Sichern mit Bandschlige

[Aquintus]

Hallo,

Ich würde beim Klettern gerne statt mit einer fertig genähten Bandschlinge mit einem flachen Band sichern, das an den Enden zusammengeknotet ist. Mit welchem Knoten muss ich die Enden dabei verbinden? Geht das mit einem gesteckten Achter? Oder ist von dieser Methode Grundsätzlich abzuraten?

Viele Grüße

 

[NC666]

Was möchtest Du damit erreichen?

Außer in ganz wenigen Ausnahmefällen ist davon nämlich ziemlich abzuraten!

http://de.wikipedia.org/wiki/Bandschlingenknoten

 

[Aquintus]

Hallo,

Ziel ist, das ich die Länge der Schlinge je nach Gegebeheit einstellen kann und nicht x-verschiedene Schlingen kaufen muss.

Möchte allerdings auch gar keinen Bandschlingenknoten verwenden, sondern einen gesteckten Achter.
Was ist davon zu halten?

Schönen Abend noch!

 

[Night-Fly]

...
Was ist davon zu halten?
...

gar nix... kauf dir verschiedene längen an bandschlingen... die sind geprüft, richtig vernäht und du kannst dich bei richtiger handhabung darauf verlassen, dass sie halten was sie versprechen!
weiter wüsste ich aus der praxis nicht, wo man das anpassen der länge vornehmen muss...

einen achterknoten benutzt man auch nicht um gurtband zu verknoten! dieser kann sich hier nämlich lösen und aufziehen... zumindest hab ich das mal gelesen! den bandschlingenknoten gibt es nicht ohne grund.

ein gurtband ist auch kein bandschlingenersatz! die festigkeit ist eine andere... google mal, dazu findest du auch was...

dieses gurtband verwende ich NUR um meinen brustgurt mit dem sitzgurt zu verbinden... da ist es auch zulässig.

 

[Lariel]

Wie letztens im Bandschlingenzopf Thema geschrieben:

- Du kannst mit dem Kletterseil einen Mastwurf in den Karabiner am Stand machen. Das ist sehr Flexibel, aber du brauchst halt ein Seil da oben.
- Du kannst verschieden lange Bandschlingen dabei haben.
- Du kannst ne lange Bandschlinge abknoten auf die Länge, die du gerade brauchst (besser nicht aus Dyneema)
- Du kannst dir spzielle "Standplatz Schlingen" kaufen. Gibts in verschiedenen Ausführungen, meiner Meinung nach die beste ist momentan das Metolius Personal Anchor System. Naja, wers braucht...
- Du kannst dir aus nem Kong Slyde http://www.kong.it/products/HI_QUALITY/856.jpg und nem Stück Seil was bauen (hab ich in o.g. Thema beschrieben)

Den oberen Methoden würde ich jederzeit immer vertrauen. Sie sind schnell einsetzbar, mehr oder weniger variabel und sicher. Die nächste Methode geht auch noch recht gut:

- Du kannst dir auch aus ner Reepschnur was Knoten (z.B. mit nem Sackstich).

Und die letzten beiden Methoden führen, da der Knoten recht aufwendig ist, nicht zum Ziel, nämlich dass man vor Ort variabel auf irgendwas reagieren kann. Und ausserdem gilt gerade der bandschlingenknoten als nicht mehr zeitgemäß, da hat es schon Unfälle mit gegeben.

- Du kannst dir aus Bandmaterial was Knoten (NUR mit dem Bandschlingenknoten)
- Du kannst dir aus Schlauchband was Knoten (Bandschlingen oder Schlauchbandknoten)

~ Christoph, der der Meinung ist, dass variable Standschlingen überbewertet werden und seit Jahren einzig mit 80 cm Standschlinge (= Armlänge) klettert.

 

[stoerti]

Obwohl er weiterhin häufig verwendet wird, raten heute viele Experten von der Verwendung des Bandschlingenknotens vollständig ab, er wird sogar als „Todesknoten“ bezeichnet.

Naja....viel Spass trotzdem

 

[NC666]

Der Bandschlingenknoten kann sich durch einfache mechanische Einflüsse von außen aufziehen. Ob man nach dazu Zeit hat, über die Ursache nachzudenken hängt dann con der Höhe über Grund ab.

Ein Sackstich ist aber KEINE Alternative! Mehr dazu hier: http://www.joergbrutscher.homepage.t-online.de/bandschlingentest.htm

IMHO wird selbst geknotete Schlinge heute nur noch z. B. beim Sanduhren fädeln verwendet.

 

[Lariel]

Der Bandschlingenknoten kann sich durch einfache mechanische Einflüsse von außen aufziehen. Ob man nach dazu Zeit hat, über die Ursache nachzudenken hängt dann con der Höhe über Grund ab.

Am Anfang will man das gar nicht glauben, aber gerade neues Bandmaterial ist sehr flutschig. Da muss man mehr als ne handbreit Rest auf jder Seite lassen. Und selbst dann ist das nur bedingt sicher. Mir ist da schonmal die Verbindung zwischen Brust und Sitzgurt fast aufgegangen (Und deswegen macht man da in die Mitte ja nochmal einen Knoten rein!). Bei uns in der Sektion gab es früher einen der vom DAV Sicherheitskreis untersuchten tödlichen Unfälle, weil eine mit Bandschlingenknoten geknüpfte Schlinge sich am Fels aufgeschoben hat und der Kletterer dann absürzte).
Je älter das Bandmaterial wird, desto besser hält der Knoten, aber...

- Wenn man wenig Erfahrung mit Knoten hat: NICHT machen.
- Wenn man viel Erfahrung hat: besser NICHT machen (und wenn doch dann mit laaangen Schwänzen)

IMHO wird selbst geknotete Schlinge heute nur noch z. B. beim Sanduhren fädeln verwendet.

Aber warum eigentlich? Die 9 mm Dyneema passt wirklich durch die kleinsten Sanduhren durch, wenn die nicht geht, geht eh nur noch Reepschnur. Wir hatten letztens in der Sella einen älteren Kletterer dabei, dem haben wir dann im Laden direkt erstmal von unserem Geld neue Schlingen gekauft, damit er nicht an so einer selbstgeknoteten / selbstgenähten!!! Gruselschlinge seine Stände baut.


Also ICH würde keine Banschlingen mehr selbst knoten und auch versuchen, in gekauften und vernähten Schlingen Knoten so weit es nur irgend geht zu vermeiden. Ist ne persönliche Meinung, aber ich hänge halt mit 31 noch sehr an meinem Leben. Ist halt ne Einstellungssache, die Leute vom Sächsischen Bergsteiger Bund sichern ja auch mit Fusselschlingen ...

hm.. hab schon wieder zuviel geschrieben.
~ Christoph