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"Flurschäden" durch Cacher ...

Team 'zZZz'

Geomaster
Hallo Gemeinde,

ich bräuchte mal Eure werten Gedanken und Meinungen ...

Ich bin heute einen kleinen Cache angegangen, von dem ich wußte, dass er ein wenig Kletterei beinhaltet (Diff: 4). Vor Ort angekommen, haben sich mir jedoch die Haare ein wenig zu Berge gestellt.

Im ungefähren Final-Gebiet (nein, eigentlich etwas daneben) bot sich mir ein etwas umgepflügter Hang dar: Sehr steiler Hang, Untergrund Sandstein/Lehm mit Blatt- und dünner Humusschicht, wobei auf gut 10qm alles völlig "abgetrampelt" wurde und wohl auch einige Sandsteinschichten drunter leiden mußten. Die Spuren des/der letzten Besuche (waren nicht allzuviele) liegen jetzt als "Abrutschhalden" den weiteren Hang hinunter. In weiteren Gebiet zusätzliche deutliche Rutschspuren (fällt wirklich auf!).

Okay, es handelt sich um unzugängliches Gebiet - hier verirrt sich kein Spaziergänger hin, der Sturm fällt den einen oder anderen Baum. Die natürliche "Erosion" bzw. das Abwaschen durch den Regen würde wohl früher oder später (in vielleicht xyz Jahren?) einen ähnlichen Effekt haben ... aber das alles hervorgerufen durch eine Cache-Suche???

Ich war völlig perplex und habe den Cache abgebrochen ... und stehe jetzt irgendwie etwas ratlos da. Der Owner befindet sich im wohlverdienten Urlaub - nach seiner Rückkehr werde ich ihn auch gewiss kontaktieren. Allerdings bin ich etwas ratlos, ob ich nicht einfach eine Note auf GC hinterlassen sollte ... aber mit welchem Inhalt?

Bin ich da zu empfindlich? Stelle ich mich nur an?

Ich gebe gerne zu, daß ich bei "festem" Untergrund keine Probleme damit habe, mich durch jahrealte Blätterdecken "zu fressen" und diese auch ohne Sorge mal den Hang herunter rutschen dürfen (inkl. toter Äste oder gar Bäume). Aber bei einem Sandsteinuntergrund ... ?

Was würdet Ihr in einem solchen Falle unternehmen?
 

dr_megavolt

Geocacher
Hab noch nicht so viele Caches, könnte aber da durchaus auch einige Beispiele nennen (10% der Caches?). Ich denke, es sollte möglich sein, zu suchen, ohne Zerstörungen zu hinterlassen. Wenn die Mehrzahl der Cacher das nicht kann, dann muß der Cache anders versteckt werden, es muß einen guten Hint geben oder das Ding muß archiviert werden. Ich sehe auch keinen Grund, wieso ein Streifen Natur nach den ersten paar Cachern schon aussieht, als wäre eine Horde Wildschweine oder ein Minenräumkommando drüber. Dafür haben wir nicht mehr genug Natur, und an solchen Stellen wie von Dir beschrieben, guckt schnell der blanke Fels raus, weil die paar Zentimeter Bodenkrume und die haltenden Pflanzen weg sind.
 

morsix

Geowizard
Team 'zZZz' schrieb:
Bin ich da zu empfindlich? Stelle ich mich nur an?

Ich gebe gerne zu, daß ich bei "festem" Untergrund keine Probleme damit habe, mich durch jahrealte Blätterdecken "zu fressen" und diese auch ohne Sorge mal den Hang herunter rutschen dürfen (inkl. toter Äste oder gar Bäume). Aber bei einem Sandsteinuntergrund ... ?

Was würdet Ihr in einem solchen Falle unternehmen?

Frage, fährst Du mit dem Auto zum cachen?
Welchen Schaden nimmt Umwelt, Klima und Gesundheit der Menschen durch wie viele durch cachen gefahrene km und verbrauchte Liter Sprit? Wieviel Krebstote durch Feinstaub von Dieselrussern? Das sind Menschenleben und nicht einfach ein bisschen Sandsteinfläche, nur mal als Vergleich ... Käm aber niemand auf die Idee, eine Revierwernote zu schreiben, weil man mit dem Auto bis an den Cache fahren kann.

Das Problem ist, manche Leute müssen eben auch als reine Stadtmenschen einen 2,5Liter Kuhfängerbestückten Spritfresser der Marke gross-größer-Hubraum fahren und andere, nunja, die pflügen eben durchs Gelände wie die Säue ... Dagegen kann man kaum was machen. Ich denke also, es liegt nicht unbedingt am achtlosen umweltschädigenden Cacheversteck sondern eher an den Suchern.

Hast Du mal in den Alpen gesehen, was naturliebende Wanderer mit der dünnen Bodenschicht über dem Feld anrichten, trotz 1000ender Schilder die einem klar machen, daß man bitte auf den Wegen bleiben soll? Hast Du einen Berg (kompletter Nordhang der Brecherspitze im Spitzing bsp.) gesehen, der abgeholzt wurde, damit man das Gebiet zum alpinen Skifahren erschliessen kann - ich ja - hast Du einen Murenabgang gesehen, weil Latschen und Nadelbäume gefällt wurden ?

Der Umweltschaden durch das Cachesuchen halte ich dagegen für ziemlich gering, auch wenn zugegebener Massen ein bisschen Rücksicht auch bei diesem Hobby der Umwelt zu liebe grundsätzlich und immer angebracht ist.

Ich würde unter den geschilderten Umständen aber einen etwas genaueren Hint in die Beschreibung packen, damit man an solcher Stelle nicht 100qm umgraben muss.

An Deiner Stelle würde ich einen Logeintrag schreiben, der zum vorsichtigen Umgang mit dem Boden mahnt. Eine andere Sache wäre es, würde der Cache in einem NSG liegen ... dann würde ich den Owner kontaktieren und ihn bitten, eine bessere Stelle zu finden.

Grüße
Rudi
 

radioscout

Geoking
Ich habe auch schon ähnliches gesehen. Da hilft nur ein besseres Versteck, welches man mit etwas überlegen auch findet, ein guter Hint oder eine andere Location.
 
morsix schrieb:
Eine andere Sache wäre es, würde der Cache in einem NSG liegen ... dann würde ich den Owner kontaktieren und ihn bitten, eine bessere Stelle zu finden.

Sich nur aufs Naturschutzgebiet festzulegen ist aber auch nicht unbedingt sinnvoll! Es gibt durchaus Caches in NSG die dort überhaupt nichts ausmachen und es gibt auch solche die liegen nicht in einem ausgewiesenen NSG und gefährden trotzdem die Natur. Vor allem wenn der Cache dann noch absolut unfindbar und mit verwirrenden Spoilerbildern/Koords ausgestattet ist.

Wenn sich der Owner keine Gedanken über sowas gemacht hat und wirklich signigfikante Schäden an der vegetation entstehen, dann würde ich das auch schreiben und bitten das versteck zu verändern. Unabhängig ob NSG oder nicht! Manchmal muss man halt für andere mitdenken! :(
 

greg

Geomaster
hmm ich hasse Cacheverstecke die keinen Hinweis haben, oder einen Hinweis den man vorort mehrfach falsch interpretieren kann, Bei der Suchaktion muss dann viel "unkraut" drann glauben... z.B. das Indische Springkraut :wink:

Ein guter Idiotensicherer Hinweis und ein Hinweisfoto sollten beim erstellen eines Caches Pflicht sein.
 
greg schrieb:
hmm ich hasse Cacheverstecke die keinen Hinweis haben, oder einen Hinweis den man vorort mehrfach falsch interpretieren kann, Bei der Suchaktion muss dann viel "unkraut" drann glauben... z.B. das Indische Springkraut :wink:

Ein guter Idiotensicherer Hinweis und ein Hinweisfoto sollten beim erstellen eines Caches Pflicht sein.

finde ich auch! Ich hatte da einen mitten in einem wunderschönen Moor!

Das war ein Micro, der war absolut unsichtbar versteckt! Dazu gab es ein Spoilerbild "mit Blick vom Cache", welches eindeutig von einer völlig anderen Stelle als den Koordinaten gemacht wurde.

Da ich sowas für absolut sinnloses Umpflügen und eben Gefährdung seltener Pflanzen/Landschaften sehe hab ich der Ownerin ein deutliches und langes Log mit meiner Meinung geschrieben und sie gebeten doch den Cache auffälliger zu verstecken oder ein vernünftiges Spoilerbild reinzustellen!
resultat: Archiviert!

"Ziel" war anscheinend, daß man da im Sumpf schön rumwühlen muss!
 

morsix

Geowizard
wallace&gromit schrieb:
morsix schrieb:
Eine andere Sache wäre es, würde der Cache in einem NSG liegen ... dann würde ich den Owner kontaktieren und ihn bitten, eine bessere Stelle zu finden.

Sich nur aufs Naturschutzgebiet festzulegen ist aber auch nicht unbedingt sinnvoll!

Da hast Du vollkommen Recht!
Tatsächlich kenne ich auch einige Caches im NSG welche verträglich sind. Ok, bin ich mal präziser, in einem Biotop versteckt und zwar so, daß die Wahrscheinlichkeit der Flurschäden durch den Cache extrem ansteigt :)

Andererseits sah ich vor drei Jahren einen Bagger und Traktoren am Breitenstein (bayrische Voralpen) den Waldboden durchpflügen bei der Holzernte, just an der Stelle, wo auch unzähliche "Bitte bleibt auf euren Wegen" Schilder stehen.
DAS waren Flurschäden die man sogar heute noch, drei Jahre später, deutlich sehen kann. Ok, auch kein NSG aber doch auch schützenswerte Umwelt.

Ich denke, man muß es bei Caches eben von Fall zu Fall abwägen, wie man handeln soll wenn man sowas vorfindet, also Owner kontaktieren und um Verlegung oder exakten Spoilerhint/Foto bitten oder im Logbuch mahnen ... Keinenfalls würde ich persönlich aber petzen, das hasse ich wie die Pest (Herr Reviewer, ich weiss da was !!!) - ist mir selber schon passiert, passenderweise verpetzte mich jemand der selbst nicht einen einzigen cache versteckt hat (aber trotzdem einen Found vorher gelogt hat - GRRRR!)

Grüße
Rudi
 

5509

Geocacher
Baggerfahrende Waldarbeiter, Skipisten und abseits von Wegen herumstolpernde Wochenendtouristen sollten aber nicht unser Maßstab sein! Genausogut könnte man sagen, dass CITO nix bringt, weil es ja Dreckschweine gibt, die ihre McDoof Tüten aus dem Autofenster werfen. Man kann ja dann auch mit doppelt so hoher Geschwindigkeit am Kindergarten vorbeifahren, weil's Deppen gibt, die noch schneller vorbeirasen. (O. k., war jetzt a bisserl krass dargestellt). Also: Die Maßstäbe muss man sich selbst festlegen. Und bei der Umwelt sollte dies sehr eng sein.

Ich habe leider bisher nur einen Cache. Wenn ich merken würde, dass die Natur darunter unverhältnismäßig leidet, dann wird der sofort verlegt.

An einen Reviewer petzen ist auch nicht gut. Ich denke, 99 Prozent der Owner wollen die Natur erhalten (meist ist ja der Cache sogar in deren Heimat). Und wenn man dann jemanden einen anständig formulierten Tipp gibt, dann denke ich ist das Problem in den meisten Fällen erledigt. Ich habe z. B. den Erstfinder meines Caches (ein erfahrener Cacher) angeschrieben und gefragt, ob die Örtlichkeit so passt.
 

greg

Geomaster
"Flurschäden" durch Cacher ... was ist mit Gebäudeschäden durch Cacher?

Ich war heute in den Bergen beim Cachen. Der Cache war in der nähe einer Kapelle versteckt. Nahe der Cacheendkoordinate gab es diverse mögliche Verstecke die mir aufgefallen sind und die ich genauer untersucht habe

Z.B. lockere Steine, Steinplatten am Fundament, Wandschindeln die Abziehbar waren, löcher an der Fasade die mit losem Holz oder dünnem Metallplaten profisorisch geflickt wurden und abziehbar waren.

Der Micro war dann tatsächlich hinter einer Wandschindel versteckt, wo das Holz dahinter ziemlich morsch war. Als der Suchrausch abklingte, war ich doch von mir selbst entsetzt, wie ich praktisch die halbe Kapelle auseinander genommen habe. auf der suche nach einer dämlichen Fotofilmdose wo ich meinen Namen reingeschrieben habe.

Die Stellen die ich genauer untersucht habe, haben meine vorgänger wohl auch genauer unter die Lupe genommen, den sonst wären diese mir nicht als potentielles versteck aufgefallen, weil diese eben nicht mehr Natürlich an der Stelle ausgesehen haben.

Wer weiß, wieoft das Gebäude das abziehen von Steinen, Schindeln etc. mitmacht. An solchen stellen hat meiner Meinung nach ein Cache nichts verloren.
 

radioscout

Geoking
Das kenne ich leider auch. Wenn man einen Cache an einem Gebäude versteckt, dann darf es durch den Cache und die Abrissbirne des Monats nicht beschädigt werden. Ein aussagekräftiger Hint und ein Spoilerbild gehören auf jeden Fall dazu.
 

-tiger-

Geowizard
greg schrieb:
Wer weiß, wieoft das Gebäude das abziehen von Steinen, Schindeln etc. mitmacht. An solchen stellen hat meiner Meinung nach ein Cache nichts verloren.

Das Problem ist nicht der Cache sondern die Beschreibung. Wenn das Versteck nicht halbwegs eindeutig ist bzw. durch die Sucherei was kaputt gehen könnte, gehört ein entsprechender Hint dazu. Ich frage mich eh, was der Verstecker mit einem Cache der Sorte "Micro in meterlanger Bruchsteinmauer" und ähnlichem bezweckt. Sinn der Cacherei ist es, die Dose zu finden, nicht in 1000 Löcher zu fassen und dann DNF zu loggen. Wer gerne schwierige Caches auslegen möchte, kann sich ja anspruchsvolle Aufgaben ausdenken oder den Cache in entsprechend schwierigem Gelände verstecken. Difficulty-Sterne zu erzeugen, in dem man die Dose selbst so versteckt, daß man im Zielgebiet alles auseinander nehmen muss, finde ich jedenfalls keine gute Idee.

Tiger
 

lanzelot72

Geocacher
radioscout schrieb:
...Ein aussagekräftiger Hint und ein Spoilerbild gehören auf jeden Fall dazu.

Ja wie seid´s denn Ihr drauf ???

Geocaching für ********* ?

Am besten noch ein paar große Hinweisschilder: "Hier liegt der Cache !", oder???

Vielleicht sollt ich mir schon mal die Domain http://www.spoilercaching.de reservieren lassen, scheint ja sehr im Trend zu liegen...

Also sowas...

Grüßle,

Markus
 

radioscout

Geoking
Wer sich den Spaß am Suchen nicht selber nehmen will, benutzt den Spoiler nicht.
Aber lieber ein Spoiler, der direkt zum Cache führt und von denen genutzt wird, die sonst alles umgraben und zerlegen als verwüstete Locations.
 
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