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Rechnen mit UTM

bassoonde

Geocacher
Hallo
ich wollte gestern mal mit UTM rechnen. Heißt ja immer ist dort einfacher da alles in Metern. Dabei ist mir folgendes aufgefallen.
Ich hatte 2 Koordinaten bei denen die Längenwerte (Grad MM.mmm) gleich waren. Bei Umrechnung in UTM hatten beide Punkte nicht den gleichen Ostwert.
Bei der Suche mit Google bin ich auch nicht fündig geworden.
Kann mir das einer erklären?
 

Cornix

Geowizard
bassoonde schrieb:
Ich hatte 2 Koordinaten bei denen die Längenwerte (Grad MM.mmm) gleich waren. Bei Umrechnung in UTM hatten beide Punkte nicht den gleichen Ostwert. ... Kann mir das einer erklären?

Das ist ziemlich einfach: je weiter man vom Äquator nach Norden geht, desto mehr nähern sich die Meridiane einander. Am Äquator entspricht 1° Länge einer Strecke von 111 km, bei uns (50. Breitengrad) sind es noch 71 km, am Nordpol dann 0 km.

Je weiter man also nach Norden kommt, desto kleiner wird also bei gleicher Längenkoordinate der UTM-Ostwert. Das UTM-System geht übrigens nur bis zum 84. Breitengrad, so dass es am Nordpol keine Probleme gibt.

Cornix
 
OP
B

bassoonde

Geocacher
Das ist ziemlich einfach: je weiter man vom Äquator nach Norden geht, desto mehr nähern sich die Meridiane einander. Am Äquator entspricht 1° Länge einer Strecke von 111 km, bei uns (50. Breitengrad) sind es noch 71 km, am Nordpol dann 0 km.
Das ist mir schon klar. Wie gesagt bei meinen zweien geografischen Koordinaten war die Länge gleich z.B. E 11° 28.821".
Nur beim Umrechnen war der Ostwert in UTM verschieden. Hier nochmal die genauen Werte:
N49 16.854 E11 28.821 ergab UTM 32U E0680388 N5461643

N49 16.289 E11 28.821 ergab UTM 32U E0680423 N5460596

Die Differenz der Nordwerte ergab genau den Wert den ich auch so aus den geogr. Koords ermittelt hatte. Aber bei den Ostwerten war hier eine Differenz von 35. Das gibt mir Rätsel auf. Es sieht so aus als wäre das UTM-Gitter etwas verschoben zu den WGS84 Koordinaten mit Grad Minuten,mmm
 

moenk

Administrator
Teammitglied
Für den Einstieg auch wie immer gut:
http://de.wikipedia.org/wiki/UTM-Koordinatensystem
 

Cornix

Geowizard
bassoonde schrieb:
Nur beim Umrechnen war der Ostwert in UTM verschieden. Hier nochmal die genauen Werte:

N49 16.854 E11 28.821 ergab UTM 32U E0680388 N5461643

N49 16.289 E11 28.821 ergab UTM 32U E0680423 N5460596

Das ist doch genau das, was ich sage: weiter nördlich ergibt die gleiche Gradzahl weniger Meter.

Die obere (nördlichere) Koordinate liegt nur 680388 m vom Mittelmeridian (E6°) entfernt, die untere 680423 m.

Cornix
 
OP
B

bassoonde

Geocacher
Hab jetzt was beim Kanadier gefunden:
Sich dabei aber nicht irritieren lassen, daß die parallel verlaufenden Gitterlinien nicht exakt nach Ost-West oder Nord-Süd verlaufen. Nur die senkrechte Gitterlinie, die exakt auf dem Haupt-Meridian liegt, verläuft nach geographisch Nord.
Übrigens wird die Abweichung von geographisch Nord (True) zu Gitter Nord (Grid) mit Meridiankonvergenz bezeichnet.

Also nur am Hauptmeridian bleibt der Längenwert gleich. Aber das hier bei meinen 2 Punkten die nur ca. 1km auseinanderliegen eine Abweichung von 35m im Längenwert ergeben kommt mir schon etwas viel vor.

Wo kann ich diese Meridiankonvergenz ersehen?
 

geometer42

Geomaster
Die große Differenz kommt vor allem daher, dass deine Punkte sehr weit vom Mittelmeridian entfernt sind. Je weiter man sich vom Mittelmeridian entfernt, desto stärker ist das UTM-Gitternetz gegenüber dem geografischen verschwenkt. Und das ist wieder eine Folge der Meridiankonvergenz. Das UTM-Gitter ist halt parallel zum Mittelmeridian.

Das kannst du ganz einfach nachprüfen, wenn du die Top50 von der Gegend besitzt. Wenn du das UTM-Gitternetz und danach das geografische Gitter einblendest, siehst du sofort, dass beide gegeneinander verdreht sind.

Viele Grüße
Chris
 

Gerhart1970

Geocacher
Die Meridiankonvergenz kann man mit folgender Formel berechnen:

Meridiankonvergenz = delta L * sin(B)

wobei delta L die Differenz zwischen die Länge des zu berechnenden Punktes und die Länge des Mittelmeridians, und B die Breite des Punktes ist.
 

fredfredfred

Geonewbie
Liebe GeoCaching-Freunde,

die Umrechnung zwischen verschiedenen Koordinatensystemen und Bezugssystemen ist nicht so einfach. Um z.B. Geographische Koordinaten in UTM-Koordinaten umzurechnen benötigt man einen Formelsatz, der ca 120 Zeilen Programmcode umfasst.

Mit dem Programm TRANSDAT von KilletSoft könnt ihr Koordinatentransformationen zwischen den verschiedensten Koordinatensystemen auf einfache Weise berechnen. Es genügt die preiswerte Basisversion. Nähere Informationen findet ihr auf der Seite http://www.killetsoft.de/p_trda_d.htm.

Fred
 

kiozen

Geomaster
fredfredfred schrieb:
Liebe GeoCaching-Freunde,

die Umrechnung zwischen verschiedenen Koordinatensystemen und Bezugssystemen ist nicht so einfach. Um z.B. Geographische Koordinaten in UTM-Koordinaten umzurechnen benötigt man einen Formelsatz, der ca 120 Zeilen Programmcode umfasst.

Mit dem Programm TRANSDAT von KilletSoft könnt ihr Koordinatentransformationen zwischen den verschiedensten Koordinatensystemen auf einfache Weise berechnen. Es genügt die preiswerte Basisversion. Nähere Informationen findet ihr auf der Seite http://www.killetsoft.de/p_trda_d.htm.

Fred

Macht GDAL umsonst.

Oliver
 
kiozen schrieb:
Macht GDAL umsonst.
Mopsos auch.

Warum sind die Rechtswerte bei gleichem Längenwert im Allgemeinen anders?

Da der Rechtswert immer den Abstand vom Meridianbogen des jeweiligen Streifens ist und die Streifen nach norden immer schmaler werden. Daher ist das eine nicht lineare Abbildung, die vom Breitengrad abhängt.

Das wurde in anderer Form schon erwähnt und wenn man es von der anderen Seite betrachtet, wird es vielleicht etwas verständlicher.

KDB

PS: Was wäre der Spezialfall? ;)
 
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