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GPX/LOC - Files

Oliver

Geowizard
Also gut: Ich würde sagen GPX so wie es geocaching.com erstellt ist nicht möglich. Der Grund ist natürlich irgend ein Groundspeak-License-Agreement.

Quote aus dem Waypoint License Agreement
Uses Not Permitted:
{...}
· Licensee shall not reverse engineer, decompile, or disassemble the GROUNDSPEAK-compatible data format(s) in an attempt to duplicate the proprietary and copyright-protected GROUNDSPEAK data model(s) and/or export format(s).
{...}

Ob das auf das .loc-Format auch zutrifft ist mir unbekannt - werde natürlich noch weitersuchen.
 

Black-Jack-Team

Geomaster
Kann man Daten-Modelle und Export-Formate rechtlich wirksam gegen Fremdbenutzung sichern? Zumal als (Quasi-)Monopolist?
War da nicht was mit Microsoft und ihren Datei-Formaten? (Word.doc und Excel.xls)

Dieses würde doch deutlich gegen die Interessen der Allgemeinheit stehen, oder?
Warum soll man OC-Exporte nicht mit (z.B.) GSAK weiterverarbeiten dürfen? Die ganzen in GSAK enthaltenen Konvertierroutinen aus GPS-Babel benutzen doch auch diese Formate!

Ich denke nicht, dass unter diesem Aspekt gesehen, die Groundspeak-Bedingungen rechtliche Bedeutung haben. (Aber ich bin kein Rechtsanwalt!)

Ausserdem, wer ist denn ein "Licensee"??? Der normale GC-Benutzer? Die Vorschrift richtet sich doch gegen Lizenznehmer, oder??
 

Gagravarr

Geomaster
GPX ist ein Garmin-Format und keine Erfindung von Groundspeak, die Rechte dürften also bei Garmin liegen. Da GPX auch von den unterschiedlichsten Freeewareprogrammen gelesen und erzeugt werden kann, dürfte das Format offen sein -> einfach mal bei Garmin nachfragen.

Deshalb kann ich mit einem Klick auf den Button mein Mapsource öffnen und seh den Cache direkt auf meiner Topo bzw. City-Select. Allein das Feature ist fast schon die 30$/Jahr wert, den so spar ich mir das Konvertieren und brauch ich das ungenaue Mapquest und Google Kartenzeugs nicht mehr.
 

Vinnie

Geocacher
Oliver schrieb:
Also gut: Ich würde sagen GPX so wie es geocaching.com erstellt ist nicht möglich. Der Grund ist natürlich irgend ein Groundspeak-License-Agreement.

Quote aus dem Waypoint License Agreement
Uses Not Permitted:
{...}
· Licensee shall not reverse engineer, decompile, or disassemble the GROUNDSPEAK-compatible data format(s) in an attempt to duplicate the proprietary and copyright-protected GROUNDSPEAK data model(s) and/or export format(s).
{...}

Ob das auf das .loc-Format auch zutrifft ist mir unbekannt - werde natürlich noch weitersuchen.

Ich würde wetten, daß obiges für die Praxis völlig bedeutungslos ist. Vermutlich steht in Microsofts "End User License Agreements" auch sowas drin, und es hat noch nie jemanden daran gehindert, ein "Reverse Engineering" auf Microsoftsche Formate durchzuführen und diese Formate auch selbst zu lesen und zu schreiben.

Solange Triviliaitäten wie XML-Element-Namen u.ä. nicht patentierbar sind, können Unternehmen nur mit solchen "License Agreements" wie oben arbeiten, die dann aber nur - wenn überhaupt - für den "Licensee" gültig sind. Ich will sagen: Selbst WENN man dieses License Agreement ernst nimmt, wird sich immer jemand finden, der NICHT "Licensee" ist und das Format prima "reverse engineert" ;-)

Nur meine (unfachmännische) Meinung, ich bin kein Experte auf dem Gebiet und kein Jurist. Jemand da, der auf dem Gebiet sattelfest ist?

EDIT: Ooops, drei fast zeitgleiche Postings :)
 

Gagravarr

Geomaster
Da steht doch nur, dass es verboten ist, von Groundspek geschützte Datenformate zu verwenden. Das ist aber - wie bereits erwähnt - bei GPX defintiv nicht der Fall.

Einmal googlen hilft, GPX ist doch nicht von Garmin:

GPX is an open standard. All text on this Web page is in the public domain.

Nähere Infos unter http://www.topografix.com/gpx.asp
 

orotl

Geocacher
Dazu habe ich folgende Informationen gefunden:

http://www.topografix.com/gpx.asp
und
http://de.wikipedia.org/wiki/GPS_Exchange_Format

GPX is an open standard

GPX ist scheinbar ein offener Standard, der Extensions zulässt.
Frage: können Extensions eines offenen Standards für andere 'Benutzer' rechtlich gesperrt werden?

orotl
 

Vinnie

Geocacher
Gagravarr schrieb:
Da steht doch nur, dass es verboten ist, von Groundspek geschützte Datenformate zu verwenden. Das ist aber - wie bereits erwähnt - bei GPX defintiv nicht der Fall.

Einmal googlen hilft, GPX ist doch nicht von Garmin:

GPX is an open standard. All text on this Web page is in the public domain.

Nähere Infos unter http://www.topografix.com/gpx.asp

Groundspeak reichert das Garmin GPX aber um "Groundspeak extensions" an, also vermutlich zusätzliche XML-Elemente für Difficulty/Terrain u.ä.

EDIT: grmpf, schon wieder war jemand schneller als ich :?
 

Oliver

Geowizard
Hi zusammen,

na so macht die Sache ja richtig Spass :)

Meine Vermutungen gehen in die selbe Richtung.
Ich bin leider auch kein Experte und da ich die Praxis nicht ausprobieren will, würde ich gerne zuerst andere Optionen checken.

Ein Dokument aus vertrauenswürdiger Quelle (z.B. Gerichtsentscheide) würde mir die Entscheidung natürlich sehr vereinfachen.

Nicht das ihr mich falsch versteht: ohne das Restrisiko wäre ich schon lange dran GPX und LOC einzubauen. Ich hab bisher alles getan um so gut es mir möglich ist innerhalb der verschiedenen Vorschriften zu bleiben (und das war eine Menge Arbeit) ... noch ist mir nix bekannt wegen dem ich unruhige Nächte haben müsste und dabei möchte ich auch bleiben.

Zu GPX:

GPX ist meineswissens von Topografix nach dem Motto "GPX is an open standard. All text on this Web page is in the public domain."
http://www.topografix.com/gpx.asp

Da jedoch die interessanten Daten in der gc.com-GPX-Datei in Groundspeak-Extensions befindet ist es gut möglich, dass auf diese Extensions das Copyright Anwendung findet. Ob diese Extensions tatsächlich "Copright protected" sind müsste man noch prüfen.


Leider.

Edit: paar Typos ... das Thema scheint ja ein heisses Eisen zu sein :)
 

Gagravarr

Geomaster
Ja, aber das brauchen wir doch gar nicht. Das ist interessant für Programme wie GSAK, aber die meisten wollen doch nur die Daten ohne Konvertierung ins Garmin bzw. MapSource bekommen. Und die Garmin Extension ist auch frei:

Garmin GPX Extensions v2
 

Vinnie

Geocacher
Lesenswert:

http://en.wikipedia.org/wiki/Reverse_engineering

Da gibt's viele Beispiele, was alles ungestraft "reverse engineert" und nachgebaut wurde:
Netzprotokolle (SAMBA), APIs (WINE), File-Formate (OpenOffiice). Es ist praktisch alles erlaubt, nur die Amis sind neuerdings behindert duch den " Digital Millennium Copyright Act"


... und ein Microsoft "END-USER LICENSE AGREEMENT":

http://msdnaa.oit.umass.edu/Neula.asp

Da steht z.B. drin:

"Limitation On Reverse Engineering, Decompilation, and Disassembly. You may not reverse engineer, decompile, or disassemble the Product, except and only to the extent that it is expressly permitted by applicable law notwithstanding this limitation. "

Klingt bekannt :lol:
Also, ich hätte keine Probleme, eine Eigenherstellung von Groundspeak-GPX zu verantworten...
 

Gagravarr

Geomaster
Ach ja, noch was: Selbt GSAK füttern würde gehen. Jemand, der XML beherrscht sollte relativ schnell in der Lage sein, den notwendigen Code für die Zusatzdaten (Beschreibung, Owner, D/T, etc.) selbst zu entwickeln.

Nur das reverse engineering ist verboten, nicht das engineering, Wobei mir bei sowas simplen wie XML nicht klar ist, wie jemand ein reverse engineering nachweisen will :wink:

EDIT: Vinnie, diesmal warst Du schneller :wink:
 

Vinnie

Geocacher
Gagravarr schrieb:
Ja, aber das brauchen wir doch gar nicht. Das ist interessant für Programme wie GSAK, aber die meisten wollen doch nur die Daten ohne Konvertierung ins Garmin bzw. MapSource bekommen. Und die Garmin Extension ist auch frei:

Garmin GPX Extensions v2

Ah, das ist ja interessant, obwohl ich nicht wüßte, was ich mit dem <Temperature>-Element in der <WaypointExtension> machen sollte :lol:

Ich denke, man sollte alle Extensions verwenden, die nützlich sind.
 

Black-Jack-Team

Geomaster
Vinnie schrieb:
...Ich denke, man sollte alle Extensions verwenden, die nützlich sind.
Und da GSAK alle Groundspeak-Extensions sinnvoll auswertet, sollten diese imho auch eingebaut werden!
Auch GPX-Sonar bzw. GPX-View (beides Freewares für Pocket-PC) können diese auswerten und anzeigen.
Das ist das was ich brauche (und ich denke die meisten paperless-Cacher auch!).
 

Kalli

Geowizard
Ist ja echt ein interessanter Aspekt, dass man GPX nicht "reverse engineeren" darf, da muss ich mich ja fast fragen, ob es in Ordnung war, einen GPX-Importer für CacheWolf zu schreiben, da musste ich schon etwas rumprobieren, war aber auch kein großer Akt.

Nun ist es "dummerweise" so, dass xml-Files im allgemeinen lesbar sind, ist es dann schon verboten, ein GPX-File in einen Editor zu laden?

Ich würde die Sache eher so verstehen, dass man das GPX-Format für den Import von Daten nehmen darf (und wahrscheinlich auch sollte, sonst machen PQ's keinen Sinn), aber nicht für den Export. Schließlich habe ich für diese Daten als PM bezahlt und da muss es auch gestattet sein, sie frei zu benutzen.

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass es verboten ist, GPX-Files zu tauschen. Begründung: Die Daten würden zu schnell altern und dann könnte die Gefahr bestehen, dass jemand einen Cache sucht, der schon archiviert ist.

Im Header des GPX-Files wird angegeben, wer die Datei erzeugt hat, wenn sich dort der Hersteller des GPX-Files outet, dürfte es keine Probleme geben, da kann jeder nachschauen, woher die Daten kommen. Außerdem würde ich sagen, dass man den Export der GPX-Daten für den Privatgebrauch nutzt, und diese sollte auf alle Fälle erlaubt sein. Ich bin allerdings auch kein Jurist.
 

Gagravarr

Geomaster
So, ich hab mir das jetzt mal genauer angeschaut, der springende Punkt sind diese Extensions:
Code:
<groundspeak:cache id="1111111" available="True" archived="False" xmlns:groundspeak="http://www.groundspeak.com/cache/1/0">
<groundspeak:name>Cachename</groundspeak:name>
<groundspeak:placed_by>Owner</groundspeak:placed_by>
usw.
Damit dürfte das Prinzip klar sein, OC darf diese Extensions natürlich nicht verwenden. Einfach das Gleiche mit <opencaching:...> entwickeln.

Um jetzt das Ergebnis in GSAK laden zu können, gibt es zwei Wege:
1. Einen neuen Importfilter für GSAK schreiben - keine Ahnung, wie aufwendig ist das ist (währe aber die beste Möglichkeit).
2. Eine kleines Programm schreiben, dass im GPX-File alle <opencaching>-Anweisungen durch die entsprechenden <groundspeak>-Anweisungen ersetzt. Das läuft dann auf dem PC des Users und OC kann dafür nicht verantwortlich gemacht werden. :wink:
 

kapege.de

Geocacher
Vinnie schrieb:
Ah, das ist ja interessant, obwohl ich nicht wüßte, was ich mit dem <Temperature>-Element in der <WaypointExtension> machen sollte :lol:
Mein GPSr (Garmin 76s) ist auch seetauglich. Am Boot angestöpselt, empfängt er auch Wassertiefe (vom Echolot) und - wenn ein entsprechender Sensor im Boot ist - eben auch die Wassertemperatur. Diese Infos stehen im Tracklog und auch in den Wegpunkten.

Zum Thema: Ich würde mal sagen, dass ein einfaches Auswerten der XML-Elemente gar kein "reverse engineering" ist, da ja nichts rückgängig gemacht wird. Die Daten stehen klar da, ich benutze sie lediglich! Jedes Element ist selbsterklärend - und außerdem bin ich gar kein "Engnineer"! Haha.
Ich glaube außerdem, dass dieser amerikanische Flachsinn auf deutsches Recht gar nicht anwendbar ist, da ein Vertrag ja i.d.R. auch eine Unterschrift benötigt. Drum kann ich ja auch, wenn ich etwas telefonisch bestelle die Sache 2 Wochen lang kommentarlos zurückschicken, weil eben kein Vertragsverhältnis besteht, sondern der Händler mir die Ware erstmal nur anbietet. Erst wenn ich bezahle (und auf dem Überweisungszettel unterschreibe) dann ist's ein Vertrag. Da ich keinen Vertrag mit gc.com geschlossen habe... Diese nachträgliche Einverständniserklärung ist nach deutschem Recht eh unwirksam. Man muß sich hier vorher vertaglich festlegen, nachträgliche oder während der Benutzung zu erfahrende Bedingungen sind unwirksam. Naja. Nächstes Jahr lachen wir wahrscheinlich drüber...
 

Black-Jack-Team

Geomaster
kapege.de schrieb:
...
Ich glaube außerdem, dass dieser amerikanische Flachsinn auf deutsches Recht gar nicht anwendbar ist, da ein Vertrag ja i.d.R. auch eine Unterschrift benötigt....
Das ist nicht so!
In der Regel ist die Schriftform nämlich nicht vorgeschrieben.
Das ist eher als Ausnahme im deutschen Recht zu betrachten und zwar immer dann wenn es um erhebliche Werte geht, oder wenn der Käufer besonders schutzwürdig ist, weil er sonst zu leicht überrumpelt wird. Dann oft auch kombiniert mit einem Rücktrittsrecht innerhalb einer gewissen Frist. (z.B. bei Abos oder Haustürgeschäften)

Du schliesst permanent Verträge ohne Unterschrift, z.B. bezahlen eines Päckchens Kaugummi am Kiosk, Betreten einer Straßenbahn usw.!
 
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