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Rechtliches: Baumklettern in Niedersachsen

Sejerlänner

Geowizard
GEOrge LuCACHE schrieb:
Vielleicht sollte man den "Landbesitzer" noch lobpreisen und ihm seine Frau und seinen Erstgeborenen zur freien Verfügung anbieten, wo er einem so generös erlaubt, auf "seinem" "Besitz" zu lustwandeln. Vielleicht am besten einen kleinen Schrein errichten, damit man sein hochwohlgeborenes Antlitz immer vor Augen hat. Immerhin erlaubt er einem, seinen Tausende von Euro werten Baum zu "entweihen".

Eigentlich reicht es schon, den "Besitz" eines anderen ein klein wenig zu respektieren ;)
 

Orimha

Geocacher
Zwei rechtlich nicht relevante Anmerkungen von mir dazu:

- Versetzt Euch bitte mal selber in die Lage eines Waldbesitzers. Möchtet Ihr, dass jeder "Hanswurst" über Euer Grundstück läuft und dort macht was er will? Die Definition Wald müsste man auch einmal beleuchten. Vielleicht gibt es hier ja den einen oder anderen, der ein Grundstück von mehr als 500 m² bzw. einen Balkon mit Geranien hat und er es auch nicht so toll finden würde, wenn am Sonntag Leute durch seinen Garten laufen und auf seinen Bäumen rumklettern würden. Das sollte schon jedem Grundstücksbesitzer selbst überlassen sein, was er zulässt und was nicht. Die Enteignung und Bevormundung durch andere gehen mir als Grundbesitzer schon lange auf die Ei...

- Ich habe selber einen kleinen Wald besessen (ca. 1,5 ha). Darin habe ich Freunde von mir Paintball spielen lassen. Dies ist mir von der unteren Naturschutzbehörde unter Androhung von Strafe verboten worden. Paintball spielen und andere sportliche Aktivitäten außerhalb der Wege sind unzulässig. Ob sie der Erholung dienen oder nicht, ist dabei egal. Wir haben es genau mit den oben zitierten Paragrafen versucht und sind kläglich gescheitert. Andererseits konnte ich es nicht unterbinden, dass ein Weg weiterhin von jedem benutzt werden darf. Der Wald lag an einem See und am Ufer führte ein Weg am Wasser lang. Da konnten wir alle paar Wochen hin und den Müll entsorgen. :irre: Bin froh, dass ich das alles los bin.

Gruß
Michael
 
Sejerlänner schrieb:
GEOrge LuCACHE schrieb:
Vielleicht sollte man den "Landbesitzer" noch lobpreisen und ihm seine Frau und seinen Erstgeborenen zur freien Verfügung anbieten, wo er einem so generös erlaubt, auf "seinem" "Besitz" zu lustwandeln. Vielleicht am besten einen kleinen Schrein errichten, damit man sein hochwohlgeborenes Antlitz immer vor Augen hat. Immerhin erlaubt er einem, seinen Tausende von Euro werten Baum zu "entweihen".

Eigentlich reicht es schon, den "Besitz" eines anderen ein klein wenig zu respektieren ;)
Beim Wald ist es nun mal leider bzw. glücklicherweise so, dass man noch so laut "Meins, meins, meins!!!" brüllen kann, er bleibt unter dem Waldgesetz und damit ist es zu respektieren, dass auch der Pöbel vulgo "Hanswurste" ihn betreten und allerlei andere unschädliche Dinge darin machen darf.
 

eifriger Leser

Geomaster
GEOrge LuCACHE schrieb:
Beim Wald ist es nun mal leider bzw. glücklicherweise so, dass man noch so laut "Meins, meins, meins!!!" brüllen kann, er bleibt unter dem Waldgesetz und damit ist es zu respektieren, dass auch der Pöbel vulgo "Hanswurste" ihn betreten und allerlei andere unschädliche Dinge darin machen darf.

Das hat hier doch auch keiner bestritten. :roll: Mir kommt es allerdings eher so vor als würdest du jedem im Wald sagen "Ich darf das, ätschbätsch", was nun mal nur bedingt richtig ist. Wie gesagt, wenn du mit einem Waldbesitzer in die Diskussion bezüglich T5-Baumklettern verstrickt wirst, dann bist du am kürzeren Hebel. Punkt.
 

Orimha

Geocacher
Selbst da wirst Du keine bekommen, weil jeder Fall anders ist und anders bewertet wird. Ansonsten bräuchten wir keine Gerichte mehr, weil schon fast alles irgendwann und irgendwie zur Klage gebracht wurde.

Gibt ja nicht mal Einigkeit, wenn 2-3 Gerichte den identischen Fall bearbeiten. Deswegen auch die verschiedenen Instanzen.

Sicher ist nur, dass es hier im Forum keine verbindliche Antwort geben wird. :D

Gruß
Michael
 
OP
D

DeFoss

Geocacher
KreuterFee schrieb:
Warum hast du den Landbesitzer nicht verklagt, wenn das doch dein Recht ist auf Bäume zu klettern?

Sorry, dazu fällt mir nichts ein, kein Wunder das immer mehr Bereich bei GC.com gesperrt werden.

Ich verstehe nicht, warum das hier keine begreift, dass es nicht um Geocaching geht?

Ich klettere einfach nur auf Bäume, wenn mich jemand fragt, was ich da tue! Das Wort "Geocaching" kommt mir nicht über die Lippen, und deshalb wird da auch kein Bereich bei GC.com gesperrt!

Aber wenn ihr alle meint, dass ihr unbedingt mit selbstgedruckten bunten Geocaching-T-Shirts auf Bäume klettern müsst, kann das natürlich dabei herauskommen. Aber das ist dann eine andere Geschichte!
 

eifriger Leser

Geomaster
DeFoss schrieb:
Ich verstehe nicht, warum das hier keine begreift, dass es nicht um Geocaching geht?

Ich klettere einfach nur auf Bäume, wenn mich jemand fragt, was ich da tue! Das Wort "Geocaching" kommt mir nicht über die Lippen, und deshalb wird da auch kein Bereich bei GC.com gesperrt!

Aber wenn ihr alle meint, dass ihr unbedingt mit selbstgedruckten bunten Geocaching-T-Shirts auf Bäume klettern müsst, kann das natürlich dabei herauskommen. Aber das ist dann eine andere Geschichte!

Dir ist aber schon klar, dass die Diskussion hier in einem Geocaching-Portal stattfindet? :roll: Faktisch ist es doch so, dass bei vielen Baumcaches die Dose schon von unten zu sehen ist. Auch ist der Waldbesitzer 1. nicht auf den Kopf gefallen (Ausnahmen bestätigen die Regel) und wird 2. irgendwann vom Treiben im Wald am immer gleichen Baum etwas mitbekommt. Wenn er sich dann beim "ertappten" Geocacher beschwert sollte der nicht groß über freies Waldbetretungsrecht rumschwadroniern sondern versuchen die Wogen zu glätten.

Was die "bunten Geocaching-T-Shirts" - das ist für mich jetzt eine argumentative Nebelkerze auf "Stammtischniveau"... :D
 

Orimha

Geocacher
Scheinbar begreifst Du aber auch nicht, dass es offensichtlich einen Unterschied zwischen den Begriffen "betreten/begehen" und "beklettern" gibt.

Das ist irgendwie eine deutsche Tugend. Viele meinen, was nicht explizit und ausdrücklich verboten ist und irgendwo geschrieben steht, ist automatisch erlaubt. Dem ist aber zum Glück nicht so. Aber dadurch werden unsere Gesetze immer umfangreicher und komplizierter, weil jeder eine Lücke sucht.

Gruß
Michael
 

KreuterFee

Geomaster
Deshalb würde trotzdem bisher kein Regelungsbedarf seitens des Gesetzgebers erkannt, tatsächlich ist es auch weitgehend legal, gerne lasse ich mich aber durch rechtskräftige Urteile eines besseren belehren.

Aber das brauch ich keinen Besserwisserisch auf die Nase binden, schließlich ist es ein Hobby und aus meiner Sicht spricht im Moment nichts dagegen einfach der Bitte der Person zu entsprechen, nicht weil er im Recht ist, sondern weil der Cache geschützt werden soll.

Wenn ich ohne Cache im Baum unterwegs bin, dann räume ich auch meinen Platz, einfach nur aus Höfligkeit, nicht weil ich es muss.

Wie heißt es doch so schön: Eigentum verpflichtet!
 

Speicher3

Geocacher
Liebe Forengemeinde.

Zunächst einen schönen Dank an DeFoss, dass er sich die Mühe gemacht hat, dieses Thema zu beackern und sich dafür durch Gesetzestexte zu wühlen.
Ich finde dieses Thema interessant, da sich für mich die Frage nach geltendem Recht bzw. Unrecht noch einmal ganz neu gestellt hat, als ich begonnen habe zu klettern. Die Frage, welche Gebiete, Orte oder Gebäude ich als Fußgänger betreten darf, ist sicherlich allen mehr oder weniger geläufig, und bei Nachfragen meistens schnell geklärt. Wo jedoch geklettert werden darf, ist weit weniger eindeutig geregelt, weshalb es mich ebenfalls interessiert, welche Gesetze was hergeben, oder wie in vergangenen Fällen damit umgegangen wurde.
Mein Interesse beruht auf dem Wunsch halbwegs genau zu wissen was ich darf, was ich nicht darf, und was vielleicht eine Grauzone darstellt. Erst wenn ich dieses Wissen habe, kann ich mich bewusst auch unter Einbeziehung der rechtlichen Regelungen für oder gegen etwas entscheiden. Dabei geht es natürlich nicht darum, auf Teufel komm raus auf mein Recht zu pochen. Wir alle haben sicherlich ein Interesse daran, in guter Beziehung zu anderen Menschen zu stehen.
Wenn ich mir aber über die rechtliche Situation im Klaren bin, kann ich meine Entscheidung besser abwägen. Und letztlich auch mit einem angenehmen Gefühl und freiem Kopf klettern gehen wenn ich weiß, dass ich darf.
Deshalb freue ich mich über diesen Beitrag und möchte euch und uns dazu animieren, auch weiterhin zu schauen, auf welchen Gründen wir uns in verschiedenen Spielarten des Geocachens bewegen.
 

KreuterFee

Geomaster
Aber was genau heisst das jetzt?

Das du in einem beliebigen Einzelfall, dich auf das niedersächsiche Waldgesetz berufst?
Gerade das Beleuchten der rechtlichen Einzelheiten kann nur an einem konkreten Einzelfall geprüft werden und dann auch nur anhand eines konkret vorgeworfenden Tatbestandes.

Das Fatale an diesem Post ist, das jemand hieraus für sich generell entscheiden könnte, das er was darf, dass kann im Stadtwald, oder 500m weiter ganz anders aussehen.

Das Einzige was die Ausführungen des Threatopeners aussagen, ist das etwas nicht ausdrücklich verboten ist, was das konkret vor Gericht heisst, das ist garnicht heraus, hierzu existiert im Moment keine mir bekannte Rechtssprechung.

Ich hoffe auch, das das so bleibt und bis dahin sollten wir alle dafür sorgen, dass nicht irgendein Gesetzgeber hier einen Regelungsbedarf erkennt.

Dazu gehört dann auch für sich persönlich zu entscheiden, das man bewusst etwas nicht macht, weil man sich über die rechtlichen Konsequenzen nicht im Klaren ist.

Muss ja auch nicht jeder im Baum rumturnen ;).
 
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