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Produktionsbedingungen von Outdoorklamotten...........

Zappo

Geoguru
Nicht, daß man es nicht gewußt hätte...
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,705681,00.html
Aber ein geschätzter Lohnaufwand von 0,4 % bei einem Trekkingschuh ist ja doch ein bisschen der Hammer. Warum können die Firmen nicht für die Riesenkohle, die man für die Produkte zahlt, wenigstens die Leute, die die Arbeit machen, richtig bezahlen?

Ja, ich weiß, heisses Thema. Aber vielleicht gelingt es, nicht zu sehr ins Politische abzugleiten - ansonsten dann halt zu. Hat mich gerade etwas echauffiert.

Zappo
 

GeoSilverio

Geowizard
Ja, das ist wirklich heftig.
Und genau so schlimm finde ich die Argumentation der meisten Firmen, warum sie eben auf solch extrem niedrige Löhne wert legen, also warum sie in den Billiglohn-Ländern produzieren lassen:
"Wenn wir das in Deutschland machen lassen würden, würde der Artikel das Dreifache kosten"... :shocked:
Also selbst wenn die 0,4 Prozent untertrieben sind und es vielleicht 4 Prozent wären, würde mit einem anständigen Lohn, der vielleicht tatsächlich drei mal so hoch ist (also 12 Prozent des derzeitigen Verkaufspreises) immer noch ein Artikel mit genügen Gewinn heraus springen bzw. der Artikel nur unmerklich teurer werden.

Was mir bei dieser Berechnung der Kampagne für saubere Kleidung auffällt, ist die Handelsmarge von 50%! Offenbar gibts im Outdoorbereich genügend Kühe zu melken.
 

argus1972

Geowizard
Interessant, so in etwa hatte ich mir die Preisgestaltung auch vorgestellt.

Nimmt man dann bei den besonderen In-Marken noch den Logozuschlag dazu, ist man flott bei den zum Teil vollkommen irrsinnigen Ladenpreisen.
Das wäre ja alles noch im Toleranzbereich, wenn die Klamotten nicht in letzter auch noch vielfach massive Qualitätsprobleme hätten.
Vibramsohlen, die auf nassen Böden rutschen, sich öffnende Nähte bei den sauteuren Jacken vom Urzeittier, seit man im Billigland produziert, immer weniger robuste Materialien zu immer höheren Kursen bei fast allen Herstellern, die den Käufer beim jährlichen Produktupdate erfreuen - die Beispiele sind mannigfaltig.

Leider kommt man trotzdem um den Kauf nicht herum, wenn man solche Kleidung für seine Outdoorspäße braucht, weil es kaum sinnvolle Alternativen gibt.
Ich habe schon mit allen möglichen Kleidungsstücken experimentiert und war bislang außerhalb der Outdoorspezialisten nur mit Berufsbekleidung zufrieden, wobei auch die ihre Makel hat, wie z. B. meistens enormes Gewicht. Außerdem: Woher beziehen die denn ihre Stoffe?
 

imprinzip

Geowizard
Schlimm!!!
Vorbei kommt man vielleicht nicht am Kauf, aber man kann zumindest moralischen Druck machen.

Bislang interessierten sich die Outdoor-Käufer vor allem für die Frage, wie viel Energie für die Produktion einer Jacke verwendet wird und ob die Materialien recyclebar sind. Doch das ändert sich - immer häufiger wollen die Kunden inzwischen wissen, wo und zu welchen Bedingungen ihre Kleidungsstücke hergestellt werden, hat man etwa bei Globetrotter festgestellt, dem größten Outdoor-Händler in Europa. "Seit zwei bis drei Jahren fragen die Kunden gezielt nach den Produktionsbedingungen", sagt Jens Kreklau von Globetrotter, "und strafen die Firmen knallhart ab, die sich nicht ausreichend darum kümmern."

Einfach mal in den Laden schlappen, auch oder gerade dann, wenn man keine neue Jacke oder Ähnliches braucht und mal nachfragen - wenn man nix braucht, wirkt ein empörtes Verlassen-ohne-was-mitnehmen des Shops vielleicht....
 

Team Lotte

Geocacher
imprinzip schrieb:
Einfach mal in den Laden schlappen, auch oder gerade dann, wenn man keine neue Jacke oder Ähnliches braucht und mal nachfragen - wenn man nix braucht, wirkt ein empörtes Verlassen-ohne-was-mitnehmen des Shops vielleicht....
Ich glaube nicht, dass das den häufig nicht sonderlich motivierten Verkäufer irgendwie interessiert. Es gibt genug andere, die das Zeug trotzdem kaufen.
Das ist schon der Hammer, was in dem Bericht zu lesen ist. Der Zwischenhandel verdient viel mehr an dem Zeug als die Arbeiter, da gibts wirklich viel zu melken.
Bei mir hängt nicht ein Stück Kleidung der großen Namen im Schrank, keine Wolfshaut oder V-D oder was auch immer. Ich seh es auch überhaupt nicht ein, mir von denen fürs Cachen Jacken und Hosen zu kaufen, die teurer sind als meine Motorradlederkombi. Und die stammt von einer kleinen Firma am Main und wurde auch dort genäht.
 

argus1972

Geowizard
"Seit zwei bis drei Jahren fragen die Kunden gezielt nach den Produktionsbedingungen"
Das ist Wunschdenken, denn es funktioniert nirgendwo.
Die Billigdiscounter werden auch nicht boykottiert, obwohl es in letzter Zeit mehr als einen berechtigten Aufschrei in der Bevölkerung zu den Arbeitsbedingungen gab.

Es gibt genug andere, die das Zeug trotzdem kaufen.
Genau!

Der Zwischenhandel verdient viel mehr an dem Zeug als die Arbeiter, da gibts wirklich viel zu melken.
Man soll es kaum glauben, aber das ist auch überall so. :roll: Ich bekomme auch nur einen Bruchteil des VK der von mir produzierten Ware und mein Großkunde haut für den Endabnehmer noch mal satte 100% auf seinen EK.

Im Outdoorebereich bemühen sich aber einzelne Hersteller anscheinend bewusst um Nachhaltigkeit und faire Bedingungen, siehe z.B. hier, aber auch die kommen wohl um den Südostasienimport nicht umher, wenn sämtliche Stoffhersteller dort fertigen.
 

Griffin

Geowizard
Leider leidet unter den Billiglöhnen und dem Sparwahn oft die Qualität.

Der rechnende Wirtschaftswissenschaftler in der Einkaufsabteilung sieht leider häufig nur den billigeren Einkaufspreis. Die Reklamationskosten und der Imageschaden sowie die häufig in den Billiglohnländern gegebenen Zuverlässigkeitsprobleme (Wo kommt es her? Wer bearbeitet es wie? Was ist da überhaupt drin?) werden häufig nicht bedacht.

Letztlich hilft nur eins: Auch beim Kauf von Markenware MUSS man heute im Laden kritisch die Qualität prüfen. Wenn es mangelhaft ist: reklamieren, reklamieren, reklamieren.
Und das bitte nicht nur beim Händler. Auch der Hersteller sollte schriftlich über die Qualitätsprobleme informiert werden.

Die müssen einfach merken, dass sie es sich gerade nicht leisten können, zu Lasten der Qualität Billigschrott auf den Markt werfen zu können.

Am Jahresende kommen schließlich die Gesamtkosten auf den Tisch. Dann stellt sich regelmäßig die Frage, ob sich der billige Einkaufspreis vor dem Hintergrund der Reklamationskosten und des möglichen Imageverlusts insgesamt gerechnet hat.
 

GeoSilverio

Geowizard
Thema Qualität:
Die Qualität bedeutet für uns Endverbraucher ja Langlebigkeit, Fehlerfreiheit, gute Funktionalität.
Nach der Aufstellung der Kosten in der gezeigten Grafik entfallen auf Entwicklung, Material und Löhne gerade mal 20% des Endkundenpreises. Alle anderen Faktoren kann ich für "Qualität" eigentlich vernachlässigen, oder?
Eine Chance für die Billiganbieter wäre doch, die gigantische Zwischenhändler-Marge zu kappen (durch den eigenen Vertrieb) und mit einem Produkt, das ansonsten sehr ähnlich ist, den Markt zu überraschen.
Das geschieht aber kaum. Die meisten Discount-Angebote im Outdoorbereich streichen dann wohl sogar noch die eigentlich lächerlichen Materialkosten zusammen.

Arbeitsbedingungen:
Die meisten Outdoor-Artikel-Hersteller haben solche, wie in dem Link von argus genannten Selbstverpflichtungen und Regeln aufgestellt. Das ist auch schon mal ein Anfang. Bislang habe ich aber noch keine Verpflichtung (bei keinem Hersteller) gesehen, seine Angestellten wenigstens so viel zu bezahlen, dass sie in ihrem Land wenigstens ohne Zweit- und Drittjob sowie Zweit- und Drittverdiener auskommen.

Fragen für mich:
Wenn die Qualität der renommierten Hersteller auch schon nachlässt, wie es ja schon oft hier im Forum auch anklang, wie verhalte ich mich da? Entweder nichts mehr von denen kaufen und auf die Billiganbieter ausweichen? Dann ärgere ich mich über NOCH schlechtere Qualität aber wenigstens nicht über den Preis. Vielleicht wachen die Hersteller dann mal auf oder alternativ reagieren die Billiganbieter und erobern sich einen Markt in dem Segment und erhöhen die Qualität?
Oder eben, wie Griffin schrieb: Weiter informieren und ruhig bei den "guten" Herstellern kaufen und falls es an der Qualität hapert wirklich IMMER reklamieren, also auch massiv beim Hersteller?
 

argus1972

Geowizard
Wenn die Qualität der renommierten Hersteller auch schon nachlässt, wie es ja schon oft hier im Forum auch anklang, wie verhalte ich mich da? Entweder nichts mehr von denen kaufen und auf die Billiganbieter ausweichen? Dann ärgere ich mich über NOCH schlechtere Qualität aber wenigstens nicht über den Preis. Vielleicht wachen die Hersteller dann mal auf oder alternativ reagieren die Billiganbieter und erobern sich einen Markt in dem Segment und erhöhen die Qualität?
Oder eben, wie Griffin schrieb: Weiter informieren und ruhig bei den "guten" Herstellern kaufen und falls es an der Qualität hapert wirklich IMMER reklamieren, also auch massiv beim Hersteller?
Interessante Frage, die sich mir vor den Anschaffungen auch immer stellt.
Meine Lösung dazu: Bei Schuhen, Zelten und existenziellen Dingen für Touren (Kocher, Wasserfilter, ...) greife ich ausschließlich zum Premiumanbieter und dem besten Teil für meine Anforderungen, das ich für mein Geld bekommen kann. Dabei ist mir die Marke als Modefaktor vollkommen egal, nur ein Spitzenprodukt muss es schon sein.
Bei Kleidung sehe ich es lockerer, denn vielfach unterscheiden sich die Materialien zwischen Markenprodukt und "Billigprodukt" nicht so nennenswert. Gerade für Fleece würde ich niemals viel Geld ausgeben, die PET-Flaschen sind ja alle gleicht. :D
Schlechte Erfahrung habe ich mit Billigware aber bei Schuhen und im Bereich leichter Hardshells zum Trekking gemacht. Die halten einfach nichts aus. Nach 150km mit Rucksack sind die Schultern und Hüftbereiche meistens komplett durch, was einem natürlich auch bei teuren Produkten passieren kann, wenn man nicht gerade zur ultimativen Bergsteigerkleidung zu entsprechenden Kursen greift.
Also muss man sich fragen, ob man alle 5-7 Jahre eine 3-Lagen-Membranjacke für 550.- , oder jährlich eine einfache Regenjacke für vielleicht 80.- kaufen will, wo vielleicht die Rucksackgurte im Dauerregen nach einer gewissen Zeit das Wasser durchdrücken könnten. Das ist Ermessensache und hängt von der Anwendung und der Nutzung ab.
Wenn ein Produkt Fehler hat, bekommt es bei mir stante-pede Heimweh, egal ob Marke oder No-Name, wobei es bei letzteren öfter passiert ist! Aber auch von zwei mitteleuropäischen Markenanbietern mit niedlichen Tiersymbolen bin ich wegen jährlich abnehmender Qualität dank Massenproduktion im Billigland und komischer Materialien dank Modefaktor und Urban-survival-Tauglichkeit, schon vollkommen abgerückt, weil man die inzwischen dort gebotene Qualität auch schon deutlich preiswerter bekommt.

Davon abgesehen: "Nur" zum Cachen tut es selbst bei übelstem Wetter auch ganz normale und preiswerte Kleidung, die vermutlich eh jeder hat, der gerne raus geht. Da braucht es keine Gorekluft, die man sich womöglich im Gestrüpp ruiniert. Wenn man "München-Venedig" machen will, sieht es natürlich schon wieder anders aus. ;)
 

jmsanta

Geoguru
Silverio schrieb:
[...]
Was mir bei dieser Berechnung der Kampagne für saubere Kleidung auffällt, ist die Handelsmarge von 50%! [...]
wundert mich nicht - ich bin bisher nicht davon ausgegangen, daß z.B. Globetrotter mit einem Mal riesige Verluste einfahren, wenn sie irgendwelche Sonderaktionen starten und 40% oder mehr mit dem Preis runter gehen...

Mal davon abgesehen, schön, daß das Unternehmen mit dem Wildtierpfotenabdruck der Fair Wear Foundation beigetreten ist - deren Möchtegern-Outdoor-Produkte kaufe ich trotzdem nicht - nach ihrem letzten Abmahnwahn ist der Zug ein für allemal abgefahren. Noch 2004 verweigerten sie jegliche Auskunft zu sozial-ethischen Fragen und 2008 haben sie mitten in ein Vogelschutzgebiet um jeden Preis ein Logistikzentrum gebaut und versuchte auch mit Hilfe der Gemeinde Enteignungen (so etwas geht nur zum "Wohle der Allgemeinheit") für eine Zufahrtsstraße durchzusetzten.

sehr schön ist wirklich der Hinweis auf die Fair Wear Foundation - das biete schon eine sehr interessante Einkaufs-Orientierungshilfe
 

Guido-30

Geowizard
Warum sollte das bei (Outdoor-)Klamotten anders sein, als bei nahezu allen anderen Produkten aller Preisklassen, vom Centartikel bis zum Auto?
 

radioscout

Geoking
Da kann ich ja froh sein, daß meine Lieblingsjacke in der EU, oft in .de hergestellt wird und der Stoff in .nl produziert wird.
 

heuchler

Geocacher
Tragisch - aber nichts Neues.
Ich trage gerade Klamotten die in der Türkei hergestellt wurden und ich dafür auch noch relativ viel zahle. Und?
Bin ich nun ein schlechter Mensch weil ich nicht immer so flüssig bin um mir Klamotten von Walbusch zu kaufen?
Gut, die Preise gehen wirklich noch für die Standardsachen... aber wenn man schon "Wünsche" hat dann wirds teuer. Zumal dass Design nicht gerade "Frisch" ist.. :roll:

Meine Sportschuhe werden in Hintertucken Indien hergestellt, Kik produziert auch dort und da verrecken die Töchter&Söhne der Mütter, die für weniger als einen Hungerlohnarbeiten und sich nichtmal einen Arztbesuch leisten können.
Arbietsbedingungen? Zig MItarbeiter/innen und ein Plumpsklo..

Als ich den Bericht über KIK gesehen habe... da wurde mir fast übel (Nicht nur weil unsere Blubb-Werbeikone dafür Werbung macht...).

Wenn man es irgendwie vermeiden und es sich leisten kann, achte ich mehr oder weniger darauf.. das war's dann auch.
Ich esse aber auch Eier aus Legebatterien und Fleisch von "glücklichen" Rindern...
Vegetarier müssen ihre Pflanzenwelt hassen die zugleich zum CO2 Ausgleich herhalten müsste.. außerdem essen sie meinem Essen das Essen weg...

Zum Motorradfahren zieht man sich die Haut des Känguruhs über seine Eigene und meine Füße bette ich ebenso in Tierhaut...
Alles ein wenig pervers, oder?
 

GeoSilverio

Geowizard
Naja, es ging ja eher um das Argument der "Marken"-Hersteller, dass ihre Ware ja wesentlich sozialverträglicher hergestellt wird, Klimaschonend und und und....
Aber zumindest bei den Löhnen scheint da ja nicht so viel bei den leuten anzukommen, die das gute Stück zusammennähen.

Wer bei Klamotten von den Discountern kauft, weiß das ja meist und nimmt es in Kauf oder kann sich eben derzeit nichts anderes leisten. Keine Verurteilung meinerseits.

Aber warum für einen Schuh, der 150 Euro kostet, nicht mal 75 Cent für den Arbeiter drin ist (und das ist ja nicht der einzelne Arbeiter sondern da verdienen die Verwaltung etc, des Nähbetriebes ja auch noch dran), muss mir das Highend-Outdoor-Unternehmen erst mal erklären. Klar, es tut sich bisschen was, indem die Auftraggeber, also die Outdoor-Hersteller Richtlinien für die Behandlung der Angestellten aufstellen. Aber am Geld rüttelt noch keiner.
 

heuchler

Geocacher
Ist doch nicht nur in der Bekleidungsindustrie so..

Bei dem hochgelobten Apple-Ei-Fon-Schrott ist es genau so.
Und die legen nochmal ne Schippe drauf... unverschämtes Verhältnis zwischen Preis/Leistung.
Merkt nur keiner oder möchte es nicht wahr haben... man hat ja eine 1000 Euro Piephahnverlängerung die natürlich mehr und sowieso alles besser kann als andere Hersteller, dir für nahezu gleiche Leistung keinen Satten "Image-Auflschlag" berechnen.
Das Resultat sieht man jetzt.. :roll:

Was die Menschen hinter den Maschinen davon haben? Nichts... selbst wenn das Teil 1500 Euro kosten würde gäbe es hier genug Bekloppte die meinen sie hätten DAS Handy schlechthin, aber das Geld würde bei Jobs unters Kopfkissen fliegen..

Aber sich dann über überteuerte MILCH aufregen weil diese von heimischen Kühen stammt... oder die Nebenkostenabrechnung nach dem harten Winter. Oder die Spritpreise...

So ist es, so bleibt es.
Man muss ja Prioritäten und ein gewisses Niveau setzen im Rumjammern und Meckern.

Es ist pervers... keine Diskussion darüber. Ändern kann man daran aber nichts.

Und mal ehrlich... wie viele regen sich über diese Menschensache auf... und wieviele haben sich über diese "Tatzen"-Geschichte von Wolfskin aufgeregt und kauften diese Marke nicht mehr?
Das steht doch in keinem Verhältnis und zeigt wieder was "wichtig" ist...
 

jmsanta

Geoguru
heuchler schrieb:
Bei dem hochgelobten Apple-Ei-Fon-Schrott ist es genau so.
Und die legen nochmal ne Schippe drauf... unverschämtes Verhältnis zwischen Preis/Leistung [...]
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Berater-iPhone-Fans-leiden-unter-dem-Stockholm-Syndrom-882497.html
 

Speicher3

Geocacher
Moin moin!

Auch die taz hat Mitte des Monats einen Artikel dazu geschrieben:
http://www.taz.de/1/zukunft/konsum/artikel/1/schmutzige-outdoor-kleidung/

Das Thema ist, wie ich finde, besonders im Outdoorbereich sehr perfide. Man verspricht die große Freiheit, die Verbundenheit zu Mensch und Natur, gesteht den Mitarbeiter/innen, seien es eigene oder die der Subunternehmen, nicht das mindeste an guten Arbeitsbedingungen zu.
Dass man als Einzelner nichts tun kann, kommt nicht hin. Man kann Anfragen an die Firmen stellen und so -zusammen mit anderen- ein Bewusstsein schaffen, dass Firmen irgendwann nicht mehr damit durchkommen. Und man kann "fair" konsumieren. Vielleicht nicht alles, aber so gut es eben geht, da gilt dann auch mal Mut zur Inkonsequenz. Je mehr, desto besser. Das gilt natürlich für die, die genug Geld haben, alle anderen sind ja selbst in einer misslichen Lage. Wäre es wahr, dass man als Einzelner nichts beeinflussen kann, so würden wir das hier nicht thematisieren, so gäbe es keine öffentliche Empörung bei der Aufdeckung solcher Misstände und so gäbe es nicht schon viele Hersteller, die fair produzierte Waren verkaufen, sei es Bekleidung, Lebensmittel oder was auch immer. Nur weil Menschen nachfragen, gibt es diese Tendenz. Steigend.
Praktisch gesehen versuche ich so weit wie möglich, Fairtrade-Kleidung zu kaufen. Ansonsten achte ich darauf, dass die Kleidung in der EU hergestellt wird. Das ist keine Garantie für gute Produktionsbedingungen, zumal der Stoff auch schlecht produziert worden sein kann, aber besser als komplett made in Kambodscha.
 

jmsanta

Geoguru
Speicher3 schrieb:
[...]
Dass man als Einzelner nichts tun kann, kommt nicht hin. [...]
eben, jeder einzelen kann dazu beitragen, daß Firmen ihr Verhalten anpassen/korrigieren. Siehe doch zuletzt der Abmahnwahn durch den großen bösen Wolf - das nahm eine Eigendymaik an, sodaß die gar keine andere Chance als zurück zu rudern um den Imageverlust zu minimieren. - Mich würde ja doch sehr ernsthaft interessieren, ob sich das in den Verkaufszahlen niedergeschlagen hat...
 

t31

Geowizard
@jmsanta

wenn dann nur maginal - denke ich, dazu war die Welle nicht groß genug, es war zwar "bekannt", aber sprich mal Leute auf der Straße darauf an, die meistens wissen davon nichts und die anderen sind wie so oft vergesslichn und unterliegen dem Kaufrausch.

allg. sind die Verkaufzahlen in outdoor Bereich sogar gestiegen, so das die Tatze für sich allein betrachtet nichts auf dem Papier bemerken wird, wenn überhaupt, dann nur im Vergleich zu einem anderem Unternehmen, wobei es schwer wird, weil für ist der Wolf eher ein Klamotten- als Outdoorladen.
 
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