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Kann uns ein selbstauferlegtes Wegegebot helfen?

-jha- schrieb:
Zappo schrieb:
Übertragen gesagt wird zur Zeit Modellbauclub überschwemmt von Leuten, die maximal einen Papierflieger falten können - und das auch massig tun und sich von anderen Papierfliegerfaltern applaudieren lassen - und die, die 2 Jahre an einem flugfähigen originalgetreuen Düsenjägermodell bauen, schauen zu - die einen mit der Faust in der Tasche, die anderen heften geworfene Papierflieger ab und freuen sich an der Dicke ihres Albums - weil das in der Vergangenheit irgendwie mal was aussagte.
Schöner kann man's nicht umschreiben.

Und nein, die Morsix-Regeln helfen nicht weiter.
Denn das ist wie mit dem "Kantschen Imperativ für Arme" ('was Du nicht willst das man Dir tut, das für auch keinem anderen zu')
Solange die Kriterien für "guter Cache" und selbst "interessante Stelle" völlig offen sind, solange hilft es nicht drauf zu bestehen, dass Caches an schönen/interessanten Orten oder zumindest kreativ versteckt oder kreativ gebaut sind.

Das ist dann wie bei Wikipedia mit seinen Relevanzkriterien und dem beliebten "Alleinstellungsmerkmal", was über die Relvanzhürde helfen soll.

Da gibt's dann eben auch Leute, die dann anführen "einziges Restaurant in Sauerland welches sowohl Schweinshaxe, Labskaus wie auch Sushi auf der Karte hat".

Sprich: Jemand wird das Spritzenhaus der lokalen freiwilligen Feuerwehr als zeigenswert empfinden und dort dann einen Micro hinter das Verkehrkehrschild packen.
Jemand anderes wird es als originell empfinden, seinen ersten Nano (zum Schrauben, magnetisch, Kleber des Magnets löst sich beim zweiten Frost) zu verstecken.
Der nächste findet seine Hunde-Lieblingsstrecke durchaus als zeigenswert und legt dort dann -originell, orignell- eine Small-Dose in den Blumenkübel.

Es wird also ganz schwer, mithilfe der Morsix-Regeln einen -in meinen Augen- Flachcache wegzuargumentieren, wenn der Owner sich irgendeinen Punkt heraussucht und den mit irgendwelchen Argumenten verteidigen möchte.
Zappos Umschreibung gefällt mir auch ganz gut :^^:

Zu den Bewertungen "guter Cache" bzw. "interessante Stelle":
Klar, allein schon aufgrund der Bandbreite der Spielmöglichkeiten im Geocaching (von anspruchslos bis höchst fordernd, von Tradi über Multicache-Serie bis zum T5/Tauch/Höhlen/Bergsteiger/Baumklettercache etc.) können Morsix Regeln per se gar nicht alles abdecken. Zudem ist die Meinungsvielfalt "normalverteilt" über den Querschnitt der Bevölkerung. Das ist auch unstrittig, denke ich.

Dennoch muss man sich Gedanken darüber machen, wie man - aus Sicht einer breiten Masse von Geocachern - deplatzierte, "schädliche" Geocaches identifiziert und eliminiert. Der Weg über wie auch immer geartete (Qualitäts)Kriterien erscheint (mir) letztlich als der einzig transparente und gangbare Weg.

Und wie Bursche grad kurz vor mir schrieb, trägt m.E. der Wunsch nach "Glanz von möglichst vielen Punkten in der eigenen Fund-Statistik" auch erheblich dazu bei, dass eben nicht mitgedacht und z.T. ein Schlachtfeld hinterlassen wird.

Ich würde gern mal das Rad ein paar Jahre zurückdrehen und gern wissen, wie sich Geocaching dann ohne Statistikpunktesammelei entwickelt hätte. Wo hab ich doch gleich meinen Flux-Kompensator? (http://de.wikipedia.org/wiki/Flux-Kompensator#Der_Fluxkompensator)
 

Bursche

Geowizard
DWJ_Bund schrieb:
...

Dennoch muss man sich Gedanken darüber machen, wie man - aus Sicht einer breiten Masse von Geocachern - deplatzierte, "schädliche" Geocaches identifiziert und eliminiert. Der Weg über wie auch immer geartete (Qualitäts)Kriterien erscheint (mir) letztlich als der einzig transparente und gangbare Weg.
....

Und was will die "breite Masse von Geocachern" ? Woran soll man das messen?

Die "breite Masse" der Geocacher würde vermutlich auf einem Mega-event eine Petition für Qualitätsdosen und gegen deplazierte oder "schädliche" Caches unterschreiben, würde auf dem Heimweg aber 3 Autobahn-Rastplatz-micros loggen und am darauffolgenden Wochenende 100km zum neuen Powertrail fahren, dort der Cacherautobahn folgen und auf der Suche nach den 87 micros unter Moos den Waldboden umpflügen. Schließlich haben das am Wochenende davor ja bereits auch schon 50 andere Cacher so gemacht und von dem Moos ist ja eh nix mehr zu sehen....
 

Paus-online

Geocacher
Ganz offensichtlich stellen die Leute, die sich in diesem Forum äußern, keinen repräsentativen Querschnitt der Cachergemeinde dar. Mag sein, daß sich Statistik-Cacher nicht trauen, sich hier zu äußern oder sie haben sich noch nicht die Mühe gemacht, den Weg bis hierher zu finden. Ist ja auch logisch: Geht nicht mit GPS...

Ich finde es jedoch schon ein starkes Stück, wenn ein Teil der Community, der zudem (zunehmend?) in der Minderzahl ist, einem anderen Teil vorzuschreiben versucht, wie er sein Hobby auszuüben hat.

Keine Frage entstehen Schäden durch Power Trails, Fields of Fame und was weiß ich nicht alles. Das liegt jedoch nicht am Statistik-Cachen selbst, sondern an der Umsetzung.

Auch in Deutschland sollte sich beispielsweise ein Power Trail auslegen lassen, der kein Schlachtfeld hinterläßt. Das ist zwar etwas mehr Arbeit und sicher nicht so einfach wie in Amerika, wo man einfach ein paar hundert Dosen entlang der Straße in die Wüste feuern kann, ohne daß sich da jemand dran stört.

Aber auch andere Caches verursachen Schäden, ohne daß man hier Statistik-Cacher verantwortlich machen könnte. Wären solche Mengen an Kletter-Cachern unterwegs, wie dies bei den Statistikern der Fall ist, hätten wir wahrscheinlich schon viel mehr Schüsse vor den Bug bekommen.

Das einzige, was helfen wird, ist kritischer gegenüber den unterschiedlichen Caches zu sein, sowohl was fremde als auch die eigenen betrifft. Sich bei der Planung ausreichend Gedanken machen, Kritik üben, wenn einem an einer Dose etwas nicht gefällt und es im Gegenzug ernst nehmen, wenn jemand an meiner Dose etwas auszusetzen hat. Aber das mit dem Denken ist ja allgemein in unserer Gesellschaft so ein Problem und nicht auf Geocacher beschränkt...

Pauschale Lösungen wie ein Wegegebot stellen in meinen Augen dagegen nur einen schlechten Kompromiss dar und würden in diesem Fall den Verzicht auf zahlreiche interessante Locations bedeuten, die nunmal nicht direkt an einem Weg liegen.
 

Bursche

Geowizard
Paus-online schrieb:
Ganz offensichtlich stellen die Leute, die sich in diesem Forum äußern, keinen repräsentativen Querschnitt der Cachergemeinde dar. Mag sein, daß sich Statistik-Cacher nicht trauen, sich hier zu äußern oder sie haben sich noch nicht die Mühe gemacht, den Weg bis hierher zu finden. Ist ja auch logisch: Geht nicht mit GPS...
....

Den reinen "Statistikcacher" gibt es nicht oder viel seltener als angenommen. Es schafft aber kaum ein Cacher sich von der Statistik komplett frei zu machen. Das beginnt mit der Auswahl der Plattform, über die Auswahl des Ziels für die nächste Tour, über die Gestaltung des eigenen Caches und endet damit, dass man noch eben nen Pisseckenmicro mitnimmt während man auf den Zug wartet.

Paus-online schrieb:
....
Ich finde es jedoch schon ein starkes Stück, wenn ein Teil der Community, der zudem (zunehmend?) in der Minderzahl ist, einem anderen Teil vorzuschreiben versucht, wie er sein Hobby auszuüben hat.
.....

Wenn es Community nicht selbst schafft, sich zu regulieren, wird das von außen geschehen. Dies war ja auch der Auslöser für diesen thread.

Paus-online schrieb:
...
Keine Frage entstehen Schäden durch Power Trails, Fields of Fame und was weiß ich nicht alles. Das liegt jedoch nicht am Statistik-Cachen selbst, sondern an der Umsetzung.

Auch in Deutschland sollte sich beispielsweise ein Power Trail auslegen lassen, der kein Schlachtfeld hinterläßt. Das ist zwar etwas mehr Arbeit und sicher nicht so einfach wie in Amerika, wo man einfach ein paar hundert Dosen entlang der Straße in die Wüste feuern kann, ohne daß sich da jemand dran stört.
...

Und wieviele Cacher brechen die Suche ab wenn sie nach 100km Anfahrt merken, dass der Powertrail "schlecht" umgesetzt ist? Die wenigsten und das liegt am Statistikwahn!

Paus-online schrieb:
Aber auch andere Caches verursachen Schäden, ohne daß man hier Statistik-Cacher verantwortlich machen könnte. Wären solche Mengen an Kletter-Cachern unterwegs, wie dies bei den Statistikern der Fall ist, hätten wir wahrscheinlich schon viel mehr Schüsse vor den Bug bekommen.
....

Und warum klettern erwachsene Menschen an einem Tag auf 15 Buchen? Wegen der T5-Statistik!

Paus-online schrieb:
Das einzige, was helfen wird, ist kritischer gegenüber den unterschiedlichen Caches zu sein, sowohl was fremde als auch die eigenen betrifft. Sich bei der Planung ausreichend Gedanken machen, Kritik üben, wenn einem an einer Dose etwas nicht gefällt und es im Gegenzug ernst nehmen, wenn jemand an meiner Dose etwas auszusetzen hat....
Welcher Cacher wird kritisch loggen, wenn vor ihm 200 Kollegen ein wohlwollendes Log verfasst haben? Welcher Owner wird ein kritisches Log ernst nehmen, wenn er zuvor 200 wohlwollende Logs bekommen hat? Warum loggen Cacher nicht kritisch? Weil sie den Punkt mitgenommen haben obwohl sie eigentlich wissen, dass sie besser drauf verzichtet hätten!
 
Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen:
Es geht nicht um pauschale Abqualifizierung in dem Fall von Statistikcachern.

Nach meiner persönlichen Meinung trägt die zur Schaustellung von Fundzahlen (z.B. via Banner) schon ein Stück weit dazu bei, dass andere Geocacher da auch gern hinkommen möchten. Manchmal wird dann eben nicht rücksichtsvoll bei der Suche vorgegangen, denn man möchte im Powertrail am Wochenende ja gern noch xx weitere Caches heben. Zeit ist kostbar und am nächsten Stammtisch kann man auf xxx Funde in der eigenen Statistik verweisen.

Viele Faktoren spielen in der Diskussion rund um das Thema eine Rolle, auch bringen pauschale Lösungen meist wenig (wie oben schon angesprochen wurde).

Zur "breiten Masse".
Nach meinen Erfahrungen verhält sich ein Großteil der Geocacher, die ich persönlich in Aktion erlebt hab, weitestgehend rücksichtsvoll (also kein Moos rausreißen, Fugen heile lassen etc.). Klar, perfekt ist keiner, aber das war aus meiner Sicht fast alles tolerierbar, was ich an "Verfehlungen" sah.

Genauso wie jeder vermutlich eine Petition gegen Müll im Wald unterschreiben würde, werden dennoch von den Unterzeichnern der ein oder andere trotzdem gelegentlich mal wild Müll abladen und das vor sich selbst auch noch entschuldigen...

Bursche, Du hast Recht, das ist schwer meßbar und faßbar, aber den Kopf in den Sand stecken oder Schultern hochziehen hilft nicht weiter.
 

Kalleson

Geowizard
Ich weiß, ich habe es schon in diversen Threads propagiert... aber hier nochmal eine Idee, die wir im Emsland umgesetzt haben und die einen durchaus positiven Einfluss gehabt hat:

Es hilft nicht, sich hier über deplatzierte Caches aufzuregen. Niemand legt absichtlich einen schlechten Cache!
Dieses geschieht immer nur aus Unwissenheit. Und daher haben wir nun schon zum zweiten mal mit großem Erfolg ein Willkommen im Club - Event organisiert und durchgeführt.

Dieses kann ich allen erfahrenen Cachern nur wärmstens empfehlen!
Denn eine Kritik im Log oder gar ein SBA oder NM kommt meistens falsch beim Adressaten an und führt eher zu Verärgerung als zur Einsicht.

Eine nette Einführung mit Tipps und Ratschlägen bei einer Bratwurst (oder aktuell besser bei einem Glühwein) kommt viel besser an und wird vor allem auch angenommen.

Wir haben auf unserem letzten Event neben einem Mininachtcache zum Probieren und einem passend zum Event gepublishten Einsteigermystery (einschl. FTF für die Newbies) auch einige Worte zum Legen von Caches gesagt. Hierzu hatten wir zum einen ein ganzes Arsenal von Bastelkram mitgebracht und haben natürlich auch etwas zum Thema "Location" erzählt.

So etwas wird, wenn es für die Newbies ansprechend gestaltet ist, bestens angenommen.

(Wir haben zu dritt in unserem Fall sogar alle Neulinge der Region persönlich per Mail eingeladen.)

Fazit:
Die Resonanz war bislang durchweg positiv und die Anzahl "schlechter" Caches (seien es die lieblos weggeworfenen Filmdosen oder auch die falsch gewählten Orte, wie abseits der Wege im NSG etc.) geht seit den Events gegen Null!
 

Bursche

Geowizard
DWJ_Bund schrieb:
...
Nach meinen Erfahrungen verhält sich ein Großteil der Geocacher, die ich persönlich in Aktion erlebt hab, weitestgehend rücksichtsvoll (also kein Moos rausreißen, Fugen heile lassen etc.). Klar, perfekt ist keiner, aber das war aus meiner Sicht fast alles tolerierbar, was ich an "Verfehlungen" sah.
....

Diese kleinen Verfehlungen begehe ich auch immer wieder. Und diese kleinen Verfehlungen sind dann tolerierbar, wenn die Natur ausreichend Zeit hat, sich zu erholen. Addieren sich diese kleinen Verfehlungen an einem Hotspot und wiederholt sich das jedes Wochenende ist es nicht mehr tolerierbar. Das führt zu der Frage, gibt es zuviele Cacher oder suchen die vorhandenen Geocacher einfach zu viele Caches und begehen bei zuvielen Suchen kleine Verfehlungen? Ich denke Letzteres ist eher zutreffend. Würden sich die Geocacher gleichmäßig auf die zweihunderttausend Caches in D verteilen und würden sie sagen, Naturerlebnis ist eher Wandern, Radfahren, Picknicken... und weniger das Abfingern von X Baumwurzeln, deshalb suche ich nur 4 Caches am Tag und keine 40, dann könnten wir uns diese Diskussion sparen. Das tun sie aber nicht. Sie wählen das Zielgebiet nach der Anzahl der möglichen Punkte aus, sie legen eigene Caches so aus, dass sie möglichst oft angegangenen werden.... Ein 8-Stationen-Multi wird aber wesentlich weniger angegangen als eine 8er-Tradirunde und bleibt es nicht bei den 8 sondern werden es 25 oder mehr entsteht ein neuer Hotspot mit nicht mehr tolerierbarer Anhäufung kleiner Verfehlungen.
DWJ_Bund schrieb:
...
Bursche, Du hast Recht, das ist schwer meßbar und faßbar, aber den Kopf in den Sand stecken oder Schultern hochziehen hilft nicht weiter.

Ich stecke den Kopf bestimmt nicht in den Sand. Aber eine Diskussion zu führen, ob Morsix-Regeln jemals in die guidelines von gc.com einfließen werden und von irgendjemandem auch noch darauf geachtet werden wird, dass sie tatsächlich eingehalten werden, ist in meinen Augen reine Zeitverschwendung. Vorallem wenn dabei das Grundproblem, nämlich der Statistikwahn nicht erkannt wird!
 
kalleson schrieb:
Hi kalleson.

Danke für Dein Posting!

Das klingt interessant! Seit wann macht ihr das und nach welchen Kriterien konkret bewertet ihr die positive Resonanz? Ich weiß, Du schriebst "(seien es die lieblos weggeworfenen Filmdosen oder auch die falsch gewählten Orte, wie abseits der Wege im NSG etc.)".

Wäre spannend zu hören, ob und wie Geocacher von weiter weg das tatsächlich auch wahrnehmen und ebenfalls positiv bewerten.

Hab mir das gleich mal als Best-practice-Beispiel zum drauf verweisen notiert. Könnte auch in die Positiv-Liste von Zappo (http://www.geoclub.de/viewtopic.php?f=109&t=41698).

Viele Grüße
Jörg
 

Zappo

Geoguru
Frage: Thread abtrennen?Neues Thema "wie schaffen wir den Schritt zum NOCH naturverträglicheren Cachen?" Weiterlaufen lassen, ohne daß wir direkt beim Thema "Wegegebot" bleiben? Neuer "Qualitäts"thread aufmachen? Der müßte aber unter "Geotalk" stattfinden - DIE Beiträge der einzelnen Verdächtigen könnte ich aber auch selbst schreiben :D :D :D

Zappo
 

Kalleson

Geowizard
DWJ_Bund schrieb:
Seit wann macht ihr das...
Wir habe bislang 2 Events gemacht eines im Sommer und eines im Herbst diesen Jahres.
DWJ_Bund schrieb:
...und nach welchen Kriterien konkret bewertet ihr die positive Resonanz? Ich weiß, Du schriebst "(seien es die lieblos weggeworfenen Filmdosen oder auch die falsch gewählten Orte, wie abseits der Wege im NSG etc.)".

Also die positive Resonanz war auf das Feedback der Teilnehmer bezogen.

Und zu den Caches:
Vor den Events gab es einige Negativbeispiele... z. B. ein Cache direkt hinter dem Grundstück einer alleinstehenden älteren Dame, die nichts davon wusste... und dann kamen Logs wie: "Um 23:00 Uhr mit Hilfe unserer Taschenlampen gut gefunden" und, und , und...

Nach dem Event haben dann relativ neue Cacher wirklich gute Caches veröffentlicht.
Ob es nun Cachern von außerhalb auffällt weiß ich nicht, aber zumindest haben all diese Caches dann auch Favoritenpunkte gesammelt. Insofern...
Der Erfolg ist zwar nicht "messbar" aber durchaus vorhanden.
 

Zappo

Geoguru
kalleson schrieb:
Niemand legt absichtlich einen schlechten Cache!
Dieses geschieht immer nur aus Unwissenheit. Und daher haben wir nun schon zum zweiten mal mit großem Erfolg ein Willkommen im Club - Event organisiert und durchgeführt.
Fazit:
Die Resonanz war bislang durchweg positiv und die Anzahl "schlechter" Caches (seien es die lieblos weggeworfenen Filmdosen oder auch die falsch gewählten Orte, wie abseits der Wege im NSG etc.) geht seit den Events gegen Null!

Ich bin sogar geneigt, zu sagen: NATÜRLICH.

Da niemand den Sinn :D des Spieles reflektiert (der ist ja auch nirgends definitiv hieb- und stichfest festgelegt - hat sich wahrscheinlich niemand denken können, daß sowas nötig ist :D ) und die rein technischen Sachen wie Listing ausfüllen, Guidelines befriedigen und anderes erstmal als Hürde zu bewältigen sind, tritt die schöne Absicht leider in den Hintergrund. Und wenn man frägt, wie "Cachelegen geht", werden als erstes die bescheuerten Guidelines runtergebet - und die verhalten sich zum Cachen wie der Reifenluftdruck zum Autofahren - nötig, aber nur ein Teil des Ganzen.

Wenn man den Newbies aber was von "Location" und "Erlebnis, bitte" erzählt, sagen die: "ach soooo, hat mir noch keiner gesagt, mach ich aber, gibt Sinn". Das ist doch normal - wenn ich wo mitmache, frage ich auch "wie gehts hier ab" - und halte mich dran, oder entscheide, das ist für mich nix.
Daß "die Werte" nicht vermittelt werden, liegt doch nicht daran, daß sie nicht auf offene Ohren träfen - sondern an der Nichtbereitschaft der Gemeinde, sich da mal ein bisschen vorzulehnen und in der eigenen Region, an eigenen Events mal Tacheles zu reden. Und in vielen Regionen - und in vielen Ländern (außer D + USA) klappt ja das auch, den eigenen Laden ein bisschen auf Spur zu halten.

Irgendwie fehlt mir da auch einfach das Selbstbewußtsein der Bande - "draußen" stinkts unzähligen Leuten, jeder weiß, was in Step 1 geschrieben steht und jeder weiß, was ein Schrottcache ist - aber die Bedenkenwelle schlägt so hoch, man könnte meinen, wir wären der Verein der RXXchsbedenkenträgern......

Ach, wenn dann die bösen Powercacher kommen....
Huch, dann behaupten alle, Müllcontainer wären was ganz besonderes....
O je, die Newbies....
O je, die Altcacher....
Ja, aber die Masse der Cacher....

Dabei ists doch sooo einfach: Wenn man schon rausgeht, will man Erlebnis/Location und/oder Unterhaltung haben....ansonsten kann ich mir auch ne Statistikflagge mit Photoshop basteln (na gut, ICH nicht :D )* Und DIE Forderung steht sogar in den Spielregeln (leider nicht in den Guidelines). Und wer Sorge hat, beim "special interest" in

Zitat:
Geocaching is just like real estate - location, location, location! It is common for geocachers to hide caches in locations that are important to them, reflecting a special interest or skill of the cache owner.Zitatende

ist die Gefahr beinhaltet, daß dann doch jemand das schamhaarspalterisch unterwandert, indem er behauptet, Astgabel 16 oder Müllcontainer oder Busch 1-20 sind eben sein spezielles Interesse, den kann man beruhigen - der Text geht ja mit einer Aufzählung wie erstklassiger Zeltplatz, überwältigende Aussicht und besondere Stelle weiter. Wie das auszulegen ist, kann Euch jeder Anwalt erklären - Altglascontainer werden da nie hineinzuinterpretieren sein - selbst wenn man so doof ist, den Buchstaben mehr Wert einzuräumen als dem für Jeden Normalbürger rauszulesenden Sinn.

Wir sind aber immer noch OT.

Gruß Zappo

* irgendjemand könnte doch auch endlich mal ne Äpp entwickeln, mit der sich die blöden Kistensymbole auf der Karte im Iphone in Grinsegesichter umwandeln lassen, OHNE aus dem Haus zu gehen.
 

Chanur73

Geocacher
Hi,
Zappo schrieb:
Frage: Thread abtrennen?Neues Thema "wie schaffen wir den Schritt zum NOCH naturverträglicheren Cachen?" Weiterlaufen lassen, ohne daß wir direkt beim Thema "Wegegebot" bleiben? Neuer "Qualitäts"thread aufmachen? Der müßte aber unter "Geotalk" stattfinden - DIE Beiträge der einzelnen Verdächtigen könnte ich aber auch selbst schreiben :D :D :D

Zappo
Ich würde den so laufen lassen, weil doch alles ineinander fließt und irgendwie zusammen gehört.

Ich les hier schon die ganze Zeit mit und finde den Thread sehr interessant. Gerade auch in Bezug auf zukünftig von uns verlegte Dosen.
Ob man für die Zukunft generell etwas ändern kann? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Im Grunde muss erst einmal jeder an sich selbst arbeiten (was das verstecken und suchen/loggen von Caches betrifft) und zwar konsequent und dann hoffen, dass das irgendwann "die Runde macht". Das wäre für mich ein "selbstauferlegtes Wegegebot".
Ob das hilft, wird die Zukunft zeigen.

Es ist ja nicht so, dass sich die Menschen nur beim Geocaching verändert haben. Das ist (leider) bei allen Hobbies und in allen Lebensbelangen so.
Heute möchten viele Menschen alles vorgekaut serviert bekommen und nichts mehr investieren (und damit meine ich nicht unbedingt die finanzielle Seite) bzw. selber nichts mehr einbringen.
Das ist wie in den Foren in den letzten Jahren, wo ein Thread mit ner Frage aufgemacht wird, obwohl die nächsten Beiden schon genau dasselbe Thema beinhalten.
Ich weiß nicht, ob man da wirklich noch gegenan kommt....die Menschheit wird scheinbar einfach immer egoistischer...und bequemer.

Das nun Events wirklich positiv (und selbst das sieht ja jedeR anders) etwas am Cacherverhalten bewirken und vor allem immer, sehe ich nicht unbedingt. Das kommt auf die "erfahrene" (was ist "erfahren"?) Cachergemeinde vor Ort an. Wenn das alles selber "Statistiker" sind, wird ein Event eher das Gegenteil bringen.

Zu den Statistiken:
Wir selber als Anfänger haben unsere Statistik in dem Moment, wo wir PM geworden sind, vor der Community verborgen. Einfach um damit auszudrücken, dass das einfach nicht das Wichtigste im Leben ist. Zumindest nicht für uns. Dennoch freuen wir uns über jeden Punkt, den wir erhalten, bedeutet das doch, dass wir Spaß mit einem Cache hatten (meistens).
Ich glaube aber nicht, dass es etwas bringen würde, wenn man die Punktevergabe abschaffen würde/könnte. Es wird innerhalb kürzester Zeit von irgendjemandem ein Programm geschrieben werden, mit welchem man ein (fremdgehostetes) Banner im eigenen Profil / in Foren usw. verlinken kann.

Statsitiken finde ich nicht einmal wirklich schlimm. Auch Statistiker nicht, vorausgesetzt, sie gehen mit der Natur um die Caches herum so sensibel um, dass diese nicht benachteiligt wird. Solche Cacher gibts sicherlich auch.
Schlimm in den Sinne sind nur die *PunktUmjedenPreishabenmussCacher*

Ja, viel geschrieben und nicht viel gesagt außer: jeder sollte zuerst einmal das eigene verhalten überdenken und ggf. ändern, also Vorbild sein. Das einzige, was mMn etwas nachhaltig bringen wird.

Grüße, Birgit
 
OP
radioscout

radioscout

Geoking
kalleson schrieb:
Es hilft nicht, sich hier über deplatzierte Caches aufzuregen. Niemand legt absichtlich einen schlechten Cache!
Wenn man davon ausgeht, daß es keine verbindlichen Kriterien dafür gibt, was ein guter und was ein schlechter Cache ist, ist diese Aussage prinzipiell richtig.

Wenn es aber z.B. ein festgelegtes Kriterium gäbe, nach dem ein Cache schlecht ist, wenn durch ihn andere Menschen mehr als absolut unvermeidlich gestört werden, dann wäre jeder Cache ein schlechter Cache, in dessen Listing steht: "damit es nicht zu einfach ist, liegt diese Dose an einer vermuggelten Stelle".

Kann man einen "Cache" als schlechten Cache bezeichnen, der an einer illegalen Location liegt? Oder der im NSG abseits des Weges versteckt ist? Durch den etwas zerstört wird, weil er z.B. kaum findbar in einer historischen Mauer steckt?
 

Kalleson

Geowizard
radioscout schrieb:

Sicherlich hast Du Recht,dass es keine objektiven Kriterien für "gute" und "schlechte" Caches gibt.

Aber das kann man auf einem Event ja auch vermitteln. Unser Ziel war es, den Newbies und somit künftigen Ownern die Grundregeln vor Augen zu führen, die nicht unbedingt in den Guidelines stehen, Ihnen klar zu machen, dass sie vielleicht auch zweimal über eine Location nachdenken sollten und den Tipp mitzugeben, einen Cache auch mal vor Veröffentlichung testen zu lassen (was seltsamerweise für alle vollkommen neu war!).

Was dann dabei heraus kommt, kann durchaus unterschiedlich sein.
...Und wenn es ein nicht guidelinekonformer Cache in einem NSG abseits des Weges ist, kann dieses auch in Ordnung sein, wenn der Owner sich zuvor Gedanken gemacht hat und er so platziert ist, dass der Natur (oder anderen Dingen) kein Schaden entsteht.

Es geht nur darum Ihnen ein wenig aufzuzeigen, was alles schief gehen kann.

Z.B. der ganz simple Hinweis, dass man bei Powertrails zwangsläufig einen hohen Ansturm zu erwarten hat und dieser dann Anwohner stören kann oder Cacherautobahnen erzeugt. Klingt simpel, ist aber für viele nicht selbstverständlich.

Mehr kann man auf einem Event nicht leisten, denn schließlich soll es ja auch keine Schulung mit Skript und Abschlussklausur werden ;)



Nachtrag:
Zappo schrieb:
...und die verhalten sich zum Cachen wie der Reifenluftdruck zum Autofahren - nötig, aber nur ein Teil des Ganzen

Ich denke so langsam darüber nach eine Zitatesammlung anzulegen: Zappo - King of Metaphering! ;)
 

Chanur73

Geocacher
Hallo,
kalleson schrieb:
...Und wenn es ein nicht guidelinekonformer Cache in einem NSG abseits des Weges ist, kann dieses auch in Ordnung sein, wenn der Owner sich zuvor Gedanken gemacht hat und er so platziert ist, dass der Natur (oder anderen Dingen) kein Schaden entsteht.
In einen NSG darf man die Wege nicht verlassen, nicht einmal für 1 Meter und auch nicht, wenn dort nicht einmal etwas wächst. Das hat am wenigsten mit den Guidelines zu tun, sondern vielmehr mit unseren bestehenden Gesetzen.
Das kann also niemals i.O. sein. Es sei denn, es ist i.O., wenn Cacher unsere Gesetze missachten, nur weil sie überlegt haben, dass die Dose dort nicht stört/schadet oder wie auch immer.

Gruß, Birgit
 

Zappo

Geoguru
kalleson schrieb:
....Ich denke so langsam darüber nach eine Zitatesammlung anzulegen: Zappo - King of Metaphering! ;)
Ich kann bloß nicht abstrakt denken, das ist alles :D :D :D

Naja, gut und schlecht - da sollte man erst mal Definitionen klarstellen - viele verwechseln das nämlich immer mit "gefällt mir" und "Gefällt mir nicht" - und das wird bei der "Like-it-button-Kultur", die immer mehr Mode wird, doppelt tragisch.

Und es gibt einfach auch mehrere Ebenen, die sich noch dazu meist mischen - vielleicht sollte man eher (insbesonders bezüglich der technischen Eckdaten) von richtig oder falsch sprechen. Trotzdem gibts viele direkt beurteilbare und einigermaßen objektive Kriterien, wann etwas gut oder schlecht/richtig oder falsch ist - oder was verbesserungswürdig ist. Ausnahmen und Grauzonen wirds immer geben, damit kann man ja aber leben.

z.B. Lagerichtigkeit / Auswahl des Ortes ist definitiv beurteilbar
Beispiele s. RS oben - ein Cache, der untern Hochsitz getackert ist, anwohnerstörend verlegt ist, der Location zuviel zumutet, ist wohl falsch - da helfen auch Favoritenpunkte nicht.

Daß ein mit Liebe gemachter Cache mit ausführlichem, interessanten Listing, einer schönen großen Dose an einer "boah-Location" besser/ anspruchsvoller/unterhaltsamer als ein Dutzendmikro an der Pissecke - darüber läßt sich einfach nicht streiten - das hat mit Geschmack nix zu tun, sondern eher der Frage, ob man überhaupt gewillt ist, das Hobby hobbymäßig zu betreiben - oder ob einem das alles eigentlich lästig ist.
Es gibt definitiv Caches, die "handwerklich" (Dose, Listing, Location) richtig gut gemacht sind, die mich aber trotzdem nicht reizen. Und es gibt Caches, wo nur ein Mikro im Astloch liegt, die Location trotzdem klasse ist. Dann ist aber eine große Dose naturverträglicher versteckt objektiv besser.

Den Rest und den Vergleich mit Fußball, wo ja auch ein torreiches Spiel oder interessante spannende Spielzüge definitiv und in der Masse der Urteile besser sind als ein 0:0 - Gekicke ohne Strafraumszenen, spar ich mir.

Zappo
 

Kalleson

Geowizard
Chanur73 schrieb:
In einen NSG darf man die Wege nicht verlassen, nicht einmal für 1 Meter und auch nicht, wenn dort nicht einmal etwas wächst. Das hat am wenigsten mit den Guidelines zu tun, sondern vielmehr mit unseren bestehenden Gesetzen.
Das kann also niemals i.O. sein. Es sei denn, es ist i.O., wenn Cacher unsere Gesetze missachten, nur weil sie überlegt haben, dass die Dose dort nicht stört/schadet oder wie auch immer.

Ich antworte jetzt mal, mit einem Zappo:
Wer verhält sich korrekter:
Der, der außerorts mit 100 km/h an einer Kindergruppe auf dem Radweg vorbeifährt, weil es dort erlaubt ist, oder der, der nachts in in einem gottverlassenen Gewerbegebiet innerorts 55 km/h fährt?

... Sorry Zappo, das war eher so'ne metaphorische 3minus ....was wahrscheinlich daran liegt, dass ich heute mal wieder einen Bußgeldbescheid bekommen habe ;)
 

Chanur73

Geocacher
Hi,

Der, der außerorts mit 100 km/h an einer Kindergruppe auf dem Radweg vorbeifährt, weil es dort erlaubt ist, oder der, der nachts in in einem gottverlassenen Gewerbegebiet innerorts 55 km/h fährt?
Das regelt unser Gesetz und da ists nicht wirklich wichtig, was wir dazu meinen...
Was an den bestehenden Gesetzen nun wirklich sinnvoll ist und was nicht, ist ne ganz andere Geschichte und der Vergleich hinkt eh..

Gruß, Birgit
 

MadCatERZ

Geoguru
Zappo schrieb:
z.B. Lagerichtigkeit / Auswahl des Ortes ist definitiv beurteilbar
Beispiele s. RS oben - ein Cache, der untern Hochsitz getackert ist, anwohnerstörend verlegt ist, der Location zuviel zumutet, ist wohl falsch - da helfen auch Favoritenpunkte nicht.
Leider gibt es aber trotzdem ein hinreichend großes Kontingent von CachePunktesuchern, die die Anwohner irritieren oder vom Jäger aufgestöbert werden, der sich wundert, warum jemand unter seinen Füßen am Hochsitz scharrt oder eben beim Landwirt für Irritationen sorgen, weil urplötzlich alle 200 Meter der Knick durch einen Trampelpfad durchbrochen ist.

Zappo schrieb:
Daß ein mit Liebe gemachter Cache mit ausführlichem, interessanten Listing, einer schönen großen Dose an einer "boah-Location" besser/ anspruchsvoller/unterhaltsamer als ein Dutzendmikro an der Pissecke - darüber läßt sich einfach nicht streiten - das hat mit Geschmack nix zu tun, sondern eher der Frage, ob man überhaupt gewillt ist, das Hobby hobbymäßig zu betreiben - oder ob einem das alles eigentlich lästig ist.
Wenn man denn gewillt ist, mehr als 10 Minuten außerhalb das Autos für einen Punkt zu spendieren, stellt sich die Frage, welche Caches besser sind, nicht - aber Pisseckencaches an der Autobahn oder die unendlich spannenden Leitplankenpowertrails sind nun einmal klar mehrheitsfähig.
Und jetzt metaphoriere ich mal:
Es ist wie mit Fast Food: Ab und zu mal ganz lustig, auf die Dauer aber fade und nur aus Gewohnheit konsumiert - wer sich aber nur von Synthienahrung ernährt, weiss irgendwann ein richtig leckeres, selbstgekochtes Mahl nicht mehr zu schätzen, dessen Zubereitung länger dauert als Mikrowelle auf - Essen rein - pling - Essen raus.
 

Kalleson

Geowizard
Mein Gott, Birgit! Wenn Du mich beide Mali mit Vorsatz missverstehen möchtest, dann kann ich dir auch nicht helfen. Das mit dem Cache im NSG war doch nur ein Beispiel... Dass ich nicht Stunden damit verbringe, ein politisch superkorrektes Everyonesdarlingbeispiel zu finden möge man mir doch bitte verzeihen!
Wenn es dir hilft, dann ersetze den Cache im Naturschutzgebiet gedanklich durch einen nicht guidelinekonformen verbuddelten Cachebehälter.

So... Lege mich jetzt schlafen und träume davon, wie ich mit 150 km/h durch die geschlossene Ortschaft ins Naturschutzgebiet fahre, um mich meines Altöls zu entledigen... ;)

Achtung: Sarkasmus.
 
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