Annegrit schrieb:....
Das Hobby ist denk ich noch nicht so richtig in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen, oder?
... ;-)
Wie auch immer, vielen Dank für deine Meldung MuKli, ich melde mich.
LG, Annegrit
Ich glaube auch nicht, dass das so gut ist, wenn es in der breiten Öffentlickeit wahr genommen wird.
Das Suchen der Caches ist die eine Sache: Wenn ein Cache jedes Wochenende 2-10 Mal besucht wird, brauche ich nicht mehr zu suchen, dann führt ein Trampelpfad zum Versteck.
Bestes Beispiel bei einem meiner Caches: Ich schreibe in die Beschreibung, dass die Wege nicht verlassen werden sollen und gebe noch die Waypoints der Weggabelungen an und der dritte Log lautet: Habe den direkten Weg zur Dose genommen - war zwar schwerer, aber ich war schneller dort.
Vor zwei Wochen haben wir ein Geocacher-Team kurz vor einem Cache getroffen. Die Suche war etwas schwierig und einer aus dem Team knickte Äste ab, schlug sich durchs Dickicht - die Abrissbirne des Monats. Aus dem Log erfuhr ich dann später, dass es sich um den 5. gesuchten Cache handelte.
Diese unvernünftigen Leute werden mehr, je mehr Leute das Hobby haben. Einer von zwanzig reicht, um einen neuen Pfad ins Dickicht zu schlagen. Habt ihr euch mal einen Trampelpfad zu einer Dose angeschaut, die in zwei Jahren 20 Mal besucht wurde? Teilweise möchte ich dann meine eigenen Dosen weg räumen.
Auch nicht schön: Das Verstecken!
In den Medien wird das Hobby interessant und mit einem Hauch von Indiana Jones dargestellt. (Die Filmmusik läuft übrigens bei jedem zweiten Bericht im TV im Hintergrund!) Also wird es für Jeden interessant "gemacht" - Zuschauerquoten sind wichtig. :twisted:
Hat man ein paar Caches gefunden, muss natürlich auch selbst etwas versteckt werden. Am Anfang sucht man natürlich die einfachen Caches (manche ändern das nie!) - also werden auch solche versteckt: Es werden Plastikdosen (meist nur Filmdosen) in die Landschaft geworfen ohne sich über die Folgen Gedanken zu machen und wenn sie feucht werden oder verschwinden, wird sich nicht darum gekümmert. Cacher von weiter her, ziehen frustriert wieder ab. :evil: Sich um diese Caches zu kümmern, macht aber auch ARBEIT! Resultat: Er findet ein anderes Hobby und der Müll bleibt im Wald liegen.
Noch schlimmer wird es, wenn diese Cacher erwarten, jeden Cache lösen zu können und wenn es einmal etwas schwerer wird, sich über den Owner zu beschweren, dass er etwas falsch gemacht hat. Zum Suchen gehört auch das NICHT finden. Ich hatte vor einer Woche das Problem mit einen Holländer, der sich darüber beschwert hat, dass mein Cache nicht Kinderfreundlich ist. Dabei hatte er nur an einem Abzweig einen falschen Wanderweg genommen.
Auch der Misserfolg gehört zum Cachen (und macht es erst interessant), aber das scheinen einige vergessen zu haben.
Wir haben hier in Sachsen und speziell im Raum Chemnitz - Zwickau - Vogtland eine sehr gute Mischung von Caches und wenige "Müllplätze" - auch weil es nicht so viele Cacher gibt und die, die neu dazu kommen können gute Beispiele nutzen. Wir haben hier natürlich auch genug Landschaft dafür.
Es gibt Cacher, die sehr viel Mühe in die Ausarbeitung ihrer Caches stecken und viele neue Ideen haben - auch von Neulingen, die zu unserem Hobby kommen.
Werden es aber mehr, werden auch die schlechten - auch einfachen - Beispiele mehr. Da liegt dann die Filmdose hinter der Bushaltestelle, wo der Owner früh zur Arbeit fährt. Schon mal dort gewesen? Es lohnt sich!!! :x Und soll ich mir jetzt anmaßen, einen meiner Meinung nach schlechten Cache einfach weg zu räumen? Das steht keinem zu. Es gibt dann oft das Argument: "Du mußt ihn ja nicht suchen." Ich weiß das aber in der Regel erst, wenn ich dort gewesen bin!!!
Ich hoffe, hier meine Gründe klar gemacht zu haben, dass mir die bisherige Berichterstattung über Geocaching VÖLLIG reicht. Ein Fernsehbericht und ein Zeitungsartikel im Quartal reicht. Hoecker war ja nach Erscheinen seines Buches jede Woche auf irgend einem Sender auf Promotiontour zu sehen.
Es gibt Geocaching inzwischen seit ca. 7 Jahren und ich bin seit 5 Jahren dabei. Seitdem ist manches besser aber auch einiges schlechter geworden. Die finanzielle Schranke, die Anschaffung eines GPS-Gerätes wird immer niedriger, da ja inzwischen schon Handys mit GPS Funktion auf dem Markt sind.
Geocaching ist ein Hobby - kein Sport - das durch eine größere Anzahl der Teilnehmer inzwischen NICHT besser wird. Das war vor 5 Jahren anders, da mußte man zu einem Cache noch 100 km fahren.
Inzwischen bekomme ich aber an einem Wochenende bei einem Radius von 20km ca. 100 Logs bei den Caches in der Umgebung. Das ist in Regionen wie Leipzig und Hamburg sicher noch viel schlimmer.
Also: Macht was ihr denkt, aber überdenkt auch die Folgen, die die Berichterstattung hat.
Gruss Rolf
(So viel wollte ich eigentlich gar nicht schreiben!)