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PETlinge und ihr Verhältnis zu Hitze

quercus

Geowizard
Ich wollte alle nur mal warnen. Ich habe heute eine Sendung netter durchsichtiger PETlinge erhalten. Die waren gebraucht aus einer laufenden Produktion aussortiert und entsprechend verschmutzt. Nun, ich habe sie im Spülbecken gereinigt und sie waren auch eigentlich ziemlich sauber danach. Aber dann viel mein Blick auf das Sterilisationsgerät meiner Jüngsten (die Dinger für Flaschen und Schnuller). Mensch, damit werden die dann richtig sauber, hab ich gedacht.

Vermutlich sind sie jetzt wirklich keimfrei, aber leider sind sie nun blind und was noch viel schlimmer ist, alle haben sich verzogen. Vor allem an den Gewinden gab es starke Deformationen, so dass man keine Deckel mehr aufschrauben kann.

Tja, wie gewonnen so zerronnen, muss ich mir für meinen Multi neue besorgen oder doch Fotodinger nehmen ... mal sehen.
 

Trracer

Geowizard
Wenn ich mich recht entsinne arbeiten die aber auch mit über 120 Grad Celsius, da dürfte dies kein Wunder sein. :roll: In der Natur dann wohl schwer zu erreichen.
 

-FX-

Geocacher
Polyethylenterephthalat (PET) hat eine Erweichungstemperatur von 70°C

Wenn mal einmal den Fehler gemacht hat, dass man da bei Thermoplasten nicht darauf geachtet hat, macht man es so schnell nicht wieder. Bei mir war es eine viel ärgerlichere Geschichte.

Man könnte natürlich auch mal versuchen mit Form, Gummistopfen, Heissluftfön und Kompressor das neu gewonnene Wissen kreativ zu nutzen :D
 

lordmacabre

Geomaster
Bei über 120°C ist das kein Wunder. Gerade im Gewindebereich werden wohl starke innere Spannung geherrscht haben. Durch die Wärmezufuhr werden sich die Ketten gelöst haben und die Eigenspannung haben deine Preforms in witzige Skulpturen verwandelt. Vielleicht kannst du sie als Kunst verkaufen? :^^:
 

rs-sepl

Geowizard
Naja, da amorphes (durchsichtiges) und kristallines (milchig) PET durchaus andere Dichten haben, kann die Formänderung auch ganz einfach eine Folge der Volumenänderung bei der Kristallisation sein. :D
(endlich kann ich den gelernten Mist mal anwenden .. )
 

-FX-

Geocacher
rs-sepl schrieb:
Nix mit Erweichung, das Zeug kristallisiert. :D

Ich zitiere mal Wiki: "In den kristallinen Zustand (C-PET) geht PET bei etwa 140 °C über."

:D

http://de.wikipedia.org/wiki/Polyethylenterephthalat

In deinem Artikel ist aber auch die Glasübergangstemperatur erwähnt. Wenn man sich mal weiter durchklickt erfährt man :

Die Glasübergangs- oder Erweichungstemperatur (TG) ist die Temperatur, bei der ein Glas die größte Änderung der Verformungsfähigkeit aufweist

Ich schlussfolgere daraus, dass sich der Rohling bei 70°C super verformen lässt.

Da ich aber absoluter Laie auf dem Gebiet bin, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.
 

rs-sepl

Geowizard
Das heißt nur, dass es einen großen Bereich gibt, in dem das Zeug weich ist (Glastemp. bis Schmelztemp). Kann natürlich auch Mitgrund für die Passunggenaugkeit sein.

Was ich mit Kristallinität meine ist aber die "Milchigkeit". Es ändern sind die optischen Eigenhschaften und durch die Ausrichtung der Ketterbereiche auch die Dichte.
 

chrysophylax

Geomaster
Die thermoplastischen Eigenschaften kann man übrigens auch hervorragend zum eigenen Vorteil nutzen: Weil sowohl die Petlinge als auch die Schraubdeckel Thermoplaste sind, kann man Petlinge ganz hervorragend mit einer liebevollen Naht Heißschleim zwischen Petling und Schraubdeckel manipulationssicher und wasserdicht versiegeln - das sieht erträglich hübsch aus und ist super mechanisch stabil, weil der Heißschleim genau die richtige Temperatur hat, um das Material "anzuweichen" und sich wie Pest damit zu verbinden.

Aufdrehen von Hand geht selbst mit Gewalt gar nicht mehr, und wenn man die Petlinge doch nochmal öffnen will, muss man die Schleimnaht schon mit der Zange stückchenweise abpopeln, bevor da was geht...

W006L001V001_Petlinge.JPG

chrysophylax.
 
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