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Deutschstund

Fadenkreuz

Geoguru
Was ich mich aber immer frage: wie werden solche Regeln festgelegt, und wo kann man sie nachlesen? Der Duden kann es ja (hoffentlich) nicht sein. Und was ist mit dem vielzitierten "Sprache lebt"?
Das ist u.a. der Duden-Verlag mit seinem Aussprachewörterbuch. Daneben gibt es noch das "Wörterbuch der deutschen Aussprache" von einer Institution, die schon durch ihren Namen abschreckend klingt: "Abteilung Sprechwissenschaft und Phonetik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg".

Die Aussage "das kann man mittlerweile als korrekt ansehen" lässt mich vermuten, dass man nur lange genug falsch reden muss, damit es irgendwann als richtig angesehen wird.
Ja, das ist so. Bei der Aussprache dauert alles etwas länger als bei der Rechtschreibung, die Briten sind da schneller als wir. Wenn du die Regeln der "received pronunciation" aus einem 50 Jahre alten Wörterbuch mit den heutigen vergleichst, dann gibt es da durchaus Unterschiede. Die Queen kann dir zwei Beispiele geben.

Und es gilt wohl auch für Neuschöpfungen von Wörtern. Niemand hat der Tagesschau-Redaktion vorgeschrieben, dass man von einem Tag auf den anderen von Demonstrant*innen und Politiker*innen reden müsse. Und man ist sich auch noch nicht ganz einig, ob man nun über Belarus oder über Weißrussland berichtet.
 

Fadenkreuz

Geoguru
Laut der Beschreibung des Auftrags und wie ja auch der Name des Gremiums schon sagt, ist der Rat nur für die Rechtschreibung zuständig. Mit der Aussprache hat er m.W. nichts zu tun.
 

Staffy

Geowizard
Ja da hast du natürlich Recht. Dann gibt es da wohl keine wirklich zuständige Institution, soweit meine kurze Recherche reicht.
 

hcy

Geoguru
durch ihren Namen abschreckend klingt: "Abteilung Sprechwissenschaft und Phonetik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg"
Klingt für mich gar nicht abschreckend.

Und allgemein: Rechtschreibung dient nicht dem Schreibenden sondern den(!) Lesenden (ein Text wird ja von deutlich mehr Menschen gelesen als geschrieben). In dem man sich hier auf Regeln einigt (und die hoffentlich befolgt) ermöglicht man es den Empfängern eines Textes diesesn flüssig aufnehmen zu können und nicht beim Lesen bei jedem Wort zu stocken und erst mal nachdenken zu müssen, was das denn jetzt schon wieder heißt.
 

S-Man42

Geomaster
Bis auf "diesesn" stimme ich dir vollkommen zu! Jeder Fehler oder jede unstimmige Grammatik führt zu einem Stocken im Lesefluss.
 

Staffy

Geowizard
Dazu fällt mir der "Klassiker" ein:
Der Inder in der Inderin.
Oder ein Eigenwerk:
Die Bäume sahen Rinden schwinden,
indem sie Rinde in den Seen finden
 
Zuletzt bearbeitet:

HHL

Geomaster
Klassisch ist daran eigentlich nur die längst als überholt geglaubte Chauvi-Attitüde. Na ja, man lernt nie aus. :eek:
 
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Reaktionen: hcy

Staffy

Geowizard
Dann muss ich ja nicht mehr mit dem Deutungsansatz des männlichen Fötus und der Schwangeren um die Ecke kommen. :winkgrin:
 
Dann muss ich ja nicht mehr mit dem Deutungsansatz des männlichen Fötus und der Schwangeren um die Ecke kommen. :winkgrin:
Ob der Fötus männlich ist, weiß man heutzutage ja erst, wenn er alt genug ist, dass man ihn nach seiner diesbezüglichen Befindlichkeit fragen kann :???:.

Aber selbst bei der naheliegendend Deutung kann ich darin nichts chauvinistisches entdecken (vielleicht sexistisch, wenn man denn unbedingt ein Reizwort zuordnen möchte, aber auch dann wohl kaum im negativen Sinn).
 

Fadenkreuz

Geoguru
Na gut, wir wärmen den Thread mit folgender Signatur auf: "Schreibst du noch, oder photologgst du auch schon!"
Ich würde das Komma streichen und das Ausrufezeichen durch ein Fragezeichen ersetzen.
 
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