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Baumprusiken – eine unprofessionelle Klettertechnik?

Bernando

Geonewbie
Orimha schrieb:
Orimha schrieb:
Gibt es noch eine Info, warum gerade Schrauber? Ich benutze gar keine Schrauber mehr im Bereich PSA..



Bei den durch Feder und Verdrehung arretierten Quick-Lock-Karabinern besteht in folgender Situation das Risiko, dass sich die Hülse dreht und der Schenkel öffnet.

Und zwar, wenn die Würgeschlinge wie bei der Hansesicherung unter Belastung an der Rinde des Baumstamms quasi abrollt. Der Karabiner wird ja unter Druck gegen die Rinde gepresst und gleichzeitig nach unten gezogen. Durch die Bewegungen des Kletterers dreht sich die Hülse und schiebt sich nach oben. Die Folge: der Schenke öffnet sich.
 

ludiwawa

Geowizard
Bernando schrieb:
Bei den durch Feder und Verdrehung arretierten Quick-Lock-Karabinern besteht in folgender Situation das Risiko, dass sich die Hülse dreht und der Schenkel öffnet.

Und zwar, wenn die Würgeschlinge wie bei der Hansesicherung unter Belastung an der Rinde des Baumstamms quasi abrollt. Der Karabiner wird ja unter Druck gegen die Rinde gepresst und gleichzeitig nach unten gezogen. Durch die Bewegungen des Kletterers dreht sich die Hülse und schiebt sich nach oben. Die Folge: der Schenke öffnet sich.

[/quote]

Dann ist doch nur der Karabiner verkehrtrum drin ?
 

SkyTrain

Geowizard
Bernando schrieb:
Und zwar, wenn die Würgeschlinge wie bei der Hansesicherung unter Belastung an der Rinde des Baumstamms quasi abrollt. Der Karabiner wird ja unter Druck gegen die Rinde gepresst und gleichzeitig nach unten gezogen. Durch die Bewegungen des Kletterers dreht sich die Hülse und schiebt sich nach oben. Die Folge: der Schenke öffnet sich.
Das Problem hatte ich noch nie. Ich versuch ja nicht platt am Stamm zu hängen sondern mich ein wenig bin den Beinen abzustützen.

Und für den Fall das der Karabiner wirklich unter Zug ein Stück aufgeht, schnappt er bei Entlastung auch direkt wieder zu. Das Szenario ist schon sehr spekulativ. Da kann dir auch bei jedem Kontakt mit der Rinde der Schrauber langsam aufgehen. Und der geht dann nicht wieder von allein zu.
 

Orimha

Geocacher
Das ist vollkommen theoretisch hinkonstruiert. Das geschilderte Problem mit dem Abrollen an der Rinde ist eigentlich die typische Schrauber Problematik.

Wenn die Konstruktion unter Last ist, sitzen die Seile in den Biegungen des Karbiners oder bei Querbelastung im Seitenbereich. Dadurch bedingt kann sich der Schenkel gar nicht öffnen. Entweder drück das Seil gegen die Öffnungsrichtung des Karabiners oder es befindet sich gar nicht im möglichen Öffnungsbereich. Und wie schon angesprochen, schließt sich der Trilock anschließend wieder selbständig. Das geht beim Schrauber halt nicht.

Für mich in dem Bereich ganz klar weiterhin ein 3-Wege-Karabiner und keinesfalls Schrauber!

Gruß
Michael
 

D. Cooper

Geocacher
Also wenn doch einmal diese verhasste Technik zum Einsatz kommt nehm ich da nen Petzl - Am'D Ball-Lock, ich denk nicht das der sich von der Bandschlinge/Seil öffnen lässt ! Falls dann doch noch Bedenken sind einfach nen zweiten gegengleich einhängen ! Bei Schraubern hab ich es selbst schon gesehen das die durch Bandschlingenklettern aufgeschraubt wurden !
 
OP
P

Pilzkieker

Geocacher
cherokee schrieb:
- Wir müssen in aller regel ganz nach oben um dort unser umlaufendes Seilsystem zu positionieren, uns reicht nicht der unterste ast an dem der Cache hängt.
Baumprusiken beschränkt sich keineswegs nur auf den unteren astfreien Stammbereich, Caches hängen mitunter ja auch hoch im Baum.

Bei hohen Buchencaches wie Traum-Baum oder Tree Climbing 2 Extreme findet man oft Logeinträge, wo mit Bigshot und Seil die erste Etappe bewältigt wurde und danach mit Bandschlingen-Prusiken weiter aufgestiegen wurde, wenn im Kronenbereich noch einige astfreie Meter an nicht mehr so dicken Stammausläufern zu überwinden waren. Das halten die meisten Cacher offenbar für leichter, als hier im Baum noch mal mit Wurfbeutel und Wurfschnur zu hantieren.
 

Bernando

Geonewbie
SkyTrain schrieb:
Und für den Fall das der Karabiner wirklich unter Zug ein Stück aufgeht, schnappt er bei Entlastung auch direkt wieder zu. Das Szenario ist schon sehr spekulativ. Da kann dir auch bei jedem Kontakt mit der Rinde der Schrauber langsam aufgehen. Und der geht dann nicht wieder von allein zu.

Ich hatte den geöffneten Quicklock Karabiner schon vor Augen. Die Situation ist nicht konstruiert! Beim Schrauber kann es nur passieren, wenn der nicht fest genug zugezogen ist. Außerdem gibt es da eine zusätzliche Sicherungsmöglichkeit.
 

Orimha

Geocacher
Den Ball-Lock wirst Du so nicht aufbekommen und der Belay ist trügerisch. Die Plastikkappe springt gerne mal auf, ohne es zu merken. Zusätzlich birgt ein Schrauber immer die Gefahr, dass er von Anfang an gar nicht richtig zugeschraubt ist. Und dann hast Du das Seil bei den akrobatischen Verrenkungen schneller ausgehängt, als Du gucken kannst. Gerade weil Du den Karabiner nicht ständig im Auge hast und er dauernd zwischen Belastung und Entlastung wechselt.

Gruß
Michael
 

dob

Geomaster
Pilzkieker schrieb:
Das halten die meisten Cacher offenbar für leichter, als hier im Baum noch mal mit Wurfbeutel und Wurfschnur zu hantieren.


und genau da liegt der Hase im Pfeffer, denn der professionelle SKT-ler lernt in seinem Kurs den sogenannten Wechselaufstieg, d.h. so hoch wie von unten möglich das Seil abgewürgt einbauen, mit Handsteigklemme und ID hoch und ab da dann abwechseln mit umlaufendem System und Kurzsicherung etappenweise hoch bis zu dem Punkt an dem man das umlaufende System mit Kambiumschoner einbaut und von dort aus im Baum frei klettert bis in den Feinastbereich etc. und dann von unten später den Kambiumschoner gesichert wieder ausbauen.

Wenn dir deine "Prusiktechnik" besser gefällt mag das ja gut und schön sein, beim Klettern ist eben auch vieles Geschmackssache.
Auf meinem SKT-A Kurs wurde diese Technik übrigens gar nicht erwähnt. Scheint also nicht so weit verbreitet zu sein.
 

Bernando

Geonewbie
Diese Technik hat eben den Scharm, dass man ohne viel Zubehör relativ hoch in den Baum kommt. Nicht jeder hat eine Big shot oder erreicht mit der Wurfleine die hohen tragfähigen Äste.Mit Hilfe der Bandschlingen kann man doch erst einmal am Stamm ein Stück hinauf, ohne den Baum oder Äste zu beschädigen. Es ist eine sehr sanfte Methode.

Noch ein Wort zu dem Schraubkarabiner. Liegt die Verschraubung unten, das Gewinde dreht ja rechts herum zu, dreht die Schraube sich bei Belastung fest, und nicht lose. Ok., den Ball-Lock kann man auch herum drehen.

Nachteilig ist eben, dass man auf vieles achten muss, damit nichts passieren kann. Bei der SKT ist es mehr Routine, und damit merkt man schneller, wenn irgendetwas nicht stimmt.
 

Kruemels

Geocacher
Ihr redet bei dem Karabinerproblem aber ausschließlich über die Bandschlingentechnik? Also quasi wenn man keine Spannung mit den Füßen aufbaut und mit der Wampe am Baum vorbeischubbert?
 

Bernando

Geonewbie
Kruemels schrieb:
Ihr redet bei dem Karabinerproblem aber ausschließlich über die Bandschlingentechnik? Also quasi wenn man keine Spannung mit den Füßen aufbaut und mit der Wampe am Baum vorbeischubbert?

Bei der reinen Bandschlingentechnik besteht dieses Karabinerproblem nicht. Hierbei ging es darum, anstatt der oberen Bandschlinge das Seil direkt mit einer Würgeschlinge um den Baumstamm zu legen und diese hoch zu schieben. Mit Hilfe des Karabiners kann die Schlinge schnell geöffnet werden und bspw. über den nächsten Ast geworfen werden. Beim Rückweg kommt man schnell hinunter, man muss nur eine Vorkehrung treffen, von unten die Würgeschlinge aufziehen zu können um das Seil wieder vom Baum herunter zu bekommen.

Diese hier von den Profis viel gepriesene umlaufende Kurzsicherung funktioniert auch nur, wenn genügend Äste zum Stehen vorhanden sind. Die Kletterprofis gehen oft mit Steigeisen, weil der Baum eh gefällt wird. Das geht beim Geocachen nicht, da bekommen wir Ärger. Die Bandschlinge beschädigt den Baum am wenigsten. Das umlaufende Seil wird ständig auch unter Last nachgezogen, um zu verkürzen, wenn man näher kommt. Widersprecht mir, wenn das nicht stimmen sollte, aber ich habe es so gesehen.
 

jungfuxx

Geocacher
Bernando schrieb:
Bei der reinen Bandschlingentechnik besteht dieses Karabinerproblem nicht. Hierbei ging es darum, anstatt der oberen Bandschlinge das Seil direkt mit einer Würgeschlinge um den Baumstamm zu legen und diese hoch zu schieben.

Wäre es da nicht jenachdem auch möglich, z.B. bei einer maximalen Höhe von 10m (-> Beispiel!), ein Seil nach guten 10m mit einem Schmetterlingsknoten abzubinden und die Schlaufe durch diesen Knoten zu machen (also statt des Karabiners das Seil selbst zum sichern nehmen)?

So würde ich um den Karabiner rumkommen, würde das Seil trotzdem mithochnehmen können um direkt abzuseilen und noch zusätzlich das Seil oben einfacher lösen können nach dem Abseilen.

Nur so eine Idee... :roll:
 

SkyTrain

Geowizard
Bernando schrieb:
....... Hierbei ging es darum, anstatt der oberen Bandschlinge das Seil direkt mit einer Würgeschlinge um den Baumstamm zu legen und diese hoch zu schieben. Mit Hilfe des Karabiners kann die Schlinge schnell geöffnet werden und bspw. über den nächsten Ast geworfen werden......
Und was soll das an Zeitgewinn bringen. Als Zwischensicherung musst du ehh was einbauen. Da kannst du auch gleich mit zwei gleichwertigen Bandschlingen arbeiten. Nachdem die über dem Ast eingebaut ist baue ich die untere Schlinge aus und bin fertig.

Karabiner sind auch noch bedenklich wenn es richtig hoch gehen soll. Da wird der Stamm so dünn das es zu ungewünschen Querbelastungen kommen kann.
 
OP
P

Pilzkieker

Geocacher
Hier geht es also jetzt um die Frage, nimmt man zum Hochprusiken am Stamm für die obere mit dem Gurt verbundene Schlinge besser eine Bandschlinge oder ein Seil mit Halbautomat.

Die reine Bandschlingenlösung bietet bei geringstem Materialeinsatz die wenigsten Fehlermöglichkeiten, ich würde sie unter Sicherheitsaspekten bevorzugen. Den Nachteil, daß ich für einen eventuellen Notabstieg ein Seil mitnehmen und erst noch würgend um den Stamm einbauen muß, nehme ich in Kauf.
 

adorfer

Geoguru
Nur um noch zu den bisherigen Möglichkeiten eine weiter einzuwerfen:
Für den "Weg nach unten" kann man übrigens auch (wenn kein hinreichend tragfähiger Ast vorhanden ist) einen Kambiumschoner würgend einbauen. Man sollte nur sicherheitshalber zwei Pilotleinen festmachen (beide Ösen, wenn sie sich nicht "durchstecken", größe Öse und Rückseite wenn der Baum dicker ist), um ihn sicher herunterzubekommen nach dem Abziehen des (Doppel-) Seils.
 

Bernando

Geonewbie
So würde ich um den Karabiner rumkommen, würde das Seil trotzdem mithochnehmen können um direkt abzuseilen und noch zusätzlich das Seil oben einfacher lösen können nach dem Abseilen.

Das geht auch, hat aber den Nachteil, dass beim Übersteigen eines Astes das komplette Seil durchgezogen werden muss. Und das kann dauern und ist anstrengend.

Gegenüber der oberen Bandschlinge hat man auch mit Karabiner keinen Zeitgewinn. Schneller nach oben klettern kann man wirklich nur mit Bandschlingen. Da hat Sky Train recht. Es geht lediglich um den Vorteil, sich sofort herunterlassen zu können. Oft lässt sich die Situation schon von unten beurteilen. Bei der SK-Technik muss jede Entscheidung auch bereits am Boden beurteilt werden. Insbesondere traue ich dem Seilanbau nicht, wenn ich nicht erkennen kann, wo genau das Seil entlang läuft. Blätter und Äste verbergen schon einmal gerne in großer Höhe den Seilverlauf.
 
OP
P

Pilzkieker

Geocacher
Bernando schrieb:
Es geht lediglich um den Vorteil, sich sofort herunterlassen zu können.
Als weiterer Vorteil wurde schon angeführt, daß man nach dem Hochschieben der Seilschlinge das Seil mit dem Halbautomaten noch strammziehen und damit den Tothub minimieren und die Effektivität steigern kann. Wenn ich mir aber im Video anschaue, welche beachtliche Höhe cat-weasel mit Bandschlingen bei jedem Hub überwindet, so scheint mir das kein durchschlagendes Argument mehr zu sein.

Bleibt als zusätzlicher Vorteil nur noch die Möglichkeit der einfachen Längenanpassung, wenn der Stamm nach oben hin dünner wird.
 

Nerre

Geowizard
So nen schönen Baum wie er zum Prusiken hat, hätte ich auch mal gerne. Meistens sind es entweder zu dick, so daß man die Schlingen kaum höher schieben kann, oder total dünne, krumme Bäume, so daß man vom Baum wegbaumelt. Oder am besten gleich harzige Nadelbäume.
 
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