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Umfrage: Caches an Grabstätten

Ist es vertretbar, dass Caches *direkt* an Grabstätten liegen?

  • Völlig OK

    Stimmen: 1 1,4%
  • OK, wenn die Gräber schon alt und verfallen sind

    Stimmen: 10 14,1%
  • OK, wenn die Stelle nicht öffentlich einsehbar ist

    Stimmen: 2 2,8%
  • OK, wenn der Friedhof nicht mehr "aktiv" genutzt wird

    Stimmen: 15 21,1%
  • Es sollte ein "Respektsabstand" zu Grabstätten eingehalten werden

    Stimmen: 36 50,7%
  • Caches haben grundsätzlich auf Friedhöfen nix zu suchen

    Stimmen: 29 40,8%

  • Umfrageteilnehmer
    71

SPonGER

Geocacher
Hallo zusammen,

ich habe selbst schon einige Caches auf Friedhöfen gesucht, hatte aber grundsätzlich ein ungutes Gefühl dabei, weil ich persönlich denke, dass das nicht unbedingt der richtige Ort zur Ausübung unseres Hobbys ist.

Fast alle dieser Caches sind aber so angelegt, dass man sie absolvieren kann, ohne andere Besucher zu stören oder gar Grabstätten zu betreten. Solche Caches kann ich dann auch mit meinem Gewissen vereinbaren.

Vor ein paar Tagen bin ich jedoch auf zwei Caches gestoßen, die direkt an Grabstätten lagen. Der erste lag direkt unter der Steinumrandung eines alten, verfallenen und halb zugewachsenen Grabes. Der zweite lag sehr gut einsehbar direkt am Sockel eines Grabsteins (+Statue) aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ich will nicht verschweigen, dass das Gelände jetzt eher einen Park- als einen Friedhofscharakter hat und offenbar auch keine neuen Gräber dort angelegt werden, dennoch sind und bleiben es für mich Grabstätten. Von daher war hier für mich eine moralische Grenze überschritten.

Ich habe die Caches zwar vor Ort geloggt, auf dem Nachhauseweg habe ich aber beschlossen, diese Caches auf GC.com nicht als "Found" zu loggen, sondern lediglich eine entsprechene Note zu schreiben und den Sachverhalt an die Reviewer zu melden.

Ich war etwas erstaunt, dass dieses Thema in den Logs kaum zur Sprache kam, also solche Caches durchaus allgemein akzeptiert werden. Deshalb habe ich diese Umfrage aufgesetzt, um mal zu sehen, ob ich mit meiner Meinung alleine stehe ...

Mit Hoffnung auf rege Teilnahme,
SPonGER
 

Zappo

Geoguru
Als Friedhof würde ich einen Ort bezeichnen, wo Gräber sind, Trauernde unterwegs sind, Ruhe zu halten angesagt ist. Da hat meines Erachtens kein Cache (und kein Cacher) was zu suchen. Angesichts von Leid, Verlust, Trauer sollte der Spieltrieb problemlos einen Rückzug antreten können. Anders ists wohl bei einer Parkanlage, wo evtl. irgend ein KaiserWilhelm o.ä. begraben ist, aber der Rest der Fläche schon mit Freizeitgestaltung anderer Art (Frisbie, Liegewiese usw) "überzogen " ist. Da stört auch keine Schachtel.

Bleibt wie oft die (anscheinend nicht mehr viel gefragte :D ) Frage "Warum?"

Warum sollte man einen Cache in einem Friedhof/an einem Grab legen? Zeigenswerte Location? Wenns denn ein schöner Friedhof ist, kann man auch im Listing drauf hinweisen und die Dose draussen deponieren. Der, den es interessiert, wird dann mal unauffällig durchgehen, die anderen können Ihren Statistikpunkt ohne Störung des Ortes draussen abholen.

Zappo

PS: Irgendwann gabs mal hier auch eine Diskussion über eine RAF-Grabstätte
 

argus1972

Geowizard
Grabstätten sollten generell tabu sein, auch wenn die Person eine des öffentlichen Lebens war.

Dass völlig schmerzfrei geloggt wurde, erstaunt mich absolut nicht. Hauptsache Dose, egal wie, wo und was. Mit absoluten Dreckecken verhält es sich doch auch so. Ist zwar jetzt ein schlechter Vergleicht, aber irgendwie ist der Sachverhalt ja identisch und zeigt den allgemeinen Geist.

Bei einem Cache direkt am Grab hätte ich "SBA" geloggt.
 
Du sprichts ein interessantes Thema an!
Ich kenne Caches auf Friedhöfen, wo die Dosen teilweise auch zwar in Grabnähe liegen, aber man nicht das Gefühl hat die Totenruhe zu stören und man auch auf keine Trauernden trifft. Hier ist dann eher der Friedhof als Denkmal interessant, da nicht mehr aktiv genutzt. Hier empfand ich die Suche als unkritisch.
Ich kenne aber auch einen völlig sinnfreien Friedhofscache mitten auf einem aktiv genutzten 08/15-Friedhof. Die Koordinaten liegen laut logs auch unmittelbar in Grabesnähe/auf einem Grab. Als ich mich dem Cache näherte und mich umgeschaut habe und trauernde Menschen auf dem Friedhof sah, habe ich die Suche abgebrochen und eine entsprechende Note geschrieben. Leider machend das die wenigsten! Da wird dann lieber flott und rücksichtslos gesucht und der "TFTC, schnell gefunden" benutzt.
In jedem Fall gehört in meinen Augen zum Friedhofscache, so er denn angemessen ist, ein eindeutiger Hint, damit auch wirklich kein einziger Suchender sich an den Gräbern vergreift.
 

t31

Geowizard
spontan würde ich sagen: muß nicht sein

bei den vorgegebenen Antworten müsste ich immer eine Zusatz (je nachdem) anbringen. Habe dennoch 3 Kreuze gemacht.
 
OP
SPonGER

SPonGER

Geocacher
So, vielen Dank für die fleißige Abstimmerei! Ich denke, das Meinungsbild bestätigt ganz gut meine Auffassung. Vielleicht gibt es ja dem einen oder anderen Owner Anlass, über die Sinnhaftigkeit seiner Caches nachzudenken ...
Mit besten Grüßen,
SPonGER
 

fabibr

Geomaster
Also bei uns gibt es auch viele Gedenkstätten, auf denen Grabplatten, Steine platziert wurden. Diese Stätten waren aber nie Friedhöfe, sondern sollen rein an Kriegsopfer, oder lokale, wichtige Persönlichkeiten gedenken.
Wie gesagt, es sind keine Friedhöfe und es liegen dort auch keine Personen begraben, jedoch werden diese häufig als Friedhof gesehen und auch entsprechende Logs gibt es.
Da sollte eine Differenzierung stattfinden.

Oder auch alte Friedhöfe, die noch belegt sind, aber schon seit 30/40/50 Jahren nicht mehr aktiv genutzt werden sind schon o.K. Es ist auch interessant, wer dort so liegt und auch, was dort teilweise für pompöse Grabsteine und Bauten aufgestellt sind.
Nach so vielen Jahren liegt dort eh nichts mehr, da es, bei unserer Erdbeschaffenheit und Erdbewohnern, zersetzt wurde.

Auch einen anderen Vergleich möchte ich wagen. Was ist mit den Gläubigen, die in Kirchen, an heiligen Orten, sich die Ausgestellten Toten, wie Päpste, Heilige, Herrscher anschauen, huldigen und sonstiges.
Oder was ist im Museum mit Mumien?
Da ist die Totenruhe auch den Menschen völlig egal.
 
OP
SPonGER

SPonGER

Geocacher
fabibr schrieb:
Oder auch alte Friedhöfe, die noch belegt sind, aber schon seit 30/40/50 Jahren nicht mehr aktiv genutzt werden sind schon o.K.

Bei sowas ist es immer schwer, eine Altersgrenze festzulegen ...

fabibr schrieb:
Es ist auch interessant, wer dort so liegt und auch, was dort teilweise für pompöse Grabsteine und Bauten aufgestellt sind.

Da stimme ich Dir zu. Aber muss dann wirklich eine Dose direkt am Grabstein liegen? Oder reicht es, wenn man das Todesjahr abliest und der Final dann außerhalb der Friedhofsmauern liegt?

fabibr schrieb:
Nach so vielen Jahren liegt dort eh nichts mehr, da es, bei unserer Erdbeschaffenheit und Erdbewohnern, zersetzt wurde.

Ich glaube nicht, dass es bei solchen Dingen um die physikalische Beschaffenheit des Leichnams geht ...

fabibr schrieb:
Auch einen anderen Vergleich möchte ich wagen. Was ist mit den Gläubigen, die in Kirchen, an heiligen Orten, sich die Ausgestellten Toten, wie Päpste, Heilige, Herrscher anschauen, huldigen und sonstiges.
Oder was ist im Museum mit Mumien?

Interessanter Punkt. Ich persönlich hätte auch was gegen Caches *in* Kirchen. Das hat aber nicht unbedingt etwas mit den dort ruhenden Toten zu tun ...
 
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