wir Schwaben da, meinen soll das aber: "Ist wohl eine Montagsproduktion".

Grüsse Webdax
 

izaseba

Geomaster
Leider schreibst Du nicht, welche Firmware Du nutzt.

So schlechten Track hab ich noch nie gesehen :shocked:

Wir haben letztes Jahr mit unserem Oregon300 8 Rheinsteigetappen aufgezeichnet und der Track war immer soweit in Ordnung.

Naja, bis auf das Stück in der Rupprechtsklamm :roll:
Da ist der Empfang völlig zusammengebrochen, und die Trackaufzeichnung ging fleißig in die Falsche Richtung weiter :lachtot:
Da sind wahrscheinlich irgendwelche fuzzy Filter am Werk.
 

-Gast-

Geomaster
Na hat er denn die aktuellste Firmware auf dem Gerät gehabt? (sorry, wenn ich das irgendwo überlesen habe)

Aber wenn du nen track aufzeichnest und dein gutes gerät (ohne parkinson) ne weile liegenlässt, dann gurkt das trotzdem mit etwas abweichung durch die Gegend, auf dauer.

Wenn ihr vorher alle Geräte auf den gleichen Stand gebracht habt, die gleiche Speicherkarte installiert ist, bzw keine. (auch schlechte Speicherkarten bringen manche geräte ins stocken, ob garmin betroffen ist, weiß ich nicht), vorher alle geräte zurückgesetzt wurden und der almanach bei allen geräten neu und unter guten bedingungen geladen wurde, wenn die internen einstellungen exakt gleich sind (auf straße zeigen hing zum beispiel beim dakota mal bei einer firmware. Da musste man es erst auf "an" und dann wieder auf "aus" setzen, damit es wirklich aus war).
nur dann ist der Vergleich repräsentativ.

Wenn ihr das gemacht habt, ok, dann haben die Geräte tatsächlich probleme
 
OP
W

webdax

Geonewbie
Ja leider haben wir nicht bei jedem Gerät den Firmwarestatus wirklich gecheckt. Wir hatten nur drauf hingewiesen dass man die Aktualität checken und ggf. updaten soll. Aber mal sehen vielleicht lässt sich das im Nachhinein noch prüfen.

Bin heut früh nun nochmal mit der Navilock Uhr und dem Jentro die Cachestrecke nochmal hin und her gelaufen beides SiRFStarIII LP). Teilweise blauer Himmel. Der Jentro hat 9-10 SV als getracked gemeldet. Einfach nur um dem Gerücht nachzugehen, dass manche Empfänger einen Track etwas zu sehr "glätten" sobald man sich bewegt (etwas gefiltert wird immer). Deswegen bin ich am Ende mal scharf abgebogen. Im schlimmsten Fall war der Kurvenradius < 2m im besten Fall unter 1m. Also nix mit über-glätten. Trotzdem wärs nicht schlecht so ne Ecke mitzulaufen, wenn man selber testet, sicher ist sicher, man weiss ja nicht auf welche dumme Gedanken die Hersteller kommen, wenn sie auf Probleme laufen. Ich häng ein Bildchen mal an (mit Excel direkt aus dem NMEA-Format importiert). Die Daten leg ich mal zum Cache auf meine Webseite. Grüsse webdax
 

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