chrysophylax
Geomaster
DetCacheDe schrieb:Darüber habe ich mir in der Tat bisher noch keine Gedanken gemacht. Aber irgendwie wird der Internet Auftritt doch geregelt und steht allen offen. Das kostet doch Geld. Wenn ich etwas wesentliches übersehe, hilf mir wo ich der Hilfe bedarf.
Nun, viele Menschen, die sich eine Weile mit dem Dosensuchen beschäftigen fangen irgendwann sehr genau an zu trennen zwischen den Dienstleistungen der Firma in Seattle (Server und Technik), die sie nutzen, und den Dienstleistungen (gelegte Dosen), die andere Dosensucher für sie erbringen.
Bei Beidem muss Jeder für sich selbst entscheiden, wieviel Wert ihm das ist bzw. was er bereit ist, als Gegenleistung dafür zu erbringen, diese Dienstleistungen zu nutzen.
Es gibt Menschen, die finden das, was die Firma in Seattle macht überwiegend positiv und sind der Meinung, dass diese Firma daher für die gute Sache, die sie tut, auch finanziell unterstützt werden sollte. Andere Menschen schätzen den Komfort, den einem diverse Zusatzfunktionalitäten geben, die nur für zahlende Mitglieder freigeschaltet werden (PQ, PMO-Dosen, Audit-Log, wasauchimmer).
Und dann gibt es wiederum Menschen die sich denken "naja, ist ja nett, dass die eine Plattform zur Verfügung stellen, aber superglücklich bin ich mit dem Geschäftsgebaren, dass dieser seltsame 3-Mann-Laden an den Tag legt jetzt nicht wirklich". Zu letzteren gehöre ich zum Beispiel. Und ich habe den Anspruch, dass eine kommerzielle Firma durchaus gerne Regeln für ein Spiel setzen darf, dann aber auch verpflichtet sein sollte, sich an diese Regeln auch selbst zu halten. Sonst macht sie sich selbst nicht nur unglaubwürdig, sondern auch im höchsten Maße lächerlich. Und das tut die Firma G$ aus Seattle meiner Meinung nach halt regelmäßig per Ordre de Mufti. "Paradebeispiele" für "Spielregeln gelten für Alle, aber nicht für uns selbst" sind z.B. die immer wieder beliebte ISS-Dose (Listingkoordinaten sind ganz offensichtlich Parkplatzkoordinaten, "Moving Caches" sind offiziell verboten, Koordinatenangabe für die Dose selbst wären technisch gar nicht machbar und daher die Dose nicht listbar weil nicht meinem einem GPS zu finden, uswusf.), die gewaltsam gepredigte "Nichtkommerzialität" des Spiels (bis auf die Serie von Werbedosen vom Schuhfabrikanten, der dafür wohl ordentlich Kohle gelatzt hat), das Verbot der Einforderung der Nutzung proprietärer Hardware (außer bei den Dosen, die mit dem gelben Icon gekennzeichnet werden), das Verbot der Nutzung von elektronischen Speichermedien als Station und Logbuch (außer dem, das von ELV verkauft wird) - die Liste lässt sich noch beliebig lange fortführen.
Damit disqualifiziert sich diese Firma meiner Meinung nach selbst als seriöser Geschäftspartner. Andererseits haben natürlich auch andere Menschen schon erkannt:
BlueGerbil schrieb:Ich tue mich etwas schwer damit, Dienstleistungen zu nutzen und nichts dafür zu zahlen. Die Wurst an der Imbissbude bezahl ich ja auch. Ist wohl´ne Erziehungssache.
Dem Herrn geb ich durchaus auch recht, ich genoss eine ähnliche Erziehung. Allerdings bin ich bei dem dilettantischen und häufig völlig unprofessionellen Verhalten, dass G$ an den Tag legt der Meinung, dass die Rechte zur Nutzung von mir verfasster Texte und Bilder für die Dienstleistung, die der Laden mir gegenüber erbringt mehr als ausreichende Abgeltung ist. Wenn ALLE Dosen, die man finden könnte, von G$ gelegt wären (und nicht von Dosensuchern) dann könnte ich überlegen, ob mir die Dienstleistung, die die Firma erbringt, eventuell auch einen finanziellen Beitrag wert wäre. Wenn ich Spaß an den Dosen der Firma hätte. Solange aber die eigentliche Arbeit, nämlich das erdenken, legen und pflegen der Dosen nicht von der Firma G$ gemacht wird sondern von den Dosenlegern bin ich der Meinung, dass die Firma G$ mit der weltweiten Nutzungserlaubnis für die kommerzielle Verwertung von von mir geschriebenen Texten und Bildern mehr als fürstlich entlohnt ist.
Die Dosen, die ich gelegt habe, waren nämlich durchaus Arbeit. Ich hab irgendwann mal mitgezählt, ein Arbeitstag pro Dose wenn man die aufgewendeten Stunden zählt ist da durchaus ein guter Schätzwert.
Es gab auch schon Menschen, die zugaben, dass sie von mir geschriebene Logs, DNFs und Notes gerne lesen, weil sie sie unterhaltsam finden - und damit machen meinen Texte die Plattform der Firma G$ attraktiv. Das halte ich für einen ganz brauchbaren Deal.
Und weil ich weiß, dass auch andere Leute sich diese Arbeit mit dem Texte-Schreiben ohne Aküfi machen und weil ich Spaß daran habe, diese Arbeit, die andere Leute sich für mich und andere Dosensucher (und nicht für die Firma in Seattle) machen zu nutzen, indem ich deren Wegvorschläge bis zu einer Dose im Wald folge bin ich der Meinung, dass man die "Community" dadurch belohnt, dass man gute, tolle, lustige, spannende, erlebnisreiche Dosen legt.
Und nicht dadurch, dass man die Firma in Seattle mit Geld bewirft.
Die verdient nämlich schon daran, dass sie genau dadurch eine attraktive Plattform bietet, dass andere Menschen (und nicht sie selbst) gute, tolle, lustige, spannende, erlebnisreiche Dosen legen.
Natürlich kann man das alles völlig anders sehen, und um die Sichtweise auf die Firma in Seattle entwickeln sich auch immer lustige Religionskriege - daher mach dir einfach selbst ein Bild. Und wenn dabei für dich rauskommt, dass du die Dienstleistungen der Firma in Seattle toll findest, dann wirf ihnen etwas Geld in den Hut. Es gibt definitiv verwerflichere Verwendungen.
Nur meine eigene persönliche Begeisterung für das, was die tun, ist nicht groß genug, als dass ich der Meinung bin, dass die außer der Verwertungserlaubnis für Arbeit, die ich mir mache, auch noch Geld von mir bekommen sollten. Die "Zusatzleistungen" (PQ, PMO, schlagmichtot) brauch ich nicht, die bieten mir keinen Mehrwert.
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