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Warnschuss Schrotflinte, Waffenschein futsch.

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do1000

Geowizard
Tag zusammen. Nachfolgende Entscheidung kam mir gerade auf den Tisch. Vielleicht kann die mal einer gebrauchen.

Laute Party - Warnschuss mit der Schrotflinte?

Im vorliegenden Fall hatte ein Inhaber eines Jagdscheins und einer Waffenbesitzkarte sich über den von einer in der Nachbarschaft veranstalteten Party ausgehenden nächtlichen Lärm derart geärgert, dass er vom Balkon aus einige Schüsse aus seiner Schrotflinte in die Luft abgab. Daraufhin zeigte einer der Nachbarn den Betroffenen an und die zuständige Behörde entzog den Waffenschein. Bei einem derartigen Missbrauch der Jagdwaffe fehlt es an der für eine waffenrechtliche Erlaubnis erforderlichen Zuverlässigkeit.

OVG Rheinland-Pfalz, 29.4.2010 - Az: 7 A 10410/10.OVG
 

cahhi

Geowizard
Dem Jäger scheint jegliche Einsicht zu fehlen, anders kann ich es mir nicht erklären, dass er sich bis zum Oberverwaltungsgericht hochgeklagt -und jetzt teuer verloren- hat.
 

coronar

Geowizard
Von nun an wird es ihm aber an Waffen fehlen. Das macht die fehlende Einsicht doch mehr als wett.
 

Thaliomee

Geowizard
coronar schrieb:
Von nun an wird es ihm aber an Waffen fehlen. Das macht die fehlende Einsicht doch mehr als wett.
Da steht nur, dass der Waffenschein entzogen wurde. Bei solchen Leuten kann man nicht mal davon ausgehen, dass sie von nun an keine Waffe mehr besitzen :/
 

Klausi

Geocacher
Jäger haben keinen Waffenschein, sondern eine Waffenbesitzkarte (die grüne). Das ist ein himmelweiter Unterschied. Also wurde dem Jäger auch nicht der Waffenschein entzogen, weil er ja überhaupt keinen hat.
Thaliomee schrieb:
Da steht nur, dass der Waffenschein entzogen wurde. Bei solchen Leuten kann man nicht mal davon ausgehen, dass sie von nun an keine Waffe mehr besitzen :/
Jagdwaffen dürfen nur zur "berechtigten Jagdausübung" verwendet werden. Warnschüsse vom Balkon aus noch dazu im befriedeten Bezirk gehören definitiv nicht dazu. Durch die missbräuchliche Verwendung der Waffe hat er seine Zuverlässigkeit verloren. Damit ist der Jagdschein futsch und weil er jetzt kein Bedürfnis mehr für Jagdwaffen hat, kann er seine WBK inkl. Waffen gleich mit abgeben. Du kannst nicht so einfach unterstellen, dass er weiterhin Waffen in seinem Besitz hat. Seine legalen Waffen sind in der WBK eingetragen und somit der Aufsichtsbehörde bekannt. Wenn er die Waffen nun an Berechtigte abgibt, muss das der Behörde innerhalb von zwei Wochen angezeigt werden. Die wissen also, ob er alle seine legalen Waffen abgegeben hat. Er könnte sich natürlich illegal eine Waffe besorgen, aber diese Entscheidung steht ja jedem von uns frei. Nur was will er damit? Auf die Jagd gehen braucht er damit jedenfalls nicht.
Der Verlust des Jagdscheines hat noch weitere Folgen, falls er Pächter ist. Der Pachtvertrag ist dann hinfällig und der (Ex-)Jäger wird der Jagdgenossenschaft gegenüber schadensersatzpflichtig, falls nicht gleich ein neuer Pächter gefunden wird oder der Pachtzins bei einer Neuverpachtung niedriger ausfällt.
Jeder Jäger tut gut daran, wenn er Freizeitnutzern aus dem Weg geht, auch wenn er sich vielleicht gerade über sie geärgert hat. Wenn er eine Waffe dabei hat und sich die Angesprochenen "bedroht" fühlen und Anzeige erstatten, dann kann das üble Folgen haben. Aber das entscheidet dann ein Richter.
 

argus1972

Geowizard
Interessant Was es nicht alles gibt. :irre:
Wenn das auch ein absoluter Einzelfall gewesen sein dürfte, der mit Sicherheit auch bei den Jägern keinen Beifall gefunden hat - mich beschleicht ein echt ungutes Gefühl, wenn ich mir vorstelle, dass ein solcher Irrer (sorry, aber anders kann man es nicht bezeichnen) möglicherwise ansitzt, während ich spazieren gehe und sich vielleicht von mir gestört fühlen könnte, weil das Schwein, auf das er angelegt hat, geflüchtet ist und er plötzlich Wut auf den Wanderer verspürt.
Vielleicht wären unabhängige jährliche psychologische Untersuchungen zur Feststellung der charakterlichen Befähigung zu Führung von Schusswaffen echt kein Fehler. Dann könnten solche Experten vielleicht mit etwas Glück im Vorfeld aus der Masse der vernünftigen und verantwortungsvollen Jäger ausgesiebt werden und der Wald wäre deutlich sicherer.
 

Groppi

Geocacher
Nette Idee mit dem Gutachten, das praktisch nichts bringt.
Aus meiner Mediziner-Zeit kann ich Dir nur sagen, dass für so ein Gutachten - wenn es aussagekräftig sein soll - mehrere Sitzungen notwendig sind.... Wer nur ein Mal im Jahr "auf die Couch" kommt, der wird kein Problem damit habe, das zu sagen, was Ihm die WBK/den Jagdschein behalten lässt.
Aber ich muss zugeben, dass ich auch ein ungutes Gefühl habe.

Der Groppi
 

argus1972

Geowizard
Könnte das Gutachten nicht vielleicht direkt auf "negativ" ausgelegt werden, so wie beim "Idiotentest" im Verkehrsrecht, den ja auch kaum jemand beim 1. Versuch besteht? :p

Dass ein Gutachten kaum der Weisheit letzter Schluss sein dürfte, ist mir klar, aber welche Möglichkeiten hätte man denn sonst, potenziell gefährliche und "ungeeignete" Waffenbesitzer bereits im Vorfeld zu erkennen?

Naja, zum Glück ist es ja wirklich ein Einzelfall und bislang habe ich auch noch nie im Kugelhagel gestanden.
 

Alzwolf

Geocacher
Gut so!
Das System funktioniert.
Aber erst nach den Amokläufen reagieren die Behörden schneller.
 

Klausi

Geocacher
Das möchte ich jetzt nicht so stehen lassen, dass die Jäger hier allgemein als waffengeile schießwütige Rambos dargestellt werden. Die Herrschaften in Grün sind sich sehr genau bewusst, dass ein falscher Schuss den Jagschein kosten kann und im dümmsten Fall ins Café Rechteck führt. Es muss noch nicht mal auf Menschen geschossen werden. Ein Schonzeitvergehen kann auch eine Straftat sein.
Die Amokläufer kamen übrigens aus dem Sportschützenbereich und waren keine Jäger bzw. haben keine Jagdwaffen verwendet.
 
Klausi schrieb:
Das möchte ich jetzt nicht so stehen lassen, dass die Jäger hier allgemein als waffengeile schießwütige Rambos dargestellt werden. Die Herrschaften in Grün sind sich sehr genau bewusst, dass ein falscher Schuss den Jagschein kosten kann und im dümmsten Fall ins Café Rechteck führt.

Dieser eine schon mal nicht. Was meinst du, wie viele von der Sorte noch rumlaufen?
 

friederix

Geoguru
argus1972 schrieb:
Vielleicht wären unabhängige jährliche psychologische Untersuchungen zur Feststellung der charakterlichen Befähigung zu Führung von Schusswaffen echt kein Fehler.
Hmh, das gleiche könnte man dann von den Inhabern eines Führerscheines verlangen. Das Gefahrenpotial schätze ich da angesichts der Menge der "Kandidaten" sogar weitaus höher.

Man kann nicht jeden Idioten auf diesem Planeten zuverlässig aussortieren.
Wir müssen leider mit ihnen leben und vesuchen, denen aus dem Weg zu gehen.

Gruß friederix
 

Sejerlänner

Geowizard
friederix schrieb:
argus1972 schrieb:
Vielleicht wären unabhängige jährliche psychologische Untersuchungen zur Feststellung der charakterlichen Befähigung zu Führung von Schusswaffen echt kein Fehler.
Hmh, das gleiche könnte man dann von den Inhabern eines Führerscheines verlangen. Das Gefahrenpotial schätze ich da angesichts der Menge der "Kandidaten" sogar weitaus höher.

Für LKW und Busfahrer ab dem 50. Lebensjahr ist zumindest schon mal eine gesundheitliche
Überprüfung incl Sehtest vorgeschrieben.
Wenn ich mir so das Durchschnittsalter der Jägerschaft ansehe und man bedenkt, daß ja bei der Jagd erhöhte
Anforderungen an die Sehfähigkeiten gestellt werden, dann wäre das sicher auch dort keine schlechte Idee ;)
 

jus2socks

Geocacher
Sejerlänner schrieb:
Für LKW und Busfahrer ab dem 50. Lebensjahr ist zumindest schon mal eine gesundheitliche Überprüfung incl Sehtest vorgeschrieben.
Für Bus- und Taxifahrer ist vor dem Erwerb der Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung und danach alle 5 Jahre nicht nur die ärztliche und augenärztliche Untersuchung sondern auch ein Führungszeugnis und eine Auskunft aus Flensburg vorgeschrieben.

Aber auch damit kriegt man sicherlich nur die schlimmsten Tiefflieger rausgefischt.
 

Pfeifadeggel

Geomaster
@ Argus1972

Dann könnten solche Experten vielleicht mit etwas Glück im Vorfeld aus der Masse der vernünftigen und verantwortungsvollen Jäger ausgesiebt werden und der Wald wäre deutlich sicherer.

gute Idee! Ich fordere schon lange "Regelüberprüfungen" von Führerscheininhabern in einem zeitlichen Abstand von nicht mehr als drei Jahren.
Man sollte alle drei Jahre mal schnell abchecken, ob sie es noch drauf haben (inkl. theoret.+prakt. Fahrprüfung mit Reaktionstest und "Streßtest" im Fahrsimulator, Überprüfung der Zuverlässigkeit und persönl. Eignung, psycholog. Gutachten und last but not least Drogentest.

Dann müsste ich endlich nicht mehr um mein Leben fürchten, wenn mir im Straßenverkehr ein anderer motorisierter Verkehrsteilnehmer begegnet!
Man hört ja schließlich regelmäßig von Menschen, die ihr Fahrzeug als Instrument für Attentate und erweiterte Selbstmorde benutzen... :???:

Pfeifadeggel

PS:
Wie viele Spaziergänger wurden eigentlich seit 1945 in D von wütenden Jägern im Wald erschossen?
Du hast doch da bestimmt Zahlen parat- oder?!
 
Schon alleine daran, wie sich Jäger und Jagdbefürworter immer in das Thema reinhängen sieht man schön, dass die kritische Unzurechnungsfähigkeitsstufe bereits mit dem Erwerb der Jagdlizenz erreicht wird.
 

Alzwolf

Geocacher
GEOrge LuCACHE schrieb:
Schon alleine daran, wie sich Jäger und Jagdbefürworter immer in das Thema reinhängen sieht man schön, dass die kritische Unzurechnungsfähigkeitsstufe bereits mit dem Erwerb der Jagdlizenz erreicht wird.

Da merkt man wieder, daß da jemand was postet, der nicht vorher nachdenkt was er postet.
Hier handelt es sich offentsichtlich um jemanden, der so egoistisch durch die Welt geht und lebt, daß er das Leben und Handeln anderer weder duldet noch akzeptiert noch toleriert, wobei aber nur seine Meinung und Lebensweise zählt.

Jäger oder Jagdscheininhaber sind Menschen. Wo Menschen sind, da menschelt es. Wo Menschen sind, werden auch Fehler von Menschen begangen. Jeder Mensch macht Fehler. Wer frei ist von Fehlern und Sünde, der werfe den ersten Stein.
 

Pfeifadeggel

Geomaster
Meiner Meinung nach sollte auch sehr viel mehr zwischen "notwendig" und "nicht notwendig" unterschieden werden.

Jährlich lassen allein in D ca. 4000 Menschen ihr Leben im Straßenverkehr.
Wenn man die Zahl der "nicht notwendigen" gefahrenen Kilometer auf nur 5% schätzt (dürfte deutlich höher sein...), dann könnte man mit einem Verbot von "nicht notwendigen" Fahrten in einem Jahr 200 Menschen das Leben retten :???:

Rein statistisch gesehen ist also jede Person, die im Zusammenhang mit einem Hobby unnötige Kilometer fährt potentiell verantwortlich für den Tot von Menschen... :shocked:
 
Alzwolf schrieb:
GEOrge LuCACHE schrieb:
Schon alleine daran, wie sich Jäger und Jagdbefürworter immer in das Thema reinhängen sieht man schön, dass die kritische Unzurechnungsfähigkeitsstufe bereits mit dem Erwerb der Jagdlizenz erreicht wird.

Da merkt man wieder, daß da jemand was postet, der nicht vorher nachdenkt was er postet.
Hier handelt es sich offentsichtlich um jemanden, der so egoistisch durch die Welt geht und lebt, daß er das Leben und Handeln anderer weder duldet noch akzeptiert noch toleriert, wobei aber nur seine Meinung und Lebensweise zählt.

Jäger oder Jagdscheininhaber sind Menschen. Wo Menschen sind, da menschelt es. Wo Menschen sind, werden auch Fehler von Menschen begangen. Jeder Mensch macht Fehler. Wer frei ist von Fehlern und Sünde, der werfe den ersten Stein.
Gefasel.
 
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