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Wölfe in NRW - ich find´s klasse!

machmalhalblang schrieb:
Team Oberpfalzläufer schrieb:
Das fehlen des Menschen würde auch keine Probleme verursachen.
Was für eine dumme Antwort :(
Erstens ging es um die Frage nach den Vorteilen durch die Wiederkehr des Wolfes, und zweitens würde durch das Fehlen von Menschen z.B. so manches Atomkraftwerk außer Kontrolle geraten. Allerdings wäre das dann eigentlich auch nicht weiter schlimm, weil ja niemand mehr da ist, der das bedauern könnte.

Welche Antwort ist jetzt hier "dumm"?
Einfach das zitierte genau lesen.
 
Team Oberpfalzläufer schrieb:
Welche Antwort ist jetzt hier "dumm"?
Deine, weil sie am Thema vorbei geht, und lediglich eine unbestrittene Tatsache erwähnt. Ebensogut hättest du schreiben können, 'Wasser ist nass'. Das hätte natürlich nicht so schön pathetisch geklungen.
 

Zappo

Geoguru
KMundS schrieb:
Du wirst höchstwahrscheinlich keinen zu Gesicht bekommen, daher stellt sich die Frage für dich nicht.
Daß ich wohl (leider) keinen zu Gesicht bekommen werde, hab ich schon mindestens 3mal hier bemerkt - und daß es MICH eh nicht juckt, auch.

Für ne Diskussion über Sinn und Zweck einer Sache ist aber m.M. nach der eigene Betreff nicht unbedingt ausschlaggebend - und auch keine Vorbedingung der Diskussion. Sonst wäre wohl überall mehr Ruhe :D

Ich hab kein Problem mit Wölfen. Wildschweine halte ich in unglücklichen Situationen für das Gefährlichste, was hier bei uns im Wald rumrennt - dann kommen Hunde mit falschen Besitzern und dann lang nix - und ganz hinten wohl Zecke und Fuchsbandwurm. Wölfe tauchen da in meiner "Gefährdungs/Betroffenheitsliste" genausowenig auf wie Luchs und Wildkatze.

Ich hätte nur gerne, daß man die Leute, die wirklich Nachteile dadurch haben, nicht hängenlässt. In der Euphorie wird -von manchen- allzuoft der Preis vergessen, den ANDERE zahlen müssen.

Gruß Zappo
 

eifriger Leser

Geomaster
Zappo schrieb:
Ich hätte nur gerne, daß man die Leute, die wirklich Nachteile dadurch haben, nicht hängenlässt. In der Euphorie wird -von manchen- allzuoft der Preis vergessen, den ANDERE zahlen müssen.
Gruß Zappo

Vielleicht müsste man für die Diskussion mal herausarbeiten wem, welche konkreten Nachteile durch die zurückkehrenden Wölfe entstehen und ob diese nicht - zumindest teilweise - kompensiert werden (können).
Grundsätzlich sollte man anerkennen, dass Wölfe hier sehr lange Zeit heimisch waren bevor sie vom Menschen ausgerottet wurden! Wirkliche Probleme entstehen meistens dann wenn der Mensch "fremde" Tierarten (un)freiwillig in ein Ökosystem einschleppt.
 

Zappo

Geoguru
eifriger Leser schrieb:
Vielleicht müsste man für die Diskussion mal herausarbeiten wem, welche konkreten Nachteile durch die zurückkehrenden Wölfe entstehen und ob diese nicht - zumindest teilweise - kompensiert werden (können)…....
Ich seh das eben mit den Schafen - erhöhter Sicherungsaufwand, erschwerte Mobilität der Herde usw usw. Oder bei kleinen "Freiland"-Geflügelanlagen o.ä. Da ist wahrscheinlich gegenüber der Variante "ohne Wolf" ein erhöhter Material- und Arbeitsaufwand erforderlich. Vielleicht gibts auch noch andere Problemfelder - ich denke, das ist was für informiertere Leute.

Das kann man aber alles problemlos lösen - z.B. durch das schon angesprochene Programm, Schäfern Schutzhunde und Ausbildung zu bezahlen oder ermöglichen. Vielleicht sind Schäfer ja auch ein wenig angetan vom rauen Burschen-Image, der mit dem Wolf kämpft :D - keine Ahnung.

Aber man muß die Probleme sehen und das nicht leichtfertig abtun.Und da seh ich manchmal Defizite in der "Euphoriebewegung".

Das kenn ich aus der Diskussion um den Naturpark Nordschwarzwald, den man aus touristischen Gründen mit viel politischem Rückenwind aus dem Boden stampfte. Und während der NABU schon Pläne für 10 in den Wald betonierte Begegnungszentren schmiedete incl. exclusivem Besucherdurchführungsrecht, wurde denn doch so langsam den Vernünftigen klar, daß da Leute wohnen. Die ihr Leben u.a. dadurch bestreiten, daß sie ihr Heizholz aus dem eigenen Wald holen und dieses Jahr gerade ne neuen staatlich geförderten Scheitholzbrenner gekauft haben. Und daß es da Sägewerke gibt, die ebenfalls ihr Holz aus dem Wald beziehen.

Da ist es eben mit nem lapidaren "die sollen sich nicht so haben, schließlich haben wir jetzt Wolf/ Naturpark/ Wanderfalke/whatever" nicht getan.

Da ist richtiges Arbeiten und vernünftiges Handeln gefragt. Und die Einsicht, daß man dafür auch einen Preis bezahlen muß - und zwar nicht (hier) der Schäfer. Und daß der Preis nicht nur die Einrichtung von geförderten Arbeitsplätzen für Begegnungsstättenleiter, 5 Wolfsbeauftragte/Rudel incl Geländedienstwagen aus Untertürckheim* umfaßt, sondern auch Hilfe und Unterstützung für die durch die neue Situation Eingeschränkten.

Gruß Zappo

*wieso kommen mir jetzt gewisse staatliche Hilfsorganisationen in den Kopf….?
 

SammysHP

Moderator
Teammitglied
Probleme sehen die Jäger darin, dass die Wölfe das Wild scheu machen oder sogar ganz auffressen. Letzteres ist nachgewiesenermaßen definitiv nicht der Fall, ersteres lässt sich schwer feststellen und noch schwerer auf den Wolf zurückführen. Wir nachtcachende Geocacher sind da wohl ein größeres Problem.
Ok, wenn man bedenkt, dass ein Reh locker 250 € kostet, klingt das erstmal erschreckend. Dass die Wölfe also mehrere 100.000 € im Jahr fressen. Das relativiert sich aber schnell, wenn man bedenkt, wie viele Rehe und Co. es gibt und wie viele geschossen werden. Und wie gesagt: Der Wolf ändert nicht viel an den Jagdquoten. Selbst wenn: Sagen die Jäger nicht immer, sie seien Naturschützer und würden lediglich für ein Gleichgewicht sorgen? "Ja, aber ich zahle viel für die Pacht und will ordentlich Fleisch verkaufen…"


Wirkliche Konflikte entstehen jedoch bei Viehhaltern. Wenn man die heutigen Preise im Supermarkt anschaut, muss man einsehen, dass beim Produzenten nicht viel davon ankommt. Dementsprechend hart haben es Viehhalter heutzutage, auch ohne den Wolf. Je nach Tierart muss entsprechend vorgebeugt werden:

- Ausgewachsene Rinder sind kaum ein Problem. Kälber sind bei der kaputtgezüchteten Milchkuh, die keinen ausreichenden Schutzinstinkt hat, aber leichte Beute. Das bedeutet, dass Kälber eben hinter einem ausreichendem Zaun oder drinnen untergebracht werden müssen.

- Schafe sind die Hauptbeute von Wölfen unter dem Vieh. Klar, die werden völlig wirr im Kopf, wenn plötzlich ein Wolf in die Herde hoppst. Einfachste Beute. Hier hilft ein guter Zaun: Euronetz, mindestens 90 cm hoch, überall (!) ordentlich Strom drauf. Das hilft meistens, aber nicht immer, weil manche Wölfe lernen, dass man über Zäune springen kann (komischerweise machen die meisten das nicht, die graben sich eher unten durch). Notfalls muss man aufpassen (=hüten) und/oder mit Scheinwerfern mit Bewegungsmeldern oder Geräuschen für eine unsichere Situation sorgen.

Die ultimative Abwehrwaffe ist der Herdenschutzhund. Hat man einen (oder bei größeren Herden mehrere), ist man auf der sicheren Seite. Allerdings sind Herdenschutzhunde teuer in der Anschaffung und im Unterhalt. Spaziergänger – insbesondere solche mit Hunden – sollten besser Abstand zu den Tieren halten, worin der Tourismus eine Gefahr sieht.

In vielen Regionen werden Schutzmaßnahmen durch das Land gefördert. Leider ist das ziemlich viel Bürokratie und der Viehhalter hat immer noch einen ziemlich hohen Aufwand. Vorher hatte er keinen oder nur einen simplen Zaun. Gerade, wenn er ihn ständig umstellt ein enormer zusätzlicher Aufwand. Da kann man verstehen, dass die Leute klagen.

Keine Zuschüsse sollte es hingegen für private Hobbyhalter geben. Hobbys kosten Geld, das ist nunmal so. Geocaching ist da noch recht günstig, aber vergleicht das mal mit Hobbypiloten. Will man das Hobby betreiben (z.B. 10 Schafe halten), dann muss man eben ordentlich darin investieren. Wer davon träumt, mit so einem Hobby auf Null zu kommen oder gar Gewinn zu machen…


Also: Die Jäger haben nichts zu meckern, sollten eher froh über die Unterstützung sein. Viehhalter müssen unterstützt werden (nicht nur finanziell, man kann ihnen ja auch so mal eben etwas unter die Arme greifen und beim Bau des neuen Zauns helfen).
 

steingesicht

Geoguru
JackSkysegel schrieb:
Wölfe töten viele kranke und schwache Tiere. Das kann sich positiv für den Rest einer Population auswirken. Er gehört quasi zu einem gesunden Ökosystem.
Wer weiß, vielleicht würde sich das auch auf die überhand nehmenden Wilschweinpopulationen auswirken.
Und wie soll man dann seine Abschussquoten schaffen?
 

Zappo

Geoguru
SammysHP schrieb:
Keine Zuschüsse sollte es hingegen für private Hobbyhalter geben…...Will man das Hobby betreiben (z.B. 10 Schafe halten), dann muss man eben ordentlich darin investieren. Wer davon träumt, mit so einem Hobby auf Null zu kommen oder gar Gewinn zu machen….
Ähhhh…ich stimme ja da vielem zu, aber die Viehhaltung ist nicht unter X Tieren Hobby und darüber schutzwürdig. Ich denke, gerade Großbetriebe, die eh einen Teil ihres Geldes aus Steuermitteln erhalten, können da finanziell eher nen Mehraufwand stemmen - wobei gerade da wohl nichts zu tun ist - Großbetriebe sind wohl eh umzäunt. Schon damit niemand nachts Bilder macht :D

Wir -bzw. mein Nachbar im Elsaß-haben 10-12 Schafe, die auf unserem Grund weiden, damit das Dorf Wiesendorf und die Wiese Obstwiese bleibt. Die werden alle paar Wochen umgestellt und fressen ne andere Weide ab, manchmal werden sie auch getrennt. Und alles mit den leichten E-Zäunen zum Stecken. Das wird dann vielleicht nicht mehr gehen.

Das ist in DEM Sinne ne professionelle Haltung, daß die Tiere geschlachtet und verkauft werden - was im Jahr wohl so 1000 Euro in die Kasse spült. Und dann gibts noch ein paar freilaufende Hühner und ein paar Kartoffeln und Gemüseäckerchen, bei denen es sich wohl nichtmal lohnt, den Traktor anzuwerfen. Trotzdem leben die davon bzw. das ist ein einkalkuliertes Zubrot zum Familienverdienst. Wieso das jetzt ausgerechnet nicht schutzwürdig sein soll, erschließt sich mir nicht. Insbesonders im Vergleich zum Großbetrieb.

Das sieht m.W. nichtmal das Steuerrecht so.

Gruß Zappo
 

SammysHP

Moderator
Teammitglied
Gut, wenn das offizielle Arbeitstiere sind, dann ist es ja kein Hobby mehr. Ich kenne aber genug Leute, die sich einfach nur so ein paar Hühner und Schafe halten.
 

Zappo

Geoguru
SammysHP schrieb:
Gut, wenn das offizielle Arbeitstiere sind, dann ist es ja kein Hobby mehr. Ich kenne aber genug Leute, die sich einfach nur so ein paar Hühner und Schafe halten.
Es gibt sogar Leute, die Hunde halten - die man weder essen noch melken noch scheren kann - die nichtmal Eier legen. :D :D :D

Naja, ist ne Nebendiskussion - aber gleich die Haltung: Der und der und der soll aber keine Unterstützung kriegen, finde ich jetzt eher etwas ???.
Nicht, daß wir das zu bestimmen hätten - aber es kommt ja jetzt wirklich nicht drauf an, ob jemand 50 Meter Zaun bezuschusst kriegt, der seine Ente nur anguckt statt isst.

Gruß Zappo
 

SammysHP

Moderator
Teammitglied
Ich wüsste nicht, dass ich irgendeinen Zuschuss für meine Hunde bekomme. Im Gegenteil: Versicherung, Hundesteuer (eine Luxussteuer!), Fressen, Tierarzt etc. Ist ein reines Minusgeschäft, finanziell betrachtet. Wer Hunde beruflich einsetzt, bekommt teilweise Vergünstigungen.

Doch, darauf kommt es an. Wenn nämlich 100 Hobbyhalter jeweils 50 Meter Zaun bezuschusst bekommen, sind das schon 5.000 Meter. Und es gibt sicher sehr viel mehr Hobbyhalter und 50 Meter werden auch nicht reichen. Das Geld wird dann da fehlen, wo es wirklich gebraucht wird.

Etwas zwiespältig sehe ich die Sache bei Hobbyzüchter, die sich für den Erhalt einer bestimmten Rasse einsetzen. In so einer Situation sollte man einen Antrag stellen können, an dem geprüft wird, ob die Zuschüsse berechtigt sind.
 

Netheron

Geowizard
Die ganze Diskussion ist doch :wayne:

Wer sich zum Hobby Hühner hält soll auch für sein Hobby selbst zahlen. Er muss das Federvieh ja sowieso sichern - nicht nur gegen Wölfe sondern auch gegen Füchse, Marder oder sonstige Räuber - so what?!
Ich bekomme auch keinen Zuschuss, wenn ich z.B. zum CITO fahren will und Benzin brauche, obwohl das sogar noch der Allgemeinheit dient.

Wölfe sind wieder da - gut!
Menschen jammern rum - typisch!
 

Zappo

Geoguru
Netheron schrieb:
Wer sich zum Hobby Hühner hält soll auch für sein Hobby selbst zahlen. Er muss das Federvieh ja sowieso sichern - nicht nur gegen Wölfe sondern auch gegen Füchse, Marder oder sonstige Räuber - so what?!
Ich bekomme auch keinen Zuschuss, wenn ich z.B. zum CITO fahren will und Benzin brauche, obwohl das sogar noch der Allgemeinheit dient.
Hast Du jetzt irgendwas vom Thread gelesen - und/oder gar die Problematik erfasst? Glaub nicht.

Dreh ich mal den Spieß rum: Wer will, daß in Deutschland Wölfe rumspazieren, soll für den Schaden und die Mehrarbeit, die andere damit haben aufkommen - incl. Lösungen anbieten und erarbeiten.

Was ist jetzt daran falsch?

Und das hat eigentlich garnix damit zu tun, ob man jetzt Wölfe will oder nicht. Das ist selbstverständlich. Und wenn man das nicht macht, hat man unnötigen Gegenwind und unnötige Konfrontationen bei dem Projekt. Die Problematik ist doch im Endeffekt immer die gleiche - die einen wollen was und die anderen sollen dafür zahlen und/oder haben die Nachteile - DIE Mechanik halte ich nicht für gut - nirgends.

Eigentlich ist das ja ein marginales "Problemchen", was da aufgebauscht wird. Wenn wir nicht hinkriegen, die paar Wölfe zu händeln, kriegen wir garnix hin. Es kann aber nicht sein, daß deswegen irgendjemand der Depp bei der Aktion ist. Das gehört eben auch dazu. Sonst sollte man es lassen.

Gruß Zappo
 
Zappo schrieb:
Wer will, daß in Deutschland Wölfe rumspazieren, soll für den Schaden und die Mehrarbeit, die andere damit haben aufkommen - incl. Lösungen anbieten und erarbeiten.

Was ist jetzt daran falsch?
Diese Frage wäre dann angebracht, wenn man aktiv dafür sorgen würde, dass Wölfe sich irgendwo ansiedeln. Tatsächlich tun sie dies aber von selbst. Deshalb finde ich die Frage viel interessanter, ob man etwas gegen die autonome Wiederansiedlung unternehmen darf/kann/soll bzw. warum man diese einfach so hinnehmen soll.
 

Zappo

Geoguru
machmalhalblang schrieb:
...Diese Frage wäre dann angebracht, wenn man aktiv dafür sorgen würde, dass Wölfe sich irgendwo ansiedeln. Tatsächlich tun sie dies aber von selbst. Deshalb finde ich die Frage viel interessanter, ob man etwas gegen die autonome Wiederansiedlung unternehmen darf/kann/soll bzw. warum man diese einfach so hinnehmen soll.
…ich setze mal das "Nixdagegenmachen" gleich mit dem angesprochen "Wölfehabenwollen".

Nur - warum sollte man etwas dagegen unternehmen, wenn die paar Nachteile mit ein wenig souveränem und vernünftigem Handeln ausgeglichen werden und dafür ein relativ sinnvolles Mitglied der ökologischen Vielfalt mehr da ist ? Ich meine, die kommen von alleine (wie du schon schriebst), können hier anscheinend überleben und sich vermehren - ist doch ok.

Fragezeichen sehe ich eher da, wo man sich mit extremen Zufüttern, Menschen regulieren, Schutzgebiete einrichten usw. Tiere reinholt, die ohne diese Tätigkeiten nicht existieren können - und man das fälschlicherweise als Anzeichen für ökologische Qualität hernimmt. Das ist es aber dann nicht - das ist dann eher ein Zoo. Aber auch ein wenig ein anderes Thema.

Gruß Zappo
 
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